07.06.2006, 17:48
Huhu.
Danke für das liebe Feedback, Fullmoon. :dance: :freu: :dance:
Man merkt echt, dass du dir Gedanken über das machst, was du schreibst und nicht einfach nur den Standart (Toll, Weiter, etc.) hinschreibst. Das freut mich echt.
Zu deiner Idee kann ich leider nicht mehr sagen als: "Lass dich überraschen."
:biggrin:
So, jetzt will ich dich aber nicht länger auf die Folter spannen. Hier ist der nächste Teil:
Als Moriarty nach knapp anderthalb Stunden wiederkam, war sie gerade dabei, die letzte Seite ihn ihrem neu angelegten Ordnungssystem abzulegen. Als er sah, dass sie schon mit ihrer Arbeit fertig war, nickte er anerkennend: âNa, schon fertig?â
âGerade fertig geworden.â Alex war stolz auf sich.
âDann wissen wir ja wenigstens, dass das schon mal funktioniert.â
âDarf ich Sie mal was fragen?â
âKlar, nur zu.â
Alex nahm all ihren Mut zusammen: âSoll das jetzt die ganze Zeit meines Praktikums über so laufen?â
âWas genau meinst du?â Jim gab sich unwissend. âWie soll das jetzt laufen?â
âNa jaâ, dem Mädchen war es sichtlich unangenehm. âWerde ich die ganze Zeit nur in ihrem Büro sitzen, Notizen sortieren und irgendwelche Sekretärinnen-Jobs machen oder werden Sie mir auch noch etwas über richtigen Journalismus beibringen?â
âNun sei mal nicht so ungeduldig, Kleine, wir haben ja gerade erst angefangen.â, beschwichtigte er. âDas war deine erste Lektion: Um einen guten Artikel zu schreiben, sind übersichtlich geordnete Notizen unerlässlich. Merk dir das.â
So langsam wurde es Alex wirklich zu blöd. Wer war denn hier derjenige, mit den ungeordneten Notizen? Sie dachte an ihre eigenen Notizen für ihre Arbeit bei der âYale Daily Newsâ, fein säuberlich in verschiedenfarbigen Ordnern abgelegt und mit bunten Post-Its versehen. Davon konnte dieser Kerl hier doch nur träumen. AuÃerdem war sie nicht hier, um irgendwelche billigen Grundregeln zu lernen, die sie sowieso schon kannte, sondern um die Arbeitsweise und Tricks richtiger Journalisten zu lernen. Trotz allem Respekt, den sie vor Jim und seiner Arbeit hatte â als Starreporter der âNew York Timesâ musste er ja wohl was von seinem Handwerk verstehen, auch wenn er bestimmt nicht viel älter war als sie selbst â doch sie würde sich hier bestimmt nicht für dumm verkaufen lassen. âMit Verlaub, Mr...â
âAch, das mit den Notizen weiÃt du bestimmt schon.â, fiel Jim Alex ins Wort, noch bevor sie ihre Beschwerde loswerden konnte. Natürlich hatte er bemerkt, was in dem Mädchen vorging, sonst würde er ja nicht zu Teagues besten Leuten gehören. Alex verstummte.
âDas lernt man bestimmt auch auf der Uni. Du schreibst auch für die Uni-Zeitung?â Das war keine Frage, sondern vielmehr ein Fakt, von dem er ausging.
Trotzdem gab sie ihm eine Antwort: âDie âYale Daily Newsâ. Ja.â
âIch nehme an, du gehörst zu den Besten, sonst hättest du diesen Praktikumsplatz nicht bekommen.â
Alex war geschmeichelt, versuchte aber trotzdem ihren Stolz zu verbergen, denn die Tatsache machte sie auch etwas verlegen. âIch bin nicht schlecht, schätze ich.â
âUnd auch noch bescheidenâ, stichelte Jim. Er hatte die Kleine durchschaut: Eine schüchterne Streberin von der Elite-Uni, Klassenbeste versteht sich, vermutlich auch noch aus reichem Hause... und doch wirkte sie irgendwie ganz und gar nicht langweilig. Zuerst war er ja von dem Gedanken genervt gewesen, den Babysitter für eine kleine Praktikantin zu spielen, doch allmählich begann er sich darauf zu freuen, herauszufinden, was noch so alles in diesem Mädchen steckte. Und so begeistert, wie Vince vorhin von ihr gewesen war, konnte er da wohl noch einiges erwarten. Insgeheim nahm er sich vor, sich einige Ausgaben der âYale Daily Newsâ zu besorgen, um eine kleine Kostprobe ihres Könnens zu bekommen. âNa gut, Kleine, dann...â
âEntschuldigung, aber mein Name ist Alex.â Alex war ganz und gar nicht gewillt, sich für den Rest ihrer Praktikumszeit Kleine nennen zu lassen. Schon gar nicht, in einem solch überheblichen Tonfall.
