24.06.2006, 11:54
Wie immer danke für euer FB. Heute wird es passend zum Wetter etwas freundlicher bzw. lustiger.
Also los gehts.
LG Emerson Rose
Teil 14
âHey ihr beiden Turteltauben, wir sind da.â Tony stellt den Motor ab und steigt aus.
Die Gegenwart hat ihn wieder und steht in Form von Jennifer an der Garageneinfahrt. In Momenten wie diesen ist Tony froh, den letzten Schritt nicht gegangen zu sein. Was hätte er alles verpasst. Seine Kinder sind inzwischen fast erwachsen. Das Leben hat, bis auf wenige Augenblicke, wieder einen Sinn bekommen. Bietet jeden Tag neue Möglichkeiten, wenn man es nur zulässt.
âDanke fürs fahren Dadâ, reiÃt ihn Sarah aus seinen Tagträumereien. Sie geht mit David Richtung Eingangstür, in jeder Hand eine Tasche.
âKeine Ursache. Wollt ihr mit uns zusammen nachher zu Abend essen?â
âJa, ich habe Hunger wie ein Bär.â Grinst Sarah noch und verschwindet im Haus.
âIst gut, dann erwarte ich euch in einer halben Stunde im Esszimmer.â Ruft Tony seiner Tochter noch hinterher, bevor er das restliche Gepäck aus dem Wagen holt und das Auto abschlieÃt. Ob Sarah den letzten Satz gehört hat bleibt abzuwarten.
âNa hat man dich wieder mal zum Kofferträger abkommandiert?â begrüÃt Jenny ihren Freund und will mit einer letzten Reisetasche den jungen Leuten folgen. Doch Tony hält sie zurück, lässt das Gepäck fallen und schlingt die Arme um Jennys Taille.
âWeiÃt du, dass ich unheimlich froh bin, dich zu habenâ, flüstert er und schaut ihr dabei tief in die Augen.
âJa das habe ich schon mal gehört. Nicht dass ich das ungern gesagt bekomme. Eine Frau hört so was immer gern. Aber irgendwas hast du? Wenn ich raten sollte, ihr ward in Westfield?â
Tony seufzt tief und nickt dann.
âSarah wollte dorthin und ich habe mal wieder, wie so oft in letzter Zeit, an den Tag von Jilliens Beerdigung gedacht. Du weiÃt ja, dass ich damals vorhatte, meinem Leben ein Ende zu setzen. Und hätte ich es getan, wäre mir verborgen geblieben, wie wunderbar und schön das Leben sein kann.â
âWas definitiv ein Verlust an der Menschheit gewesen wäreâ, grinst Jenny.
âDu machst dich lustig über mich, Kann das sein?â
âNur ein ganz kleines bisschen.â Jenny lächelt noch immer, wird dann jedoch wieder ernst.
âIch kann und will mir mein Leben ohne dich auch nicht mehr vorstellen. Dafür liebe ich dich viel zu sehr und bin froh, dass du damals den richtigen Weg gewählt hast. Auch wenn es nicht immer ganz einfach war.â
Der letzte Satz ist in dem leidenschaftlichen Kuss von Tony fast untergegangen. Jenny erwidert ihn nur allzu gern und verknotet ihre Finger hinter seinen Nacken.
Als die Liebesbekundungen jedoch stürmischer werden und Jenny zwei warme Hände unter ihrem Shirt fühlt, schiebt sie ihren Freund leicht aber bestimmt von sich. Um Atem ringend und mit geröteten Wangen grinst sie Tony verführerisch an.
âWenn du nicht willst, dass wir zum öffentlichen Ãrgernis werden und Zuschauer anziehen, sollten wir unser Tun lieber nach drinnen verlegen.â
Die Worte haben gesessen. Tony wird rot wie eine Tomate, schnappt sich die Reisetaschen und flieht ins Haus. Es ist ihm sichtlich peinlich.
Jenny bleibt allein zurück, schlieÃt das Garagentor und folgt dann, immer noch grinsend, Tony nach drinnen.
Das verspricht ein aufregender Abend zu werdenâ¦
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Drei Monate später, kurz vor Weihnachten
âNoch 20 Minuten bis zur Vorstellung.â
Miss Morningside läuft in der Maske von einem ihrer Schützlinge zum nächsten. Es ist ein Gewusel wie im Bienenstock. Und wahrscheinlich genauso laut.
