27.06.2006, 19:56
Es ist Dienstag :biggrin: Ich hab mein Abi :dance: und ihr bekommt den versprochenen neuen Teil:
Das Restaurant war nicht besonders groà und die einzelnen Tische waren in Nischen abgetrennt, sodass man sich ungestört von Blicken in Ruhe unterhalten konnte.
Moriarty ging auf einen der Kellner zu und lieà sich von ihm zu einem Tisch ziemlich weit hinten im Raum führen. Alex folgte ihnen.
Kaum hatte sich Moriarty gesetzt, verschwand der Kellner auch schon wieder, wobei er fast mit Alex zusammenstieÃ, die er wohl bisher noch gar nicht bemerkt hatte. âOh, pardon, Miss.â
Sie setzte sich zu Moriarty an den Tisch.
âSra. Marquez ist wohl noch nicht da. Dann kann ich die Zeit nutzen und dir erklären, weshalb wir hier sind.â
âOkay.â Alex fragte sich schon die ganze Zeit, worum es bei diesem Interview eigentlich ging und vor allem, wer diese Sra. Marquez überhaupt war.
âAlsoâ, Jim senkte die Stimme. âSra. Marquez ist die Haushälterin eines gewissen Ralph Gerrett. Möglicherweise sagt dir der Name ja was?â
Er sah Alex forschend an, die sich fühlte wie bei einer Wissensabfrage in der Schule. Und genau wie in der Schule wollte sie auch hier keinesfalls versagen. Umso mehr störte es sie, dass sie den Namen Ralph Gerrett noch nie zuvor in ihrem Leben gehört zu haben schien und überhaupt keine Ahnung hatte, wer dieser Mann sein könnte. Allerdings war anzunehmen, dass es sich um eine öffentliche Persönlichkeit handelte, wenn Moriarty schon so nach ihm fragte.
Sie schüttelte hilflos und ärgerlich über sich selbst den Kopf: âHab nie von ihm gehört.â
Jim nickte. âDachte ich mir. Gerrett ist Senator, allerdings nicht sehr einflussreich und daher auch nicht wirklich bekannt.â
Toll. Wieso fragte er sie dann nach dem Kerl?
âUnd wieso ist er dann so interessant für Sie?â Die Frage war ihr einfach so herausgerutscht und klang gelangweilter als beabsichtigt. Deshalb fügte sie schnell noch hinzu: âIch meine, wenn wir extra hierher kommen, um uns mit seiner Haushälterin zu treffen, dann muss es ja etwas mit ihm auf sich haben, oder?â
Zumindest hoffte Alex das. Ansonsten würde es wohl eines dieser langweiligen âWie ist Senator Gerrett denn so als Mensch/ Arbeitgeber etc.â - Interviews werden, die man manchmal in einigen schlechten Zeitungen findet. Nur war die âTimesâ ja schlieÃlich nicht irgendeine von diesen Zeitungen und nach allem, was Vince Teague ihr erzählt hatte, gehörte auch Jim Moriarty nicht zu dieser Art von Reportern.
Er grinste. âDie Frage musste jetzt wohl kommen.â
War sie denn so leicht zu durchschauen? Es schien Alex, als würde der Reporter schon alles wissen, was es über sie zu wissen gab. So, als würde er sie schon seit Jahren kennen. Und das schon nach wenigen Stunden.
âMr. Gerrett interessiert uns ja auch nicht als Senatorâ, fuhr Moriarty fort. âSondern eher als Privatmensch.â
Oh oh, das klang aber gar nicht gut. Würde das vielleicht doch eines DIESER Interviews werden?
Alex machte ein skeptisches Gesicht. âAls Privatmensch?â
âJa. Es gibt da einige ganz interessante Dinge in Mr. Gerretts Privatleben, sagen wir mal, gewisse Nebenerwerbe. Völlig legal, versteht sich.â Der Ton, in dem er das sagte, verriet Alex genau das Gegenteil.
