[sushi]

Ta-Da!

Ein neuer Teil für euch!
Ich wünsche euch viel Spaß damit!
Und: FB macht glücklich!!

GGGLG Sus(h)i

PS: Nicht vergessen: Bitte nicht killen!

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Diesen Teil widme ich Chery, die extra für mich längere FBs schreibt und mich schon ganz lange begleitet!
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13. Kapitel

Vorsichtig schob sie die Tür auf, die zur Küche führte, und spähte hinein. Jess war nicht da. Vielleicht war er ins Bad gegangen. Aber dort war eine Kaffeemaschine, da musste sie einfach hin. Leise tappte sie hinüber zur Küchenzeile und nahm die Kaffeekanne aus der Maschine. Sie goss die schwarze Substanz in eine Tasse, die dort herum stand. Sie wollte einfach nur etwas trinken und dieses verdammte Schwindelgefühl überwinden. Sobald sie sich bewegte, drehte sich alles wahnsinnig schnell. Mit beiden Händen umschloss sie die Tasse und klammerte sich daran, als wäre sie ihre letzte Rettung. Starr blickte sie aus dem Fenster vor sich hin und vergas für einen Augenblick alles um sich herum.
Dort unten war ein Pärchen. Etwas jünger als sie selbst. Sie liefen eng umschlungen die Straße hinunter und schienen ihre Umwelt nicht zu bemerken. Alles schien sich nur um diese beiden Verliebten zu drehen. Sie hielten sich so fest, als wollten sie sich niemals wieder loslassen. Sie kannte dieses Gefühl. Dieses Gefühl von grenzenloser Liebe. Die Welt hörte sich auf zu drehen, nahm nicht ihren normalen Lauf. Sie war einfach völlig verändert. Man sah alles in einem völlig neuen Licht, wenn man überhaupt noch etwas registrierte. Versunken in Gedanken an die Person, die man liebte, konnte man schon einmal alles um sich herum vergessen. Vielleicht würde man sich verlaufen oder ausversehen in das falsche Haus gehen. Vielleicht würde man unachtsam über ein Bündel Geldscheine stolpern, vielleicht würde man blindlings über die Straße laufen. Vielleicht wachte man plötzlich auf, vom Hupen der Autos, und muss geschockt feststellen, dass man mitten auf der Autobahn stand. Vielleicht ist Liebe einfach alles. Alles um einen herum. Vielleicht fasste sie alles mit ein und sog die Umwelt einfach in sich auf, sodass man nichts mehr sah. Man sah nur noch dieses Gesicht vor einem, dieses Grinsen, diese verstrubbelten, unbändigen Haare und diese.... diese kaffeebraunen Augen.
Verlegen schaute sie in ihren Kaffee, dachte sie würde direkt in seine Augen schauen. Doch dann besann sie sich drauf, dass es nur das Getränk war. Nicht er....
„Na? Den Rausch schon ausgeschlafen.“ Sie schoss hoch, knallte vor Schreck heftig die Tasse auf die Küchenzeile. Jetzt konnte sie nicht mehr weg, jetzt musste sie ihn ansehen. Aber vielleicht gab es einen Weg darum herum. Sie drehte sich Sekunden später ruckartig um, nur um festzustellen, dass sie nun direkt vor Jess stand und – zu ihrem Leidwesen – auf seine nackte Brust starrte. Sie konnte unmöglich hart bleiben, wenn sie ihn so sah.
Sie spürte seinen Atem auf ihrem Gesicht, hob langsam den Blick und schaute geradewegs in seine Augen. Strahlendes Blau traf sanftes Braun.
„Ich... ich wollte...“, begann sie zu stottern, brach jedoch mitten im Satz ab. Was hatten Worte jetzt schon für eine Bedeutung? Was bedeuteten Worte im Gegensatz zu wahrer Liebe?
Sie rührte sich nicht vom Fleck, sah ihn einfach nur an. Spürte wie er sanft ihre Fingerspitzen berührte und als sie sich nicht wehrte, seine Hand in ihrer verschränkte. Sogleich durchzuckte sie ein heißkalter Schauer und lief ihr über den Arm und den Rücken direkt bis in die Fußspitzen. Es durchzog sie wie ein elektrischer Impuls. Und noch immer spürte sie seinen Atem auf ihrer Haut, den gleichmäßigen Atem und den so wunderbar vertrauten Jess-Geruch.
Sie konnte nicht sagen, wie lange sie dort standen, jeweils eine Hand ineinander verschränkt und dann anderen anstarrend. Sekunden? Minuten? Stunden? Was spielte das für eine Rolle? Sie waren beide hier und nur das zählte. Nur sie beide...

