30.04.2006, 20:00
Wieder mal ein Doppelpost, wie ich das hasse :biggrin:
Das zweite Kap gefällt mir bei weitem nicht so gut, aber ich bin schon ziemlich stolz dass ich es überhaupt geschrieben habe *lach*
Reviews und in diesem Fall besonders Verbesserungsvorschläge sind sehr erwünscht.
Gedankenverloren starrte Rory zur Decke, leise vernahm sie den Regen, der unentwegt auf das Dach der Veranda prasselte. Er hatte sie geküsst. Hätte sie anders darauf reagieren sollen? Im Grunde war die ganze Situation sehr unpassend gewesen und das Wort âküssenâ schien auch nicht so recht passen zu wollen. Immerhin war es doch eher ein Versehen gewesen. Ihr Blick wanderte von dem Buch, dem sie nur hin und wieder einen Blick würdigte und das die Aufgabe, sie von dem Vorgefallenen abzulenken, nicht wirklich gekonnt erfüllte, zu ihrem ordentlich aufgeräumten Schreibtisch, auf dem ein, mit viel Liebe zusammengestellter, Ordner platziert worden war.
Das schlechte Gewissen plagte sie, eigentlich war sie nach Stars Hollow gekommen um in Ruhe auf das anstehende Examen lernen zu können, doch nun lagen diese für ihre weitere Laufbahn äuÃerst wichtigen Unterlagen immer noch einsam und noch kein einziges Mal aufgeschlagen an ihrem Platz.
Wut stieg in ihr hoch und in einem plötzlichen Ausbruch schleuderte sie den Roman von Jane Austen gegen die Wand und mit einem dumpfen Ton knallte es auf den Boden. Einige Seiten hatten sich gelöst und schwebten für einen kurzen Moment ziellos über die Oberfläche bevor sie sich graziös im ganzen Raum verteilten. Doch auch diese Aktion verschaffte ihr keine Genugtuung, besonders weil sie in ihrem Innersten wusste, wie teuer dieses Buch gewesen war und wie sehr sie sich später über diesen kurzen Verlust der Kontrolle ärgern würde.
Das durfte nicht sein, sie war nicht darauf vorbereitet gewesen. Doch auf was denn auch vorbereitet sein? Es war nichts gewesen, absolut nichts, zumindest nichts, was etwas zu bedeuten hätte und weitere Auswirkungen zur Folge haben würde. Sie durfte sich davon nicht derart ablenken lassen.
Entschlossen setzte Rory sich auf, warf noch einen letzten Blick über ihre Schulter und betrachtete leicht missmutig die sinnflutartigen Regengüsse, bevor sie endgültig aufstand. Auf die etwas zu schwungvoll ausgefallene Bewegung folgte ein leichter Schwindelanfall und mit einem leisen Ãchzen stütze sie sich instinktiv auf der Bettkante ab, bis die Schwärze vor ihren Augen wieder verflogen war und sie sich langsam aufrichten konnte. Wunderbar, Kreislaufprobleme hatten ihr jetzt gerade noch gefehlt. Sie holte tief Luft, versuchte all die positive Energie, die ihr noch geblieben war zu sammeln. Von einer merkwürdigen Fröhlichkeit erfasst stieg sie über die immer noch am Boden liegende Lektüre, darum würde sie sich später kümmern.
Voller neuem Tatendrang öffnete sie ihre Zimmertür und nahm sich vor, all die Sorgen, die sie momentan plagten wenigstens einen Abend lang zu vergessen. Von nun an würde sich alles ändern. Oder auch gar nichts, wie man es sehen wollte, zumindest würde sie diesen verhängnisvollen Kuss auf sich ruhen lassen, es gab wichtigeres zu tun als über dergleichen zu sinnieren, für Ablenkendes hatte sie momentan weder die Zeit noch die Nerven.
Deans View
Verwirrt lieà er sich auf den Stuhl sinken und schloss die Augen. Sein Herz pochte in einem schnellen Takt, etwas, das in letzter Zeit selten vorgekommen war. Wie sollte er mit dieser Situation umgehen?
Wasser rann über seine Wangen, es hatte bereits vor einigen Stunden begonnen zu regnen, doch er war, diese Tatsache erfolgreich ignorierend, weiter ziellos in der Gegend umhergeirrt, hatte versucht Klarheit in seine Gedanken zu bringen, sie neu zu ordnen, doch dieser Versuch war nur halb geglückt, wenn überhaupt das.
