30.04.2006, 20:29
Ok, weniger als ne halbe Stunde....
![[Bild: callbnner.jpg]](http://i46.photobucket.com/albums/f143/jessijava/GG/callbnner.jpg)
6. Kapitel
Now that I know what I´m without you can´t just leave me
Zum ersten Mal seit Monaten schlief sie. Schlief tief und fest.
Zum ersten Mal seit Monaten träumte sie. Einen glücklichen Traum. Sie träumte, dass er da war. Direkt neben ihr. Sie träumte, dass sie sich an ihn kuschelte. Dass sie ihn riechen konnte. Dass sie von seinem Aftershave umgeben war. Dass er seine Arme um sie geschlungen hatte und sie an sich presste. Sie seufzte, denn dieser Traum war so wunderschön. Sie wollte für immer weiterschlafen und in dieses Gefühl gehüllt bleiben. Und so schlief sie weiter.
Er wachte spät am nächsten Morgen auf, es war bereits zehn Uhr. Zuerst wusste er nicht wo er war, doch dann erinnerte er sich.
Sie schlief noch, lag halb auf ihm.
Zuerst spielte er mit dem Gedanken einfach mit ihr im Bett zu bleiben und zu warten bis sie aufwachte. Aber dann entschied er sich dagegen. Vorsichtig löste er sich von ihr, legte ihren Kopf sanft auf das Kissen und stand auf. Er lieÃe seine Schuhe neben dem Bett stehen, lief nur in Strümpfen zum Badezimmer, nahm vorher seine Waschsachen aus der Tasche.
Er verspürte den Drang zu duschen, denn er fühlte sich klebrig und schmutzig. Er war es nicht. Es war nur ein anderer Effekt, den das Krankenhaus auf ihn hatte. Er konnte die Bakterien über seine Haut kriechen sehen und bemerkte, dass er nun auch nach Krankenhaus roch.
Lorelai öffnete die Augen, nur um festzustellen, dass es wirklich ein Traum gewesen war. Die Erkenntnis vertrieb die Entspannung, die ihr der lange Schlaf verschafft hatte und sie rollte sich zusammen, zog die Knie zur Brust, um die Kälte zu vertreiben.
Sie wünschte sich, dass sie einfach für immer weitergeschlafen hätte und niemals wieder aufgewacht wäre. Dieses Leben war es nicht mehr wert gelebt zu werden, aber dieser Traum wäre es wert gewesen dafür zu sterben. Sie hatte kein Glück gehabt.
Luke nahm sich Zeit unter der Dusche. Es dauerte die Gefühle wegzuwaschen, es dauerte den Krankenhausgeruch wegzuwaschen und es dauerte darüber nachzudenken, was er tun sollte.
Er hatte Angst vor Lorelais Reaktion. Was würde passieren wenn Lorelai ihn sehen würde?
Letzte Nacht war einfach gewesen, verglichen mit jetzt, denn er hatte gewusst, dass sie schlief.
Dieses Mal war es anders. Die Gedanken in seinem Kopf drehten sich im Kreis, wie sie es schon im Flugzeug getan hatten.
Aber er wusste, dass sie ihn brauchte.
“Wenn wir es nicht schaffen, dass sie isst und dass sie wieder leben will, können wir nichts mehr für sie tun.”
“Aber was kann ich tun? Wieso will sie nicht mehr leben?
“Es tut mir Leid, aber wir wissen es nicht. Es kann an den langen, schmerzhaften Therapien gelegen haben, an der Einsamkeit, der Langeweile, aber wir wissen es nicht!”
Sie starrte wieder aus dem Fenster, dieses Mal umgab sie kein Zelt. Die Therapien waren erfolgreich gewesen. Sie konnte sich nicht darüber freuen.
Sie glaubte die Dusche zu hören, aber sie bildete sich ständig ein Dinge zu hören. Ihre Sinne spielten ihr Streiche.
Sie glaubte zu hören, wie sich die Tür öffnete und wieder schloss. Sie glaubte, Schritte zu hören, ganz leise.
Sie glaubte, ihn riechen zu können, wie die Nacht zuvor in ihrem Traum. Sie glaubte, seine Stimme ihren Namen rufen zu hören.
“Das ist schön!”
“Mmmh”
“Ich denke, es läuft sehr gut mit dir und mir. Findest du auch, dass es sehr gut läuft?”
“Ich habe wenige Beschwerden!”
“Hm, ich ignoriere den Beschwerde-Kommentar jetzt einfach, weil ich weiÃ, dass du mich damit nur aufziehen willst. Was für Beschwerden?”
“Lorelai?” sagte er wieder, nachdem er zuerst keinerlei Reaktion bekommen hatte. Er ging noch einen Schritt auf sie zu. In diesem Moment drehte sie sich um. Nicht ihren ganzen Körper, sondern nur ihren Kopf, für eine kurze Sekunde. Dann starrte sie wieder zum Fenster hinaus.