âOh Mann, ich bin so aufgeregt.â Hibbelig wie selten, rutscht Tara auf ihrem Stuhl hin und her. Leise geht sie immer wieder ihren Text durch und stöhnt frustriert auf, wenn sie an einer Stelle hakt.
âSüÃe du schaffst das und wirst grandios sein. Wie jedes Jahr.â Sarah schaut ihre Freundin von der Seite an, bevor sie sich wieder dem Spiegel zuwendet.
James steht hinter ihr und dreht gerade groÃe Locken in ihre blonde Mähne. Er hat sich trotz der wenigen Zeit, die ihm zur Verfügung steht, bereit erklärt, heute Abend auszuhelfen. Sowohl maskentechnisch, als auch seelisch und moralisch.
âGenau, und da wir alle hier wissen, dass du den Text im Schlaf kannst, leg das Script beiseite und entspann dich noch etwas.â James entwendet Tara das Heft und überhört beflissen ihren Protest.
âBitte Tara, du machst dich nur selbst verrückt. Schlieà deine Augen, atme tief ein und aus, und denke einige Minuten an gar nichts. Oder von mir aus auch an Marcâ, fügt er grinsend hinzu. Das selige Lächeln um Taras Mundwinkel ist James nicht entgangen.
âNur nicht an deine Rolle. Dann kann gar nichts schief gehen. Und wird auch nicht?â fügt er hinzu, als ihn der entsetzte Blick von Tara trifft.
âUnd woher weiÃt du, dass das hilft?â
âWeil die Schauspieler sich bei uns im Theater kurz vorher auch so entspannen. Denn Lampenfieber haben die meisten von ihnen. Egal wie lange sie schon auf der Bühne stehen. Es darf nie Routine aufkommen und deshalb sind die Leute immer nervös. Sowohl vor als auch hinter der Bühne.â Erklärt James, während er Sarah die inzwischen ausgedrehten Locken zu einer kunstvollen Frisur hochsteckt.
âDein Wort in Gottes Ohr. Dabei sollte ich mich doch wenigstens etwas daran gewöhnt haben. Nach vier Jahren.â
âVertrau mir einfachâ, und dann an Sarah gerichtet; âSo Sweetheart fertig.â
âDanke dir, bist ein Schatz.â Spricht diese und verschwindet zur Garderobe, um sich mit letzten Kleinigkeiten für die nächsten eineinhalb Stunden in Julias Mutter zu verwandeln.
Dafür ist jetzt Julia-Darstellerin Tara mit der Frisur dran. Ihr Kostüm hat sie schon vorher angezogen.
Noch 15 Minuten bis zur Vorstellung.
Vor der Bühne steigt währenddessen die Spannung mit dem Geräuschpegel. Alyson kämpft verbissen um jeden freien Platz. Gar nicht so einfach, wenn die halbe Familie an diesem Spektakel teilnehmen möchte und dann nicht pünktlich ist. Nick und Christin haben sich von vornherein ausgeklinkt und packen gerade die Taschen für den bevorstehenden Flug nach England.
âUnd jemand zu sehen?â Alyson blickt fragend zu David hoch, der seinen Beobachtungsposten an der Aulatür kurz verlassen hat, um Bericht zu erstatten.
âNichts. Langsam wird es knapp. Wo ist dein Vater überhaupt?â
âJenny und er wollten das Gepäck aus ihrer Wohnung holen und dann Dawn bei ihrem Vater einsacken. Ich frag mich nur, wieso sie unbedingt gemeinsam fahren mussten und warum das so lange dauert. Wird wirklich langsam Zeit, dass das mit dem doppelten Haushalt ein Ende hat.â
âHaben sie sich endlich geeinigt?â
âJa, in den Sommerferien findet jetzt der Umzug statt. Dawn hätte ohnehin die Schule wechseln müssen. Also ist der Zeitpunkt ideal. Obwohl Jenny lieber heute als morgen ihre Sachen packen würde. Den gröÃten Teil der Woche ist sie ja jetzt schon bei uns.â
âNa redet ihr von mir?â Jenny und Dawn stehen plötzlich grinsend hinter David.
âJa und scheinbar hatâs geholfen. Man kann Leute heranreden. Wo ward ihr solange und wo ist Dad?â fragt Alyson und rutscht zur Seite, damit die beiden sich setzen können.
