04.07.2006, 12:06
âWillst du dich nicht setzten?â, fragte Rory, die durch Jess hin und her Getrappel auch schon bald nervös wurde.
Er nickte, setzte sich aufs andere Ende der Couch. âIch denke wir sollten reden?â
Sie nickte. âDas habe ich mir schon gedacht.â Aus welchen Grund sollte er sonst gekommen sein?
âEs tut mir Leid.â, begann er.
Ãberrascht zog sie die Augenbraun hoch. Wieso entschuldigte er sich jetzt? Sie war es doch, die Mist gebaut hatte. âWie bitte?â
âIch habe deine Lage ausgenutzt. Ich war gekommen um zu helfen und jetzt habe ich dich nur noch tiefer ins Schlamassel gebracht.â, erklärte er.
Sie schüttelte den Kopf. âNein, du trägst keine Schuld. Ich hätte es einfach nicht tun dürfen. Und ich bin die, die sich entschuldigen muss. Ich habe dich genauso verletzt wie Logan und bitte glaub mir, dass war das letzte was ich vor hatte, als ich das letzte Mal zu dir gekommen bin. Eigentlich war ich gekommen um dir zu sagen, dass es nicht so geht. Das ich immer noch mit Logan zusammen bin. Doch ich tat es nicht und das war einzigst meine Schuld.â, erklärte sie und sah sehnsüchtig zum Kühlschrank. Ihr Durst war unbeschreiblich, doch auf den Weg zum Kühlschrank waren zu wenig Möbelstücke an die sie sich stützen könnte und vor Jess konnte sie ja kaum auf den Boden entlang krabbeln.
âIst es jetzt aus zwischen dir und Logan?â
Sie nickte schwach. âJa, ich war vorhin bei ihm und er hat es beendet.â, erklärte sie nur knapp und drückte dabei ganz fest die Lippen zusammen um nicht an zufangen zu Wimmern.
âKann ich dich was fragen?â
Sie nickte.
âWieso hast du es nicht getan? Als du nach New York gekommen bist, warum hast du es mir nicht gesagt?â
âNaja, du hattest mich ja nur kurz begrüÃt und dann habe ich auf dich gewartet. Ich traf auf Johnson und er gab mir dieses Kapitel.â
âDieses Kapitel?â
Wieder nickte sie. âEr meinte, du hattest es aus dem Manuskript deines Buches genommen, aber ich sollte es trotzdem lesen. Tja und dann änderte sich alles...â, erklärte sie und blickte erneut zum Kühlschrank. âHast du Durst? Im Kühlschrank stehen ein paar Wasserflaschen, wenn du willst, kannst du dir gern Eine nehmen.â. schlug sie vor, in der Hoffnung er würde auf ihren Vorschlag eingehen und könnte ihn dann bitten ihr auch eine Flasche mit zu bringen.
âNein, danke.â, meinte er nur knapp.
Und sie sah traurig zum Boden.
âAlles okay?â, fragte er leicht besorgt.
Sie nickte beständig. âEs ist nur...â, sie stoppte.
âLogan?â
Leicht nickte sie.
âOkay...vielleicht sollte ich dann gehen und komme morgen dann noch mal wieder, wenn es dir dann besser geht.â, erklärte er und stand auf.
Sie nickte, kämpfte sich mit aller Kraft auf zwei Beine und hielt sich am Sofa fest. âJa...â, meinte sie und musste innehalten. Sie verstand es einfach nicht. Warum hatte sie keine Kraft mehr in ihren Beinen.
Jess sah sie besorgt an, ging eins zwei Schritte auf sie zu. âAlles okay?â
Sie nickte. Biss sich hart auf die Lippen um nicht los zu schreien. Es dauerte nicht mal eine Sekunde bis aus dem Nicken ein Schütteln wurde und Tränen anfingen sich in ihre Augen zu bilden. âNein.â, meinte sie und ergriff Jess Hand.
