20.05.2006, 00:02
Rollentausch
Verwirrt betrat ich das kleine Diner in der mir unbekannten Stadt. Es war komplett überfüllt und am Tresen wischte ein unrasierter Typ gerade eine Pfütze weg. Ich sah mich im Diner etwas um und setzte mich dann an den Tresen.
âWas willst du, Kirk?â, fragte mich der Unrasierte unfreundlich.
Einen Moment lang wusste ich nicht, wer gemeint war, aber da mich der Kerl anstarrte, erkannte ich, dass er mich gemeint hatte.
âMein Name ist Sean, Sir.â, ich streckte ihm die Hand entgegen.
âUnd der Nikolaus rutscht durch den Schornstein.â
âSir, ich heiÃe Sean Gunn und bin hier auf der Durchreiseâ, entgegnete ich ihn.
Der Kerl starrte mich an, als würde er mich nicht ernst nehmen, also nahm ich mir eine Karte und orderte meine Bestellung. Warum nimmt mich keiner ernst? Warum nennen mich alle Kirk? Was hat das für einen Grund? Verdammt, was dafür ist der Grund?
Plötzlich zuckte ich zusammen, denn jemand klatschte mir auf die Schulter. Ich drehte mich rasch um. Eine merkwürdige, blonde, alte Schrulle laberte mich voll.
âBrauchst du einen Job? Mein Mann Morey hat es geschafft, dass sich sein Flügel dauernd verstimmt und wir haben niemanden gefunden, der ihn uns wieder stimmt. Würdest du das übernehmen, Kirk Schätzchenâ, quasselte die Frau.
âWas reden Sie da und wer sind Sie?â, fragte ich genervt.
âAch, Kirk, tu nicht wieder so, als hättest du dein Gedächtnis verloren, die Nummer zieht nicht mehr!â
Schnell stand ich auf und rannte aus dem Café. Innerlich schreite ich. Ich wollte nur noch weg, aus diesem Diner, aus dieser Stadt, aus diesem Leben. Auf einmal erblickte ich die Person, die mir diesen Ãrger beschert hatte. Diese Person versuchte gerade, einen grünen Stern in einem Pavillon in der Mitte der Stadt aufzuhängen. Ich stolzierte schnaubend und wütend auf diese Person zu. Mit meinen Fingern knackte ich und mit den FüÃen stampfte ich Vertiefungen in die Erde. Schritt für Schritt bewegte ich mich auf ihn zu. Na warte, du wirst etwas erleben, Freundchen!
Ich stand nun unmittelbar vor dem Mann, der nicht gerade sehr männlich wirkte, und fragte ihn etwas.
âWer bist du?â
âIch bin Kirk und wer sind Sie?â, fragte er und wollte mir die Hand reichen, aber stürzte in diesem Moment von seiner Leiter direkt in Richtung Stufen, die Stufen hinunter und direkt in einen Kübel Zement, der schon mit Wasser zu Beton angereichert war.
âAuâ, hörte ich ihn stöhnen.
Schneller als der Blitz rannte ich zu ihn hinüber und zerrte so lange an seinem Körper, bis er sich aus dem Zement löste, oder besser gesagt, der Zement sich aus dem, übrigens sehr groÃem, Kübel löste. Der Zement, der schon beinahe Beton war, klebte nun an der Person, die sich Kirk nannte. Als ich den Jungen zerrte, stöhnte er die ganze Zeit vor Schmerz, aber es musste sein. Ich steckte Kirk wortwörtlich in meinen Wagen und für mit ihm ins Krankenhaus.
Auf der ganzen Fahrt konnte ich mir dieses âWie es meiner Mutter jetzt Wohl geht?â - Gelaber anhören und konnte mich somit kaum auf die StraÃe konzentrieren, was zur Folge hatte, dass drei oder vier Katzen jetzt die Möhren von unten beobachten können.
Kaum im Krankenhaus angekommen, schleppte ich Kirk zur Rezeption und fragte eine der Schwestern: âWo soll ich einen einbetonierten Mann hinbringen?â
âStation 7, Sonderfälleâ, antwortete sie und zeigte mir den Weg.
Kirk wurde durchkontrolliert und von den Ãrzten beinahe schon ausgelacht, während ich in mein Glas Cola starrte und beobachtete, wie sich die Perlen darin auflösten. Als Kirk schon beinahe vom Beton befreit war, besuchte ich ihn.
Er bat mich um Folgendes: âBitte, tu so in der Stadt, als wärst du ich.â
âKirk, die ganze Stadt glaubt sowieso, dass ich du bin!â, antwortete ich. Hmm, komischer Gedanke und komischer Satz. So etwas habe ich noch nie gesagt...
