[Candy]

hmm... okay ich lass mir was einfallen ....


Der Videoabend verlief wie immer. Rory und Lorelai schauten zwei Filme, stopften sich voll mit allerhand ungesundem Zeugs und gingen spät ins Bett.
Rory wusste nicht, ob es richtig war, die Sache mit Dean zu beenden, ihr Kopf sagte ja, ihr Herz meinte nein. Diesmal musste sie einfach auf ihren Verstand hören.
Lorelai lag in ihrem Bett und konnte nicht schlafen. Ihr Bauch tat weh und sie war eigentlich noch kein bisschen müde. Also kroch Lorelai aus ihrem Bett und tapste leise die Treppe hinunter. Sie wollte Rory nicht wecken, sie konnte ja nicht ahnen, dass diese ebenfalls nicht schlafen konnte und schon in der Küche war, um sich noch ein Glas Milch zu holen.
„Ah, du kannst also auch nicht schlafen?“ Lorelai setzte sich zu ihrer Tochter an den Tisch.
„Ja. Mir gehen viele Dinge durch den Kopf“
„Mhh… mir gehen viele Dinge durch den Magen“
„Ich hab Dean eben noch getroffen“
„Was?“
„Ich hab ihm gesagt, dass wir diese Affäre beenden müssen“
„Das war sehr klug“
„Ich bin mir nicht sicher, ob das so klug war“
„Denk an Lindsay, Kleines“
„Das tue ich ja. Aber wenn ich an mich denke…“
„Ich weiss, Schatz. Aber ich bin stolz auf dich, es wäre nicht gut ausgegangen“
Rory fing an zu weinen.
„Ich dachte, es wird alles gut. Ich dachte, wir wären füreinander bestimmt! Wie konnte ich nur glauben, er würde Lindsay verlassen?! Wie konnte ich so dumm sein und mich darauf einlassen?!“
„Mach dir keine Vorwürfe. Das ändert jetzt auch nichts mehr. Sieh nach vorn….“

Dean lief noch eine Weile durch Stars Hollow, bevor er nach Hause ging. Lindsay schlief schon, als er das gemeinsame Schlafzimmer betrat. Er beobachtete sie, während sie schlief. Dann wusste er plötzlich ganz genau, was er zu tun hatte…


Chapter 7

Es war mal wieder Freitagabend und die Gilmore Girls waren auf dem Weg zu den Großeltern. Emily und Richard hatten sich zwar getrennt, sie wollten jedoch die Tradition weiterführen, aus welchen Gründen auch immer.
„Was meinst du, sollen wir nicht lieber einen drauf machen?“
„Moom… du kannst nicht jeden Freitag versuchen, dich zu drücken!“
„Ja ich weiss ja. Aber ich glaube ich würde lieber nackt auf einem Esel durch New York reiten, als mich jeden Freitag dieser Tortur zu unterziehen“
„Nette Vorstellung, aber ich bin mir nicht sicher, ob der Esel das überhaupt mitmachen würde“
„Wenn ich ihn vorher besteche“

„Also, Rory, wie lange hast du noch Ferien?“ fragte Emily, kurz nachdem das Essen serviert wurde.
„Etwa 4 Wochen“
„Oh, das ist doch toll! Ich wollte in drei Wochen in die Schweiz reisen. Wir haben Bekannte dort. Wir dachten, es wäre interessant für dich, mitzukommen“
Lorelai hörte auf zu kauen und sah ihre Mutter erstaunt an
„Du dachtest“ meinte Richard.
„Mom, was soll Rory denn mit dir in der Schweiz?“ fragte Lorelai verwirrt „Ausserdem ist es doch noch gar nicht so lange her, dass Rory dort war“
„Ich dachte nur, da es ihr doch so gut gefallen hat in Europa, würde sie vielleicht gerne noch mal dort hin“ Emily sah ihre Enkeltochter fragend an.
„Nun ja… also…“ Rory wusste nicht Recht, was sie dazu sagen sollte. Die Frage kam doch ziemlich überraschend. Auf der anderen Seite dachte sie sich, dass es ihr vielleicht gut tun würde. ein bisschen Abstand von Stars Hollow, besonders natürlich von Dean, zu bekommen.
„Du könntest noch mal richtig Urlaub machen, bevor du zurück nach Yale gehst. Es würde dir sicher Spass machen, unsere Bekannten dort haben einen netten Sohn, du könntest viel mit ihm unternehmen und er könnte dir Bern zeigen…“
„Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mich nicht gleich entscheide, Granma?“
„Natürlich würde ihr das nichts ausmachen, Rory“ Richard hatte das Wort ergriffen. „Deine Großmutter spinnt wieder einen Plan, du kannst gerne ablehnen, wenn du nicht möchtest“ Dafür erntete Richard nur böse Blicke von Emily.
„Also, ich würde gerne auch etwas dazu sagen dürfen. Darf ich?“ Lorelai war sichtlich nicht einverstanden mit Emilys Idee.
„Natürlich darfst du etwas sagen, Lorelai. Ich werde dich nicht daran hindern, frei deine Meinung zu äußern, es sei denn du fängst wieder an, wirres Zeug zu reden“ Emily wurde wieder ziemlich bissig.
„Mom! Ich will nicht, dass Rory mit dir in die Schweiz fliegt. Gerade in der letzten Ferienwoche muss sie sich auf Yale konzentrieren und nicht auf Bern!“
„Rory ist doch nicht dumm! Sie kann doch vorher schon anfangen zu lernen und ausserdem kann sie nötige Schulsachen auch mit auf die Reise nehmen und in der Schweiz lernen!“
„Würdet ihr es bitte mir überlassen, ob ich mitfliege oder nicht?“ Rory wurde langsam sauer. Ihre Mutter und Großmutter planten ihre Ferien. Das passte ihr gar nicht.
„Tut mir Leid, Kleines. Das war dumm von uns“ Lorelai sah ihre Tochter entschuldigend an. Rory lächelte kurz.
„Sag mir bitte nächsten Freitag Bescheid, wie du dich entschieden hast, Rory“ sagte Emily.
„Mach ich, Granma“

