09.06.2006, 12:14
Es geht weiter. Danke, wie immer an Chery und Halliwell Paige für euren Zuspruch und das FB. *knuddel*
Wieder 2 Teile, weil ich die Kapitel damals ziemlich kurz gehalten habe. Diesmal gewidmet an Halliwell Paige
LG Emerson Rose
Teil 8
David wird von seiner Mutter geweckt, da ist der Tag schon über zwölf Stunden alt.
âHey du Langschläfer. Raus aus den Federn. Es gibt gleich Mittag.â
âOh Mann.â Langsam richtet David sich auf, oder versucht es zumindest. Erst nach drei Versuchen sitzt er aufrecht in seinem Bett. Der Abstieg ins Erdgeschoss wird für ihn zur Folter.
âHi Schlafmützeâ, empfängt ihn Julie in der Küche.
âWie kommt es, dass du schon wieder so unverschämt munter bist und ich das Gefühl habe, als hätte mich ein Bus überrollt.â
David kramt in seinem Medikamentenkästchen rum, bis er die richtigen Tabletten gefunden hat.
âVielleicht weil ich meine Portion Doping heute schon intus habe?â Dabei klappert sie mit ihren Herztabletten.
âSeid ihr zwei dann bald soweit. Sonst ist das Essen endgültig kaltâ, mahnt Joyce vom Esszimmer aus. Sie hat sich angewöhnt, geduldig zu sein. Julie darf nicht so schnell und David kann nicht. Aber wenn die zwei erst mal in ein Gespräch miteinander vertieft sind, muss ab und zu ein Machtwort gesprochen werden.
Während des Mittagessens informieren Julie und David ihre Mutter über die Freizeitgestaltung des Nachmittags und Joyce richtet David aus, dass sein Freund Steven angerufen hat.
Nach dem Essen zieht David sich in sein Zimmer zum telefonieren zurück.
âConnor?â
âHi Liza. Steven wollte mich sprechen. Gibst du ihn mir mal?â
âKlar.â
âJa was ist?â
âHallo Steven.â
âNa du Schlafmütze.â
âVon wegen. Ich bin erst heute Morgen um 3.00 Uhr ins Bett gekommen. Hatte eine Verabredung.â
âNa das muss ja ein heiÃes Date gewesen sein, wenn sie dich so lang wach gehalten hat. Es war doch eine Frau?â
âJa, aber anders als du vielleicht denkst. Also was hast du auf dem Herzen?â
âLiza und ich wollten uns die neue Ausstellung im Kunsthistorischen Museum ansehen und fragen, ob du mitkommst.â
âWürde ich gern. Nur nicht gleich. Wenn du mich um 5.00 Uhr vom Memorial Hospital abholst, können wir uns die neue Ausstellung ansehen.â
âIch will gar nicht wissen, was du im Krankenhaus zu tun hast. Aber abholen kann ich dich da.â
âOk, bis nachher. Bye.â
âUnd wir schaut`s aus. Können wir los.â Julie steht fertig angezogen in der Tür.
âUiuiui.â David pfeift anerkennend durch die Zähne. âWenn Wesley da nicht anbeiÃt, weià ich auch nicht.â
Das schwarze Twinset mit passender Jeans bildet einen schönen Kontrast zu Julies hellblonden Haaren, die ihr locker über die Schultern fallen.
âRede noch lauter, man hört dich nicht bis nach China. Zieh dich lieber um.â
Julie geht schon mal raus und fährt den Wagen vor. Bis dahin hat sich David für ein kurzärmliges Shirt und eine schwarze Jeans entschieden. Es kann losgehen.
âWas nimmst du mit ins Krankenhaus?â fragt Julie unterwegs.
âWahrscheinlich einige Zeitungen und was SüÃes. Unten im Erdgeschoss gibt es einen kleinen Kiosk. Die haben bestimmt das richtige.â
âNa gut.â Julie hält nach gut 15 Minuten vor dem Hauptgebäude des Krankenhauses.
âHier nimmt das für Sarah mit.â Sie hält David eine kleine blaue Schachtel hin.
âWas ist das?â
âEin Rosenquarzarmband. Ich habe es letztens bei Bloomingdales gekauft, aber du kannst es gern haben.â
âDanke, ich gebe dir das Geld dafür nachher.â
âNur keine Umstände. Das Geld ist nicht so wichtig. Bestell deiner Freundin unbekannterweise einen schönen Gruà und macht euch einen schönen Nachmittag.â
Julie braust davon.
Auf der Station angelangt, muss sich David erstmal nach Sarahs Zimmer durchfragen. Sie wurde in der Zwischenzeit verlegt, und hat sich in ihrem neuen Zimmer schon häuslich eingerichtet.
Ãberall verstreut liegen Zeitungen, Bücher, CD´s und Fotos. Auf dem kleinen Tisch steht das Mittagessen noch unangetastet. Der Fernseher an der Wand ist auf einen Musiksender eingestellt und in all dem ganzen Chaos schläft Sarah seelenruhig.