âHey. Was ist los?â, meinte er besorgt und half ihr aufs Sofa zurück, setzte sich neben sie, aber lies ihre Hand nicht los.
Sie wischte sich Tränen von ihrem Gesicht. âIch weià es nicht.â, erklärte sie.
Besorgt sah er sie, stand auf und ging zum Telefon. âIch rufe einen Arzt an.â, erklärte er und wählte bereits eine Nummer.
âNein.â, rief sie laut.
Verwundert blickte er zu ihr. Legte den Hörer sofort wieder auf. âWieso nicht?â
âIch will nicht....ich will nicht, dass er erfährt....tu es einfach bitte nicht.â; erklärte sie.
Mit traurigen Blick blieb er am Telefon stehen, sah auf die Uhr. âWo ist Paris?â
âBei Doil.â
âDu bist also ganz alleine hier?â, fragte er erstaunt.
Sie nickte nur.
âOkay...dann bleibe ich hier.â
Verwundert zog sie die Augenbraun hoch. âWas?â
âGlaub nicht, dass ich dich in einem solchen Zustand alleine lasse.â, erklärte er und ging wieder zu ihr.
âIch bin mir sicher, Paris wird bald wieder kommen.â, meinte sie zuversichtlich.
âUnd ich bin mir sicher, der Weihnachtsmann hat eine Affäre mit dem Nikolaus.â
Sie musste leicht lächeln. âDu bleibst also wirklich hier?â
âWenn ich keinen Arzt rufen darf, ja...â
Leicht lächelte sie. âJess?â
âJa?â
âHast du Durst?â
Er lächelte. Jetzt verstand er es erst. âOh ja, unheimlich. Soll ich dir eine Falsche mit bringen vom Kühlschrank?â
Sie lächelte. âSehr gerne.â
âDas ist nicht dein Ernst?â, meinte Logan vollkommen überrascht und rannte wild in seinem Zimmer hin und her, während ihn Finn und Colin, die immer noch auf dem selben Fleck auf seinem Bett saÃen, allwissend anblickten.
âSo selten das auch ist, aber ja...â, meinte Finn.
Logan blickte geschockt zu Colin. âBist du der selben Meinung?â
Colin schluckte kurz, sah sich im Raum nach spitzen Gegenständen um und nach dem er keine erblickte, nickte er. âJa.â
âIhr würdet so was nie tun, wenn euch eure Freundin betrügen würde.â
Finn dachte kurz nach. âIch bin viel zu unwiderstehlich, als das man mich betrügen würde.â, meinte er scherzweise.
Colin sah zu ihn. âIch denke, was Finn sagen will ist, dass er nie soweit in einer Beziehung kommen würde, das der eine Partner unter Umständen unzufrieden wäre.â
âIhr habt sie doch nicht mehr alle.â, meinte Logan laut und ging weiter wild im Raum hin und her.
âWas Finn betrifft, ja, aber ich...Logan...ich weiÃ, dass klingt seltsam. Aber wenn du jetzt den beleidigten Wackelpeter spielst, wirst du sie verlieren. Dieser Schwanzlutscher macht sich jetzt erst richtig an ihr ran und jetzt, wo sie glaubt keine Chancen mehr mit dir zu haben, wird sie es zu lassen.â
âIch schlägt mir also wirklich ernsthaft vor, ich soll so tun, als würde ich ihr das verzeihen?â
Finn nickte. âZum Anfang zu mindestens. Gewinn sie für dich und dann steht das gemeinsam durch.â
âIhr glaubt also alle beide, dass ich ihr verzeihen kann?â
Colin nickte. âVielleicht nicht heute oder morgen. Aber du stehst zu sehr auf die Kleine um ihr nie verzeihen zu können.â
Logan blieb stehen. âWas?â
âUm es für normal Sterbliche zu sagen, so dass das auch jeder versteht. Eines Tages wirst du ihr verziehen haben und wirst dich dann in den Hintern beiÃen, weil du ihn damals das Spielfeld überlassen hast und der Sieg so ihm gehört und damit die Frau.â, erklärte Finn.
Colin sah zu ihn rüber. âGeht es noch ein bisschen mehr machomäÃiger?â
Finn nickte. âAber sicher, da hier aber die Rede von Gilmore war, habe ich mich zurück gehalten.â, meinte er lächelnd.
Colin blickte auf die Uhr. âEs ist noch nicht spät, sie wird noch wach sein. Finn und ich verziehen uns dann. Es liegt also bei dir.â; erklärte Colin und stand mit Finn auf.
Fassungslos sah Logan ihnen hinter her. Er hätte von vielen Leuten dies bezüglich Beziehungstipps erwartet. Doch als aller letztes standen die Beiden auf der Liste.
Es war der nächste Morgen, als Rory von einem lautem, ständigem Klopfen an der Tür aufwachte. Sie lag in ihrem Bett, am Abend davor hatte Jess sie eine halbe Stunde überreden müssen, dass er sie doch ins Bett tragen könnte, doch sie bestand darauf, es selbst zu schaffen. Nach einer Stunde in der Jess ihr immer wieder zu gesehen hatte, wie sie aufstand und sich wieder aufs Sofa setzte, hatten die beiden ein Kompromiss gefunden. Jess trug sie nicht, sondern stützte sie nur. Lächelnd sah sie zu ihrem Schreibtischstuhl, auf dem Jess sogar noch schlafend eine bequeme Sitzposition suchte. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht stand sie auf. Der Schlaf und die Ruhe hatten ihr gut getan. Sie war zwar immer noch nicht topp fit, doch zu mindestens trugen ihre Beine sie eher schlecht als recht zur Tür.
Sie warf sich einen Bademantel um, strich sich ihre Haare kurz zurecht und öffnete die Tür. Mit Erstaunen öffnete sie ihren Mund und schloss ihn innerhalb von Sekunden wieder. âLogan.â Er war hundertprozentig der letzte Mensch, den sie hinter dieser Tür erwartet hatte.
Er nickte. âJa.â, gab er nur kurz von sich und blieb dann wie angewurzelt stehen.
Ein peinliches Schweigen begann, dass sich kaum einer zu berechen wagte.
âWarum bist du hier?â
âIch wollte mit dir reden...â, erklärte er und schwieg wieder.
Rory sah ihn leicht verwundert an. âUnd...â
âUnd was?â
Sie lächelte. âDann rede. Ich höre zu...â
âFinn und Colin waren bei mir...â, begann er wieder und machte eine kurze Pause. Er fühlte sich sehr unwohl dabei. Er stand vor ihr. Wollte fröhlich, glücklich, zu mindestens neutral wirken, doch es fiel ihm zu schwer sie überhaupt an zu sehen und dabei nicht irgendetwas dummes zu tun.
âDann wissen sie es jetzt also?â, fragte Rory, nach dem Logan immer noch nichts weiter gesagt hatte.
Er nickte. âJa, die beiden wissen es jetzt. Aber das wollte ich dir nicht sagen.â
âSondern?â
Tief holte er Luft und hielt sich hinter den Rücken krampfhaft seine Hände fest, damit er Mut schöpfen konnte. âUnd die beiden haben mir etwas klar gemacht. Ich will dich nicht verlieren und wenn ich jetzt nachtragend bin, werde ich das und deswegen bin ich hier.â
Ein Lächeln bildete sich auf ihre Lippen. Aus einem Impuls aus, wollte sie ihn küssen, bis sie bemerkte, dass sein Blick hinter ihr lag. Leicht verwundert sah sie sich um und erschrak.
âWer war an....â, er verstummte, als er Logan an der Tür sah. Auch er war durch das Klopfen aufgewacht, nur hatte er es nicht so schnell geschafft sich wieder auf zu rappeln.
Rory drehte sich schreckhaft zu Logan und schüttelte den Kopf. âLogan...es ist nicht...â
âSo wie ich denke?â, fragte er und sah sie leidend an. Enttäuscht schüttelte er den Kopf. âIch wünschte ich könnte das auch glauben.â, erklärte er und ging in den Flur.
Wie auf Knopfdruck fühlten sich ihre Beine wieder wie Zucker an, die bei dem geringsten Spritzer Wasser zusammenfallen würde. Trotzdem rannte sie ihm hinter her. âLogan...â, rief sie.
Er drehte sich nicht um. Hörte nur einen kleinen Stumpfer. Als wäre irgendwo jemanden ein Buch aus der Hand gefallen. Er ging bis zur Tür, als er plötzlich Jess Stimme vernahm.
âLogan!â; schrie er laut.
Leicht verwundert und mit aller Macht beherrscht, drehte er sich um. Seine Augen breiteten sich bei dem Anblick. Rory lag am Boden. Ihre Augen geschlossen. Jess kniete neben ihr und sah zu ihm. Mit schnellem Schritt rannte er zu ihr. âWas ist passiert?â, fragte er und kniete sich ebenfalls zu ihr.
Er zuckte mit den Schultern. âIch habe keine Ahnung.â
âIch ruf den Krankenwagen.â, erklärte Logan nur schnell, holte seine Handy aus seiner Tasche und wählte die 911.
âRory...â; fragte Jess besorgt und versuchte sie zu wecken. Doch ihre Augen öffneten sich nicht.
Wenn ein Spiegel leichte Risse bekommt, ignoriert man es einfach. Kleine Risse sind nicht der Weltuntergang. Schaut ein Fremder in dieses Spiegel, jemand der ihn nur ganz kennt, fragt er, warum Risse in ihm sind. Man ignoriert diesen Fremden. Sind doch nur ein paar Risse. Doch wachsen diese Rissen, sind sie kurz davor den Spiegel komplett zu zerstören, fragt jeder sich warum. Man versucht es zu verhindern, die Risse zu stopfen. Doch es ist zu spät. Sie sind zu groà und alles was man tun kann, ist zu zusehen, wie der Spiegel vor den eigenen Augen zerbricht.
Er nickte, setzte sich aufs andere Ende der Couch. âIch denke wir sollten reden?â
Sie nickte. âDas habe ich mir schon gedacht.â Aus welchen Grund sollte er sonst gekommen sein?
âEs tut mir Leid.â, begann er.
Ãberrascht zog sie die Augenbraun hoch. Wieso entschuldigte er sich jetzt? Sie war es doch, die Mist gebaut hatte. âWie bitte?â
âIch habe deine Lage ausgenutzt. Ich war gekommen um zu helfen und jetzt habe ich dich nur noch tiefer ins Schlamassel gebracht.â, erklärte er.
Sie schüttelte den Kopf. âNein, du trägst keine Schuld. Ich hätte es einfach nicht tun dürfen. Und ich bin die, die sich entschuldigen muss. Ich habe dich genauso verletzt wie Logan und bitte glaub mir, dass war das letzte was ich vor hatte, als ich das letzte Mal zu dir gekommen bin. Eigentlich war ich gekommen um dir zu sagen, dass es nicht so geht. Das ich immer noch mit Logan zusammen bin. Doch ich tat es nicht und das war einzigst meine Schuld.â, erklärte sie und sah sehnsüchtig zum Kühlschrank. Ihr Durst war unbeschreiblich, doch auf den Weg zum Kühlschrank waren zu wenig Möbelstücke an die sie sich stützen könnte und vor Jess konnte sie ja kaum auf den Boden entlang krabbeln.
âIst es jetzt aus zwischen dir und Logan?â
Sie nickte schwach. âJa, ich war vorhin bei ihm und er hat es beendet.â, erklärte sie nur knapp und drückte dabei ganz fest die Lippen zusammen um nicht an zufangen zu Wimmern.
âKann ich dich was fragen?â
Sie nickte.
âWieso hast du es nicht getan? Als du nach New York gekommen bist, warum hast du es mir nicht gesagt?â
âNaja, du hattest mich ja nur kurz begrüÃt und dann habe ich auf dich gewartet. Ich traf auf Johnson und er gab mir dieses Kapitel.â
âDieses Kapitel?â
Wieder nickte sie. âEr meinte, du hattest es aus dem Manuskript deines Buches genommen, aber ich sollte es trotzdem lesen. Tja und dann änderte sich alles...â, erklärte sie und blickte erneut zum Kühlschrank. âHast du Durst? Im Kühlschrank stehen ein paar Wasserflaschen, wenn du willst, kannst du dir gern Eine nehmen.â. schlug sie vor, in der Hoffnung er würde auf ihren Vorschlag eingehen und könnte ihn dann bitten ihr auch eine Flasche mit zu bringen.
âNein, danke.â, meinte er nur knapp.
Und sie sah traurig zum Boden.
âAlles okay?â, fragte er leicht besorgt.
Sie nickte beständig. âEs ist nur...â, sie stoppte.
âLogan?â
Leicht nickte sie.
âOkay...vielleicht sollte ich dann gehen und komme morgen dann noch mal wieder, wenn es dir dann besser geht.â, erklärte er und stand auf.
Sie nickte, kämpfte sich mit aller Kraft auf zwei Beine und hielt sich am Sofa fest. âJa...â, meinte sie und musste innehalten. Sie verstand es einfach nicht. Warum hatte sie keine Kraft mehr in ihren Beinen.
Jess sah sie besorgt an, ging eins zwei Schritte auf sie zu. âAlles okay?â
Sie nickte. Biss sich hart auf die Lippen um nicht los zu schreien. Es dauerte nicht mal eine Sekunde bis aus dem Nicken ein Schütteln wurde und Tränen anfingen sich in ihre Augen zu bilden. âNein.â, meinte sie und ergriff Jess Hand.
âHey. Was ist los?â, meinte er besorgt und half ihr aufs Sofa zurück, setzte sich neben sie, aber lies ihre Hand nicht los.
Sie wischte sich Tränen von ihrem Gesicht. âIch weià es nicht.â, erklärte sie.
Besorgt sah er sie, stand auf und ging zum Telefon. âIch rufe einen Arzt an.â, erklärte er und wählte bereits eine Nummer.
âNein.â, rief sie laut.
Verwundert blickte er zu ihr. Legte den Hörer sofort wieder auf. âWieso nicht?â
âIch will nicht....ich will nicht, dass er erfährt....tu es einfach bitte nicht.â; erklärte sie.
Mit traurigen Blick blieb er am Telefon stehen, sah auf die Uhr. âWo ist Paris?â
âBei Doil.â
âDu bist also ganz alleine hier?â, fragte er erstaunt.
Sie nickte nur.
âOkay...dann bleibe ich hier.â
Verwundert zog sie die Augenbraun hoch. âWas?â
âGlaub nicht, dass ich dich in einem solchen Zustand alleine lasse.â, erklärte er und ging wieder zu ihr.
âIch bin mir sicher, Paris wird bald wieder kommen.â, meinte sie zuversichtlich.
âUnd ich bin mir sicher, der Weihnachtsmann hat eine Affäre mit dem Nikolaus.â
Sie musste leicht lächeln. âDu bleibst also wirklich hier?â
âWenn ich keinen Arzt rufen darf, ja...â
Leicht lächelte sie. âJess?â
âJa?â
âHast du Durst?â
Er lächelte. Jetzt verstand er es erst. âOh ja, unheimlich. Soll ich dir eine Falsche mit bringen vom Kühlschrank?â
Sie lächelte. âSehr gerne.â
âDas ist nicht dein Ernst?â, meinte Logan vollkommen überrascht und rannte wild in seinem Zimmer hin und her, während ihn Finn und Colin, die immer noch auf dem selben Fleck auf seinem Bett saÃen, allwissend anblickten.
âSo selten das auch ist, aber ja...â, meinte Finn.
Logan blickte geschockt zu Colin. âBist du der selben Meinung?â
Colin schluckte kurz, sah sich im Raum nach spitzen Gegenständen um und nach dem er keine erblickte, nickte er. âJa.â
âIhr würdet so was nie tun, wenn euch eure Freundin betrügen würde.â
Finn dachte kurz nach. âIch bin viel zu unwiderstehlich, als das man mich betrügen würde.â, meinte er scherzweise.
Colin sah zu ihn. âIch denke, was Finn sagen will ist, dass er nie soweit in einer Beziehung kommen würde, das der eine Partner unter Umständen unzufrieden wäre.â
âIhr habt sie doch nicht mehr alle.â, meinte Logan laut und ging weiter wild im Raum hin und her.
âWas Finn betrifft, ja, aber ich...Logan...ich weiÃ, dass klingt seltsam. Aber wenn du jetzt den beleidigten Wackelpeter spielst, wirst du sie verlieren. Dieser Schwanzlutscher macht sich jetzt erst richtig an ihr ran und jetzt, wo sie glaubt keine Chancen mehr mit dir zu haben, wird sie es zu lassen.â
âIch schlägt mir also wirklich ernsthaft vor, ich soll so tun, als würde ich ihr das verzeihen?â
Finn nickte. âZum Anfang zu mindestens. Gewinn sie für dich und dann steht das gemeinsam durch.â
âIhr glaubt also alle beide, dass ich ihr verzeihen kann?â
Colin nickte. âVielleicht nicht heute oder morgen. Aber du stehst zu sehr auf die Kleine um ihr nie verzeihen zu können.â
Logan blieb stehen. âWas?â
âUm es für normal Sterbliche zu sagen, so dass das auch jeder versteht. Eines Tages wirst du ihr verziehen haben und wirst dich dann in den Hintern beiÃen, weil du ihn damals das Spielfeld überlassen hast und der Sieg so ihm gehört und damit die Frau.â, erklärte Finn.
Colin sah zu ihn rüber. âGeht es noch ein bisschen mehr machomäÃiger?â
Finn nickte. âAber sicher, da hier aber die Rede von Gilmore war, habe ich mich zurück gehalten.â, meinte er lächelnd.
Colin blickte auf die Uhr. âEs ist noch nicht spät, sie wird noch wach sein. Finn und ich verziehen uns dann. Es liegt also bei dir.â; erklärte Colin und stand mit Finn auf.
Fassungslos sah Logan ihnen hinter her. Er hätte von vielen Leuten dies bezüglich Beziehungstipps erwartet. Doch als aller letztes standen die Beiden auf der Liste.
Es war der nächste Morgen, als Rory von einem lautem, ständigem Klopfen an der Tür aufwachte. Sie lag in ihrem Bett, am Abend davor hatte Jess sie eine halbe Stunde überreden müssen, dass er sie doch ins Bett tragen könnte, doch sie bestand darauf, es selbst zu schaffen. Nach einer Stunde in der Jess ihr immer wieder zu gesehen hatte, wie sie aufstand und sich wieder aufs Sofa setzte, hatten die beiden ein Kompromiss gefunden. Jess trug sie nicht, sondern stützte sie nur. Lächelnd sah sie zu ihrem Schreibtischstuhl, auf dem Jess sogar noch schlafend eine bequeme Sitzposition suchte. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht stand sie auf. Der Schlaf und die Ruhe hatten ihr gut getan. Sie war zwar immer noch nicht topp fit, doch zu mindestens trugen ihre Beine sie eher schlecht als recht zur Tür.
Sie warf sich einen Bademantel um, strich sich ihre Haare kurz zurecht und öffnete die Tür. Mit Erstaunen öffnete sie ihren Mund und schloss ihn innerhalb von Sekunden wieder. âLogan.â Er war hundertprozentig der letzte Mensch, den sie hinter dieser Tür erwartet hatte.
Er nickte. âJa.â, gab er nur kurz von sich und blieb dann wie angewurzelt stehen.
Ein peinliches Schweigen begann, dass sich kaum einer zu berechen wagte.
âWarum bist du hier?â
âIch wollte mit dir reden...â, erklärte er und schwieg wieder.
Rory sah ihn leicht verwundert an. âUnd...â
âUnd was?â
Sie lächelte. âDann rede. Ich höre zu...â
âFinn und Colin waren bei mir...â, begann er wieder und machte eine kurze Pause. Er fühlte sich sehr unwohl dabei. Er stand vor ihr. Wollte fröhlich, glücklich, zu mindestens neutral wirken, doch es fiel ihm zu schwer sie überhaupt an zu sehen und dabei nicht irgendetwas dummes zu tun.
âDann wissen sie es jetzt also?â, fragte Rory, nach dem Logan immer noch nichts weiter gesagt hatte.
Er nickte. âJa, die beiden wissen es jetzt. Aber das wollte ich dir nicht sagen.â
âSondern?â
Tief holte er Luft und hielt sich hinter den Rücken krampfhaft seine Hände fest, damit er Mut schöpfen konnte. âUnd die beiden haben mir etwas klar gemacht. Ich will dich nicht verlieren und wenn ich jetzt nachtragend bin, werde ich das und deswegen bin ich hier.â
Ein Lächeln bildete sich auf ihre Lippen. Aus einem Impuls aus, wollte sie ihn küssen, bis sie bemerkte, dass sein Blick hinter ihr lag. Leicht verwundert sah sie sich um und erschrak.
âWer war an....â, er verstummte, als er Logan an der Tür sah. Auch er war durch das Klopfen aufgewacht, nur hatte er es nicht so schnell geschafft sich wieder auf zu rappeln.
Rory drehte sich schreckhaft zu Logan und schüttelte den Kopf. âLogan...es ist nicht...â
âSo wie ich denke?â, fragte er und sah sie leidend an. Enttäuscht schüttelte er den Kopf. âIch wünschte ich könnte das auch glauben.â, erklärte er und ging in den Flur.
Wie auf Knopfdruck fühlten sich ihre Beine wieder wie Zucker an, die bei dem geringsten Spritzer Wasser zusammenfallen würde. Trotzdem rannte sie ihm hinter her. âLogan...â, rief sie.
Er drehte sich nicht um. Hörte nur einen kleinen Stumpfer. Als wäre irgendwo jemanden ein Buch aus der Hand gefallen. Er ging bis zur Tür, als er plötzlich Jess Stimme vernahm.
âLogan!â; schrie er laut.
Leicht verwundert und mit aller Macht beherrscht, drehte er sich um. Seine Augen breiteten sich bei dem Anblick. Rory lag am Boden. Ihre Augen geschlossen. Jess kniete neben ihr und sah zu ihm. Mit schnellem Schritt rannte er zu ihr. âWas ist passiert?â, fragte er und kniete sich ebenfalls zu ihr.
Er zuckte mit den Schultern. âIch habe keine Ahnung.â
âIch ruf den Krankenwagen.â, erklärte Logan nur schnell, holte seine Handy aus seiner Tasche und wählte die 911.
âRory...â; fragte Jess besorgt und versuchte sie zu wecken. Doch ihre Augen öffneten sich nicht.
Wenn ein Spiegel leichte Risse bekommt, ignoriert man es einfach. Kleine Risse sind nicht der Weltuntergang. Schaut ein Fremder in dieses Spiegel, jemand der ihn nur ganz kennt, fragt er, warum Risse in ihm sind. Man ignoriert diesen Fremden. Sind doch nur ein paar Risse. Doch wachsen diese Rissen, sind sie kurz davor den Spiegel komplett zu zerstören, fragt jeder sich warum. Man versucht es zu verhindern, die Risse zu stopfen. Doch es ist zu spät. Sie sind zu groà und alles was man tun kann, ist zu zusehen, wie der Spiegel vor den eigenen Augen zerbricht.