29.04.2006, 21:36
Also, zu erst tut es mir sehr Leid, das ich so lange nichts mehr gepostet habe, zwölf Tage sind zwar nicht so wahnsinnig lang, aber für mich schon. Ich wollte eigentlich noch viel mehr schreiben, aber irgendwie haut das momentan nicht so hin, deshalb bekommt ihr jetzt einfach den Teil, den ich vor einer oder zwei Wochen, ich weià es ehrlich gesagt nicht genau, geschrieben habe. Besser als nichts, nicht wahr?
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So, und jetzt bekommt ihr den neuen Teil:
Niemand macht dir einen Vorwurf!
Lorelai schloss leise die Tür hinter sich und sah sich um. Das Zimmer war kalt und steril, aber das störte sie nicht wirklich. Was sie störte war, dass ihre Tochter so schwach und hilflos in diesem Krankenhausbett lag. Sie hatte müde die Augen geschlossen und dunkle Ringe darunter. AuÃerdem waren sie verquollen, Rory hatte also geweint. Und sie, Lorelai, war nicht da gewesen, um ihr zu helfen und sie zu trösten. Was war sie nur für eine Mutter? Aber wenigstens war sie jetzt hier. Sie seufzte und setzte sich zu ihrer Tochter auf die Bettkante. âRory.â, sagte sie leise.
Diese öffnete die Augen und blickte ihre Mutter erleichtert an. âMom.â, seufzte sie und warf sich beinahe in die Arme ihrer Mutter. Lorelai umarmte sie so fest wie möglich und streichelte ihr beruhigend über den Rücken.
âEs wird alles gut, Schätzchen. Shhhh, ich bin ja da.â, flüsterte Lorelai. Rory weinte sich an der Schulter ihrer Mutter aus und beruhigte sich langsam wieder. âWie gehtâs dir?â, fragte Lorelai nach einigen Minuten.
âWie soll es mir schon gehen?â, fragte Rory und trocknete sich die Augen mit einem Teil ihrer Bettdecke. âIch habe ein Kind verloren, ein Kind, von dem ich überhaupt nichts wusste. Ich war im dritten Monat schwanger und hab es nicht mal gemerkt! Wahrscheinlich ist es gut, dass ich das Baby verloren habe, ich wäre bestimmt eine furchtbare Mutter geworden, wenn ich nicht mal merke, dass ich schwanger bin. Und Logan. Er ist wahrscheinlich furchtbar enttäuscht von mir, er hätte bestimmt gerne dieses Kind gehabt. Vielleicht sollte er sich von mir scheiden lassen und eine Frau finden, die nicht zu blöd ist um zu merken, dass sie schwanger ist und die eine perfekte Mutter sein muss, die in seine perfekte Familie passt und die einfach nur perfekt ist.â, sagte Rory verzweifelt. Lorelai erinnerte sie im Moment stark an die Rory, die so verwirrt gewesen war, als sie einfach die Schule geschwänzt und zu Jess nach New York gefahren war. Damals hatte sie am Abend auch so wirres Zeug geredet, weil ihre Gefühle so durcheinander gewesen sein mussten. So war es jetzt wahrscheinlich auch. Ein Kind zu bekommen bedeutete eine groÃe hormonelle Umstellung und es wieder zu verlieren ebenfalls.
Lorelai nahm Rory ein weiteres Mal in die Arme. âGanz ruhig, Rory, beruhige dich.â
âEs ist meine Schuld, Mom. Es ist meine Schuld, dass ich das Kind verloren habe. Ich bin zu viel gereist und hab zu viel gearbeitet. Hätte ich das nicht, dann wäre jetzt alles in Ordnung und Logan wäre nicht enttäuscht von mir.â
âRory, du hast doch von dem Baby nichts gewusst. Wieso hättest du dich schonen sollen, wenn du nicht gewusst hast, dass es vielleicht nötig war? Und es ist auch nicht deine Schuld, dass du die Schwangerschaft nicht bemerkt hast, Rory, das kann jedem passieren, du musst dir keinen Vorwurf machen.â, sagte Lorelai entschlossen.
âAber Logan tut das sicher.â, widersprach Rory.
âLogan ist froh, dass es dir gut geht und du morgen entlassen wird. Er macht dir überhaupt keinen Vorwurf, er ist erleichtert, dass er dich nicht verliert. So wie er aussieht hat er wahrscheinlich schon das Schlimmste befürchtet. Und er liebt dich, er wird dich nicht verlassen, weil er denkt, dass du eine schlechte Mutter bist.â
âAlso denkt er, dass ich eine schlechte Mutter bin.â, stellte Rory fest.
