[milo=best]

hey schatzüs :knuddel:

so, hier is nun der neue teil:biggrin: ich hoffe er gefällt euch

Kapitel 6
Endlich löste er sich aus seiner Starre und fing an Gurkengläser ins Regal einzusortieren. Als er dann Schritte hinter sich vernahm, setze sein Herz für einen kurzen Moment aus.
,Was, wenn das Rory ist?’, schoss es ihm durch den Kopf. In seiner Phantasie malte er sich gerade aus, was wäre, wenn sie plötzlich von hinten die Arme um ihn schlingen und ihn küssen würde, als Lorelais Stimme ihn aufschrecken ließ.
„Jess?“
„Jup“, grummelte er zurück. Er war enttäuscht, dass es nicht Rorys Stimme war.
„Ist alles okay bei dir? Du bist hier so allein… und wo ist eigentlich Luke?“ Langsam kam Lorelai auf ihn zu.
„Alles im Grünen Bereich“, antwortete er sarkastisch.
„Und was ist mit Luke?“
„Sagen Sie mal, stehen Sie auf ihn?“ Genervt drehte er ein Gurkenglas in seiner Hand.
„Was? Nein! Er ist nur ein Freund …und …u–und ich wollte eben nur wissen ... wo er – wo er ist.“ Lorelai ärgerte sich, als sie merkte, dass leichte Röte ihr Gesicht überzog.
„Er ist in Hartford“, meinte er knapp.
„Und er lässt dich einfach so allein zurück?“ Erstaunt betrachtete Lorelai Jess. Erst jetzt bemerkte sie, dass er irgendwie verletzt aussah und empfand auf einmal Mitleid mit ihm. Er musste sich bestimmt schrecklich fühlen. Als abgeschobenes Kind, von niemandem gewollt, musste einfach in eine fremde Stadt, wo er niemanden kannte.
„Wollen Sie einen Muffin?“ Geschickt wechselte er das Thema. Er hatte nicht die geringste Lust diesen Smalltalk mit einer Fremden fortzusetzen.
„Ja, das ist der eigentliche Grund, aus dem ich hier bin.“ Gespielt fröhlich grinste sie ihn an. Sie hatte gemerkt, dass er nicht mehr in Redestimmung war.
Mürrisch stellte Jess das letzte Glas ins Regal und ging hinaus zum Tresen. Dort griff er sich die Zange und hob das Abdeckglas der Muffins hoch. Währenddessen warf er einen Blick auf Rory und sah, wie sie in einem Buch blätterte. Als sich Lorelai zu ihr setzte, wandte er sich ab. Er wollte nicht, dass Lorelai bemerkte, wie er Rory anstarrte.

Als Rory merkte, wie sich ihre Mom zu ihr setzte, legte sie das Buch beiseite und fing an darüber zu diskutieren, welchen Film sie heute Abend anschauen sollten. Mitten in ihrer Unterhaltung klingelte Lorelais Handy. Schnell kramte sie das rosafarbene Ding hervor und meldete sich.
„Sie müssen sofort ’erkommen, Sookie flippt völlisch aus! Sie ’at fast einen Nervenzusammenbruch! Isch kann sie nischt auf’alten!“, klang es panisch in ihr Ohr und schon hatte Michel, ihr französischer Mitarbeiter, aufgelegt.
„Sorry, Hon, das wird wohl heute nichts mit unserem Videoabend. Ich muss ins Hotel.“ Traurig sah Lorelai Rory an.
„Schon okay, dann eben morgen oder übermorgen“, versuchte Rory sie zu trösten.
„Okay, ich muss dann los, zahlst du?“ Mit Hundeaugen sah sie Rory an.
„Ja.“ Gespielt genervt verdrehte sie die Augen und lächelte sie danach an.
„Danke, mein Schatz. Also ich bin dann weg.“ Schon stand sie auf und verließ den Laden.
Nachdem Lorelai weg war, widmete sich Rory wieder ihrem Buch und versank völlig in Moby Dick’s Welt.
Plötzlich bemerkte sie einen Schatten auf ihrem Buch und sah auf. Da stand Jess mit einem Lappen in der Hand und sah sie an.
„Was ist?“ Eine leichte Falte bildete sich auf ihrer Stirn, sie war immer noch leicht verstimmt wegen seinem Gebrumme.
„Was soll schon sein? Wir schließen und du musst noch zahlen!“ Eigentlich hatte Jess ein Gespräch mit ihr anfangen wollen, aber nachdem, was sie eben gesagt hatte, war ihm die Lust vergangen. Er war kein Junge, der sich von einem Mädchen etwas gefallen ließ. Als ihr nun die Zornesröte ins Gesicht stieg, bereute er jedoch, was er gesagt hatte.
„Ist ja gut, das kann man auch netter sagen!“ Wütend warf sie ihm einen Zehn-Dollar-Schein hin und sprang auf. „Den Rest kannst du behalten, auch wenn du es gar nicht verdient hast!“
„Ist gut, ich will gar kein Trinkgeld.“ Er wollte ihr gerade das Rückgeld bringen, als Rory schon aus dem Laden stürmte.
Zornig lief sie die Straße zu ihrem Haus entlang. Das war’s, sie würde nie mehr mit ihm sprechen! Was bildete er sich eigentlich ein? Ständig maulte er sie an oder zickte herum. Ja, sie würde durchhalten, er hatte jetzt oft genug seine Chance gehabt, sie als Freundin zu bekommen.
Zu Hause angekommen ließ sie sich auf ihr Bett fallen und schlief sofort ein.