âDer Verkehr ist einfach mörderisch. Dann war unsere liebe Dawn hier, noch bei einer Freundin. Was also einen extra Umweg bedeutete und jetzt hat Tony verzweifelt einen Parkplatz gesucht. Er sucht übrigens immer noch, hat uns aber nach drei Runden ums Schulgebäude am Haupteingang raus gelassen.â
âNa dann, ein par Minuten hat er noch. Mich müsst ihr jetzt allerdings entschuldigen. Ich bin heute für den Ton bei Oz Videofilm zuständig.â Alyson verschwindet nach vorn in die erste Reihe, während David, mit einem Stuhl Abstand neben Jenny, hinsetzt.
Noch 5 Minuten bis zur Vorstellung
Sarah steht inzwischen mit ihren Freunden aus der Theatergruppe um Miss Morningside herum und lauscht den letzten Instruktionen der jungen Lehrerin. Es ist die erste Vorstellung unter ihrer Leitung und die Nervosität merkt man auch ihr langsam an.
âAlso immer auf den Einsatz eures Vorgängers achten. Dann kann gar nichts schief gehen. Und jetzt toi, toi, toi. Es geht los.â
Während hinter dem Vorhang die erste Szene vorbereitet wird, betritt der Direktor der High-School, Mr. Johnson, die Bühne. Das Licht wird gedämpft und nur ein Scheinwerfer beleuchtet den vorderen Teil der Aula.
âSehr geehrte Gäste und Kollegen, liebe Schüler. Bevor ab morgen die Weihnachtsferien starten, wollen wir gemeinsam dieses Jahr mit einem Theaterstück abschlieÃen. Unter der Leitung von Miss Morningside, die erst seit dem Sommer an unserer Schule unterrichtet, haben die Schüler der oberen Klassen ein Stück voller Liebe, Leidenschaft und Herzschmerz einstudiert. Also Vorhang auf für Romeo und Julia.â
In den Applaus hinein, öffnet sich die Tür zur Aula und Tony huscht in den Saal. Suchend blickt er sich im Halbdunkel eine Weile um, ehe er seine Familie auf der anderen Seite sieht.
âNa habe ich was verpasst.â Fragt Tony, als er die Reihe und damit Jenny, Dawn und David erreicht hat.
âNichts Wichtiges. Mr. Johnson hat sich kurz gefasst, was mich etwas gewundert hat. Jetzt sind die Kinder dran.â
Jenny rückt den Stuhl etwas näher an Tonys, schiebt ihre Hand in seine und lächelt ihn noch einmal glücklich an, bevor sie sich gespannt der Bühne zuwendet.
Also los gehts.
LG Emerson Rose
Teil 14
âHey ihr beiden Turteltauben, wir sind da.â Tony stellt den Motor ab und steigt aus.
Die Gegenwart hat ihn wieder und steht in Form von Jennifer an der Garageneinfahrt. In Momenten wie diesen ist Tony froh, den letzten Schritt nicht gegangen zu sein. Was hätte er alles verpasst. Seine Kinder sind inzwischen fast erwachsen. Das Leben hat, bis auf wenige Augenblicke, wieder einen Sinn bekommen. Bietet jeden Tag neue Möglichkeiten, wenn man es nur zulässt.
âDanke fürs fahren Dadâ, reiÃt ihn Sarah aus seinen Tagträumereien. Sie geht mit David Richtung Eingangstür, in jeder Hand eine Tasche.
âKeine Ursache. Wollt ihr mit uns zusammen nachher zu Abend essen?â
âJa, ich habe Hunger wie ein Bär.â Grinst Sarah noch und verschwindet im Haus.
âIst gut, dann erwarte ich euch in einer halben Stunde im Esszimmer.â Ruft Tony seiner Tochter noch hinterher, bevor er das restliche Gepäck aus dem Wagen holt und das Auto abschlieÃt. Ob Sarah den letzten Satz gehört hat bleibt abzuwarten.
âNa hat man dich wieder mal zum Kofferträger abkommandiert?â begrüÃt Jenny ihren Freund und will mit einer letzten Reisetasche den jungen Leuten folgen. Doch Tony hält sie zurück, lässt das Gepäck fallen und schlingt die Arme um Jennys Taille.
âWeiÃt du, dass ich unheimlich froh bin, dich zu habenâ, flüstert er und schaut ihr dabei tief in die Augen.
âJa das habe ich schon mal gehört. Nicht dass ich das ungern gesagt bekomme. Eine Frau hört so was immer gern. Aber irgendwas hast du? Wenn ich raten sollte, ihr ward in Westfield?â
Tony seufzt tief und nickt dann.