Als David das Fernsehprogramm abstellt, wacht sie auf.
âHi.â David gibt Sarah einen Kuss auf die Stirn, worauf diese rot wie eine Tomate wird.
âSchön dass du da bist.â
âHabe ich dir doch versprochen. Du siehst schon viel besser aus.â
âDank. Dafür haben mich die Ãrzte in den letzten Stunden auch buchstäblich auf den Kopf gestellt.â Sarahs ohnehin nicht besonders laute Stimme ist nur ein Flüstern.
âAber Besuch hattest du anscheinend schon.â
âJa Dad und Jenny waren den ganzen Vormittag da. Sie müssen gegangen sein, als ich schlief. Weià der Himmel, was die Leute hier in mich reinpumpen.â Sarah zupft an den Klebestreifen, mit denen die Infusion an ihrem Handrücken fixiert ist.
âUnd was hat Dr. Harold gefunden. Er sagte, dass die Laborwerte erst heute Vormittag da wären.â
âEine Mutation des derzeitigen Grippevirus und einige aggressive Bakterien haben sich in meine Lungen eingenistet. Die Kombination der Antibiotika macht mich total fertig. Das Frühstück habe ich nicht lange bei mir behalten. Dabei war es nur kalte Milchsuppe. Ich muss aber was essen, sonst legen sie mir eine Magensonde und wollen mich so ernähren.â
Sarah sitzt wie ein Häufchen Elend auf ihrem Bett und starrt aus dem Fenster. Erst zögert David, doch dann gibt er sich einen Ruck und nimmt sie zärtlich in die Arme. Sie schmiegt sich wie selbstverständlich an David und lauscht seinem Herzschlag. Es wirkt beruhigend.
âDa ist jemand ziemlich aufgeregtâ, bemerkt Sarah nach einer Weile und löst sich aus der Umarmung.
âIch bin sehr gern mit dir zusammen. Es ist ein gutes Gefühlâ, versucht David zu erklären und lächelt vorsichtig. Seine Gedanken fahren gerade Achterbahn, während einige Schmetterlinge in seinem Bauch Tango tanzen üben.
âSo wie jetzt, habe ich noch nie für jemanden empfunden. Nur weià ich nicht, ob du genauso denkst. Und das macht mir mehr aus, als ich zugeben möchte.â
David beginnt einen kleinen Spaziergang durchs Zimmer und blättert dabei in einer Musikzeitschrift. Es wird kurzzeitig mucksmäuschenstill im Raum.
âDavid? Setz dich bitte zu mir.â Sarah rückt auf dem Bett ein Stück zur Seite.
âAuch wenn es jetzt kitschig klingt, aber der Abend gestern mit dir war wunderschön. Und ich finde es toll, dass du so offen mir gegenüber bist. Das ist selten. Ich mag dich auch sehr gern, und wenn ich aus diesem Laden irgendwann wieder entlassen werden, sollten wir ein zweites Date arrangieren.â
Es ist ausgesprochen und nicht nur Sarah fällt ein Stein vom Herzen.
David nimmt ihre, von blauen Flecken gezeichnete Hand, und haucht einen Kuss drauf.
âBeinahe hätte ich es vergessen.â Er kramt in seinen Jackentaschen und fördert ein kleines blaues Kästchen zu Tage.
âMeine Schwester ist der festen Ãberzeugung, dass diese Steine Glück und Gesundheit bringen. Ich glaube, so was ist nie verkehrt.â David öffnet dabei die Schachtel, in dem das Armband liegt.
âRosenquarzsteine. Sie sind wirklich wunderschön.â Sarah streift sich das Armband über ihr zierliches Handgelenk. âVielleicht etwas zu groÃ.â
âWarte ich knote das Band etwas enger.â David reguliert den Durchmesser und erzählt dabei.
Das Armband hat mir Julie gegeben. Ich bin seit gestern nirgendwo mehr hingekommen.â
âDas macht doch nichts. Ich freue mich sehr darüber.â Sarah küsst David spontan au den Mund. AnschlieÃend lächelt sie verschmitzt.
In dem Augenblick klopft es an der Tür.
Teil 9
âHerein?â
âHallo Sarah.â Ein junger Mann im weiÃen Kittel betritt das Zimmer.
âDr. Wyle, was führt sie zu mir?â
âEin Vögelchen hat mir gezwitschert, dass meine Lieblingspatientin uns mal wieder einen Besuch abstattet. Ich habe dir sogar etwas mitgebracht.â Dr. Wyle hält einen Infusionsbeutel mit einer durchsichtigen Flüssigkeit hoch.
âAlso die anderen Geschenke heute haben mir besser gefallen.â Sarah ist gar nicht begeistert.
