07.05.2006, 15:38
Buch
Ich wusste nicht wieso, aber es war befreiend gewesen und am liebsten hätte ich angefangen zu weinen. Ich habe etwas freigesetzt, das ich gar nicht habe freisetzen wollen.
Nach zwanzig Minuten durch New York klingelte mein Handy. Ich hatte gerade mal die Hälfte des Weges hinter mich gebracht, als ich abnahm und abrupt stehen blieb, als ich hörte, was passiert war.
âHey Rory, deine Mum hat Zwillinge!â, sagte Luke überglücklich. Ich konnte mir vorstellen warum. Er war der Vater der zwei kleinen und ich war Schwester geworden. âWow!!! Du meine Güte, wie geht es ihr, ist alles in Ordnung mit ihr? Wo ist sie? Geht es den Kindern gut? Oh mein Gott, ich freue mich ja so!â, quietschte ich ins Telefon und Tränen der Freude rannen über mein Gesicht. Meine Mum hatte zwei Kinder bekommen. â Und ich war nicht dabei! Auf einmal fühlte ich mich elend. Ich hatte meiner Mum in ihrer zweitwichtigsten Zeit ihres Lebens nicht beigestanden. Die wichtigste Zeit ihres Lebens, war ihre Hochzeit im Winter. Ich war hier. Habe mit Jess geküsst und dafür die Geburt von Sid und Nancy verpasst! Nein! Das konnte einfach nicht wahr sein, und dabei hatte ich meiner Mum versprochen ihr immer beizustehen. âDeiner Mum geht es gut, sie wollte, dass ich dich als erste anrufe, also: du bist die erste nach mir, die es weiÃ! Sie ist im Krankenhaus in Hartford und es geht ihr fantastisch! Und Laila und Lucas geht es auch gut!â, hallte Lukes Stimme aus Hartford und ich zuckte zusammen. âOkay, ich bin morgen da ja? Ich werde morgen gegen acht Uhr früh da sein!â, sagte ich noch schnell und legte auf. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie Luke den Hörer anstarrte und dann besorgt den Kopf schüttelte, vermutlich wählte er gerade Sookies Nummer und teilte der Köchin mit, dass ihre Schwester so eben Zwillinge zur Welt gebracht hatte. Spätestens in einer Woche machten die Bewohner von Stars Hollow eine Babyparty und meine Mum erzählte dann allen, dass ihre Tochter nicht da war, als sie ihre Kinder bekam. Ich habe meine Mum hintergangen! Ich bin weggegangen und habe sie hochschwanger mit Luke zurückgelassen. Auf einmal waren die Freudentränen keine Freudentränen mehr, sondern Tränen aus Frust und Selbsthass. Wie hatte ich meine Mutter so einfach ihre Kinder allein zur Welt bringen lassen können? Wie ging das? Ich wusste es nicht und so setzte ich mich auf eine Bank im Gegenüberliegenden Park und begann zu weinen.
Nach mehreren Stunden, begriff ich, dass es bereits dunkel geworden war und mittlerweile halb acht. Ich wusste nicht mehr, wie lange ich geweint hatte, ich wusste nur noch, dass alles wieder hochgekommen war, was mich früher zum weinen gebracht hatte. Ich hatte mich an alles erinnert. An wirklich alles! An den Tod meines Dads, weil meine Mutter Luke statt ihn geheiratet hatte, an Deans Tod, nur weil er zuviel getrunken hatte, als ich ihm sagte, dass es endgültig aus sei, an den Kuss mit Jess, an die Geburt meiner Geschwister, an die Ausgrenzung meiner GroÃeltern, die letztendlich nach Australien gegangen waren. An wirklich alles.
Ich wusste nicht wieso, aber es war befreiend gewesen und am liebsten hätte ich angefangen zu weinen. Ich habe etwas freigesetzt, das ich gar nicht habe freisetzen wollen.
Nach zwanzig Minuten durch New York klingelte mein Handy. Ich hatte gerade mal die Hälfte des Weges hinter mich gebracht, als ich abnahm und abrupt stehen blieb, als ich hörte, was passiert war.
âHey Rory, deine Mum hat Zwillinge!â, sagte Luke überglücklich. Ich konnte mir vorstellen warum. Er war der Vater der zwei kleinen und ich war Schwester geworden. âWow!!! Du meine Güte, wie geht es ihr, ist alles in Ordnung mit ihr? Wo ist sie? Geht es den Kindern gut? Oh mein Gott, ich freue mich ja so!â, quietschte ich ins Telefon und Tränen der Freude rannen über mein Gesicht. Meine Mum hatte zwei Kinder bekommen. â Und ich war nicht dabei! Auf einmal fühlte ich mich elend. Ich hatte meiner Mum in ihrer zweitwichtigsten Zeit ihres Lebens nicht beigestanden. Die wichtigste Zeit ihres Lebens, war ihre Hochzeit im Winter. Ich war hier. Habe mit Jess geküsst und dafür die Geburt von Sid und Nancy verpasst! Nein! Das konnte einfach nicht wahr sein, und dabei hatte ich meiner Mum versprochen ihr immer beizustehen. âDeiner Mum geht es gut, sie wollte, dass ich dich als erste anrufe, also: du bist die erste nach mir, die es weiÃ! Sie ist im Krankenhaus in Hartford und es geht ihr fantastisch! Und Laila und Lucas geht es auch gut!â, hallte Lukes Stimme aus Hartford und ich zuckte zusammen. âOkay, ich bin morgen da ja? Ich werde morgen gegen acht Uhr früh da sein!â, sagte ich noch schnell und legte auf. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie Luke den Hörer anstarrte und dann besorgt den Kopf schüttelte, vermutlich wählte er gerade Sookies Nummer und teilte der Köchin mit, dass ihre Schwester so eben Zwillinge zur Welt gebracht hatte. Spätestens in einer Woche machten die Bewohner von Stars Hollow eine Babyparty und meine Mum erzählte dann allen, dass ihre Tochter nicht da war, als sie ihre Kinder bekam. Ich habe meine Mum hintergangen! Ich bin weggegangen und habe sie hochschwanger mit Luke zurückgelassen. Auf einmal waren die Freudentränen keine Freudentränen mehr, sondern Tränen aus Frust und Selbsthass. Wie hatte ich meine Mutter so einfach ihre Kinder allein zur Welt bringen lassen können? Wie ging das? Ich wusste es nicht und so setzte ich mich auf eine Bank im Gegenüberliegenden Park und begann zu weinen.
Nach mehreren Stunden, begriff ich, dass es bereits dunkel geworden war und mittlerweile halb acht. Ich wusste nicht mehr, wie lange ich geweint hatte, ich wusste nur noch, dass alles wieder hochgekommen war, was mich früher zum weinen gebracht hatte. Ich hatte mich an alles erinnert. An wirklich alles! An den Tod meines Dads, weil meine Mutter Luke statt ihn geheiratet hatte, an Deans Tod, nur weil er zuviel getrunken hatte, als ich ihm sagte, dass es endgültig aus sei, an den Kuss mit Jess, an die Geburt meiner Geschwister, an die Ausgrenzung meiner GroÃeltern, die letztendlich nach Australien gegangen waren. An wirklich alles.
Freundschaft fließt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt