[krümelmonster]

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Er stöhnte.
Ein heftiger Schmerz durchfuhr ihn und er hob die Hand zu seinem Kopf.
Er spürte das warme Blut zwischen seinen Fingern.
"Scheiße...", fluchte er leise und versuchte aufzustehen.
Wer war diese Person gewesen?
Vorsichtig drehte er sich auf den Rücken und atmete tief durch.
Die Wunde an seinem Kopf schien zu pochen.
"Fuck..." Jess versuchte sich zu orientieren.
Er lag zwischen einigen Büschen und Sträuchern.
Übelkeit stieg in ihm auf.
Plötzlich hörte er ein Knacken.
Er drehte seinen Kopf vorsichtig zur Seite und zuckte vor Schreck zusammen.
Obwohl es dunkel war konnte er sie genau erkennen.
Die Gestalt stand nur einige Meter von ihm entfernt.
In ihrer Hand glitzerte etwas.
Seine Kehle schnürte sich zu.
Alles schien sich zu drehen, aber er konnte klar und deutlich die Schritte hören.
Sie kam immer näher.
"Jess!"
Er sah wie die Gestalt verschwand.
"Jess? Bist du hier irgendwo?!"
Rory.
Jess versuchte wieder sich aufzusetzen, aber ihm wurde schwindelig und er musste sich wieder zurücklehnen.
"Oh mein Gott!"
Von einer Sekunde auf die andere kniete plötzlich Rory neben ihm.
"Was ist passiert?! Ich hab einen Schrei gehört und... die Tür war auf!! Was ist los?! Oh mein Gott, du blutest!"
Sie war völlig durcheinander.
Jess warf einen Blick zur Seite, aber alles blieb still.
Die Gestalt war verschwunden.
"Jess... hey..." Sie tätschelte seine Wange und er blickte zu ihr hoch.
"Wer war das? Was machst du hier draußen?!", fragte sie mit zitternder Stimme.
"Wir müssen ins Haus... los...", murmelte er.
Rory fasste nach seinem Arm und zog ihn mit aller Kraft hoch.
Das Schwindelgefühl kehrte zurück, aber Jess versuchte aufrecht zu stehen.
Sie mussten sofort ins Haus.
Rory hatte seinen Arm um ihre Schulter gelegt und sackte unter seinem Gewicht fast zusammen.
Jess stöhnte vor Schmerz auf und schmeckte das Blut in seinem Mund.
Als die Haustür hinter ihnen ins Schloss fiel, brach er zusammen.
Rory knallte neben ihn auf den Boden.
"Jess! Jess!", rief sie, aber er schien sie nicht zu hören.
Ängstlich klammerte sie sich an ihn.
Das Blut tropfte auf ihr Shirt, aber es war ihr egal.
Sie musste so schnell wie möglich Hilfe holen.


Sie rannte immer weiter.
Ihr Herz raste und ihre Lunge brannte.
Autoscheinwerfer blendeten sie.
Sie stolperte, stand wieder auf und rannte weiter.
Über die Straße zum Wald.
Bis ihre Beine zusammensackten und sich ihre Knie in den feuchten Waldboden drückten.
Die Waffe fiel neben ihr zu Boden und blitzte auf, als ein Scheinwerfer sie traf.
Keuchend fuhr sie sich durchs Haar.
Die Bilder tauchten vor ihr auf.
Der Kerl, der hinter ihr herrannte.
Der Schrei.
Der Stein, den sie ihm vor den Kopf schlug.
Das Blut.
Das Mädchen, das so verzweifelt geschrien hatte.
Der Klang ihrer Stimme.
Tränen schossen ihr in die Augen und sie schlug mit den Fäusten auf ihre Beine.
Das Mädchen, das so verzweifelt geschrien hatte.
Der Knoten in ihrem Bauch zog sich zusammen.
Wieder stieg dieser Schmerz in ihr auf.
Betäubte die Wut.
Ihre Schreie kehrten immer wieder.
Jede Nacht.
Immer wieder sah sie ihre Augen vor sich.
Voller Angst.
"Mommy... bitte hilf mir..."
Ein Schrei.
Erst als die Tränen über ihr Gesicht liefen, ihre Kehle brannte und Nässe und Kälte
ihren Körper fast betäubten, bemerkte sie, dass es ihr Schrei war.
Der Schrei, der ihre Stimme verstummen lassen sollte.
Ihre Hände gruben sich in die Erde.
Sie flüsterte ein leises Gebet.
Ihre Wangen brannten.
Das Gesicht ihrer Tochter verblasste langsam.
Ihre Schreie schienen zu verstummen.
Aber der Schmerz wich nicht.