Er hatte sie geküsst ⦠im wohl ungünstigsten Moment überhaupt, einfach einem inneren Impuls folgend. Möglicherweise waren es auch bloà die Hormone gewesen, auch wenn er bisher immer geglaubt hatte, diese Phase bereits überwunden zu haben.
Er hatte sie geküsst und sie hatte diesen Kuss erwidert, oder es war bloà die Ãberraschung gewesen, die sie für einige Sekunden gelähmt und keinen Widerstand zugelassen hatte.
Dean wusste immer noch nicht wieso er es getan hatte, ob es überhaupt etwas bedeutete, denn tat es das wirklich? Er hatte sie für lange Zeit nicht gesehen und auch nicht mit einem Wiedersehen gerechnet, bis er sie eines Tages zufällig entdeckt hatte. Interessiert in einer Zeitschrift blätternd hatte sie auf der weià gestrichenen Bank gesessen und nicht ein einziges Mal aufgesehen. Und er hatte sich zu ihr gesetzt, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht hatte es ihn an das Mädchen erinnert, das er vor so langer Zeit auf eben dieser Bank heimlich beobachtet hatte, an das Mädchen, in das er sich verliebt hatte. Damals war es Moby Dick gewesen, nun die New York Times. Er wusste, dass sie sich in der Zwischenzeit weiterentwickelt hatte, dass es kein Vergleich mehr zu früher war, kein Vergleich mehr mit der ersten groÃen Liebe seines Lebens. Und doch hatte er sich gesetzt.
Ihr ÃuÃeres hatte sich, seit ihrem letzten, unglücklichen Zusammenkommen, ziemlich verändert. Mehr, wie er gedacht hatte. Ihre Haare waren um einiges gewachsen und wehten sachte im Wind. Ihre Gesichtszüge wirkten ernster, erwachsener. Hatte er sich ebenfalls verändert oder war er noch immer der kleine Junge von nebenan, ebenso naiv und verträumt wie damals? Bis zu diesem verhängnisvollen Tag war er vom Gegenteil überzeugt gewesen, doch er hatte sie geküsst, konnte man dies nicht als naiv bezeichnen? Doch wahrscheinlich hatte das Ganze ohnehin nicht viel zu bedeuten, es war ein blöder Fehler gewesen, mehr nicht.
Das zweite Kap gefällt mir bei weitem nicht so gut, aber ich bin schon ziemlich stolz dass ich es überhaupt geschrieben habe *lach*
Reviews und in diesem Fall besonders Verbesserungsvorschläge sind sehr erwünscht.
2. Kapitel
8 Months before
8 Months before
Rorys View
Gedankenverloren starrte Rory zur Decke, leise vernahm sie den Regen, der unentwegt auf das Dach der Veranda prasselte. Er hatte sie geküsst. Hätte sie anders darauf reagieren sollen? Im Grunde war die ganze Situation sehr unpassend gewesen und das Wort âküssenâ schien auch nicht so recht passen zu wollen. Immerhin war es doch eher ein Versehen gewesen. Ihr Blick wanderte von dem Buch, dem sie nur hin und wieder einen Blick würdigte und das die Aufgabe, sie von dem Vorgefallenen abzulenken, nicht wirklich gekonnt erfüllte, zu ihrem ordentlich aufgeräumten Schreibtisch, auf dem ein, mit viel Liebe zusammengestellter, Ordner platziert worden war.
Das schlechte Gewissen plagte sie, eigentlich war sie nach Stars Hollow gekommen um in Ruhe auf das anstehende Examen lernen zu können, doch nun lagen diese für ihre weitere Laufbahn äuÃerst wichtigen Unterlagen immer noch einsam und noch kein einziges Mal aufgeschlagen an ihrem Platz.
Wut stieg in ihr hoch und in einem plötzlichen Ausbruch schleuderte sie den Roman von Jane Austen gegen die Wand und mit einem dumpfen Ton knallte es auf den Boden. Einige Seiten hatten sich gelöst und schwebten für einen kurzen Moment ziellos über die Oberfläche bevor sie sich graziös im ganzen Raum verteilten. Doch auch diese Aktion verschaffte ihr keine Genugtuung, besonders weil sie in ihrem Innersten wusste, wie teuer dieses Buch gewesen war und wie sehr sie sich später über diesen kurzen Verlust der Kontrolle ärgern würde.
Das durfte nicht sein, sie war nicht darauf vorbereitet gewesen. Doch auf was denn auch vorbereitet sein? Es war nichts gewesen, absolut nichts, zumindest nichts, was etwas zu bedeuten hätte und weitere Auswirkungen zur Folge haben würde. Sie durfte sich davon nicht derart ablenken lassen.
