[Colorblind]

Kapitel 18:

Nach dem ausgiebigen Pizzaessen machten sich die 4 auf den Weg.
„Puh, zum Glück sind es ein paar Schritte bis zur Station. Ich bin so voll!“ Alayna hielt sich stöhnend den Bauch.
„Na du bist halt nicht so in Form wie Rory“ sagte Jess und legte einen Arm um seine Freundin.
„Tja, so was nennt man wohl jahrelange Übung“ konterte diese und lächelte.

Plötzlich klingelte Rory’s Handy.
Sie schaute auf das Display und schluckte.Es war Dean. Sie nahm an. „Ja?“ fragte sie vorsichtig.„Rory? Rory bist du’s? Oh ich muss dir einfach was erzählen?“ erklang Dean’s aufgeregte Stimme.
„Ja klar bin ich es… was ist denn passiert?“ fragte Rory.
Jess schaute sie fragend an, aber sie winkte ab.
„Das Baby ist da! Ich meine, unser Baby! Rory, es war unbeschreiblich… Stell dir vor, ich bin wirklich ein Daddy geworden! Es ist ein Mädchen… ein gesundes Mädchen. 3 Wochen zu früh, aber das macht nichts.“ Dean war völlig aus dem Häuschen.
„Hey, das freut mich! Super! Habt ihr denn schon einen Namen?“ fragte Rory.
„Ja. Die Kleine heißt Hannah. Bist du in Stars Hollow? Du musst sie unbedingt sehen!“ Rory hörte im Hintergrund Babygeschrei.
„Hannah! Wie süß! Ähm nein.. ich bin in… in New York“ sagte Rory nervös.„New York?”, fragte Dean verwundert, „was machst du denn in…” Er stockte. Weiterfragen musste er gar nicht mehr. Jess war also wieder in ihrem Leben.
„Dean hör zu, es ist gerade schlecht, ich bin auf dem Weg zu einer Party. Ich ruf dich an sobald ich in Stars Hollow bin, okay? Bin schon gespannt auf die kleine Hannah. Und grüß Lindsay ganz lieb von mir!“ Rory war sich aber nicht sicher ob Lindsay das gerne hörte. Verständlicherweise war sie nicht sehr gut auf Rory zu sprechen.
„Okay. Mach ich. Ach, und Rory?“ fragte er.
„Ja?“
„Danke. Dass ich dich anrufen kann. Du weißt… es ist alles nicht so toll. Aber du wirst trotzdem immer ein besonderer Mensch für mich bleiben“ sagte Dean leise.
Rory schluckte. Es war schon komisch. Ihr Ex-Freund erzählte ihr, dass er Vater geworden ist, dass er ein Kind hatte, mit seiner Frau, die er mit Rory betrogen hatte.Aber er hatte Recht. Man kann Menschen, mit denen man viel Freud und Leid geteilt hat, nicht einfach aus seinem Leben werfen.
„Kein Problem. Danke Dean.“ Sie legte auf und schaute zu Jess.
Dieser sagte kein Wort.
Alayna und Deacon gingen ein paar Schritte voraus.
„Dean ist also Vater?“ kam von Jess.
„Ja. Ein Mädchen. Hannah. Sie ist gesund“ antwortete Rory vorsichtig.
„Schön“ sagte Jess kurz angebunden. Er war eifersüchtig, dass sich Rory anscheinend doch noch so gut mit ihm verstand. Aber das wollte er nicht zugeben.
„Ja, schön.“ Rory nahm seine Hand und sah in an. „Alles okay?“
„Ja klar.“ brummelte ihr Freund und zwang sich ein Lächeln ab.
„Ach komm schon, mein kleiner Sonnenschein, er hat das Baby schließlich nicht von mir!“ stichelte sie ihn
.„Zum Glück.“ Jess musste jetzt doch lachen. Er hatte mal wieder übertrieben. Aber wenn es um Rory ging, kannte er keine Grenzen.


