[Colorblind]

Danke für euer liebes fb, hat mich echt gefreut!
Hier ist der zweite teil!

2.Kapitel:
Sie blätterte das Buch vorsichtig durch. Rory liebte Bücher und ein Buch mit einer eigenen Widmung, das hätte sie nie zu träumen gewagt. Da flatterte ein kleines Blatt Papier aus einer Seite, abgerissen aus einem Notizblock:

0023/672038 – für alle Fälle…
Lob/Kritik erwünscht! Jess

Sie musste unwillkürlich lächeln. Mit Lob würde sie sicher nicht sparen…
Rory wurde nachdenklich. Einerseits hat sie sich über den Besuch von Jess gefreut. Sie waren schließlich nicht unbedingt im Guten auseinander gegangen. Aber was hatte sich Jess auch dabei gedacht? Sie konnte doch nicht einfach ihr ganzes Leben aufgeben um mit Jess nach New York zu ziehen.

Aber tief in sich wusste Rory, dass ihr „Nein!“ damals nicht aus voller Überzeugung kam. Und die Enttäuschung die sich in Jess’ Augen widerspiegelte machten ihr das Ganze auch nicht leichter.
Rory sprach nie wieder über diesen Besuch. Sie versuchte es zu verdrängen, widmete sich ganz ihrer Arbeit in Yale, besonders bei der Zeitung, versuchte erneut vergeblich eine Beziehung mit Dean zu führen und als sie Logan kennen lernte, hatte sie zum ersten Mal wieder die Hoffnung einen Neuanfang zu machen. Er war charmant, kam gut mit ihrer Familie aus und bewirkte, dass auch Rory etwas lockerer wurde, sie ging mit ihm auf viele Partys und fand viele neue Freunde. Trotzdem kreuzte von Zeit zu Zeit ein junger Mann mit verstrubbelten dunklen Haaren in ihren Gedanken auf, Gedanken die sie sofort wieder verwarf, da es sie schmerzte an ihn zu denken.

Sie seufzte leise auf, stand von ihrem Bett auf und steckte den Zettel von Jess an ihre Pinwand.
Mit einem Kaffee bewaffnet kuschelte sie sich auf das Sofa und fing an Jess’ Buch zu lesen.




„ Da stand ja tatsächlich ein Porsche vor der Tür… zwar nicht schwarz aber immerhin silber.“ überlegte Jess kopfschüttelnd als er in seinem Auto saß. Er konnte es einfach nicht fassen dass Rory sich auf so einen wie Logan eingelassen hat. Das passte überhaupt nicht zu ihr, ein Leben in Prunk, mit Champagner und Snobs. Aber vielleicht war es ja wirklich dass was sie wollte? Menschen verändern sich schließlich. Jess wurde immer unsicherer. War es richtig von ihm bei ihr aufzutauchen? Hatte er sich nachher noch lächerlich gemacht?

Er bog rechts ab und sah schon von weitem das Schild mit der Aufschrift „Luke’s“. Zugegeben, er war etwas nervös vor Luke’s Reaktion aber er freute sich auch wieder seinen Onkel zu sehen. Jess stellte sein Auto ab und öffnete die Tür zum Diner. „Geschlossen!“ hörte er seinen Onkel aus der Küche rufen. „Ähm Luke, ich bin’s, Jess!“ rief er vorsichtig zurück.
„Jess??“ Luke kam aus der Küche und trocknete sich gerade seine Hände mit einem Handtuch ab. „Du bist es ja wirklich!“ rief er erfreut aus und kam auf Jess zu. Beide wussten nicht genau was sie tun sollten und diesmal war es Jess, der Luke schnell umarmte. „Hey, schön dich zu sehen mein Junge! Was machst du hier?“ fragte Luke.
„Hmm na ja ich war in der Gegend…“ murmelte Jess. Luke zog misstrauisch eine Augenbraue hoch: „In der Gegend? Du meinst doch nicht etwa bei Rory?“ „Naja, schon irgendwie…. Ich … ich hab ein Buch geschrieben und ich wollte dass sie es als erstes bekommt. Ihre Meinung ist mir sehr wichtig. Ich hätte nur nicht gedacht dass ich neben Rory auf einen blonden Vollidioten stoße!“ empörte sich Jess, „aber eine andere Frage: kann ich heute Nacht bei dir pennen? Es ist zu spät um noch nach NY zu fahren und ich kann mir doch eine Nacht in meinem heißgeliebten Stars Hollow nicht entgehen lassen“ sagte er sarkastisch.
„Erst mal: Du hast ein Buch geschrieben? Wow.. ich bin überrascht! Es freut mich dass du wohl ein geregeltes Leben führst! Was machst du denn genau in NY?“ fragte Luke.
„Naja, ein Kumpel von mir arbeitet bei der New York Times, ich hab ihm ab und zu kleine Kurzgeschichten gegeben und diese haben anscheinend die großen Tiere bei der Redaktion aus den Socken gehauen… jetzt arbeite ich als freier Mitarbeiter. Das mit dem Buch war eigentlich eher so ein Nebending… hab dort jemand kennen gelernt der es dann gedruckt und gebunden hat. Mal sehen was sich noch so ergibt…. Aber kann ich jetzt hier übernachten?“

„Ähm hmm.. also ja… ich müsste da noch kurz was klären… ein Moment“ stammelte Luke und ging mit dem Telefon zurück in die Küche. Auf halbem Weg drehte er sich und sagte stolz: „Wow, Jess Mariano hat es anscheinend doch noch zu etwas geschafft!“
Jess grinste vor sich hin. Ja, das hatte er wirklich. Er hatte aber auch großes Glück gehabt, ohne Beziehungen hätte er es nie in die Redaktion gebracht. Als freier Mitarbeiter verdiente er zwar nicht viel, aber es reichte um über die Runden zu kommen.

„Äh hallo Liebes, hmm mir ist was dazwischen gekommen, hättest du etwas dagegen wenn ich heut Nacht nicht komme?“ hörte Jess Luke leise ins Telefon zischeln. Jess war erstaunt. Luke hatte eine neue Freundin? „Ja… jaja… nein es ist keine weibliche Person… ja eine männliche… WAS?? Großer Gott, nein, ich habe nicht die Seiten gewechselt! … Wenn du’s genau wissen willst, es ist Jess! Ja, Jess! … Hör zu, wir reden morgen!“ stöhnte Luke und legte auf. Jess war verwirrt. Diese Person kannte ihn wahrscheinlich. Da durchfuhr es ihn wie ein Blitz. Das konnte nur Lorelai sein! Hämisch grinsend ging er auf Luke zu. „Ach, hast du es jetzt endlich geschafft Miss Gilmore mal etwas näher zu kommen?“
„Ähm ja… Lorelai und ich sind zusammen… hat Rory das nicht erzählt?“ nuschelte Luke.
„Nein. Hatte ja nicht so viel Zeit mit ihr zu reden. Aber hey, das freut mich wirklich!“ sagte Jess leise. Niemand sagte mehr etwas.
Luke durchbrach die Stille mit einem lauten „Komm, wir gehen in meine bescheidene Hütte!“ und mit diesen Worten zog er Jess in sein kleines Appartment.