âAber wo bleiben meine Manieren. Darf ich vorstellen, das ist mein Freund David und das ist Dr. Jonathan Wyle. Ist doch richtig oder?â
âJa seit vier Wochen darf ich mich so nennen, aber es ist noch ziemlich ungewohnt. Hallo.â Die beiden begrüÃen sich.
âUnd da ich für heute auf dieser Station Dr. Harold vertrete, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, dir einen kleinen Besuch abzustatten. Du musst unsere Nachtschicht ja ziemlich auf Trab gehalten haben. Dein Name stand ganz oben auf der groÃen Tafel, als ich zur Spätschicht kam.â
âIch bin eben immer für eine Ãberraschung gut.â
Sarah grinst auch wenn ihr gar nicht so recht zum lachen zumute ist.
âNa dann will ich mal hoffen, dass wir jetzt keine erleben.â
Dr. Wyle klemmt den leeren Infusionsbeutel ab und schaut sich erst mal den Sitz der Nadel an der Einstichstelle an. David hat sich währenddessen in eine Ecke des Zimmers zurückgezogen. Er will nicht stören.
âIch glaube wir müssen einen neuen Zugang legen. Die Vene ist kollabiert. Soll ich dazu eine Schwester holen oder vertraust du mir diese verantwortungsvolle Aufgabe an.â
Dr. Wyle versucht locker zu klingen. Dabei wissen beide, wie schwer es ist, noch eine gute Vene an Sarahs Armen und Händen zu finden. Die meisten Möglichkeiten sind ausgeschöpft.
âDann sie. Die Schwestern haben mich heute Morgen schon einmal traktiert. Viel schlimmer kann es nicht mehr werden.â Sarah pullt vorsichtig die Klebestreifen ab und lässt sich dann den Zugang ziehen.
âIch glaube, ich gehe solange auf den Flur.â David schickt sich an, das Zimmer zu verlassen.
âBitte bleib hier.â Sarahs Stimme zittert leicht. Ihre Augen spiegeln Angst wider.
âNa klar.â David rückt sich einen Stuhl ans Bett und nimmt ihre linke Hand, während Dr. Wyle an der anderen Hand eine neue Stelle für den Zugang sucht.
Die Zeit vergeht. Sarah wimmert leise vor sich hin, während ein vergeblicher Versuch dem nächsten folgt. Der sechste Einstich sitzt endlich.
âEntspann dich Sarah. Für heute haben wir dich genug getriezt.â
Dr. Wyle klebt die Infusion mit zwei Stripes fest und stellt anschlieÃend die Durchlaufzeit an der Maschine wieder an.
âIch schaue heute Abend noch mal rein.â Der junge Arzt verabschiedet sich.
David ist mit Sarah wieder allein im Raum. Aber die Fröhlichkeit und der Optimismus sind aus ihren Augen verschwunden. David legt sich mit aufs Bett und Sarah schmiegt sich eng an ihn, immer noch fix und fertig von der weiteren schmerzlichen Erfahrung an diesem Tag.
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Eine gute Stunde später weckt Anthony David. Sarah hat sich inzwischen auf die Seite zusammen gerollt und schläft ungerührt weiter. David geht mit auf den Flur und streckt erst mal seine schmerzenden Glieder aus. So unbequem hat er schon lange nicht mehr geschlafen. Aber allein in Sarahs Nähe zu sein, ist ihm jede Strapaze wert.
Anthony sieht müde aus. Dunkle Schatten unter seinen Augen zeugen von unruhigen und schlaflosen Nächten Er hat für beide Tee aus der Cafeteria geholt und stellt sie nun auf den Tisch im Aufenthaltsraum. Sie schweigen sich eine ganze Weile an und hängen ihren Gedanken nach.
âMr. Hemmingwell. Ich weiÃ, es klingt jetzt vielleicht grausam und geht mich eigentlich auch nichts an, aber ist ihnen jemals in den Sinn gekommen, dass Sarah diese ganzen Behandlungen vielleicht nicht mehr ertragen will. Das Feuer in ihren Augen erlischt, sobald sich ihr ein Arzt nähert. Vorhin wurde ihr ein neuer Zugang gelegt. AnschlieÃend war sie völlig fertig mit den Nerven und lieà sich nur schwer beruhigen.â
âSie haben Recht, es geht sie eigentlich nichts an. Aber im Endeffekt stimmt es. Auch wenn ich es ungern zugebe. Wir sind in den letzten knapp 1 ½ Jahren an unsere Grenzen gestoÃen. So manches Mal habe ich tief in meinem Inneren gedacht, Sarah nicht weiter zu quälen und ihr noch eine schöne Zeit zu ermöglichen. Sie wird wahrscheinlich nie so alt wie ihre Geschwister werden, aber jetzt schon aufgeben. Dafür ist die Zeit noch nicht reif. Vielleicht fehlt Sarah auch einfach jemand an ihrer Seite, der ihr den nötigen Rückhalt und die Kraft im Leben gibt. Von ihrer Familie mal abgesehen.â
âSie meinen einen Freund?â
âSarah hat fürchterliche Angst vor dem Alleinsein. Fast alle in ihrem Freundeskreis führen eine feste Beziehung und arbeiten an ihrem Studium. Das letzte Jahr auf der High School hat begonnen. Sie wissen sicher, was das bedeutet.â
âUnter anderem der Abschlussball nächsten Sommer. Das Ende der Schulzeit, ist für jeden etwas Besonderes und aufregend. Dabei kann ich mir zurzeit gar nicht vorstellen, dass es noch aufregender wird.â
David schmunzelt bei dem Gedanken.
