[sushi]

So, ein neuer, ziemlich langer Teil!!!!
Viel Spaß damit und LG
Sus(h)i

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Diesen Teil widme ich Lavaaa, weil GD rockt und TH stinkt und weil sie meine Seelenverwandte ist
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Kapitel 9

„Und ich kann einfach nicht verstehen, was er von dieser.... bescheuerten Blondine will!“, lallte Rory und schwang ihren Becher durch die Luft. „Die kann doch.... noch nicht mal... ihren eigenen Namen schreiben!“
„Rory! Ich glaube, du solltest jetzt aufhören mit Miss Pattys Bowle.“, sagte Lane vorsichtig und sah sie erschrocken an. „Ich habe das Gefühl, du verträgst keinen Alkohol.“
Rory riss ungläubig die Augen auf und beugte sich vorn über den Tisch zu Lane. „Ich und keinen Alkohol vertragen?“, fragte sie ihre Freundin und lag schon fast mit dem Kopf auf dem Tisch. „Das ist ja so als ob....“, weiter kam sie nicht, denn nun ergoss sich der gesamte Inhalt der Melonen-Bowle über dem Tisch. „Ups....“, kicherte Rory und wischte mit dem Ärmel ihrer teuren Jacke über die Lake auf dem Tisch.
„Rory!“, nun war Lanes Stimme schon eindringlicher geworden.
„Mach doch auch mal ein bisschen Spaß mit! Du nimmst dich selbst viel zu....“, sie unterbrach sich selbst durch einen lauten Rülpser, was sie wiederum in albernes Kichern ausbrechen ließ. „....ernst.“, beendete sie den Satz, als sie sich einigermaßen beruhigt hatte. Nun wollte sie sich erheben, kam jedoch nicht weit, da sie an einem Stuhlbein hängen blieb und zu stürzen drohte. Lane die ihr durch-die-Luft-Gewanke schon früh genug bemerkt hatte, kam gerade noch rechtzeitig, um sie aufzufangen.
„Du hörst jetzt auf diese Bowle zu trinken!“, sagte sie bestimmt, zu ihrer beschwipsten Freundin, die sich jetzt im Vorgarten der Kims umsah und mit den Vögeln sprach.
Lane hielt sie immer noch fest und wusste, dass wenn sie loslassen würde, Rory umfallen würde. Sie musste irgendwie die Bowle von ihr wegschaffen und Lorelai um Hilfe beten. „Was soll ich bloß mit dir machen?“, murmelte Lane. Schließlich lehnte sie Rory an einen Baum, wo sie nah an ihren Vögelchen war, die sie für Mel Gibson und Sharon Stone hielt, und einigermaßen sicher stand. Sie erzählte „Mel“ und „Sharon“ gerade, was sie von ihren Filmen hielt, als sie aus dem Augenwinkel sah, wie Lane die Becher und die Bowle-Schüssel nahm und ins Haus trug.
„Nein! Meine Bowle.... Rory will Bowle. Rory wollte auch Mel und Sharon etwas abgegeben.”, jammerte sie, wie ein Kleinkind, das keinen Lolli bekam.

Lane war froh, dass Lorelai versprochen hatte, so schnell wie möglich aus dem Diner zu ihr zu kommen und Rory abzuholen. Sie hätte nicht wirklich gewusst, was sie mit ihrer betrunkenen Freundin hätte machen sollen. „Notiz für mich: ‚Rory niemals in die Nähe von Alkohol lassen.’“, dachte sich Lane und lief zurück in den Garten.
Dort musste sie mit Entsetzen feststellen, dass Rory nicht mehr an ihrem Platz stand beziehungsweise hing. Sie war weg.
Hektisch durchsuchte Lane den ganzen Garten, doch Rory war einfach nicht aufzufinden. Sie war einfach weg.
„Hey Lane. Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte. Rory besoffen? Das muss ich erleben!“, rief Lorelai erfreut und rannte auf den Garten der Kims zu.
Lane zögerte einen Augenblick, rief dann aber schockiert. „Rory ist weg.“
Lorelai blieb sofort auf der Stelle stehen und schaute sie misstrauisch an. „Wie weg?“
„Na weg weg!“, erwiderte Lane hilflos.
„Du meinst also ganz weg?“, fragte Lore.
„Ja, natürlich!“
„Also noch weiter weg als vorher?!“
„Als vorher wann?“
„Na, bevor vorher.“
„Schluss jetzt. Du verwirrst mich.“, rief Lane und faltete die Hände über dem Kopf zusammen.
Lorelai schüttelte den Kopf. „Na los, klär mich auf.“
Lane erzählte ihr also, wie Rory sie völlig aufgelöst besucht hatte, wie später Miss Patty vorbei gekommen war und ihnen den Rest ihrer Bowle geschenkt hatte. Wie Rory schon nach dem ersten Becher zunehmends Schwachsinn redete und wie es nach dem zweiten Becher endgültig vorbei war. Wie sie sie an den Baum gelehnt hatte und ins Haus gegangen war, um Lorelai anzurufen, wie sie daraufhin wieder hinauskam und den Garten leer vorgefunden hatte.
Lorelai starrte sie nachdenklich an. „Sie hat mir Mel Gibson und Sharon Stone geredet, die auf dem Baum saßen? Da wäre ich nur zu gerne dabei gewesen!“ Über ihr Gesicht hatte sich ein breites Grinsen gelegt, während sie versuchte sich das ganze bildlich vorzustellen.
„Aua!“ Ein Schlag von Lane hatte sie zurück auf die Erde geholt.
„Lorelai!“, sagte Lane empört. „Wir müssen Rory finden.“
„Jaja, du hast Recht.“, gab sie resigniert zu. „Aber ich denke, ich weiß wo sie ist. Oder wo sie hin will und dort wird man sich um sie sorgen.“