Er wagte es, er hob die andere Hand und strich sanft über ihre weiche Wange. Strich eine Strähne aus ihrem Gesicht, um die wunderschönen Augen besser betrachten zu können. Sie senkte den Kopf. Doch er wollte nicht aufgeben, wollte nicht aufhören in diesen blauen Ozeanen zu versinken. Sanft schob er eine Hand unter ihr Kinn und hob es an, sodass sie ihn anschauen musste. Und er sah diesen sehnsüchtigen und gleichzeitig verletzen Blick in ihren Augen. Doch er wollte sie nicht verletzen Das hatte er nie vorgehabt...
Er löste seine Hand aus ihrer und legte sie an ihre Taille. Zog sie näher zu sich und ließ die Hand langsam über ihren Rücken gleiten.
Es fühlte sich an, als ob seine Hand eine brennende Spur auf ihrem Rücken hinterlassen würde und sie drückte sich sogleich näher an ihn heran. Sie spürte seinen nackten Oberkörper durch ihre dünne Bluse.
Ganz langsam suchte sie seinen Blick, näherte sich ihm und nach einer schier endlos langen Zeit spürte sie seine Lippen auf ihren. Spürte, wie sie wieder miteinander verbunden wurden. Spürte wie die Welt sich aufhörte zu drehen und sie alles um sich herum vergaß. Spürte wie sie auf der Autobahn stand und weiter vor sich hin wandelte. Dann hob sie ihre Hände und krallte sie in Jess Rücken. Dieser hat seine Arme bereits fest um sie gelegt und so nah wie möglich an ihn heran gezogen. So nah, dass sie sein Herz schlagen hören konnte.

Irgendwann lösten sie sich von einander, er hielt sie etwas lockerer, damit er ihr hübsches Gesicht betrachten konnte.
„Rory“, flüsterte er. „Rory, ich liebe dich.“ Da war er. Der Satz, den sie um alles in der Welt von Jess hatte hören wollen. Der Satz, der alles verändert hatte. Und doch verband sie diesen Satz in erster Linie mit etwas Negativem. Jess hatte es vor zwei Tagen zu ihr gesagt, bevor sie mit ihm geschlafen und danach alles von seiner Verlobten erfahren hatte. Er hatte sie belogen. Sie zweifelte nicht an der Ernsthaftigkeit seiner Worte, sie zweifelte nur an seiner Aufrichtigkeit. Er hatte sie mit zu sich nach Hause genommen, mit ihr geschlafen und ihr gleichzeitig verschwiegen, dass er verlobt war.
So sehr sie auch versuchte gegen diese Gedanken anzukämpfen, sie verfolgten sie und ließen sie nicht los.
Sofort ließ sie ihre Hände sinken und zog sich von ihm zurück. Sie versteckte ihre Hände in den Ärmeln der Bluse und senkte den Blick. „Ich... ich kann das nicht, Jess.“, sagte sie leise.

Bevor er etwas erwidern konnte, war sie an ihm vorbeigelaufen. Sie war einfach an ihm vorbei gegangen. An der Tür stoppte sie und drehte sich noch einmal um. Sie sah ihn nicht an während sie mit ihm sprach, fixierte krampfhaft den Boden. „Bitte ruf` nicht an. Das macht alles nur noch schwerer.“, bat sie ihn, drehte sich langsam um und verließ die Wohnung.