13.05.2006, 11:22
Teil 3
Buch
Als ich wieder aufwachte, fand ich mich in einer mir bisher unbekannten Wohnung wieder, und so begann ich erst einmal zu schreien. Man lag schlieÃlich nicht jeden Tag halbnackt in einem fremden Bett. Und ich schon gar nicht. Das alles kam mir etwas Spanisch vor und so kreischte ich erst einmal drauflos.
Ich wurde schon langsam heiser, als jemand die Tür hineingestürmt kam. Sofort nahm ich die Decke, die neben mir lag und hielt sie mir vor meinen blauen BH.
âMein Gott Jess, was mache ich hier?â, fragte ich aufgebracht. Aber Jess grinste nur, und ich fand das alles andere als witzig. Offensichtlich lag ich in seinem Bett. Und das gefiel mir gar nicht. Nachdem ich am vorangegangenen Tag wie ein Loch auf meine Trennung mit Logan gesoffen hatte, blieben nur noch graue Stellen in meinem Hirn zurück. Und ein hämmernder schmerz, der sich nicht abstellen lieÃ. âTut mir leid, du bist die jenige, die gestern in einen tiefen Schlaf gefallen ist! Ich wusste nicht wo du wohnst, also habe ich dich mit zu mir genommen! Gehtâs wieder?â, fragte er.
âWo wir schon mal dabei sind.... KOPFSCHMERZTABLETTE!!!â, schrie ich aus Leibeskräften, und er rannte tatsächlich los. Die Elefanten in meinem Kopf ebenfalls, und so lieà ich mich wieder in die weichen Kissen fallen, ehe ich registrierte wessen Kissen es waren. Sofort rappelte ich mich wieder auf und versuchte aufzustehen. Jess kam wieder in den Raum, den ich als Schlafzimmer identifizierte, gestürmt und reichte mir ein Glas Wasser, inklusive Aspirin. Gierig trank ich und bekam zur Folge dessen einen bösen Schluckauf. Wer da wohl an mich denkt!, dachte ich verächtlich.
âJetzt alles okay?â, fragte Jess wieder. Ich konnte noch nicht einmal meinen Kopf bewegen, sonst hätte ich vermutlich nur genickt. Deshalb sagte ich lediglich: âJa...â eine lange Pause entstand. Eine sehr lange, und ich hatte die Befürchtung ich habe meine Stimme verloren aber dann machte ich doch tatsächlich den Mund auf. âWieso hast du das getan?â
âWas? Wieso habe ich was getan?â, fragte er verwirrt. âWieso hast du mich mit zu dir genommen? Ich meine, du hättest mich doch genauso gut auf der StraÃe liegen lassen können!â, entgegnete ich.
âNein, ich denke das hätte ich nicht einmal bei deine Mom getan! Hier laufen ziemlich viele Idioten herum, die alle nur das eine Ziel haben: Bring jemanden um, oder du wirst umgebracht. Und na ja, ich wollte dich nicht mit anderen Massenmördern, Vergewaltigern und Psychopathen teilen! Denn ich bin alles in einem und die Sorte will immer was eigenes, wenn du verstehst was ich meine!â Als ich das hörte, hatte ich das Bedürfnis abzuhauen aber, ich wusste, dass er nur spaà machte, und so lächelte ich in seinen neckischen Gesichtsaudruck. Er lächelte zurück und stand auf, um sich gleich darauf neben mich zu setzen. âUnd nun zu dir!â, sagte er leise. âWas machst du hier, wer sind deine Komplizen und warum startest du einen Trinkerwettbewerb?â, fragte er.
Ich zog einen Schmollmund und hätte ihm am liebsten auf den Arm geboxt, aber das tat ich seit einer verstauchten Hand nicht mehr. Denn Logan hatte mal das Bedürfnis gehabt, zurück zu boxen.