„Endlich wieder frei!“ sagte Lorelai, als sie und Rory wieder im Auto saßen.
„Ich denke, ich fliege nicht mit nach Bern. Du hast Recht, gerade die letzte Ferienwoche sollte ich für Vorbereitungen für Yale nutzen“
„Braves Kind! Lass es dir trotzdem noch mal durch den Kopf gehen, ich will dich nicht beeinflussen. Hey, wie wär’s mit ´nem Kaffee bei Luke? Bräuchte mal wieder einen“
„Mom, es ist halb neun“
„Meinst du etwa, es ist zu spät für einen Kaffee?“
„Ja“
„Das denke ich nicht. Es ist nie zu spät für einen Kaffee von Luke“
„Na gut… will ja nicht, dass du gleich wegen Koffeinmangel zusammen brichst“

Zwanzig Minuten später erreichten sie Luke’s Diner. Es waren nur noch zwei Gäste da. Luke war nicht zu sehen, also setzten die Gilmore Girls sich an den Tresen und warteten.
„Wo steckt der bloß? Kann doch nicht einfach weg sein, wenn wir kommen“
„Vielleicht wurde er von dem schwarzen Löwen angegriffen, der dich gestern angefallen hat und liegt jetzt irgendwo hilflos und verblutet oder so“
„Glaub ich nicht“ meinte Lorelai.
„Nein?“
„Nein“
„Warum bist du dir da so sicher?“
„Na es gibt keine schwarzen Löwen“
„Hey, du lernst schnell. Bin stolz auf dich“
„Ja, das hat mich so geschockt, dass es keine schwarzen Löwen gibt, das musste ich mir einfach merken“
Endlich kam Luke. Er war wohl oben gewesen.
„Hey… seid ihr schon lange hier?“ wollte er wissen.
„Nein, nein! Aber könntest du mir bitte einen Lappen für die Spinnweben an meinen Arme und Beinen geben? Oh, da sind sogar schon welche in meinen Haaren!“ meinte Lorelai.
„Wir sind seit etwa fünf Minuten hier, Luke. Mom brauchte Kaffee“
„Um die Uhrzeit?“
„Hey, für Kaffee ist…“
„…es nie zu spät!“ vollendete Rory Lorelais angefangenen Satz. „Du kennst sie doch“
Luke lächelte und gab Lorelai einen Kaffee.
„Danke“ strahlte diese.
„Wie war das Essen bei euren Eltern?“
„Traumhaft… wie immer“ antwortete Rory ironisch.
„Eher alptraumhaft“ korrigierte Lorelai „Meine Mutter will Rory entführen! In die Schweiz!“
„Schweiz, hm?! Das ist doch gar nicht so schlecht…“ meinte Luke.
„Mag sein, aber nicht mit meiner Mutter!“
„Mom… ich hab dir doch gesagt, dass ich das Angebot wahrscheinlich ablehne“ Rory wollte nicht schon wieder darüber reden.
Luke kassierte bei den letzten Gästen und schloss dann den Laden.
„Ich schmeiss euch nur ungern raus, aber ich hatte nen harten Tag und bin müde…“
„Luke! Das Diner ist wie unser zu Hause! Du kannst uns doch nicht einfach rauswerfen… wo sollen wir denn jetzt hin?“ fragte Lorelai, gespielt verzweifelt.
„Ich hätte da ne Idee… in euer richtiges zu Hause vielleicht. Was hältst du davon?“ antwortete Luke.
„Ich hab ne bessere Idee! Du gibst uns Schlafsäcke und wir schlafen hier auf dem Boden. Wenn du willst, kannst du dich zu uns legen und wir erzählen uns Gruselgeschichten“ Lorelai hatte sichtlich ihren Spass bei diesem Gedanken.
„Lass uns gehen, Mom. Ich will auch langsam in mein Bett“ Rory war wirklich müde.
„Ihr seid langweilig“ nörgelte Lorelai.
„Gute Nacht ihr beiden“ meinte Luke und gab Lorelai noch einen unauffälligen Kuss, während sie das Diner verließen.