âEs ist verrückt. Sarah und ich kennen uns jetzt erst drei Tage und trotzdem habe ich das Gefühl, wir wären seelenverwandt.â
Anthony nickt wissend und lächelt leicht vor sich hin, während er sein Gegenüber beobachtet. David wird ihm immer sympathischer. Er ist ein junger Mann, der trotz seines Alters genau weiÃ, was er will, und Sarah gut tut. Sie blüht buchstäblich auf. Trotz ihrer derzeit schwierigen Situation.
âMir ging es vor dreiundzwanzig Jahren mit Sarahs Mutter Jillien nicht anders. Ich war so alt wie du heute und sie drei Jahre älter. Die Chemie stimmte einfach und nach Jilliens Tot 1983 habe ich lange geglaubt, nie wieder so empfinden zu können. Dabei geht das Leben weiter und birgt jeden Tag neue Ãberraschungen. Man muss es nur zulassen.â
âSarah und ich werden nichts überstürzen aber wir wollen uns regelmäÃig sehen und auch wieder ausgehen. Tja und der Rest wird sich zeigen.â
âDas freut mich, für euch beide. Jetzt können wir nur noch hoffen, dass es auch gesundheitlich bei Sarah bergauf geht. Besonders wenn sie ab nächstes Jahr das College besucht, wird sie die Kraft brauchen, die ihr in den letzten Monaten gefehlt hat.â
âIch glaube ganz fest an Sarah und werde sie in jeglicher Hinsicht unterstützen. Ich kann mich noch genau daran erinnern. Hätte mein damaliger Lehrer an der High School mich nicht so bei der Studiumsuche unterstützt, wäre ich heute nicht so weit am College. Mit einem Handycup zu leben, heiÃt nicht gleichzeitig nicht alles schaffen zu können.â
âJa es braucht nur manchmal etwas mehr Zeit.â Anthony nickt bedächtig.
âApropos Zeit. Ich bin gleich mit zwei Freunden ins Museum verabredet. Sie holen mich von hier ab. Würden sie Sarah bitte ausrichten, dass wir uns heute Abend noch einmal sehen. Ich möchte sie jetzt nicht wecken, wo sie gerade schläft.â
âJa natürlich. Ich bleibe noch eine Weile. Alyson wollte mit Jennifer und Dawn vorbei schauen.â
David verabschiedet sich von Anthony und geht runter zum Krankenhausparkplatz. Dort warten bereits Liza und Steve, um ihren Freund abzuholen. Zu dritt verbringen sie einen interessanten Nachmittag, wobei David seinem besten Freund und dessen Freundin natürlich auch von der vorabendlichen Verabredung erzählt.
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Um kurz nach 7.00 Uhr setzen Liza und Steven David wieder vor dem Hospital ab.
Auf der Station ist es ruhig geworden. Das Abendessen ist vorbei und die meisten Patienten bereiten sich auf die Nacht vor. Sarah sitzt zusammengekauert im Schneidersitz auf ihrem Bett und starrt ins Leere, als David leise das Zimmer betritt. Der Fernseher läuft nebenbei auf voller Lautstärke.
âNa, keinen Hunger?â fragt er.
âIch will ja, aber mein Magen hat dazu überhaupt keine Meinung.â Sarah legt das Sandwich zurück auf den Teller und rührt gedankenverloren in ihrer Puddingschüssel.
âHast du schon gegessen. Wenn nicht, kannst du meins gern haben?â
âDanke, aber wir haben vorhin noch an unserem Stammimbiss angehalten und etwas gegessen.â
âWer sind denn wir?â Sarah ist neugierig geworden und rückt auf ihrem Bett etwas zur Seite, damit David sich setzen kann.
âZwei Freunde und ich. Wir waren im Kunsthistorischen Museum, uns die neue Ausstellung ansehen. Sehr beeindruckend.â
âWenn ich mit meinen Freunden etwas unternehme sind wir meistens 15 bis 18 Leute. Und in solchen Zeiten wie jetzt, habe ich mein Fotoalbum mit. Dann sind alle bei mir, egal wo ich bin. Magst du sehen?â
âKlar gern.â
David setzt sich hinter Sarah, so dass sie sich an ihn lehnen kann. In dieser bequemen Position blättert sie langsam das Album durch und erzählt zu jedem Foto eine kleine Geschichte.