âWow, war gestern wohl ne lange Nacht was?â, fragte ich kichernd. Dann machte sich mein Kopf wieder bemerkbar. âAlso... ich bin mit Logan, meinem Freund â Exfreund hier und ich wollte einfach mal den ganzen Stress mit der GroÃfamilie, Yale und meinen GroÃeltern vergessen und abschalten. Glaub mir ich hätte nie gedacht, das Logan mal nach Stars Hollow zieht! Aber wieder zurück zu den Fragen: Ich habâ nen Trinkerwettbewerb veranstaltet? Hast du mir dabei zugesehen?â, fragte ich. Als ich bemerkte, dass er zögerte, wurde mir klar, dass er mich auf der StraÃe nicht zum ersten Mal wieder getroffen hatte.
Teil 4
So wieâs aussah hatte er mich verfolgt. Und auf einmal bekam ich ein ganz komisches Gefühl im Magen.
âSag mal spionierst du mir etwa nach? Ich glaub das einfach nicht! Ich hätte nicht gedacht, dass du zu so etwas fähig bist! Wie lange machst du das schon, hm? Ich würde gern wissen, ob du das mit jeder Frau, die du attraktiv findest so machst!â
âWie kommst du denn darauf, dass ich dich attraktiv finden könnte?â, fragte er zurück. Erst zu diesem Zeitpunkt bemerkte ich, was ich gerade gesagt hatte. âOh nein, das meinte ich nicht so! Ich meine, wenn du mich gut findest!â, sagte ich und schlug mir die Hand gegen den hämmernden Schädel. âWarum sollte ich dich gut finden?â, fragte Jess keck weiter. Ich wusste langsam nicht mehr was ich sagen sollte. Wie ich meinen ersten Satz erklären konnte. Ich hatte keine Ahnung was ich machen musste und so kam mir schlieÃlich nur ein Gedanke: âJess, lassen wir das du weiÃt was ich meine, nehme ich mal stark an!â Zufrieden stellte ich fest, dass er nickte. Ja, so istâs brav immer schön nicken!, lachte ich in mich hinein und hatte plötzlich ein wärmendes Gefühl im Magen, dass ich das erste mal hatte, als ich Logan zum ersten mal traf. Und jetzt kam dieses Gefühl wieder. Allerdings nicht bei er erhofften Person, sondern bei Jess.
Jess war eigentlich jemand, den man früher als Raudie bezeichnet hätte. Heute war er der smarte Badboy von nebenan. Ich wusste nicht, woher ich diese Gedanken nahm, wie sie mir gekommen waren. Aber ich wusste genau, dass sie wahr waren, denn Jess lächelte mir immer noch entgegen und ich grinste verhalten zurück.
âDu hast anscheinend deinen Abschluss hinter dir hm?â, fragte ich, als ich mich in der groÃen, geräumigen, Sechsraumwohnung umsah. Es war tatsächlich Jessâ zu Hause, und es sah definitiv nicht danach aus, als ob es billig gewesen war. Das hieà für mich also: Abschluss = gut Bezahlter Job = teure Wohnung!
âGlaub schon!â, stichelte er. âUnd... wo ist sie?â, fragte ich dann abwartend. Er konnte ja nicht wissen, wen ich meine. Aber es war immerhin ein Anfang ihn erst einmal darauf hinzuweisen. Und so wie er reagierte, hätte ich wahrscheinlich auch reagiert. âWo ist wer?â, fragte er. âWo ist das hübsche Blondchen, das mit den blauen Augen und der Modelkarriere?â, fragte ich leicht enttäuscht.
âDas Blondchen lebt in meiner Traumwelt in den Rocky Mountains!â, entgegnete er bissig. Oh ja, gebissen hätte ich ihn jetzt auch gern. Aber ich wollte ja nicht als schmutzige Hure dastehen!