Das konnte nicht wahr sein. Er konnte nicht hier sein. Ihre eigene Fantasie spielte ihr einen grausamen Streich.
Sie konzentrierte sich wieder auf das Fenster vor ihr.
Aber dann fühlte sie eine Berührung an ihrer Schulter. Sie bildete es sich nicht ein. Jemand war in ihrem Zimmer.
Sie drehte wieder den Kopf, nur um in seine blauen, tränenverhangenen Augen zu blicken, die sie anflehten. Sie wusste nicht um was.
“Luke?” hörte sie sich selbst flüstern. Er schenkte ihr ein kleines Lächeln, aber seine Lippen zitterten, genau wie die Hand auf ihrer Schulter.
“Ich bin hier” flüsterte er zurück. Er nahm die Hand von ihrer Schulter und lief um das Bett herum, so dass er vor ihr stand. Er hockte sich nieder und nahm ihre Hand in seine. Seine Augen starrten in ihre.
Nach einer Minute nahm er seine Hand von ihrer und began die Linien ihres Gesichts mit seinen Fingern nachzuzeichnen. Ãber ihre Nase, ihre Lippen zu ihrem Kinn. Zurück über ihre Wangen zu ihren Schläfen. Irgendwann hatte sie die Augen geschlossen.
Während sie so da lag, begann sie nachzudenken. Sie dachte daran, dass er da war. Dass er nur wegen ihr da war. Sie fragte sich, wie er sie gefunden hatte. Sie fragte sich, warum er da war. Sie fragte sich, ob er glücklich war, dass er sie gefunden hatte. Und gab sich selbst die Antwort: Wie konnte er glücklich sein, das gefunden zu haben? Er musste beängstigt und angeekelt sein. Sie fragte sich, warum er nicht einfach wieder gegangen war, als er sie gesehen hatte. Er hatte das nicht verdient.
Da öffnete sie die Augen wieder. Als er ihre Lippen erneut mit seinem Daumen berühren wollte, zuckte sie zurück. Er nahm seine Hand weg.
“Geh” sagte sie, kaum lauter als ein Flüstern. Er reagierte nicht, vielleicht hatte er sie nicht verstanden.
“Geh!” sagte sie wieder, lauter dieses Mal.
“Lorel...”
“Bitte geh!” unterbrach sie ihn und und schloss die Augen wieder. Sie wollte ihn nicht gehen sehen.
TBC
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6. Kapitel
Now that I know what I´m without you can´t just leave me
Zum ersten Mal seit Monaten schlief sie. Schlief tief und fest.
Zum ersten Mal seit Monaten träumte sie. Einen glücklichen Traum. Sie träumte, dass er da war. Direkt neben ihr. Sie träumte, dass sie sich an ihn kuschelte. Dass sie ihn riechen konnte. Dass sie von seinem Aftershave umgeben war. Dass er seine Arme um sie geschlungen hatte und sie an sich presste. Sie seufzte, denn dieser Traum war so wunderschön. Sie wollte für immer weiterschlafen und in dieses Gefühl gehüllt bleiben. Und so schlief sie weiter.
Er wachte spät am nächsten Morgen auf, es war bereits zehn Uhr. Zuerst wusste er nicht wo er war, doch dann erinnerte er sich.
Sie schlief noch, lag halb auf ihm.
Zuerst spielte er mit dem Gedanken einfach mit ihr im Bett zu bleiben und zu warten bis sie aufwachte. Aber dann entschied er sich dagegen. Vorsichtig löste er sich von ihr, legte ihren Kopf sanft auf das Kissen und stand auf. Er lieÃe seine Schuhe neben dem Bett stehen, lief nur in Strümpfen zum Badezimmer, nahm vorher seine Waschsachen aus der Tasche.
Er verspürte den Drang zu duschen, denn er fühlte sich klebrig und schmutzig. Er war es nicht. Es war nur ein anderer Effekt, den das Krankenhaus auf ihn hatte. Er konnte die Bakterien über seine Haut kriechen sehen und bemerkte, dass er nun auch nach Krankenhaus roch.
Lorelai öffnete die Augen, nur um festzustellen, dass es wirklich ein Traum gewesen war. Die Erkenntnis vertrieb die Entspannung, die ihr der lange Schlaf verschafft hatte und sie rollte sich zusammen, zog die Knie zur Brust, um die Kälte zu vertreiben.
Sie wünschte sich, dass sie einfach für immer weitergeschlafen hätte und niemals wieder aufgewacht wäre. Dieses Leben war es nicht mehr wert gelebt zu werden, aber dieser Traum wäre es wert gewesen dafür zu sterben. Sie hatte kein Glück gehabt.