âNebenerwerbe? Sie meinen, der Kerl dreht krumme Dinge auÃerhalb des Senats?â
âSagte ich das?â Moriarty gab sich überrascht, doch genau das war es gewesen, worauf er hinauswollte. Er grinste die junge Frau an, um ihr zu bedeuten, dass sie genau ins Schwarze getroffen hatte.
Alex war erleichtert. âUnd worum genau geht es dabei?â
âDas wüsstest du jetzt wohl gerne.â
âJa. Ich denke, das sollte ich noch wissen, bevor Sra. Marquez hier ankommt, oder?â
Jim lächelte. âWenn du meinst.â
Sie sah ihn erwartungsvoll an.
âUns wurde kürzlich zugetragen, dass Senator Gerrett sich wohl sein ohnehin schon reichliches Monatsgehalt damit aufbessert, einen der gröÃten Drogen-Ringe New Yorks zu unterstützen.â
âWas?â Alex wollte nicht glauben, was sie da hörte. Sie wusste ja, dass manche Politiker korrupt waren, aber das hier klang doch eher nach Kolumbien als nach den USA.
Doch Moriarty zuckte nur die Schultern und meinte lässig: âEinige seiner Kollegen gehören schlieÃlich zu den besten Kunden. Und jetzt schau nicht so, als hätte ich dir erzählt, dass Elfanten fliegen können.â
âIch... war nur ein wenig überrascht, das ist alles. Und übrigensâ, fügte sie mit einem Grinsen hinzu. âElefanten können fliegen. Oder haben Sie noch nie Dumbo gesehen?â
Moriarty lachte. âOkay, Kleine 1:0 für dich. Aber du weiÃt doch hoffentlich, dass Dumbo nur eine Zeichentrickfigur ist? Nicht echt.â
âNa und? Er kann fliegen und nur das zählt.â
âDu bist echt seltsam, weiÃt du das?â
âDankeschön.â
In diesem Moment klingelte das Handy in Moriartys Jackentasche.
Frotsetzung folgt
Das Restaurant war nicht besonders groà und die einzelnen Tische waren in Nischen abgetrennt, sodass man sich ungestört von Blicken in Ruhe unterhalten konnte.
Moriarty ging auf einen der Kellner zu und lieà sich von ihm zu einem Tisch ziemlich weit hinten im Raum führen. Alex folgte ihnen.
Kaum hatte sich Moriarty gesetzt, verschwand der Kellner auch schon wieder, wobei er fast mit Alex zusammenstieÃ, die er wohl bisher noch gar nicht bemerkt hatte. âOh, pardon, Miss.â
Sie setzte sich zu Moriarty an den Tisch.
âSra. Marquez ist wohl noch nicht da. Dann kann ich die Zeit nutzen und dir erklären, weshalb wir hier sind.â
âOkay.â Alex fragte sich schon die ganze Zeit, worum es bei diesem Interview eigentlich ging und vor allem, wer diese Sra. Marquez überhaupt war.
âAlsoâ, Jim senkte die Stimme. âSra. Marquez ist die Haushälterin eines gewissen Ralph Gerrett. Möglicherweise sagt dir der Name ja was?â
Er sah Alex forschend an, die sich fühlte wie bei einer Wissensabfrage in der Schule. Und genau wie in der Schule wollte sie auch hier keinesfalls versagen. Umso mehr störte es sie, dass sie den Namen Ralph Gerrett noch nie zuvor in ihrem Leben gehört zu haben schien und überhaupt keine Ahnung hatte, wer dieser Mann sein könnte. Allerdings war anzunehmen, dass es sich um eine öffentliche Persönlichkeit handelte, wenn Moriarty schon so nach ihm fragte.
Sie schüttelte hilflos und ärgerlich über sich selbst den Kopf: âHab nie von ihm gehört.â
Jim nickte. âDachte ich mir. Gerrett ist Senator, allerdings nicht sehr einflussreich und daher auch nicht wirklich bekannt.â
Toll. Wieso fragte er sie dann nach dem Kerl?
