[plaudertasche]

3.ter Teil:
„Begrüßt euren neuen Mitschüler Jess Mariano. Jess, möchtest du etwas zu deiner neuen Klasse sagen?“, fragte die Lehrerin.
„Nein.“
„Ähm... okay. Also dann, setz dich erst einmal“, antwortete sie etwas irritiert. „Am besten neben Peter.“
Schweigend setzte er sich. Die Klasse schaute ihn neugierig an. Auch Rory.
Plötzlich sah er ihr direkt in die Augen. Sie erschrak und blickte nach vorne. Er musste grinsen.
„Hausaufgaben raus, ich gehe durch und kontrolliere.“

„Ätzend, ich hasse Mathe“, jammerte Lane, nachdem sie den Klassenraum verlassen hatten.
„Ja, geht so“, antwortete Rory abwesend.
„Was ist denn los?“, fragte ihre Freundin neugierig.
„Nichts, nichts. Alles in Ordnung.“ Sie schreckte auf.
„Ahja?“
„Ja.“
„Und wieso starrst du dann den Neuen so an?“ Lane kicherte.
Rory wurde rot.
„Tue ich doch gar nicht“, protestierte sie.
Lane lachte nur.
„Gehen wir noch zu Luke?“
„Ist gut.“
Sie bestellten sich zwei Kaffee zum Mitnehmen. Als sie das Diner verließen, kam Jess ihnen entgegen.
„Hi“, begrüßte Rory ihn schüchtern.
„Hey.“
Sie lächelten sich an.
„Ich muss dann auch“, sagte er.
Sie nickte nur schnell.
„Ja, schon klar. Bye“, sagte sie viel zu schnell und ging an ihm vorbei.
Lane rannte ihr hinterher.
„Hey, was war das denn?“, fragte sie.
„Nichts. Ich muss jetzt gehen. Noch Hausaufgaben machen. Bis morgen dann.“
„Ok, bye“, antwortete Lane verwirrt.
Sie umarmten sich noch zum Abschied und gingen in verschiedene Richtungen.

Als Rory sich an ihren Schreibtisch gesetzt hatte, konnte sie sich gar nicht konzentrieren. Sie musste die ganze Zeit an ihn denken. Sie holte ihr Tagebuch heraus und begann zu schreiben:

Ich muss die ganze Zeit an ihn denken. Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Wenn ich ihn sehe, starre ich ihn unbewusst an und, wenn ich mit ihm rede, rede ich nur Mist. Wieso kann ich nicht einfach ganz normal mit ihm sprechen, wie auch mit jedem anderem.
Immer, wenn ich seine Augen sehe, dann dreht sich alles.
Immer, wenn ich seine Stimme höre, drohe ich umzukippen.
Als ich ihn vor dem Diner getroffen habe und er mich nur begrüßt hat, wurde mir ganz komisch. So war es noch nie. Ich hatte das Gefühl, als ob meine Beine nachgeben würden und ich umfallen würde.

Jess lag auf sein Bett. Er öffnete eine Schachtel.
Es waren ihre Ohrringe, Ketten und Ringe darin. Außerdem ihr Parfum, das sie immer getragen hatte und ein Halstuch. Es roch, wie sie immer gerochen hatte.
Er konnte nicht mehr. Eine Träne löste sich aus seinem Auge.
„Was soll ich nur ohne dich machen?“, flüsterte er.
„Wie soll das nur weitergehen? Ich weiß nicht, wie ich das alles schaffen soll.“
Jess vergrub sein Gesicht in der Decke.
Er fühlte sich so unglaublich alleine. Zurückgelassen. Hilflos.
Jess wollte aufstehen, doch er konnte nicht. Seine Beine fühlten sich so schwer an. Er war nicht in der Lage die Kraft aufzuwenden, um aufzustehen.
So ließ er sich einfach zurück in sein Bett fallen und schloss die Augen.

„Sei still!“, brüllte David.
Sie weinte. Sie war in ihrem Sitz zusammengesunken und weinte. Sie fühlte sich so schrecklich. Ihr ganzer Körper tat ihr weh. Jede Bewegung verursachten unerträgliche Schmerzen in ihr.
Die Wunde auf ihrem Rücken brannte wie verrückt. Ihr Oberschenkel war aufgerissen. Ihr gesamter Bauch war gerötet. Von seiner Prügel.
„Hör auf zu weinen!“, schrie er und blickte zur Seite.
Sie schrie auf:
„Achtung! Pass auf! Sieh nach vorne!“
Er sah nach vorne. Aber zu spät. Er kriegte die Kurve nicht mehr und das Auto fuhr direkt den steilen Abgrund herunter und geriet ins Schleudern, bis es falsch herum liegen blieb und in sich zusammensackte.

Jess schreckte auf. Er war schweißgebadet.
Plötzlich ging die Tür auf und Luke kam herein gerannt.
„Was ist los?“, fragte er verwirrt. „Ich habe nur einen Schrei gehört.“
Dann sah er das Gesicht seines Neffen.
Er weinte.
„Sie ist tot“, wimmerte er.
Luke war total überfordert. Dennoch ging er auf Jess zu und nahm ihn in den Arm.
„Es wird wieder gut. Alles wird wieder gut“, tröstete er ihn.
„Wir kriegen das wieder hin.“

*ende*

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