Wieder 2 Teile, weil ich die Kapitel damals ziemlich kurz gehalten habe. Diesmal gewidmet an Halliwell Paige
LG Emerson Rose
Teil 8
David wird von seiner Mutter geweckt, da ist der Tag schon über zwölf Stunden alt.
âHey du Langschläfer. Raus aus den Federn. Es gibt gleich Mittag.â
âOh Mann.â Langsam richtet David sich auf, oder versucht es zumindest. Erst nach drei Versuchen sitzt er aufrecht in seinem Bett. Der Abstieg ins Erdgeschoss wird für ihn zur Folter.
âHi Schlafmützeâ, empfängt ihn Julie in der Küche.
âWie kommt es, dass du schon wieder so unverschämt munter bist und ich das Gefühl habe, als hätte mich ein Bus überrollt.â
David kramt in seinem Medikamentenkästchen rum, bis er die richtigen Tabletten gefunden hat.
âVielleicht weil ich meine Portion Doping heute schon intus habe?â Dabei klappert sie mit ihren Herztabletten.
âSeid ihr zwei dann bald soweit. Sonst ist das Essen endgültig kaltâ, mahnt Joyce vom Esszimmer aus. Sie hat sich angewöhnt, geduldig zu sein. Julie darf nicht so schnell und David kann nicht. Aber wenn die zwei erst mal in ein Gespräch miteinander vertieft sind, muss ab und zu ein Machtwort gesprochen werden.
Während des Mittagessens informieren Julie und David ihre Mutter über die Freizeitgestaltung des Nachmittags und Joyce richtet David aus, dass sein Freund Steven angerufen hat.
Nach dem Essen zieht David sich in sein Zimmer zum telefonieren zurück.
âConnor?â
âHi Liza. Steven wollte mich sprechen. Gibst du ihn mir mal?â
âKlar.â
âJa was ist?â
âHallo Steven.â
âNa du Schlafmütze.â
âVon wegen. Ich bin erst heute Morgen um 3.00 Uhr ins Bett gekommen. Hatte eine Verabredung.â
âNa das muss ja ein heiÃes Date gewesen sein, wenn sie dich so lang wach gehalten hat. Es war doch eine Frau?â
âJa, aber anders als du vielleicht denkst. Also was hast du auf dem Herzen?â
âLiza und ich wollten uns die neue Ausstellung im Kunsthistorischen Museum ansehen und fragen, ob du mitkommst.â
âWürde ich gern. Nur nicht gleich. Wenn du mich um 5.00 Uhr vom Memorial Hospital abholst, können wir uns die neue Ausstellung ansehen.â
âIch will gar nicht wissen, was du im Krankenhaus zu tun hast. Aber abholen kann ich dich da.â
âOk, bis nachher. Bye.â
âUnd wir schaut`s aus. Können wir los.â Julie steht fertig angezogen in der Tür.
âUiuiui.â David pfeift anerkennend durch die Zähne. âWenn Wesley da nicht anbeiÃt, weià ich auch nicht.â
Das schwarze Twinset mit passender Jeans bildet einen schönen Kontrast zu Julies hellblonden Haaren, die ihr locker über die Schultern fallen.
âRede noch lauter, man hört dich nicht bis nach China. Zieh dich lieber um.â
Julie geht schon mal raus und fährt den Wagen vor. Bis dahin hat sich David für ein kurzärmliges Shirt und eine schwarze Jeans entschieden. Es kann losgehen.
âWas nimmst du mit ins Krankenhaus?â fragt Julie unterwegs.
âWahrscheinlich einige Zeitungen und was SüÃes. Unten im Erdgeschoss gibt es einen kleinen Kiosk. Die haben bestimmt das richtige.â
âNa gut.â Julie hält nach gut 15 Minuten vor dem Hauptgebäude des Krankenhauses.
âHier nimmt das für Sarah mit.â Sie hält David eine kleine blaue Schachtel hin.
âWas ist das?â
âEin Rosenquarzarmband. Ich habe es letztens bei Bloomingdales gekauft, aber du kannst es gern haben.â
âDanke, ich gebe dir das Geld dafür nachher.â
âNur keine Umstände. Das Geld ist nicht so wichtig. Bestell deiner Freundin unbekannterweise einen schönen Gruà und macht euch einen schönen Nachmittag.â
Julie braust davon.
Auf der Station angelangt, muss sich David erstmal nach Sarahs Zimmer durchfragen. Sie wurde in der Zwischenzeit verlegt, und hat sich in ihrem neuen Zimmer schon häuslich eingerichtet.
Ãberall verstreut liegen Zeitungen, Bücher, CD´s und Fotos. Auf dem kleinen Tisch steht das Mittagessen noch unangetastet. Der Fernseher an der Wand ist auf einen Musiksender eingestellt und in all dem ganzen Chaos schläft Sarah seelenruhig.