Nach drei Stationen und ein paar Metern zu Fuß standen sie nun vor dem ‚Elevatoria’. „Sieht cool aus.“ meinte Rory. Laute Musik erklang aus dem Club.
Sie gingen hinein. Es waren schon einige Leute da. Alayna, der Wirbelwind, stürzte sich direkt kreischend auf eine Gruppe junger Leute. Deacon trottete ihr hinterher.
Jess wusste dass sich Rory unwohl fühlte. Sie kannte schließlich keinen.
Er nahm ihre Hand, drückte diese und zeigte auf einen jungen Mann, der gerade lachend den Kopf nach hinten warf. „Das ist Dylan! Ihm gehört der Club. Komm, ich stell ihn dir vor.“
Hand in Hand gingen sie durch den Raum. Jess sah wohlwollend, dass sich die Blicke auf ihn und Rory richteten. Er war stolz so eine hübsche Freundin zu haben.
Dylan sah sie schon kommen.
„Du bist sicher Rory! Ich weiß alles über dich!“ grinste er. „Jedes Detail“
„Komm übertreib nicht, Alter!“ Jess schlug lachend in seine Hand ein.
„Hey Dylan“ sagte Rory.
Dylan nahm ihre Hand. „Küss die Hand, schöne Frau. Es ist mir eine Ehre.“
„Dylan, hör schon auf mit dem Schwachsinn.“ lachte Jess.
„Jess, ich wusste gar nicht, dass du so charmante Freunde hast.“ Rory lächelte Dylan erfreut an.
„Tja, da haben wir was gemeinsam. Das wusste ich auch nicht. Ich geh uns mal was zu trinken holen.“ sagte dieser und bedachte Dylan mit einem strafenden Blick.

Dylan grüßte 2 blonde Mädchen die ihm kichernd eine Kusshand zuwarfen und vorbeigingen. Rory musste grinsen. Dylan war also hoch im Kurs.Er sah auch nicht schlecht aus. Dunkle, etwas gewellte Haare, die ihm leicht in die Stirn hingen. Grüne Augen und ein angenehmes Lachen. Und dazu noch Clubbesitzer.
Ein dunkelblondes Mädchen mit einem roten Minikleid kam auf sie zu. „Dylan-Schätzchen, der Barkeeper sagt mir, es wäre kein Wodka-Lemon da? Du weißt doch, ich liebe Wodka Lemon“ flötete sie und zog eine Schnute.
Sie schaute Rory mit einem prüfenden Blick an.
„Ich kümmere mich gleich drum, Sarah.“ Dylan fuhr sich durch die Haare.
Wo blieb denn Jess? Rory blickte sich suchend um. Er stand an der Bar. Aber nicht alleine. Ein Mädchen mit langen schwarzen Locken unterhielt sich mit ihm. Sie schienen sich gut zu kennen. Das Mädchen legte die Hand auf Jess’ Arm und auch Jess schien sich köstlich zu amüsieren. [SIZE=3]Rory schluckte und biss sich auf die Unterlippe. Sie wusste, es war lächerlich. er kannte schließlich die Leute hier.
Trotzdem wand sie sich an Dylan, der sich immer noch mit der nörgelnden Sarah unterhielt.
„Dylan, sag, wer ist die Frau dort bei Jess? Ich hab das Gefühl ich kenne sie irgendwoher, vielleicht komm ich drauf, wenn du mir den Namen sagst“ log Rory. Im Lügen war sie nie gut.
Dylan grinste. Er hatte sie durchschaut. „Das ist Caytlin.“
Rory schaute ihn und murmelte „Ahja“.
„Ich denke nicht, dass du sie von irgendwoher kennst, du musst sie verwechseln.“ sagte Dylan.
„Von wem redet ihr?“, mischte sich Sarah ein, „von Caytlin? Jess’ Exfreundin?“
Rory starrte sie an.
„Oh Sarah“, stöhnte Dylan, „du hast echt das Feingefühl von nem Rasenmäher!“
„Sorry Leute“ sagte Sarah kühl, „ich rede hier nur von Tatsachen. Oder dachtest du“, sie wandte sich an Rory, „dass dein Jess ein kleiner Engel ist?“ Sie ging beleidigt davon.
Rory blickte zu Jess.
Dieser winkte ihr kurz zu, machte aber keine Anstalten, sein Gespräch mit Caytlin zu beenden.
[/SIZE]