Am nächsten Morgen stand sie früh auf und fing an sich auf das neue Schuljahr einzustimmen. In einer Woche würde sie wieder nach Chilton gehen. Sie freute sich schon darauf, auch wenn sie keine Lust hatte, Paris und ihre Clique wieder zu sehen. Sie begann einen Aufsatz über Shakespeare zu schreiben. Vertieft in ihre Arbeit bemerkte sie nicht, wie auf einmal Lorelai in ihrem Zimmer stand.
„Schaaaaatz“ Grinsend stellte ihre Mutter einen Becher Kaffee auf den Tisch, was Rory zusammen zucken ließ.
„Was willst du?“, grummelte sie im missmutigem Ton.
„Hat da jemand schlechte Laune?“ Liebevoll strich sie ihrer Tochter über’s Haar.
„Nein! Ich hab nur letzte Nacht nicht so gut geschlafen. Also?“
„Kann ich nicht einfach so meine geliebte Tochter besuchen? Ohne Hintergedanken?“
„Du nicht.“ Ernst schaute Rory Lorelai an. Dann brach sie in ausgelassenes Lachen aus und ihre Mom stimmte mit ein.
„Okay, okay, du hast mich erwischt, ich geb’s ja zu, ich wollte dich um etwas bitten, aber das ist nicht immer der Grund warum ich reinkomme!“
„Jaja, schon gut. Aber wenn es wieder um deine ungewaschene Unterwäsche geht …Vergiss es!“
„Hey!“ Lachend versetzte Lorelai Rory einen leichten Stoß in die Seite. „Um so etwas bitte ich dich nie…“
„Ach ja? Und was war letzten Monat, als du solang gebettelt und gefleht hast, bis ich sie gewaschen habe?“
„Das war einmal. Na ja, ist ja jetzt auch egal, es geht um etwas Anderes…“
Gespannt sah Rory ihre Mom an, irgendwie wirkte sie komisch, fast schon nervös.
„Und das wäre…?“, hakte Rory nach, als Lorelai nicht weitersprach.
Ihre Mutter knetete auf ihren Fingern herum, ehe sie zögernd den Mund öffnete. „Du kennst doch Jess?“
„Ja natürlich!“ Genervt rollte Rory die Augen. „Jetzt sag endlich, was los ist.“
„Okay, …also ich war ja gestern im Lager und hab kurz mit ihm geredet, wenn man das so überhaupt nennen kann .. der Junge spricht ja wirklich so gut wie nichts .. wie man so durchs Leben kommt? Also ich kann mir nicht vorstellen…“ Als sie Rorys Blick sah, kam sie wieder auf das eigentlich Thema zurück. „Na gut, ich wollte dich fragen, ob du dich nicht vielleicht ein bisschen um ihn kümmern könntest? Ich meine er ist neu hier und kennt niemanden. Du könntest ihm ein bisschen die Stadt zeigen und ihn mit Leuten zusammen bringen, mit denen er sich vielleicht versteht.“
Entsetzt starrte Rory Lorelai an. Was verlangte sie da von ihr? Gestern noch hatte sie sich geschworen nie mehr mit ihm zu reden und jetzt sollte sie sich mit ihm anfreunden?
„Warum?“, platzte es aus ihr heraus.
„Weil er doch so allein ist …Weißt du, gestern …er sah so furchtbar traurig aus. Ich weiß auch nicht. Eigentlich hat er gar nichts gesagt, aber seine Augen… ich kann’s dir nicht beschreiben, aber er sah einfach so traurig aus.“ Erwartungsvoll sah Lorelai ihre Tochter an. Als nichts kam, wiederholte sie ihre Frage. „Also, machst du’s?“


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Lisa