Wild entschlossen marschierte Rory die Straße entlag. Nun ja, abgesehen von den gelegentlichen Schlenkern, die sie vollführte, lief sie entschlossen. Aber sie war entschlossen. Entschlossen dieses Haus zu finden und dessen Bewohner mal gehörig die Meinung zu sagen. Immerhin hatte sie es schon bis in diese Stadt geschafft und war sich im Klaren darüber, dass sie den ganzen Weg noch kannte. Im Halbdunkel hatte sie mitbekommen, wie sie einige Menschen irritiert ansahen, aber sie machte sich nicht viel daraus – was aber auch an ihrem erhöhten Alkoholspiegel hätte liegen können.
Als sie an dem großen Mehrfamilienhaus aus Backstein angelangt war, sah sie auch ihr Auto wieder. Es stand genau davor und schien sie förmlich anzugrinsen. Jaja, der Alkohol....
Sie blieb kurz stehen, um sich zu besinnen, was sie eigentlich noch einmal tun wollte, dabei stützte sie sich an ihrem Auto ab, um nicht umzukippen. Sie ging ihre Gedanken und Argumente noch einmal – so gut es ging – durch und erinnerte sich daran, dass sie ruhig und entschlossen vorgehen wollte. Bloß keine Schwäche oder Emotionen zeigen. Ja, das ist es!

Jess saß auf der Couch seiner Wohnung und versuchte sich mit einem Buch abzulenken. Abzulenken von Rory und der ganzen Misere. Obwohl es sein Lieblingsbuch „In einem anderen Land“ war, wollte es nicht so recht klappen. Er konnte seine Gedanken unmöglich einfach so abstellen. Dafür war er viel zu aufgewühlt und traurig. Außerdem war er extremst sauer auf Vanessa, die er seitdem zwar nicht mehr gesehen hatte, aber seine Wut hatte sich dadurch nicht eben abgeschwächt. Es war einfach total scheiße gelaufen für ihn.
Nachdem ihn Rory damals in Yale abgewiesen hatte, war er völlig deprimiert nach New York zurückgekehrt und erst mal abgesackt. Nach fast zwei Monaten hatte er sich endlich etwas von der Vergangenheit loseisen können und hatte wieder angefangen zu arbeiten. Er und ein Freund hatten zusammen einen kleinen Buchladen aufgemacht. Kurz darauf hatte er Vanessa getroffen und hatte sich sofort in sie verliebt – so glaubte er zumindest. Sie waren sehr schnell zusammengezogen, was sicherlich auch auf Vanessas Drängen zurückzuführen war. Sie war völlig besitzergreifend und wollte Jess nur für sich. Keine Frage - sie hatte ihn wirklich geliebt. Aber Jess hatte sich von ihr eingeengt gefühlt. Außerdem hatte er erst nach einem halben Jahr festgestellt, dass sie überhaupt nicht zusammen passten.
Er hatte es nach einem halben Jahr und ihrer Verlobung festgestellt, weil er sich die erste Zeit einzureden versucht hatte, dass er über Rory hinweg war. Im gefiel die Idee, ganz mit der Vergangenheit abgeschlossen zu haben. Zugegebenermaßen war er auch völlig vernarrt in Vanessa gewesen. Anfangs - bis er realisiert hatte wieso. Sie war eine hübsche Blondine mit grünen Augen, das genaue Gegenteil von Rory. Leider war auch ihr Charakter völlig gegenteilig zu Jess Interessen. Zwischen ihnen war es einfach nicht so, wie mit Rory. So hatte er sich nach einem ¾ Jahr von Vanessa getrennt und die Verlobung sofort aufgelöst. Nur mit Mühe und Not, hatte er sie aus der Wohnung bekommen und auch eine Zeit danach hatte sie ihn noch regelmäßig aufgesucht – gegen seinen Willen. Kurz bevor Rory aufgetaucht war, hatte sich die Lage beruhigt. Deswegen hätte er auch nie mit Vanessa gerechnet, als er Rory wieder traf. Er hatte sie völlig vergessen - nur noch an Rory gedacht.
Und nun hatte Vanessa es geschafft.

~*~ Flashback ~*~
„Nessa, sieh es doch ein – ich will nicht mehr!“, rief Jess.
„Du machst mit mir Schluss?“, fragte Vanessa fassungslos und bohrte ihren Finger in Jess` Brust. Dieser eingebildete Ton machte ihn rasend. Ein Grund mehr, diese Sache ein für alle Mal zu beenden.
„Ja, ich mache mit dir Schluss.“, sagte er entschlossen ruhig, er wollte nicht ausrasten. Nicht ihr gegenüber. „Dort hinten steht deine Tasche, deine restlichen Sachen bringe ich dir morgen vorbei.“
„Du kannst mich nicht so einfach abservieren.“, zischelte Vanessa und verengte ihre Augen zu Schlitzen.
„Doch kann ich! Ich tue es genau in diesem Moment.“
Sie zog hörbar die Luft ein und fragte dann schnippisch: „Und wieso sollte ich mich einfach so ohne Erklärung von dir abservieren lassen?“
„Weil du mich einengst! Du nimmst mir die Luft zum Atmen. Du zwingst mich dazu, ein Leben zu leben, das ich nicht leben will. Ich will einfach nur ich selbst sein und das lässt du nicht zu.“, er verschränkte die Arme vor der Brust und warf ihr einen verachtenden Blick zu.
„Können wir nicht noch einmal in Ruhe darüber reden?“, versuchte sie es noch einmal sanftmütig.
„Nein, können wir nicht. Wir haben schon sooft darüber geredet. Oder na ja, ich habe es versucht. Du hast alles abgewehrt und gemeint, alles wäre bestens. Ich habe einfach keine Lust mehr. Du hast es nie eingesehen und auch jetzt siehst du es nicht ein. Das wirst du niemals tun. Also geh jetzt bitte.“, beendete er seine Rede und deutete auf die Tür.
Vanessa schaute ihn misstrauisch an. Anscheinend meinte er es wirklich ernst. Sie hatte ihn noch nie so viel auf einmal reden gesehen, vor allem nicht über Gefühle. Sie begann zu realisieren, dass sie verloren hatte – dass sie ihn verloren hatte. Aber so leicht ließ sich eine Vanessa McJohnsson nicht abfertigen! Er konnte sie nicht einfach so abschieben. Das würde Rachen bedeuten. Bittere Rache! Sie war noch nie von einem Mann verlassen worden und hatte es auch nicht vorgehabt. Wie erniedrigend!
Sie war sich sicher, dass eine andere Frau dahinter steckte, aber das würde Jess niemals zugeben. Also schwor sie sich, das herauszufinden. Mit allen Mitteln – das war ihr ihre Ehre wert.
Und so setzte sie sich in Bewegung. „Das wirst du bereuen, mein Lieber! Ich werde dich fertig machen. Ich werde dir das nehmen, was du am meisten liebst. Denn eine McJohnsson lässt man nicht so einfach sitzen.“, fauchte sie ihn an und warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. Jess wusste jedoch, dass sie einfach nur um ihren verletzen Stolz kämpfte und sah ihr hinterher. Als sie die Wohnungstür hinter sich zugeschmissen hatte, sank er erleichtert in die Kissen und starrte die Decke an. Rory....
~*~ Flashback Ende ~*~

Und ja, sie hatte es geschafft. Sie hatte ihm das genommen, was er am meisten liebte. Sie hatte ihm – unbewusst – Rory genommen....
Er schreckte aus seinen Erinnerungen hoch, als die schrille Klingel ertönte. Gelangweilt sprang er von der Couch auf und machte sich auf einen handfesten Streit mit Vanessa gefasst.
Schwungvoll öffnete er die Tür und wollte der Person davor schon einige Schimpfwörter gegen den Kopf knallen. Als er jedoch die Person erblickte, wurde sein Mund staubtrocken und die Worte blieben ihm wie ein Kloß in der Kehle stecken. Ihm blieb – im wahrsten Sinne des Wortes – die Spucke weg. „Rory...?!“, flüsterte er heiser und schaute sie aufgeregt an.