Luke nahm sich Zeit unter der Dusche. Es dauerte die Gefühle wegzuwaschen, es dauerte den Krankenhausgeruch wegzuwaschen und es dauerte darüber nachzudenken, was er tun sollte.
Er hatte Angst vor Lorelais Reaktion. Was würde passieren wenn Lorelai ihn sehen würde?
Letzte Nacht war einfach gewesen, verglichen mit jetzt, denn er hatte gewusst, dass sie schlief.
Dieses Mal war es anders. Die Gedanken in seinem Kopf drehten sich im Kreis, wie sie es schon im Flugzeug getan hatten.
Aber er wusste, dass sie ihn brauchte.
“Wenn wir es nicht schaffen, dass sie isst und dass sie wieder leben will, können wir nichts mehr für sie tun.”
“Aber was kann ich tun? Wieso will sie nicht mehr leben?
“Es tut mir Leid, aber wir wissen es nicht. Es kann an den langen, schmerzhaften Therapien gelegen haben, an der Einsamkeit, der Langeweile, aber wir wissen es nicht!”
Sie starrte wieder aus dem Fenster, dieses Mal umgab sie kein Zelt. Die Therapien waren erfolgreich gewesen. Sie konnte sich nicht darüber freuen.
Sie glaubte die Dusche zu hören, aber sie bildete sich ständig ein Dinge zu hören. Ihre Sinne spielten ihr Streiche.
Sie glaubte zu hören, wie sich die Tür öffnete und wieder schloss. Sie glaubte, Schritte zu hören, ganz leise.
Sie glaubte, ihn riechen zu können, wie die Nacht zuvor in ihrem Traum. Sie glaubte, seine Stimme ihren Namen rufen zu hören.
“Das ist schön!”
“Mmmh”
“Ich denke, es läuft sehr gut mit dir und mir. Findest du auch, dass es sehr gut läuft?”
“Ich habe wenige Beschwerden!”
“Hm, ich ignoriere den Beschwerde-Kommentar jetzt einfach, weil ich weiÃ, dass du mich damit nur aufziehen willst. Was für Beschwerden?”
“Lorelai?” sagte er wieder, nachdem er zuerst keinerlei Reaktion bekommen hatte. Er ging noch einen Schritt auf sie zu. In diesem Moment drehte sie sich um. Nicht ihren ganzen Körper, sondern nur ihren Kopf, für eine kurze Sekunde. Dann starrte sie wieder zum Fenster hinaus.
Das konnte nicht wahr sein. Er konnte nicht hier sein. Ihre eigene Fantasie spielte ihr einen grausamen Streich.
Sie konzentrierte sich wieder auf das Fenster vor ihr.
Aber dann fühlte sie eine Berührung an ihrer Schulter. Sie bildete es sich nicht ein. Jemand war in ihrem Zimmer.
Sie drehte wieder den Kopf, nur um in seine blauen, tränenverhangenen Augen zu blicken, die sie anflehten. Sie wusste nicht um was.
“Luke?” hörte sie sich selbst flüstern. Er schenkte ihr ein kleines Lächeln, aber seine Lippen zitterten, genau wie die Hand auf ihrer Schulter.
“Ich bin hier” flüsterte er zurück. Er nahm die Hand von ihrer Schulter und lief um das Bett herum, so dass er vor ihr stand. Er hockte sich nieder und nahm ihre Hand in seine. Seine Augen starrten in ihre.
Nach einer Minute nahm er seine Hand von ihrer und began die Linien ihres Gesichts mit seinen Fingern nachzuzeichnen. Ãber ihre Nase, ihre Lippen zu ihrem Kinn. Zurück über ihre Wangen zu ihren Schläfen. Irgendwann hatte sie die Augen geschlossen.
Während sie so da lag, begann sie nachzudenken. Sie dachte daran, dass er da war. Dass er nur wegen ihr da war. Sie fragte sich, wie er sie gefunden hatte. Sie fragte sich, warum er da war. Sie fragte sich, ob er glücklich war, dass er sie gefunden hatte. Und gab sich selbst die Antwort: Wie konnte er glücklich sein, das gefunden zu haben? Er musste beängstigt und angeekelt sein. Sie fragte sich, warum er nicht einfach wieder gegangen war, als er sie gesehen hatte. Er hatte das nicht verdient.
Da öffnete sie die Augen wieder. Als er ihre Lippen erneut mit seinem Daumen berühren wollte, zuckte sie zurück. Er nahm seine Hand weg.
“Geh” sagte sie, kaum lauter als ein Flüstern. Er reagierte nicht, vielleicht hatte er sie nicht verstanden.
“Geh!” sagte sie wieder, lauter dieses Mal.
“Lorel...”
“Bitte geh!” unterbrach sie ihn und und schloss die Augen wieder. Sie wollte ihn nicht gehen sehen.
TBC