Jim stutzte. Das war ihm noch nie passiert. Normalerweise trauten sich Praktikanten nicht, zu widersprechen und die meisten Mädchen hatten sowieso nichts dagegen, wenn er sie Kleine nannte. Aber bei ihr war das wohl anders. âNa gut, Alex. Das ist die Kurzform für Alexandra, oder?â
Alex nickte.
âSchön, dann hätten wir das also auch geklärt. Also, ALEX, dann wollen wir mal richtig anfangen.â
Genau darauf hatte sie die ganze Zeit gewartet, obwohl sie noch keine Ahnung hatte, was dieser Moriarty nun schon wieder mit ihr vorhatte. âOkay.â Sie sah ihr Gegenüber erwartungsvoll an. âWorum gehtâs? Recherche? Artikel verfassen?â
âWir haben gleich einen Interview-Termin, der mir vielleicht was für die Story bringt, an der ich gerade arbeite.â
Alex bemerkte nicht ohne Stolz, dass er âwirâ gesagt hatte und nicht âichâ. Das war doch schon mal ein gutes Zeichen. âUnd wer ist der Interview-Partner?â
âIhr Name ist Conchita Marquez, alles weitere erzähle ich dir unterwegs.â
âUnterwegs?â
âWir sind mit ihr zum Mittagessen verabredet. Und jetzt komm schon, Kleine, wir haben keine Zeit zu verschenken.â
Und schon war er wieder drauÃen, doch diesmal war Alex auf seinen schnellen Abgang gefasst und heftete sich an seine Fersen.
Fortsetzung folgt
Danke für das liebe Feedback, Fullmoon. :dance: :freu: :dance:
Man merkt echt, dass du dir Gedanken über das machst, was du schreibst und nicht einfach nur den Standart (Toll, Weiter, etc.) hinschreibst. Das freut mich echt.
Zu deiner Idee kann ich leider nicht mehr sagen als: "Lass dich überraschen."

So, jetzt will ich dich aber nicht länger auf die Folter spannen. Hier ist der nächste Teil:
Als Moriarty nach knapp anderthalb Stunden wiederkam, war sie gerade dabei, die letzte Seite ihn ihrem neu angelegten Ordnungssystem abzulegen. Als er sah, dass sie schon mit ihrer Arbeit fertig war, nickte er anerkennend: âNa, schon fertig?â
âGerade fertig geworden.â Alex war stolz auf sich.
âDann wissen wir ja wenigstens, dass das schon mal funktioniert.â
âDarf ich Sie mal was fragen?â
âKlar, nur zu.â
Alex nahm all ihren Mut zusammen: âSoll das jetzt die ganze Zeit meines Praktikums über so laufen?â
âWas genau meinst du?â Jim gab sich unwissend. âWie soll das jetzt laufen?â
âNa jaâ, dem Mädchen war es sichtlich unangenehm. âWerde ich die ganze Zeit nur in ihrem Büro sitzen, Notizen sortieren und irgendwelche Sekretärinnen-Jobs machen oder werden Sie mir auch noch etwas über richtigen Journalismus beibringen?â
âNun sei mal nicht so ungeduldig, Kleine, wir haben ja gerade erst angefangen.â, beschwichtigte er. âDas war deine erste Lektion: Um einen guten Artikel zu schreiben, sind übersichtlich geordnete Notizen unerlässlich. Merk dir das.â
So langsam wurde es Alex wirklich zu blöd. Wer war denn hier derjenige, mit den ungeordneten Notizen? Sie dachte an ihre eigenen Notizen für ihre Arbeit bei der âYale Daily Newsâ, fein säuberlich in verschiedenfarbigen Ordnern abgelegt und mit bunten Post-Its versehen. Davon konnte dieser Kerl hier doch nur träumen. AuÃerdem war sie nicht hier, um irgendwelche billigen Grundregeln zu lernen, die sie sowieso schon kannte, sondern um die Arbeitsweise und Tricks richtiger Journalisten zu lernen. Trotz allem Respekt, den sie vor Jim und seiner Arbeit hatte â als Starreporter der âNew York Timesâ musste er ja wohl was von seinem Handwerk verstehen, auch wenn er bestimmt nicht viel älter war als sie selbst â doch sie würde sich hier bestimmt nicht für dumm verkaufen lassen. âMit Verlaub, Mr...â
âAch, das mit den Notizen weiÃt du bestimmt schon.â, fiel Jim Alex ins Wort, noch bevor sie ihre Beschwerde loswerden konnte. Natürlich hatte er bemerkt, was in dem Mädchen vorging, sonst würde er ja nicht zu Teagues besten Leuten gehören. Alex verstummte.