âUnd wieso ist er dann so interessant für Sie?â Die Frage war ihr einfach so herausgerutscht und klang gelangweilter als beabsichtigt. Deshalb fügte sie schnell noch hinzu: âIch meine, wenn wir extra hierher kommen, um uns mit seiner Haushälterin zu treffen, dann muss es ja etwas mit ihm auf sich haben, oder?â
Zumindest hoffte Alex das. Ansonsten würde es wohl eines dieser langweiligen âWie ist Senator Gerrett denn so als Mensch/ Arbeitgeber etc.â - Interviews werden, die man manchmal in einigen schlechten Zeitungen findet. Nur war die âTimesâ ja schlieÃlich nicht irgendeine von diesen Zeitungen und nach allem, was Vince Teague ihr erzählt hatte, gehörte auch Jim Moriarty nicht zu dieser Art von Reportern.
Er grinste. âDie Frage musste jetzt wohl kommen.â
War sie denn so leicht zu durchschauen? Es schien Alex, als würde der Reporter schon alles wissen, was es über sie zu wissen gab. So, als würde er sie schon seit Jahren kennen. Und das schon nach wenigen Stunden.
âMr. Gerrett interessiert uns ja auch nicht als Senatorâ, fuhr Moriarty fort. âSondern eher als Privatmensch.â
Oh oh, das klang aber gar nicht gut. Würde das vielleicht doch eines DIESER Interviews werden?
Alex machte ein skeptisches Gesicht. âAls Privatmensch?â
âJa. Es gibt da einige ganz interessante Dinge in Mr. Gerretts Privatleben, sagen wir mal, gewisse Nebenerwerbe. Völlig legal, versteht sich.â Der Ton, in dem er das sagte, verriet Alex genau das Gegenteil.
âNebenerwerbe? Sie meinen, der Kerl dreht krumme Dinge auÃerhalb des Senats?â
âSagte ich das?â Moriarty gab sich überrascht, doch genau das war es gewesen, worauf er hinauswollte. Er grinste die junge Frau an, um ihr zu bedeuten, dass sie genau ins Schwarze getroffen hatte.
Alex war erleichtert. âUnd worum genau geht es dabei?â
âDas wüsstest du jetzt wohl gerne.â
âJa. Ich denke, das sollte ich noch wissen, bevor Sra. Marquez hier ankommt, oder?â
Jim lächelte. âWenn du meinst.â
Sie sah ihn erwartungsvoll an.
âUns wurde kürzlich zugetragen, dass Senator Gerrett sich wohl sein ohnehin schon reichliches Monatsgehalt damit aufbessert, einen der gröÃten Drogen-Ringe New Yorks zu unterstützen.â
âWas?â Alex wollte nicht glauben, was sie da hörte. Sie wusste ja, dass manche Politiker korrupt waren, aber das hier klang doch eher nach Kolumbien als nach den USA.
Doch Moriarty zuckte nur die Schultern und meinte lässig: âEinige seiner Kollegen gehören schlieÃlich zu den besten Kunden. Und jetzt schau nicht so, als hätte ich dir erzählt, dass Elfanten fliegen können.â
âIch... war nur ein wenig überrascht, das ist alles. Und übrigensâ, fügte sie mit einem Grinsen hinzu. âElefanten können fliegen. Oder haben Sie noch nie Dumbo gesehen?â
Moriarty lachte. âOkay, Kleine 1:0 für dich. Aber du weiÃt doch hoffentlich, dass Dumbo nur eine Zeichentrickfigur ist? Nicht echt.â
âNa und? Er kann fliegen und nur das zählt.â
âDu bist echt seltsam, weiÃt du das?â
âDankeschön.â
In diesem Moment klingelte das Handy in Moriartys Jackentasche.
Frotsetzung folgt
Manchmal ist es leicht, die Antwort zu finden. Manchmal nicht. Manchmal fällt es uns sogar schwer, die richtige Frage zu stellen.
(Terry Pratchett - Hohle Köpfe)