Als David das Fernsehprogramm abstellt, wacht sie auf.
âHi.â David gibt Sarah einen Kuss auf die Stirn, worauf diese rot wie eine Tomate wird.
âSchön dass du da bist.â
âHabe ich dir doch versprochen. Du siehst schon viel besser aus.â
âDank. Dafür haben mich die Ãrzte in den letzten Stunden auch buchstäblich auf den Kopf gestellt.â Sarahs ohnehin nicht besonders laute Stimme ist nur ein Flüstern.
âAber Besuch hattest du anscheinend schon.â
âJa Dad und Jenny waren den ganzen Vormittag da. Sie müssen gegangen sein, als ich schlief. Weià der Himmel, was die Leute hier in mich reinpumpen.â Sarah zupft an den Klebestreifen, mit denen die Infusion an ihrem Handrücken fixiert ist.
âUnd was hat Dr. Harold gefunden. Er sagte, dass die Laborwerte erst heute Vormittag da wären.â
âEine Mutation des derzeitigen Grippevirus und einige aggressive Bakterien haben sich in meine Lungen eingenistet. Die Kombination der Antibiotika macht mich total fertig. Das Frühstück habe ich nicht lange bei mir behalten. Dabei war es nur kalte Milchsuppe. Ich muss aber was essen, sonst legen sie mir eine Magensonde und wollen mich so ernähren.â
Sarah sitzt wie ein Häufchen Elend auf ihrem Bett und starrt aus dem Fenster. Erst zögert David, doch dann gibt er sich einen Ruck und nimmt sie zärtlich in die Arme. Sie schmiegt sich wie selbstverständlich an David und lauscht seinem Herzschlag. Es wirkt beruhigend.
âDa ist jemand ziemlich aufgeregtâ, bemerkt Sarah nach einer Weile und löst sich aus der Umarmung.
âIch bin sehr gern mit dir zusammen. Es ist ein gutes Gefühlâ, versucht David zu erklären und lächelt vorsichtig. Seine Gedanken fahren gerade Achterbahn, während einige Schmetterlinge in seinem Bauch Tango tanzen üben.
âSo wie jetzt, habe ich noch nie für jemanden empfunden. Nur weià ich nicht, ob du genauso denkst. Und das macht mir mehr aus, als ich zugeben möchte.â
David beginnt einen kleinen Spaziergang durchs Zimmer und blättert dabei in einer Musikzeitschrift. Es wird kurzzeitig mucksmäuschenstill im Raum.
âDavid? Setz dich bitte zu mir.â Sarah rückt auf dem Bett ein Stück zur Seite.
âAuch wenn es jetzt kitschig klingt, aber der Abend gestern mit dir war wunderschön. Und ich finde es toll, dass du so offen mir gegenüber bist. Das ist selten. Ich mag dich auch sehr gern, und wenn ich aus diesem Laden irgendwann wieder entlassen werden, sollten wir ein zweites Date arrangieren.â
Es ist ausgesprochen und nicht nur Sarah fällt ein Stein vom Herzen.
David nimmt ihre, von blauen Flecken gezeichnete Hand, und haucht einen Kuss drauf.
âBeinahe hätte ich es vergessen.â Er kramt in seinen Jackentaschen und fördert ein kleines blaues Kästchen zu Tage.
âMeine Schwester ist der festen Ãberzeugung, dass diese Steine Glück und Gesundheit bringen. Ich glaube, so was ist nie verkehrt.â David öffnet dabei die Schachtel, in dem das Armband liegt.
âRosenquarzsteine. Sie sind wirklich wunderschön.â Sarah streift sich das Armband über ihr zierliches Handgelenk. âVielleicht etwas zu groÃ.â
âWarte ich knote das Band etwas enger.â David reguliert den Durchmesser und erzählt dabei.
Das Armband hat mir Julie gegeben. Ich bin seit gestern nirgendwo mehr hingekommen.â
âDas macht doch nichts. Ich freue mich sehr darüber.â Sarah küsst David spontan au den Mund. AnschlieÃend lächelt sie verschmitzt.
In dem Augenblick klopft es an der Tür.
Teil 9
âHerein?â
âHallo Sarah.â Ein junger Mann im weiÃen Kittel betritt das Zimmer.
âDr. Wyle, was führt sie zu mir?â
âEin Vögelchen hat mir gezwitschert, dass meine Lieblingspatientin uns mal wieder einen Besuch abstattet. Ich habe dir sogar etwas mitgebracht.â Dr. Wyle hält einen Infusionsbeutel mit einer durchsichtigen Flüssigkeit hoch.
âAlso die anderen Geschenke heute haben mir besser gefallen.â Sarah ist gar nicht begeistert.