âDas lernt man bestimmt auch auf der Uni. Du schreibst auch für die Uni-Zeitung?â Das war keine Frage, sondern vielmehr ein Fakt, von dem er ausging.
Trotzdem gab sie ihm eine Antwort: âDie âYale Daily Newsâ. Ja.â
âIch nehme an, du gehörst zu den Besten, sonst hättest du diesen Praktikumsplatz nicht bekommen.â
Alex war geschmeichelt, versuchte aber trotzdem ihren Stolz zu verbergen, denn die Tatsache machte sie auch etwas verlegen. âIch bin nicht schlecht, schätze ich.â
âUnd auch noch bescheidenâ, stichelte Jim. Er hatte die Kleine durchschaut: Eine schüchterne Streberin von der Elite-Uni, Klassenbeste versteht sich, vermutlich auch noch aus reichem Hause... und doch wirkte sie irgendwie ganz und gar nicht langweilig. Zuerst war er ja von dem Gedanken genervt gewesen, den Babysitter für eine kleine Praktikantin zu spielen, doch allmählich begann er sich darauf zu freuen, herauszufinden, was noch so alles in diesem Mädchen steckte. Und so begeistert, wie Vince vorhin von ihr gewesen war, konnte er da wohl noch einiges erwarten. Insgeheim nahm er sich vor, sich einige Ausgaben der âYale Daily Newsâ zu besorgen, um eine kleine Kostprobe ihres Könnens zu bekommen. âNa gut, Kleine, dann...â
âEntschuldigung, aber mein Name ist Alex.â Alex war ganz und gar nicht gewillt, sich für den Rest ihrer Praktikumszeit Kleine nennen zu lassen. Schon gar nicht, in einem solch überheblichen Tonfall.
Jim stutzte. Das war ihm noch nie passiert. Normalerweise trauten sich Praktikanten nicht, zu widersprechen und die meisten Mädchen hatten sowieso nichts dagegen, wenn er sie Kleine nannte. Aber bei ihr war das wohl anders. âNa gut, Alex. Das ist die Kurzform für Alexandra, oder?â
Alex nickte.
âSchön, dann hätten wir das also auch geklärt. Also, ALEX, dann wollen wir mal richtig anfangen.â
Genau darauf hatte sie die ganze Zeit gewartet, obwohl sie noch keine Ahnung hatte, was dieser Moriarty nun schon wieder mit ihr vorhatte. âOkay.â Sie sah ihr Gegenüber erwartungsvoll an. âWorum gehtâs? Recherche? Artikel verfassen?â
âWir haben gleich einen Interview-Termin, der mir vielleicht was für die Story bringt, an der ich gerade arbeite.â
Alex bemerkte nicht ohne Stolz, dass er âwirâ gesagt hatte und nicht âichâ. Das war doch schon mal ein gutes Zeichen. âUnd wer ist der Interview-Partner?â
âIhr Name ist Conchita Marquez, alles weitere erzähle ich dir unterwegs.â
âUnterwegs?â
âWir sind mit ihr zum Mittagessen verabredet. Und jetzt komm schon, Kleine, wir haben keine Zeit zu verschenken.â
Und schon war er wieder drauÃen, doch diesmal war Alex auf seinen schnellen Abgang gefasst und heftete sich an seine Fersen.
Fortsetzung folgt
Manchmal ist es leicht, die Antwort zu finden. Manchmal nicht. Manchmal fällt es uns sogar schwer, die richtige Frage zu stellen.
(Terry Pratchett - Hohle Köpfe)