âSarah wollte dorthin und ich habe mal wieder, wie so oft in letzter Zeit, an den Tag von Jilliens Beerdigung gedacht. Du weiÃt ja, dass ich damals vorhatte, meinem Leben ein Ende zu setzen. Und hätte ich es getan, wäre mir verborgen geblieben, wie wunderbar und schön das Leben sein kann.â
âWas definitiv ein Verlust an der Menschheit gewesen wäreâ, grinst Jenny.
âDu machst dich lustig über mich, Kann das sein?â
âNur ein ganz kleines bisschen.â Jenny lächelt noch immer, wird dann jedoch wieder ernst.
âIch kann und will mir mein Leben ohne dich auch nicht mehr vorstellen. Dafür liebe ich dich viel zu sehr und bin froh, dass du damals den richtigen Weg gewählt hast. Auch wenn es nicht immer ganz einfach war.â
Der letzte Satz ist in dem leidenschaftlichen Kuss von Tony fast untergegangen. Jenny erwidert ihn nur allzu gern und verknotet ihre Finger hinter seinen Nacken.
Als die Liebesbekundungen jedoch stürmischer werden und Jenny zwei warme Hände unter ihrem Shirt fühlt, schiebt sie ihren Freund leicht aber bestimmt von sich. Um Atem ringend und mit geröteten Wangen grinst sie Tony verführerisch an.
âWenn du nicht willst, dass wir zum öffentlichen Ãrgernis werden und Zuschauer anziehen, sollten wir unser Tun lieber nach drinnen verlegen.â
Die Worte haben gesessen. Tony wird rot wie eine Tomate, schnappt sich die Reisetaschen und flieht ins Haus. Es ist ihm sichtlich peinlich.
Jenny bleibt allein zurück, schlieÃt das Garagentor und folgt dann, immer noch grinsend, Tony nach drinnen.
Das verspricht ein aufregender Abend zu werdenâ¦
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Drei Monate später, kurz vor Weihnachten
âNoch 20 Minuten bis zur Vorstellung.â
Miss Morningside läuft in der Maske von einem ihrer Schützlinge zum nächsten. Es ist ein Gewusel wie im Bienenstock. Und wahrscheinlich genauso laut.
âOh Mann, ich bin so aufgeregt.â Hibbelig wie selten, rutscht Tara auf ihrem Stuhl hin und her. Leise geht sie immer wieder ihren Text durch und stöhnt frustriert auf, wenn sie an einer Stelle hakt.
âSüÃe du schaffst das und wirst grandios sein. Wie jedes Jahr.â Sarah schaut ihre Freundin von der Seite an, bevor sie sich wieder dem Spiegel zuwendet.
James steht hinter ihr und dreht gerade groÃe Locken in ihre blonde Mähne. Er hat sich trotz der wenigen Zeit, die ihm zur Verfügung steht, bereit erklärt, heute Abend auszuhelfen. Sowohl maskentechnisch, als auch seelisch und moralisch.
âGenau, und da wir alle hier wissen, dass du den Text im Schlaf kannst, leg das Script beiseite und entspann dich noch etwas.â James entwendet Tara das Heft und überhört beflissen ihren Protest.
âBitte Tara, du machst dich nur selbst verrückt. Schlieà deine Augen, atme tief ein und aus, und denke einige Minuten an gar nichts. Oder von mir aus auch an Marcâ, fügt er grinsend hinzu. Das selige Lächeln um Taras Mundwinkel ist James nicht entgangen.
âNur nicht an deine Rolle. Dann kann gar nichts schief gehen. Und wird auch nicht?â fügt er hinzu, als ihn der entsetzte Blick von Tara trifft.
âUnd woher weiÃt du, dass das hilft?â
âWeil die Schauspieler sich bei uns im Theater kurz vorher auch so entspannen. Denn Lampenfieber haben die meisten von ihnen. Egal wie lange sie schon auf der Bühne stehen. Es darf nie Routine aufkommen und deshalb sind die Leute immer nervös. Sowohl vor als auch hinter der Bühne.â Erklärt James, während er Sarah die inzwischen ausgedrehten Locken zu einer kunstvollen Frisur hochsteckt.
âDein Wort in Gottes Ohr. Dabei sollte ich mich doch wenigstens etwas daran gewöhnt haben. Nach vier Jahren.â
âVertrau mir einfachâ, und dann an Sarah gerichtet; âSo Sweetheart fertig.â
âDanke dir, bist ein Schatz.â Spricht diese und verschwindet zur Garderobe, um sich mit letzten Kleinigkeiten für die nächsten eineinhalb Stunden in Julias Mutter zu verwandeln.