âAber wo bleiben meine Manieren. Darf ich vorstellen, das ist mein Freund David und das ist Dr. Jonathan Wyle. Ist doch richtig oder?â
âJa seit vier Wochen darf ich mich so nennen, aber es ist noch ziemlich ungewohnt. Hallo.â Die beiden begrüÃen sich.
âUnd da ich für heute auf dieser Station Dr. Harold vertrete, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, dir einen kleinen Besuch abzustatten. Du musst unsere Nachtschicht ja ziemlich auf Trab gehalten haben. Dein Name stand ganz oben auf der groÃen Tafel, als ich zur Spätschicht kam.â
âIch bin eben immer für eine Ãberraschung gut.â
Sarah grinst auch wenn ihr gar nicht so recht zum lachen zumute ist.
âNa dann will ich mal hoffen, dass wir jetzt keine erleben.â
Dr. Wyle klemmt den leeren Infusionsbeutel ab und schaut sich erst mal den Sitz der Nadel an der Einstichstelle an. David hat sich währenddessen in eine Ecke des Zimmers zurückgezogen. Er will nicht stören.
âIch glaube wir müssen einen neuen Zugang legen. Die Vene ist kollabiert. Soll ich dazu eine Schwester holen oder vertraust du mir diese verantwortungsvolle Aufgabe an.â
Dr. Wyle versucht locker zu klingen. Dabei wissen beide, wie schwer es ist, noch eine gute Vene an Sarahs Armen und Händen zu finden. Die meisten Möglichkeiten sind ausgeschöpft.
âDann sie. Die Schwestern haben mich heute Morgen schon einmal traktiert. Viel schlimmer kann es nicht mehr werden.â Sarah pullt vorsichtig die Klebestreifen ab und lässt sich dann den Zugang ziehen.
âIch glaube, ich gehe solange auf den Flur.â David schickt sich an, das Zimmer zu verlassen.
âBitte bleib hier.â Sarahs Stimme zittert leicht. Ihre Augen spiegeln Angst wider.
âNa klar.â David rückt sich einen Stuhl ans Bett und nimmt ihre linke Hand, während Dr. Wyle an der anderen Hand eine neue Stelle für den Zugang sucht.
Die Zeit vergeht. Sarah wimmert leise vor sich hin, während ein vergeblicher Versuch dem nächsten folgt. Der sechste Einstich sitzt endlich.
âEntspann dich Sarah. Für heute haben wir dich genug getriezt.â
Dr. Wyle klebt die Infusion mit zwei Stripes fest und stellt anschlieÃend die Durchlaufzeit an der Maschine wieder an.
âIch schaue heute Abend noch mal rein.â Der junge Arzt verabschiedet sich.
David ist mit Sarah wieder allein im Raum. Aber die Fröhlichkeit und der Optimismus sind aus ihren Augen verschwunden. David legt sich mit aufs Bett und Sarah schmiegt sich eng an ihn, immer noch fix und fertig von der weiteren schmerzlichen Erfahrung an diesem Tag.
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Eine gute Stunde später weckt Anthony David. Sarah hat sich inzwischen auf die Seite zusammen gerollt und schläft ungerührt weiter. David geht mit auf den Flur und streckt erst mal seine schmerzenden Glieder aus. So unbequem hat er schon lange nicht mehr geschlafen. Aber allein in Sarahs Nähe zu sein, ist ihm jede Strapaze wert.
Anthony sieht müde aus. Dunkle Schatten unter seinen Augen zeugen von unruhigen und schlaflosen Nächten Er hat für beide Tee aus der Cafeteria geholt und stellt sie nun auf den Tisch im Aufenthaltsraum. Sie schweigen sich eine ganze Weile an und hängen ihren Gedanken nach.
âMr. Hemmingwell. Ich weiÃ, es klingt jetzt vielleicht grausam und geht mich eigentlich auch nichts an, aber ist ihnen jemals in den Sinn gekommen, dass Sarah diese ganzen Behandlungen vielleicht nicht mehr ertragen will. Das Feuer in ihren Augen erlischt, sobald sich ihr ein Arzt nähert. Vorhin wurde ihr ein neuer Zugang gelegt. AnschlieÃend war sie völlig fertig mit den Nerven und lieà sich nur schwer beruhigen.â
âSie haben Recht, es geht sie eigentlich nichts an. Aber im Endeffekt stimmt es. Auch wenn ich es ungern zugebe. Wir sind in den letzten knapp 1 ½ Jahren an unsere Grenzen gestoÃen. So manches Mal habe ich tief in meinem Inneren gedacht, Sarah nicht weiter zu quälen und ihr noch eine schöne Zeit zu ermöglichen. Sie wird wahrscheinlich nie so alt wie ihre Geschwister werden, aber jetzt schon aufgeben. Dafür ist die Zeit noch nicht reif. Vielleicht fehlt Sarah auch einfach jemand an ihrer Seite, der ihr den nötigen Rückhalt und die Kraft im Leben gibt. Von ihrer Familie mal abgesehen.â
âSie meinen einen Freund?â
âSarah hat fürchterliche Angst vor dem Alleinsein. Fast alle in ihrem Freundeskreis führen eine feste Beziehung und arbeiten an ihrem Studium. Das letzte Jahr auf der High School hat begonnen. Sie wissen sicher, was das bedeutet.â
âUnter anderem der Abschlussball nächsten Sommer. Das Ende der Schulzeit, ist für jeden etwas Besonderes und aufregend. Dabei kann ich mir zurzeit gar nicht vorstellen, dass es noch aufregender wird.â
David schmunzelt bei dem Gedanken.