Entschlossen setzte Rory sich auf, warf noch einen letzten Blick über ihre Schulter und betrachtete leicht missmutig die sinnflutartigen Regengüsse, bevor sie endgültig aufstand. Auf die etwas zu schwungvoll ausgefallene Bewegung folgte ein leichter Schwindelanfall und mit einem leisen Ãchzen stütze sie sich instinktiv auf der Bettkante ab, bis die Schwärze vor ihren Augen wieder verflogen war und sie sich langsam aufrichten konnte. Wunderbar, Kreislaufprobleme hatten ihr jetzt gerade noch gefehlt. Sie holte tief Luft, versuchte all die positive Energie, die ihr noch geblieben war zu sammeln. Von einer merkwürdigen Fröhlichkeit erfasst stieg sie über die immer noch am Boden liegende Lektüre, darum würde sie sich später kümmern.
Voller neuem Tatendrang öffnete sie ihre Zimmertür und nahm sich vor, all die Sorgen, die sie momentan plagten wenigstens einen Abend lang zu vergessen. Von nun an würde sich alles ändern. Oder auch gar nichts, wie man es sehen wollte, zumindest würde sie diesen verhängnisvollen Kuss auf sich ruhen lassen, es gab wichtigeres zu tun als über dergleichen zu sinnieren, für Ablenkendes hatte sie momentan weder die Zeit noch die Nerven.
Deans View
Verwirrt lieà er sich auf den Stuhl sinken und schloss die Augen. Sein Herz pochte in einem schnellen Takt, etwas, das in letzter Zeit selten vorgekommen war. Wie sollte er mit dieser Situation umgehen?
Wasser rann über seine Wangen, es hatte bereits vor einigen Stunden begonnen zu regnen, doch er war, diese Tatsache erfolgreich ignorierend, weiter ziellos in der Gegend umhergeirrt, hatte versucht Klarheit in seine Gedanken zu bringen, sie neu zu ordnen, doch dieser Versuch war nur halb geglückt, wenn überhaupt das.
Er hatte sie geküsst ⦠im wohl ungünstigsten Moment überhaupt, einfach einem inneren Impuls folgend. Möglicherweise waren es auch bloà die Hormone gewesen, auch wenn er bisher immer geglaubt hatte, diese Phase bereits überwunden zu haben.
Er hatte sie geküsst und sie hatte diesen Kuss erwidert, oder es war bloà die Ãberraschung gewesen, die sie für einige Sekunden gelähmt und keinen Widerstand zugelassen hatte.
Dean wusste immer noch nicht wieso er es getan hatte, ob es überhaupt etwas bedeutete, denn tat es das wirklich? Er hatte sie für lange Zeit nicht gesehen und auch nicht mit einem Wiedersehen gerechnet, bis er sie eines Tages zufällig entdeckt hatte. Interessiert in einer Zeitschrift blätternd hatte sie auf der weià gestrichenen Bank gesessen und nicht ein einziges Mal aufgesehen. Und er hatte sich zu ihr gesetzt, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht hatte es ihn an das Mädchen erinnert, das er vor so langer Zeit auf eben dieser Bank heimlich beobachtet hatte, an das Mädchen, in das er sich verliebt hatte. Damals war es Moby Dick gewesen, nun die New York Times. Er wusste, dass sie sich in der Zwischenzeit weiterentwickelt hatte, dass es kein Vergleich mehr zu früher war, kein Vergleich mehr mit der ersten groÃen Liebe seines Lebens. Und doch hatte er sich gesetzt.
Ihr ÃuÃeres hatte sich, seit ihrem letzten, unglücklichen Zusammenkommen, ziemlich verändert. Mehr, wie er gedacht hatte. Ihre Haare waren um einiges gewachsen und wehten sachte im Wind. Ihre Gesichtszüge wirkten ernster, erwachsener. Hatte er sich ebenfalls verändert oder war er noch immer der kleine Junge von nebenan, ebenso naiv und verträumt wie damals? Bis zu diesem verhängnisvollen Tag war er vom Gegenteil überzeugt gewesen, doch er hatte sie geküsst, konnte man dies nicht als naiv bezeichnen? Doch wahrscheinlich hatte das Ganze ohnehin nicht viel zu bedeuten, es war ein blöder Fehler gewesen, mehr nicht.
![[Bild: 79ff4575.jpg]](http://i27.photobucket.com/albums/c161/Liev99/Banners/79ff4575.jpg)
I know for a fact the work is going to dry up, and people will get bored of me. That's not bitterness, just the truth.
-Keira Knightley-