[sushi]

Ju-hu! Ein neuer Tei-heil! *große Freude*

Okai, Susi dreht mal wieder n bissl am Rad *chrm*

Ich wünsche euch viel Spaß mit dem nächsten Teil. Ich persönlich mag ihn ganz gerne - hoffe das klingt jetzt nicht eingebildet. Aber ich hab ja auch Annes Segen, bzw. der Teil hat Annes Segen. ^^

Viel Spaß beim Readen und schön FB schreiben
GGGLG Susi

~*~
Diesen Teil widme ich Anne (bzw. Lava), weil sie mich immer so unterstützt und mir hilft, wenn ich mal in einem Schreibtief stecke, und Gin (bzw. Noodle), weil sie mir diesen wunderschönen Banner gebastelt hat
~*~

14. Kapitel

Unruhig saß er auf seinem Sofa und starrte auf den Fernseher. Er sah irgendwelche Personen hektisch durcheinander rennen, ein brennendes Auto, verletzte Kinder, die ganze Gewalt in Nahost. Doch was er eigentlich sah, war Rory. Ihr Gesicht schwebte über ihm, wie eine Gewitterwolke, die einen Unglücksraben nicht verlassen wollte. Ihr wunderschönes Gesicht hatte sich abermals in seinen Verstand gebrannt und wollte nicht verblassen.

At night I pray
That soon your face will fade away

Er wusste, dass er vieles falsch gemacht hatte, aber er verstand nicht, dass sie nicht bei ihm bleiben konnte, wenn sie ihn auch liebte. Und dass sie ihn liebte, hatte man spüren können. Als er an den Kuss dachte, fuhr er sich unwillkürlich mit dem Finger über die Lippen. Er konnte sie förmlich spüren, ihre weichen Lippen und ihren unruhigen Atem. Aber dann öffnete er die Augen und sie war weg, ihr Gesicht war nicht da, nur ein leeres Wohnzimmer.

I may have made it rain
Please forgive me
My weakness caused you're plain
And this song's my sorry

Wütend auf sich selbst schmiss er das Glas, welches vor ihm stand, mit einem Knall gegen den Fernseher. Sein Atem ging schnell und seine Brust hob und senkte sich rasch, als er wie in Zeitlupe beobachtete, wie das Glas gegen die Mattscheibe prallte und in tausende Splitter zersprang, die kreuz und quer durch das Zimmer flogen.
So ähnlich fühlte er sich nur wenige Minuten später, als er sich beruhigt hatte und draußen die quietschenden Reifen vernahm. Sofort wusste er, dass etwas nicht stimmt, aber er blieb wie angewurzelt sitzen. Seine Sinne spielten ihm einen Strich und er konnte sich nicht rühren. Sogleich tauchten hunderte Bilder von Rory vor seinem geistigen Auge auf.

Ein lauter Knall und erschrockene Schreie drangen an sein Ohr. Dann war es still.

Schon war er am Fenster und was er nun sah, was er befürchtet hatte und doch nicht wahrhaben wollte, ließ sein Herz endgültig in tausende Splitter zerspringen. Obwohl er geahnt hatte, was passiert war, obwohl er sich tausende Horrorszenarien vorgestellt und sich darauf vorbereitet hatte, brachte dieser Anblick ihn fast um.

Wie sie dort unten lag, die Beine und Arme merkwürdig verdreht, der Blick glasig und doch in seine Richtung gedreht. Sie sah ihn direkt an, ihr Blick schoss direkt in sein Herz, in den Scherbenhaufen, der übrig geblieben war. Ihre ozean-blauen Augen funkelten nicht mehr, sie dämmerten matt in der Sonne und ruhten auf ihm. Dieser Blick, dieses letzte Flehen, war so unerträglich für ihn. Es fühlte sich an, als ob jemand ihm ein Messer in den Bauch rammte und es dann langsam umdrehte. Ganz langsam.....
Und obwohl er es nicht hören konnte und sich ihre Lippen nicht bewegten, wusste er, dass sie etwas sagen wollte. Er wusste, dass sie ihn anflehte zu ihr zu kommen und er wusste, dass er sie nun retten musste.

Gerade als er sich vom Fenster lösen wollte, sah er, wie Blut über ihr Gesicht schoss und sich über ihren Lippen ausbreitete, bevor es seinen weiteren Lauf über ihren zarten Hals nahm. Selbst in dieser grotesken Szene sah sie noch wunderschön aus. Die matten Augen, das zerzauste Haar, die blauen Lippen und das Blut auf ihrem Gesicht. All das ließ sie nicht hässlicher oder gar grausig erscheinen. Sie strahlte auf, wie ein gefallener Engel, wie ein göttliches Wesen, die im Sterben lag. Sie sah nicht aus, wie ein gewöhnlicher Mensch... sie war einfach Rory und sie war schön. Plötzlich öffneten sich ihre Lippen einen Spalt und formten ein Wort. Vielleicht vernahmen die Leute um sie herum ein leises Röcheln, doch Jess hörte nichts. Dann begann sie zu husten, weil das Blut blitzschnell in ihren Mund geflossen war, und ihr dünner Körper bebte. Doch das Husten hielt nur wenige Momente an, vielleicht dauerte es nicht mal eine Sekunde, er wusste es nicht, hatte jegliches Zeitgefühl verloren, seine Sinne waren taub geworden. Dann hörte ihr Körper auf zu zucken, blieb leblos liegen. Es wurde still auf der Erde, alles schien zu schweigen. Alles schien still zu stehen...

Dann rannte er los. Rannte wie von Sinnen. Rannte um sein Leben. Rannte um ihr Leben.
„Lassen Sie mich bitte durch. Ich gehöre zu ihr.“, schrie Jess verzweifelt und kämpfte sich untenangekommen durch die Menge. Dann war er am Ende des Kreises angekommen und blickte geradewegs auf sie. Geradewegs auf ein Wesen, das aussah wie ein gefallener Engel, wie eine verblasste Elfe.
Er kniete sich neben sie und griff nach der Hand, die neben ihrem Kopf lag. Ein Schauer durchfuhr ihn, als er die eisige Kälte spürte, die von der Hand ausging. Schnell legte er die Hand vorsichtig auf ihren Bauch und strich ihr eine Strähne aus dem blutverschmierten Gesicht.

„Das Letzte was sie gesagt hat, war ‚Jess’.“, sagte der alte Mann, der gegenüber von Jess neben Rorys Körper kniete, leise und sah ihn einfühlsam an.. „Sie muss diesen Mann wirklich geliebt haben, denn sie war kaum noch bei Kräften, als sie seinen Namen aussprach, das arme, junge Ding.“ Als Jess diese Worte vernahm und den trauernden Blick des Mannes sah, war er der Ohnmacht nahe. Verzweifelt wandte er sich von den Leuten ab, damit sie die Tränen nicht sehen konnte, die nun unaufhaltsam seine Wangen hinunterströmten... die ersten Tränen seines Lebens.

(Lyrics: ‚Everytime’ by Britney Spears)

PS: Okay, der Computer musste wieder den Rebellen spielen... Der erste Songausschnitt sollte nicht fett gedruckt sein, geht aber net anders *tret*