[Colorblind]

Und hier ist er schon

Kapitel 8:

„Ja? Ähm das ist aber… das ist wirklich nett…“ stammelte Rory.
„Ich weiß es.“ Jess’ Stimme wurde kalt. Er wollte dass sie ihm erklärte warum. Warum sie sich damals wieder für Dean entschieden hatte. Nachdem er ein neues Leben mit ihr beginnen wollte.
„Jess…es war alles nicht so einfach damals. Ich war traurig, verwirrt… du musst nicht denken dass mir dein Besuch damals nichts bedeutet hatte!
„Du hast aber klar und deutlich „Nein“ gesagt… „Nein“ zu mir“ sagte Jess bitter.
„Es war alles andere als klar und deutlich… Ich hatte Angst Jess! Angst! Angst davor, dass du mich wieder verlässt, ohne Tschüss zu sagen, sobald etwas nicht so läuft wie es dir in den Kram passt! Du weißt gar nicht wie sehr ich gelitten habe… du hast gar keine Ahnung!“ Rory’s Augen füllten sich mit Tränen.

Jess schluckte. Er wollte nicht dass Rory weint. Er wollte am liebsten die Zeit zurück drehen und alles anders machen. Aber er wusste dass das nicht ging.
„Ich habe gedacht ich kann nie wieder einem Menschen trauen, Jess! Ich dachte Versprechungen sind leer und nutzlos… es hatte alles keinen Sinn mehr! Und Dean war der Einzige der mich nie verletzt hat. Er war immer verständnisvoll und ich konnte mich auf ihn verlassen! Hörst du Jess, verlassen! Als ich mich auf dich verlassen habe, wurde ich verlassen! Ironie des Schicksals nicht wahr?
Aber weißt du, was mir am meisten weh getan hatte?“ Rory versuchte gefasst zu wirken.
Jess schaute sie fragend an.
„Dass ich dich trotz allem nie vergessen konnte.“ sagte Rory leise.

Jess konnte kaum glauben was sie da gerade gesagt hatte. Er war erschrocken über ihren Gefühlsausbruch. Und so langsam schlich sich ein Funken Verständnis ein. Er wusste dass er vieles falsch gemacht hatte. Aber er hatte auch vorher noch nie eine richtige Beziehung zu einem Menschen. Eine Beziehung die auf Liebe beruhte.

Sacht strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Rory!“ flüsterte er. „Rory, es tut mir alles so leid…“
Langsam näherten sich ihre Gesichter. Meerblau. Kaffeebraun.
Rory wurde schwindlig.
„Nein Jess… es geht nicht! Es tut mir leid! Ich … ich kann das nicht! Ich bin mit Logan zusammen!“ Rory stand auf und zupfte ihr Shirt zurecht. „Auch wenn ich es wollte…“
Sie nahm ihre Tasche und lief davon. Auf halbem Wege drehte sie sich um und rief: „Danke für den Abend!“
Jess blieb verwirrt zurück.



Derweil machten sich Luke und Lorelai einen schönen Videoabend. Luke war zwar immer noch nicht so begeistert davon wie es Rory und Lorelai waren, aber für seine Freundin tat er doch fast alles. Bei Lorelai hatte er eh keine andere Wahl.
„Lorelai, das ist doch total unrealistisch…“
„Shh Shh Luke, das ist die... ja das ist die Stelle… ahahahhahaaa!“ Lorelai lachte laut auf.
Luke verdrehte die Augen.
„Ach Schatz, jetzt lach doch mal! Das war echt lustig! Sogar Mümmelchen hat vor Lachen Schluckauf bekommen!“
„Herrgott Lore, jetzt hör auf es Mümmelchen zu nennen! Bei dem Namen sind bleibende Schäden vorhersehbar.“
Lore grinste breit. „Hmm, wie wärs dann mit Pummeli oder Muckeli oder Schnäuzchen oder…“
„Ist schon gut, wir bleiben bei Mümmelchen!“ Luke zog Lorelai in seine Arme und gab ihr einen Kuss auf ihr weiches Haar. Sie kuschelte sich an ihn und lächelte ihn glücklich an.

In ca. 3 Monaten erwarteten sie ihr gemeinsames Kind. Beide waren sich sicher den richtigen Partner dafür gefunden zu haben. Lorelai erinnerte sich nur zu gerne an ihr Gespräch auf dem Tanzmarathon.

* Flashback*
„Hör mal, das was ich eben gesagt hab, war nicht so gemeint.“ sagte Luke nervös
„Was denn?“ fragte Lorelai.
„Das über die Kinder und so.“
„Schon vergessen.“
„Ja weißt du, ich bin nicht so gegen das Kinderkriegen wie sich’s vielleicht angehört hat.“ stammelte Luke.
„Wie war das mit dem armen Schlucker?“ neckte ihn Lorelai.
„Ja okay, ich bin nicht gerade geduldig mit Kindern, außerdem machen sie sich andauernd schmutzig, das kann ich nicht leiden.“
„Du musst Kinder nicht gern haben Luke oder Kinder wollen, nicht jeder Mensch muss das.“ Lorelai schaute ihn sanft an.
„Ich weiß aber es ist schon was, einfach so in den Tag hineinzuleben ohne auf die Hormonkurve eines anderen achten zu müssen - aber falls mir jemals die Richtige über den Weg läuft wäre da eine Diskussion möglich.“ Luke war verlegen.
„Eine Diskussion?“
„Ja, wahrscheinlich eine kurze aber, hier halt mal ….“ er gab ihr den Kleber, „…und was ist mir dir, willst du noch Kinder haben?
„Oh, nicht vorstellbar so ein Leben ohne Zahnspange und Hausarrest“ grinste Lore.
„Doch schon..“ sagte sie nachdenklich, „jedenfalls mit dem richtigen Mann dazu würde ich mir das wünschen.“
Die beiden schauten sich mit einem langen Blick an.

* Flashback Ende*