âEs ist verrückt. Sarah und ich kennen uns jetzt erst drei Tage und trotzdem habe ich das Gefühl, wir wären seelenverwandt.â
Anthony nickt wissend und lächelt leicht vor sich hin, während er sein Gegenüber beobachtet. David wird ihm immer sympathischer. Er ist ein junger Mann, der trotz seines Alters genau weiÃ, was er will, und Sarah gut tut. Sie blüht buchstäblich auf. Trotz ihrer derzeit schwierigen Situation.
âMir ging es vor dreiundzwanzig Jahren mit Sarahs Mutter Jillien nicht anders. Ich war so alt wie du heute und sie drei Jahre älter. Die Chemie stimmte einfach und nach Jilliens Tot 1983 habe ich lange geglaubt, nie wieder so empfinden zu können. Dabei geht das Leben weiter und birgt jeden Tag neue Ãberraschungen. Man muss es nur zulassen.â
âSarah und ich werden nichts überstürzen aber wir wollen uns regelmäÃig sehen und auch wieder ausgehen. Tja und der Rest wird sich zeigen.â
âDas freut mich, für euch beide. Jetzt können wir nur noch hoffen, dass es auch gesundheitlich bei Sarah bergauf geht. Besonders wenn sie ab nächstes Jahr das College besucht, wird sie die Kraft brauchen, die ihr in den letzten Monaten gefehlt hat.â
âIch glaube ganz fest an Sarah und werde sie in jeglicher Hinsicht unterstützen. Ich kann mich noch genau daran erinnern. Hätte mein damaliger Lehrer an der High School mich nicht so bei der Studiumsuche unterstützt, wäre ich heute nicht so weit am College. Mit einem Handycup zu leben, heiÃt nicht gleichzeitig nicht alles schaffen zu können.â
âJa es braucht nur manchmal etwas mehr Zeit.â Anthony nickt bedächtig.
âApropos Zeit. Ich bin gleich mit zwei Freunden ins Museum verabredet. Sie holen mich von hier ab. Würden sie Sarah bitte ausrichten, dass wir uns heute Abend noch einmal sehen. Ich möchte sie jetzt nicht wecken, wo sie gerade schläft.â
âJa natürlich. Ich bleibe noch eine Weile. Alyson wollte mit Jennifer und Dawn vorbei schauen.â
David verabschiedet sich von Anthony und geht runter zum Krankenhausparkplatz. Dort warten bereits Liza und Steve, um ihren Freund abzuholen. Zu dritt verbringen sie einen interessanten Nachmittag, wobei David seinem besten Freund und dessen Freundin natürlich auch von der vorabendlichen Verabredung erzählt.
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Um kurz nach 7.00 Uhr setzen Liza und Steven David wieder vor dem Hospital ab.
Auf der Station ist es ruhig geworden. Das Abendessen ist vorbei und die meisten Patienten bereiten sich auf die Nacht vor. Sarah sitzt zusammengekauert im Schneidersitz auf ihrem Bett und starrt ins Leere, als David leise das Zimmer betritt. Der Fernseher läuft nebenbei auf voller Lautstärke.
âNa, keinen Hunger?â fragt er.
âIch will ja, aber mein Magen hat dazu überhaupt keine Meinung.â Sarah legt das Sandwich zurück auf den Teller und rührt gedankenverloren in ihrer Puddingschüssel.
âHast du schon gegessen. Wenn nicht, kannst du meins gern haben?â
âDanke, aber wir haben vorhin noch an unserem Stammimbiss angehalten und etwas gegessen.â
âWer sind denn wir?â Sarah ist neugierig geworden und rückt auf ihrem Bett etwas zur Seite, damit David sich setzen kann.
âZwei Freunde und ich. Wir waren im Kunsthistorischen Museum, uns die neue Ausstellung ansehen. Sehr beeindruckend.â
âWenn ich mit meinen Freunden etwas unternehme sind wir meistens 15 bis 18 Leute. Und in solchen Zeiten wie jetzt, habe ich mein Fotoalbum mit. Dann sind alle bei mir, egal wo ich bin. Magst du sehen?â
âKlar gern.â
David setzt sich hinter Sarah, so dass sie sich an ihn lehnen kann. In dieser bequemen Position blättert sie langsam das Album durch und erzählt zu jedem Foto eine kleine Geschichte.