âNein, dass tut er nicht, er wird dich für eine sehr gute Mutter halten. Und das wirst du auch eines Tages sein. Schon allein wie du mit den Zwillingen umgehst, zeigt, dass du eines Tages eine wundervolle Mutter sein wirst und jedes Kind kann froh sein, wenn du seine Mutter sein wirst.â, sagte Lorelai ernst.
âMeinst du wirklich?â, fragte Rory und blickte ihre Mutter aus roten Augen an.
âNatürlich. Schon allein, weil es mich als GroÃmutter bekommen wird. Und ich denke Liz wird sich da auch noch einmischen, selbst wenn es nicht Jessâ Kind ist. Das Kind wird sehr glücklich sein, das kann ich mir vorstellen.â Rory lächelte leicht. âAber darum geht es jetzt nicht, wichtig ist, Rory, dass dir niemand einen Vorwurf macht, verstehst du? Niemand gibt dir die Schuld daran, dass du das Baby verloren hast, also solltest du das auch nicht tun, mein Schatz. Versprochen?â
Rory nickte. âVersprochen.â Sie trocknete sich die Augen und blickte ihre Mutter an. âDanke, Mom.â
Lorelai lächelte und strich ihrer Tochter zärtlich über den Kopf. âKeine Ursache. Ich hätte schon früher kommen sollen, aber irgendeine Schlampe, die als Empfangsdame arbeitet und scharf auf Luke ist, hat wohl vergessen, mir die Nachrichten zu übermitteln.â Rory lächelte leicht. âSelbst Michel ist verantwortungsvoller zu den Gästen, obwohl er für Celine Dion wohl alles stehen und liegen lassen würde.â
âWahrscheinlich.â, sagte Rory und gähnte.
âDu musst müde sein, kiddo. Ich sollte wohl gehen.â, sagte Lorelai und stand auf. Rory lieà sich wieder in die Kissen sinken. Lorelai beugte sich vor und küsste ihre älteste Tochter auf die Wange. âSchlaf gut, mein Schatz.â
Rory nickte folgsam. Lorelai ging langsam zur Tür. âMom?â, rief Rory leise.
âJa?â Lorelai drehte sich um.
âDanke.â, flüsterte Rory.
âKeine Ursache.â, antwortete Lorelai und blickte ihre Tochter liebevoll an. Im Moment kam sie ihr nicht wie die fünfundzwanzigjährige Journalistin vor, die um die Welt reiste, sondern wie ihre kleine fünfjährige Tochter, die Angst davor hatte, in die Nähe eines Pferdes zu gehen. Rory würde für Lorelai wohl immer ihr kleines Mädchen sein, aber so ging es wohl jeder Mutter mit ihrem Kind. Sie lächelte Rory noch einmal aufmunternd zu, dann verlieà sie das Zimmer.
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Lorelai schloss leise die Tür hinter sich und sah sich um. Das Zimmer war kalt und steril, aber das störte sie nicht wirklich. Was sie störte war, dass ihre Tochter so schwach und hilflos in diesem Krankenhausbett lag. Sie hatte müde die Augen geschlossen und dunkle Ringe darunter. AuÃerdem waren sie verquollen, Rory hatte also geweint. Und sie, Lorelai, war nicht da gewesen, um ihr zu helfen und sie zu trösten. Was war sie nur für eine Mutter? Aber wenigstens war sie jetzt hier. Sie seufzte und setzte sich zu ihrer Tochter auf die Bettkante. âRory.â, sagte sie leise.
Diese öffnete die Augen und blickte ihre Mutter erleichtert an. âMom.â, seufzte sie und warf sich beinahe in die Arme ihrer Mutter. Lorelai umarmte sie so fest wie möglich und streichelte ihr beruhigend über den Rücken.
âEs wird alles gut, Schätzchen. Shhhh, ich bin ja da.â, flüsterte Lorelai. Rory weinte sich an der Schulter ihrer Mutter aus und beruhigte sich langsam wieder. âWie gehtâs dir?â, fragte Lorelai nach einigen Minuten.
âWie soll es mir schon gehen?â, fragte Rory und trocknete sich die Augen mit einem Teil ihrer Bettdecke. âIch habe ein Kind verloren, ein Kind, von dem ich überhaupt nichts wusste. Ich war im dritten Monat schwanger und hab es nicht mal gemerkt! Wahrscheinlich ist es gut, dass ich das Baby verloren habe, ich wäre bestimmt eine furchtbare Mutter geworden, wenn ich nicht mal merke, dass ich schwanger bin. Und Logan. Er ist wahrscheinlich furchtbar enttäuscht von mir, er hätte bestimmt gerne dieses Kind gehabt. Vielleicht sollte er sich von mir scheiden lassen und eine Frau finden, die nicht zu blöd ist um zu merken, dass sie schwanger ist und die eine perfekte Mutter sein muss, die in seine perfekte Familie passt und die einfach nur perfekt ist.â, sagte Rory verzweifelt. Lorelai erinnerte sie im Moment stark an die Rory, die so verwirrt gewesen war, als sie einfach die Schule geschwänzt und zu Jess nach New York gefahren war. Damals hatte sie am Abend auch so wirres Zeug geredet, weil ihre Gefühle so durcheinander gewesen sein mussten. So war es jetzt wahrscheinlich auch. Ein Kind zu bekommen bedeutete eine groÃe hormonelle Umstellung und es wieder zu verlieren ebenfalls.