Dafür ist jetzt Julia-Darstellerin Tara mit der Frisur dran. Ihr Kostüm hat sie schon vorher angezogen.
Noch 15 Minuten bis zur Vorstellung.
Vor der Bühne steigt währenddessen die Spannung mit dem Geräuschpegel. Alyson kämpft verbissen um jeden freien Platz. Gar nicht so einfach, wenn die halbe Familie an diesem Spektakel teilnehmen möchte und dann nicht pünktlich ist. Nick und Christin haben sich von vornherein ausgeklinkt und packen gerade die Taschen für den bevorstehenden Flug nach England.
âUnd jemand zu sehen?â Alyson blickt fragend zu David hoch, der seinen Beobachtungsposten an der Aulatür kurz verlassen hat, um Bericht zu erstatten.
âNichts. Langsam wird es knapp. Wo ist dein Vater überhaupt?â
âJenny und er wollten das Gepäck aus ihrer Wohnung holen und dann Dawn bei ihrem Vater einsacken. Ich frag mich nur, wieso sie unbedingt gemeinsam fahren mussten und warum das so lange dauert. Wird wirklich langsam Zeit, dass das mit dem doppelten Haushalt ein Ende hat.â
âHaben sie sich endlich geeinigt?â
âJa, in den Sommerferien findet jetzt der Umzug statt. Dawn hätte ohnehin die Schule wechseln müssen. Also ist der Zeitpunkt ideal. Obwohl Jenny lieber heute als morgen ihre Sachen packen würde. Den gröÃten Teil der Woche ist sie ja jetzt schon bei uns.â
âNa redet ihr von mir?â Jenny und Dawn stehen plötzlich grinsend hinter David.
âJa und scheinbar hatâs geholfen. Man kann Leute heranreden. Wo ward ihr solange und wo ist Dad?â fragt Alyson und rutscht zur Seite, damit die beiden sich setzen können.
âDer Verkehr ist einfach mörderisch. Dann war unsere liebe Dawn hier, noch bei einer Freundin. Was also einen extra Umweg bedeutete und jetzt hat Tony verzweifelt einen Parkplatz gesucht. Er sucht übrigens immer noch, hat uns aber nach drei Runden ums Schulgebäude am Haupteingang raus gelassen.â
âNa dann, ein par Minuten hat er noch. Mich müsst ihr jetzt allerdings entschuldigen. Ich bin heute für den Ton bei Oz Videofilm zuständig.â Alyson verschwindet nach vorn in die erste Reihe, während David, mit einem Stuhl Abstand neben Jenny, hinsetzt.
Noch 5 Minuten bis zur Vorstellung
Sarah steht inzwischen mit ihren Freunden aus der Theatergruppe um Miss Morningside herum und lauscht den letzten Instruktionen der jungen Lehrerin. Es ist die erste Vorstellung unter ihrer Leitung und die Nervosität merkt man auch ihr langsam an.
âAlso immer auf den Einsatz eures Vorgängers achten. Dann kann gar nichts schief gehen. Und jetzt toi, toi, toi. Es geht los.â
Während hinter dem Vorhang die erste Szene vorbereitet wird, betritt der Direktor der High-School, Mr. Johnson, die Bühne. Das Licht wird gedämpft und nur ein Scheinwerfer beleuchtet den vorderen Teil der Aula.
âSehr geehrte Gäste und Kollegen, liebe Schüler. Bevor ab morgen die Weihnachtsferien starten, wollen wir gemeinsam dieses Jahr mit einem Theaterstück abschlieÃen. Unter der Leitung von Miss Morningside, die erst seit dem Sommer an unserer Schule unterrichtet, haben die Schüler der oberen Klassen ein Stück voller Liebe, Leidenschaft und Herzschmerz einstudiert. Also Vorhang auf für Romeo und Julia.â
In den Applaus hinein, öffnet sich die Tür zur Aula und Tony huscht in den Saal. Suchend blickt er sich im Halbdunkel eine Weile um, ehe er seine Familie auf der anderen Seite sieht.
âNa habe ich was verpasst.â Fragt Tony, als er die Reihe und damit Jenny, Dawn und David erreicht hat.
âNichts Wichtiges. Mr. Johnson hat sich kurz gefasst, was mich etwas gewundert hat. Jetzt sind die Kinder dran.â
Jenny rückt den Stuhl etwas näher an Tonys, schiebt ihre Hand in seine und lächelt ihn noch einmal glücklich an, bevor sie sich gespannt der Bühne zuwendet.