Später kehrte ich nach Stars Hollow, natürlich ohne Kirk, der lag ja noch im Krankenhaus, und machte mich auf dem Weg in Lukeâs Diner. Ich hatte natürlich nicht vor, so zu tun, als wäre ich Kirk, denn das ging mir gegen den Strich. Den Gedanken, jemand anders zu sein, konnte ich nicht ertragen.
Rasch setzte ich mich an einen der Tische und der unrasierte Kerl kam zu mir an den Tisch und fragte mich nach meiner Bestellung. Ich bestellte mir Pancakes mit Schokolade. Lange stocherte ich herum und dachte nach.
Ein komischer Zufall, dass er genau so aussieht, wie ich. Wie ist denn das möglich? Theoretisch geht das doch gar nicht, oder? Vielleicht ist er ja ein böser Zwilling oder so, nur wo ist dann das Böse?
Weitere Tage vergingen. Ich war immer noch Kirk für die Bewohner der Stadt und nicht Sean Gunn. Kirk steckte immer noch im Beton und seine Leiden schienen kein Ende zu nehmen. Den Bewohnern wollte einfach nicht klar werden, dass ich gar nicht Kirk war. Wieso konnten sie das nicht verstehen? Weil ich wie Kirk aussah? Nein. Weil ich merkwürdig war? Vielleicht. Weil Kirk ein Idiot war? Ja.
Nun, es gab viele Gründe, wieso sie mich für Kirk hielten. Das erklärte immer noch nicht die Tatsache, dass ich ihnen erklärt hatte, ich sei nicht Kirk und sie trotzdem glaubten, ich sei Kirk. Langsam wurde ich wütend.
Eines Tages fuhr ein schwarzer Wagen zum Pavillon und eine einbandagierte Kreatur stieg aus diesem. Kirk! Da kommt mir eine Idee!
Ich rannte zu Kirk und zog ihn an seinem Verband bis ins Diner. Ja, vielleicht sah er einer Mumie jetzt ähnlich, aber sein Gesicht war unversehrt. Laut schrie ich durchs Diner, dass ich nicht Kirk war, aber es half nichts, die Bewohner wollten dem keinen Glauben schenken, also war ich immer noch Kirk für sie. So sollte es wohl ewig bleiben...
Verwirrt betrat ich das kleine Diner in der mir unbekannten Stadt. Es war komplett überfüllt und am Tresen wischte ein unrasierter Typ gerade eine Pfütze weg. Ich sah mich im Diner etwas um und setzte mich dann an den Tresen.
âWas willst du, Kirk?â, fragte mich der Unrasierte unfreundlich.
Einen Moment lang wusste ich nicht, wer gemeint war, aber da mich der Kerl anstarrte, erkannte ich, dass er mich gemeint hatte.
âMein Name ist Sean, Sir.â, ich streckte ihm die Hand entgegen.
âUnd der Nikolaus rutscht durch den Schornstein.â
âSir, ich heiÃe Sean Gunn und bin hier auf der Durchreiseâ, entgegnete ich ihn.
Der Kerl starrte mich an, als würde er mich nicht ernst nehmen, also nahm ich mir eine Karte und orderte meine Bestellung. Warum nimmt mich keiner ernst? Warum nennen mich alle Kirk? Was hat das für einen Grund? Verdammt, was dafür ist der Grund?
Plötzlich zuckte ich zusammen, denn jemand klatschte mir auf die Schulter. Ich drehte mich rasch um. Eine merkwürdige, blonde, alte Schrulle laberte mich voll.
âBrauchst du einen Job? Mein Mann Morey hat es geschafft, dass sich sein Flügel dauernd verstimmt und wir haben niemanden gefunden, der ihn uns wieder stimmt. Würdest du das übernehmen, Kirk Schätzchenâ, quasselte die Frau.
âWas reden Sie da und wer sind Sie?â, fragte ich genervt.
âAch, Kirk, tu nicht wieder so, als hättest du dein Gedächtnis verloren, die Nummer zieht nicht mehr!â
Schnell stand ich auf und rannte aus dem Café. Innerlich schreite ich. Ich wollte nur noch weg, aus diesem Diner, aus dieser Stadt, aus diesem Leben. Auf einmal erblickte ich die Person, die mir diesen Ãrger beschert hatte. Diese Person versuchte gerade, einen grünen Stern in einem Pavillon in der Mitte der Stadt aufzuhängen. Ich stolzierte schnaubend und wütend auf diese Person zu. Mit meinen Fingern knackte ich und mit den FüÃen stampfte ich Vertiefungen in die Erde. Schritt für Schritt bewegte ich mich auf ihn zu. Na warte, du wirst etwas erleben, Freundchen!