Lorelai nahm Rory ein weiteres Mal in die Arme. âGanz ruhig, Rory, beruhige dich.â
âEs ist meine Schuld, Mom. Es ist meine Schuld, dass ich das Kind verloren habe. Ich bin zu viel gereist und hab zu viel gearbeitet. Hätte ich das nicht, dann wäre jetzt alles in Ordnung und Logan wäre nicht enttäuscht von mir.â
âRory, du hast doch von dem Baby nichts gewusst. Wieso hättest du dich schonen sollen, wenn du nicht gewusst hast, dass es vielleicht nötig war? Und es ist auch nicht deine Schuld, dass du die Schwangerschaft nicht bemerkt hast, Rory, das kann jedem passieren, du musst dir keinen Vorwurf machen.â, sagte Lorelai entschlossen.
âAber Logan tut das sicher.â, widersprach Rory.
âLogan ist froh, dass es dir gut geht und du morgen entlassen wird. Er macht dir überhaupt keinen Vorwurf, er ist erleichtert, dass er dich nicht verliert. So wie er aussieht hat er wahrscheinlich schon das Schlimmste befürchtet. Und er liebt dich, er wird dich nicht verlassen, weil er denkt, dass du eine schlechte Mutter bist.â
âAlso denkt er, dass ich eine schlechte Mutter bin.â, stellte Rory fest.
âNein, dass tut er nicht, er wird dich für eine sehr gute Mutter halten. Und das wirst du auch eines Tages sein. Schon allein wie du mit den Zwillingen umgehst, zeigt, dass du eines Tages eine wundervolle Mutter sein wirst und jedes Kind kann froh sein, wenn du seine Mutter sein wirst.â, sagte Lorelai ernst.
âMeinst du wirklich?â, fragte Rory und blickte ihre Mutter aus roten Augen an.
âNatürlich. Schon allein, weil es mich als GroÃmutter bekommen wird. Und ich denke Liz wird sich da auch noch einmischen, selbst wenn es nicht Jessâ Kind ist. Das Kind wird sehr glücklich sein, das kann ich mir vorstellen.â Rory lächelte leicht. âAber darum geht es jetzt nicht, wichtig ist, Rory, dass dir niemand einen Vorwurf macht, verstehst du? Niemand gibt dir die Schuld daran, dass du das Baby verloren hast, also solltest du das auch nicht tun, mein Schatz. Versprochen?â
Rory nickte. âVersprochen.â Sie trocknete sich die Augen und blickte ihre Mutter an. âDanke, Mom.â
Lorelai lächelte und strich ihrer Tochter zärtlich über den Kopf. âKeine Ursache. Ich hätte schon früher kommen sollen, aber irgendeine Schlampe, die als Empfangsdame arbeitet und scharf auf Luke ist, hat wohl vergessen, mir die Nachrichten zu übermitteln.â Rory lächelte leicht. âSelbst Michel ist verantwortungsvoller zu den Gästen, obwohl er für Celine Dion wohl alles stehen und liegen lassen würde.â
âWahrscheinlich.â, sagte Rory und gähnte.
âDu musst müde sein, kiddo. Ich sollte wohl gehen.â, sagte Lorelai und stand auf. Rory lieà sich wieder in die Kissen sinken. Lorelai beugte sich vor und küsste ihre älteste Tochter auf die Wange. âSchlaf gut, mein Schatz.â
Rory nickte folgsam. Lorelai ging langsam zur Tür. âMom?â, rief Rory leise.
âJa?â Lorelai drehte sich um.
âDanke.â, flüsterte Rory.
âKeine Ursache.â, antwortete Lorelai und blickte ihre Tochter liebevoll an. Im Moment kam sie ihr nicht wie die fünfundzwanzigjährige Journalistin vor, die um die Welt reiste, sondern wie ihre kleine fünfjährige Tochter, die Angst davor hatte, in die Nähe eines Pferdes zu gehen. Rory würde für Lorelai wohl immer ihr kleines Mädchen sein, aber so ging es wohl jeder Mutter mit ihrem Kind. Sie lächelte Rory noch einmal aufmunternd zu, dann verlieà sie das Zimmer.