Gegenwart
âDu hättest mich ruhig beiÃen können, ich hätte nichts dagegen gehabt!â, lachte Jess sie an. âHey, ich bin ein keusches Mädchen alles klar? Ich beiÃe doch nicht einfach so nette Menschen!â, entgegnete Rory kichernd. âAch wirklich nicht? Und warum hast du es dann doch getan?â âAch halt doch die Klappe!â
Buch
Er sah mir tief in die Augen. Ich konnte seinen brennenden Blick nicht erwidern, weil ich angst hatte. Angst davor, was passieren würde, wenn ich mich wieder auf ihn einlassen würde. Ich konnte es nicht wissen, ich konnte nicht wissen, dass er ein anderer Mensch geworden war. âWieso?â, fragte ich schlieÃlich. Sehr einfallsreich. Wieso? Ich meine, kein Mensch hätte zu dem Zeitpunkt gewusst, was ich mit Wieso meinte, und so konnte er es auch nicht wissen. Was darauf zu führen war das er: âWas wieso?â, fragte. Eigentlich hätte ich früher das dumme Blondchen mit der Modelkarriere sein sollen. Aber ich war weder Model, noch blond. Also war ich es wohl doch nicht. Aber warum machte ich mir solch dumme Gedanken? Jess wollte doch eh nichts mehr von mir. Und ich wollte nichts mehr von ihm. Also war die Sache doch gegessen und zweiunddreiÃig mal durchgekaut oder? Ich wollte nichts mehr von Jess und damit basta.
âWieso ist sie gerade in den Rocky Mountains?â, fragte ich schlieÃlich. Obwohl ich das eigentlich gar nicht hatte fragen wollen. Eigentlich hatte ich lieber: âWieso ist es so mit uns zu Ende gegangen?!â Oder âWieso bin ich dein Blondchen gewesen?!â, gefragt. Aber das konnte ich nicht. Nicht jetzt! Nicht hier, nicht heute! Es war alles noch so frisch. Mit Logan und der Trennung. Ich wollte nichts überstürzen. Ich wollte eigentlich nie etwas überstürzen. Aber jetzt hätte ich gern all meine Vorhaltungen weggeschoben und ihn einfach gefragt. Aber das konnte ich nicht. Ich wollte nicht.
âWeià auch nicht, ist mir gerade so eingefallen.â Jess sah mich aus seinen scharfen, braunen Augen an und ich wäre ihm am liebsten in die Arme gefallen. Wahrscheinlich hatte er aber genau das von mir erwartet.
âOh... na ja, und warum nicht Kalifornien oder Miami oder Connecticut?â, fragte ich weiter. âWie kommst du auf Connecticut?â, fragte er neckend dagegen. Na ja, weil ich dort wohne und mich freuen würde wenn es zufällig eine aus Stars Hollow wäre!, hätte ich am liebsten gesagt. Stattdessen dachte ich mir diesen teil nur und sagte: âNa ja, Connecticut ist klein und viele hübsche Mädchen â übrigens auch blonde â wohnen dort. AuÃerdem sind die meist viel hübscher als die Stadttussen und wir würden uns auch mal wieder sehen!â
âWie kommst du darauf, dass ich dich wiedersehen möchte?â, fragte er. Bingo â und wieder hast du ein unerklärbares Thema angeschnitten, super Gilmore!
âWeià nicht, wir könnten uns wieder über Bücher, Musik und Filme unterhalten. So wie früher halt!â, redete ich mich heraus. Aber eigentlich stimmte es ja, ich wollte mich wieder mit Jess vertragen und mit reden. So unbefangen wie damals, bevor er weggegangen war.
âInklusive heiÃer Zungenküsse und langen Partynächten?â, grinste er mich an. âJess! Du weiÃt genau, dass ich das nicht noch mal durchmachen würde! Ich will einfach nur Freundschaft alles klar?â Oh man, in Wirklichkeit wollte ich viel mehr als das und ich konnte mich wirklich glücklich schätzen, dass er das nicht wusste. Aber ich war im innern traurig darüber das ich verneint hatte.
Freundschaft fließt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt