11.07.2006, 14:32
Tut mir leid, dass ich eine ganze Weile keinen neuen Teil gepostet habe, aber sunny war nicht da, deshalb konnte sie nicht beta-readern. Aber jetzt ist sie ja wieder da, deshalb gibt es auch den neuen Teil. Ich hoffe, er gefällt euch
Das Déjà -Vu-Gefühl war so stark, dass Rory mitten im Satz aufhörte zu reden. Das habe ich schon einmal erlebt, dacht sie. Genau so. Auf dieser Auffahrt mit den im Lauf der Zeit in die Erde eingesunkenen, glatt getretenen Steinen hatte sie schon einmal gestanden. Sie hatte auf diese Haustür geschaut, die sich zwischen den Efeuranken ausmachen lieÃ, auf diese Fenster mit den bernsteinfarbenen Scheiben. Der Flur hinter der Tür würde von breiten Lichtstreifen durchzogen sein.
Emily blieb stehen, die Hand auf der Haustürklinke. âRory?â
Rorys plötzliches Schweigen hatte ihre Grandma sicherlich überrascht. Den ganzen Weg vom Busbahnhof, hatte Rory praktisch nonstop geredet. Plaudertasche, nannte ihr Vater sie. Quasselstrippe, neckten sie ihre Freunde. Aber im Grund macht das doch jeder so. Das, was man wirklich denkt, wird mit Worten zugeschüttet. Sie konnte auch nichts dafür, wenn ihr das besser gelang, als den meisten anderen Leuten.
âAlles in Ordnung?â, erkundigte sich Emily noch einmal bei ihrer Enkelin.
âJaâ, versicherte ihr Rory und sah zu, wie ein Mann in Anzug ihren Koffer aus der Limousine hievte. Sie schob den Riemen ihrer Umhängetasche weiter auf die Schulter und wollte ihren Koffer nehmen, doch mit einem eindeutigen Blick zeigte ihr Emily, dass sie das nicht zu wagen brauchte. Also folgte sie ihrer Grandma ins Haus. Im Flur rief Emily laut: âRichard, wir sind da!â
Eine Tür ging auf und ein freundlich aussehender Mann mittleren Alters kam heraus. Er trug einen ähnlichen Anzug wie der Chauffeur der Limousine, sein Bauch war jedoch deutlich runder. Ãber den Lippen trug er einen grauen Schnurrbart. Er lächelte Rory an.
âRoryâ, sagte Emily, âdas ist dein GroÃvater Richard.â
âHalloâ, sagte Richard ein wenig verlegen und Rory lächelte schüchtern, bevor sie sich überwand und ihn umarmte. Richard war anfangs überrascht, erwiderte die Umarmung dann aber. SchlieÃlich kehrte er aber in sein Büro zurück, um einen wichtigen Anruf zu tätigen.
In der Zwischenzeit schaute sich Rory um. Vom Wohnzimmer aus führte eine Treppe zum oberen Stockwerk hinauf. Durch die hohen Fenster drangen breite Lichtbänder, die sich in einen goldenen Teich auf dem Teppichboden ergossen.
âIch wusste esâ, sagte Rory und lächelte.
âWas meinst du?â, fragte Emily, die Rorys Worte aufgeschnappt hatte.
âEs ist verrücktâ, meinte Rory. âVom ersten Augenblick an hatte ich dieses Gefühl. Als sei ich schon einmal hier in dem Haus gewesen, meine ich. Ich bin schon einmal die Auffahrt heraufgekommen, durch die Haustür gegangen und habe hier in Flur und Wohnzimmer gestanden, genau wie jetzt. Ich wusste, dass durch die Fenster goldenes Licht hereinfallen würde. Ein richtiges Déjà -Vu eben.â Atemlos vor Aufregung schwieg sie.
Emily zögerte, als wisse sie nicht, was sie darauf antworten solle.
âAber Rory, du warst doch schon hier.â
âTatsächlich? Wann?â
Emily ging zu einem Beistelltischchen und begann, für Rory eine Cola in ein Glas zu füllen. Sich selbst schenkte sie nur Wasser ein. Dann bedeutete sie Rory, sich auf die Couch zu setzen.
âDeine Mutter ist manchmal mit dir von Stars Hollow hierher gefahren. Manchmal ist sogar dein Vater gekommen. Erinnerst du ich nicht mehr?â
âNeinâ, gab Rory zu, âüberhaupt nicht.â
âNaja, du warst noch ziemlich klein, von da her ist es nicht verwunderlich.â Sie nahm einen Schluck von ihrem Glas und stellte es dann auf den Tisch in der Mitte.
âTut mir leid, wenn ich deine Déjà -Vu-Theorie über den Haufen werfen muss. Das Haus hat wahrscheinlich ein paar verschüttete Erinnerungen an die Oberfläche gebracht.â
âSo viel zu meinen übersinnlichen Fähigkeitenâ, sagte Rory. Aber sie war nicht enttäuscht. Es war ein guter Anfang. Sie war hinter Erinnerungen her, und nicht hinter übersinnlichen Erfahrungen.
Sie hoffte nur, dass ihre Grandma jetzt nicht beleidigt war, weil sie zugegeben hatte, dass sie sich nicht mehr an sie erinnerte.
âAm Busbahnhof bist du mir aber sofort bekannt vorgekommenâ, sagte sie daher und lächelte, was Emily erwiderte.
âKomm mit nach oben, dann zeig ich dir dein Zimmer. Du kannst dich frisch machen und ein wenig einleben.â, sagte Emily dann plötzlich und erhob sich.
âGrandma, ich hatte gehofft, du würdest mir mehr von meiner Mum erzählen und wie sie starbâ, sagte Rory. âDarüber hat Dad mir kaum etwas erzählt.â
âDu bist ja noch länger hier, da haben wir jede Menge Zeit zum Redenâ, meinte Emily.
Doch in diesem Fall irrte sich Rorys Grandma, denn Rory würde sich nicht lange in Hartford aufhalten. Sie hatte schon ihr nächstes Ziel im Auge. Doch Rory kam nicht dazu, ihrer Grandma von ihren Plänen zu erzählen, da diese schon den Chauffeur veranlasst hatte, Rorys Koffer ins obere Stockwerk zu tragen. Also seufzte sie, bevor sie sich erhob und Emily folgte.
Während sie die teure Treppe nach oben stieg, dachte sie, dass das wohl ihr Schicksal war. Keiner war bereit, ihr etwas zu sagen. Das war schon fast wie eine Verschwörung, als wollten sie verhindern, dass Rory die Wahrheit erfuhr.
Das Déjà -Vu-Gefühl war so stark, dass Rory mitten im Satz aufhörte zu reden. Das habe ich schon einmal erlebt, dacht sie. Genau so. Auf dieser Auffahrt mit den im Lauf der Zeit in die Erde eingesunkenen, glatt getretenen Steinen hatte sie schon einmal gestanden. Sie hatte auf diese Haustür geschaut, die sich zwischen den Efeuranken ausmachen lieÃ, auf diese Fenster mit den bernsteinfarbenen Scheiben. Der Flur hinter der Tür würde von breiten Lichtstreifen durchzogen sein.
Emily blieb stehen, die Hand auf der Haustürklinke. âRory?â
Rorys plötzliches Schweigen hatte ihre Grandma sicherlich überrascht. Den ganzen Weg vom Busbahnhof, hatte Rory praktisch nonstop geredet. Plaudertasche, nannte ihr Vater sie. Quasselstrippe, neckten sie ihre Freunde. Aber im Grund macht das doch jeder so. Das, was man wirklich denkt, wird mit Worten zugeschüttet. Sie konnte auch nichts dafür, wenn ihr das besser gelang, als den meisten anderen Leuten.
âAlles in Ordnung?â, erkundigte sich Emily noch einmal bei ihrer Enkelin.
âJaâ, versicherte ihr Rory und sah zu, wie ein Mann in Anzug ihren Koffer aus der Limousine hievte. Sie schob den Riemen ihrer Umhängetasche weiter auf die Schulter und wollte ihren Koffer nehmen, doch mit einem eindeutigen Blick zeigte ihr Emily, dass sie das nicht zu wagen brauchte. Also folgte sie ihrer Grandma ins Haus. Im Flur rief Emily laut: âRichard, wir sind da!â
Eine Tür ging auf und ein freundlich aussehender Mann mittleren Alters kam heraus. Er trug einen ähnlichen Anzug wie der Chauffeur der Limousine, sein Bauch war jedoch deutlich runder. Ãber den Lippen trug er einen grauen Schnurrbart. Er lächelte Rory an.
âRoryâ, sagte Emily, âdas ist dein GroÃvater Richard.â
âHalloâ, sagte Richard ein wenig verlegen und Rory lächelte schüchtern, bevor sie sich überwand und ihn umarmte. Richard war anfangs überrascht, erwiderte die Umarmung dann aber. SchlieÃlich kehrte er aber in sein Büro zurück, um einen wichtigen Anruf zu tätigen.
In der Zwischenzeit schaute sich Rory um. Vom Wohnzimmer aus führte eine Treppe zum oberen Stockwerk hinauf. Durch die hohen Fenster drangen breite Lichtbänder, die sich in einen goldenen Teich auf dem Teppichboden ergossen.
âIch wusste esâ, sagte Rory und lächelte.
âWas meinst du?â, fragte Emily, die Rorys Worte aufgeschnappt hatte.
âEs ist verrücktâ, meinte Rory. âVom ersten Augenblick an hatte ich dieses Gefühl. Als sei ich schon einmal hier in dem Haus gewesen, meine ich. Ich bin schon einmal die Auffahrt heraufgekommen, durch die Haustür gegangen und habe hier in Flur und Wohnzimmer gestanden, genau wie jetzt. Ich wusste, dass durch die Fenster goldenes Licht hereinfallen würde. Ein richtiges Déjà -Vu eben.â Atemlos vor Aufregung schwieg sie.
Emily zögerte, als wisse sie nicht, was sie darauf antworten solle.
âAber Rory, du warst doch schon hier.â
âTatsächlich? Wann?â
Emily ging zu einem Beistelltischchen und begann, für Rory eine Cola in ein Glas zu füllen. Sich selbst schenkte sie nur Wasser ein. Dann bedeutete sie Rory, sich auf die Couch zu setzen.
âDeine Mutter ist manchmal mit dir von Stars Hollow hierher gefahren. Manchmal ist sogar dein Vater gekommen. Erinnerst du ich nicht mehr?â
âNeinâ, gab Rory zu, âüberhaupt nicht.â
âNaja, du warst noch ziemlich klein, von da her ist es nicht verwunderlich.â Sie nahm einen Schluck von ihrem Glas und stellte es dann auf den Tisch in der Mitte.
âTut mir leid, wenn ich deine Déjà -Vu-Theorie über den Haufen werfen muss. Das Haus hat wahrscheinlich ein paar verschüttete Erinnerungen an die Oberfläche gebracht.â
âSo viel zu meinen übersinnlichen Fähigkeitenâ, sagte Rory. Aber sie war nicht enttäuscht. Es war ein guter Anfang. Sie war hinter Erinnerungen her, und nicht hinter übersinnlichen Erfahrungen.
Sie hoffte nur, dass ihre Grandma jetzt nicht beleidigt war, weil sie zugegeben hatte, dass sie sich nicht mehr an sie erinnerte.
âAm Busbahnhof bist du mir aber sofort bekannt vorgekommenâ, sagte sie daher und lächelte, was Emily erwiderte.
âKomm mit nach oben, dann zeig ich dir dein Zimmer. Du kannst dich frisch machen und ein wenig einleben.â, sagte Emily dann plötzlich und erhob sich.
âGrandma, ich hatte gehofft, du würdest mir mehr von meiner Mum erzählen und wie sie starbâ, sagte Rory. âDarüber hat Dad mir kaum etwas erzählt.â
âDu bist ja noch länger hier, da haben wir jede Menge Zeit zum Redenâ, meinte Emily.
Doch in diesem Fall irrte sich Rorys Grandma, denn Rory würde sich nicht lange in Hartford aufhalten. Sie hatte schon ihr nächstes Ziel im Auge. Doch Rory kam nicht dazu, ihrer Grandma von ihren Plänen zu erzählen, da diese schon den Chauffeur veranlasst hatte, Rorys Koffer ins obere Stockwerk zu tragen. Also seufzte sie, bevor sie sich erhob und Emily folgte.
Während sie die teure Treppe nach oben stieg, dachte sie, dass das wohl ihr Schicksal war. Keiner war bereit, ihr etwas zu sagen. Das war schon fast wie eine Verschwörung, als wollten sie verhindern, dass Rory die Wahrheit erfuhr.