Ich stand nun unmittelbar vor dem Mann, der nicht gerade sehr männlich wirkte, und fragte ihn etwas.
âWer bist du?â
âIch bin Kirk und wer sind Sie?â, fragte er und wollte mir die Hand reichen, aber stürzte in diesem Moment von seiner Leiter direkt in Richtung Stufen, die Stufen hinunter und direkt in einen Kübel Zement, der schon mit Wasser zu Beton angereichert war.
âAuâ, hörte ich ihn stöhnen.
Schneller als der Blitz rannte ich zu ihn hinüber und zerrte so lange an seinem Körper, bis er sich aus dem Zement löste, oder besser gesagt, der Zement sich aus dem, übrigens sehr groÃem, Kübel löste. Der Zement, der schon beinahe Beton war, klebte nun an der Person, die sich Kirk nannte. Als ich den Jungen zerrte, stöhnte er die ganze Zeit vor Schmerz, aber es musste sein. Ich steckte Kirk wortwörtlich in meinen Wagen und für mit ihm ins Krankenhaus.
Auf der ganzen Fahrt konnte ich mir dieses âWie es meiner Mutter jetzt Wohl geht?â - Gelaber anhören und konnte mich somit kaum auf die StraÃe konzentrieren, was zur Folge hatte, dass drei oder vier Katzen jetzt die Möhren von unten beobachten können.
Kaum im Krankenhaus angekommen, schleppte ich Kirk zur Rezeption und fragte eine der Schwestern: âWo soll ich einen einbetonierten Mann hinbringen?â
âStation 7, Sonderfälleâ, antwortete sie und zeigte mir den Weg.
Kirk wurde durchkontrolliert und von den Ãrzten beinahe schon ausgelacht, während ich in mein Glas Cola starrte und beobachtete, wie sich die Perlen darin auflösten. Als Kirk schon beinahe vom Beton befreit war, besuchte ich ihn.
Er bat mich um Folgendes: âBitte, tu so in der Stadt, als wärst du ich.â
âKirk, die ganze Stadt glaubt sowieso, dass ich du bin!â, antwortete ich. Hmm, komischer Gedanke und komischer Satz. So etwas habe ich noch nie gesagt...
Später kehrte ich nach Stars Hollow, natürlich ohne Kirk, der lag ja noch im Krankenhaus, und machte mich auf dem Weg in Lukeâs Diner. Ich hatte natürlich nicht vor, so zu tun, als wäre ich Kirk, denn das ging mir gegen den Strich. Den Gedanken, jemand anders zu sein, konnte ich nicht ertragen.
Rasch setzte ich mich an einen der Tische und der unrasierte Kerl kam zu mir an den Tisch und fragte mich nach meiner Bestellung. Ich bestellte mir Pancakes mit Schokolade. Lange stocherte ich herum und dachte nach.
Ein komischer Zufall, dass er genau so aussieht, wie ich. Wie ist denn das möglich? Theoretisch geht das doch gar nicht, oder? Vielleicht ist er ja ein böser Zwilling oder so, nur wo ist dann das Böse?
Weitere Tage vergingen. Ich war immer noch Kirk für die Bewohner der Stadt und nicht Sean Gunn. Kirk steckte immer noch im Beton und seine Leiden schienen kein Ende zu nehmen. Den Bewohnern wollte einfach nicht klar werden, dass ich gar nicht Kirk war. Wieso konnten sie das nicht verstehen? Weil ich wie Kirk aussah? Nein. Weil ich merkwürdig war? Vielleicht. Weil Kirk ein Idiot war? Ja.
Nun, es gab viele Gründe, wieso sie mich für Kirk hielten. Das erklärte immer noch nicht die Tatsache, dass ich ihnen erklärt hatte, ich sei nicht Kirk und sie trotzdem glaubten, ich sei Kirk. Langsam wurde ich wütend.
Eines Tages fuhr ein schwarzer Wagen zum Pavillon und eine einbandagierte Kreatur stieg aus diesem. Kirk! Da kommt mir eine Idee!
Ich rannte zu Kirk und zog ihn an seinem Verband bis ins Diner. Ja, vielleicht sah er einer Mumie jetzt ähnlich, aber sein Gesicht war unversehrt. Laut schrie ich durchs Diner, dass ich nicht Kirk war, aber es half nichts, die Bewohner wollten dem keinen Glauben schenken, also war ich immer noch Kirk für sie. So sollte es wohl ewig bleiben...
Be original.