[Franny]

Der neue Teil ist da!

Teil 10 – Die Aussprachen mit zwei Personen
Der Montag begann für die Girls erst sehr spät. Da sie ausschlafen konnten, waren beide bis mittags im Bett. Sie waren zwar schon wach, hatten aber keine Lust dem Leben in London jetzt schon die Stirn zu bieten.
Dennoch standen sie gegen zwei Uhr auf. Schließlich brauchten sie etwas zu Essen und bei Gelegenheit wollten sie sich auch noch verschiedene Fyler der Fast-Food-Restaurants in der Nähe besorgen, um dann austesten zu können, welches das Beste ist.
Am Abend kamen sie mit mehreren Tüten und Taschen nach Hause und sie hatten bis auf einige wichtige Dinge wie Shampoo und Seife nur Lebensmittel eingekauft, denn den ersten richtigen Abend in ihrem neuen Zuhause wollten sie mit einem DVD-Marathon hinter sich bringen. Dafür hatten sie sich 2 Liebesfilme und „Der Pate“ ausgeliehen.
Lorelai hatte den ganzen Tag keinen einzigen Moment an Luke gedacht, doch als sie einen der beiden Liebesfilme – Harry und Sally – ansahen, konnte sie nicht anders und schließlich zog sie Rory ins Vertrauen.
„Rory?“, fragte Lorelai ihre Tochter von der Seite.
„Mh?“
„Kann ich dich mal was fragen?“ Etwas unsicher sah sie ihren Sprössling an und legte sich die Worte im Kopf schon zusammen.
„Sicher.“, nickte Rory.
„Okay… uhm… Ist es normal, dass ich… so schreckliches Heimweh habe?“ Innerlich schrie sie sich selber an. ‚Du dumme Kuh! Frag sie doch einfach! Sie ist doch deine Tochter!’
„Also… nein, das wollte ich eigentlich gar nicht fragen. Natürlich ist das normal. Aber ist es normal, dass ich… Luke vermisse?“
Rory sah ihre Mom einen Moment verwirrt an, doch dann lächelte sie. „Ich dachte schon, du fragst nie! Natürlich ist das normal. Schließlich ist er dein bester Freund und ihr habt schon viel miteinander erlebt. Du warst nie so weit von ihm entfernt, da ist es normal, dass das ungewohnt ist. Und außerdem… ich hab den Kuss gesehen und wenn du zwischendurch lächelst, weiß ich, dass du daran denkst. Das heißt, es hat dir gefallen, hab ich Recht?“
Lorelai nickte. „Ja, es hat mir gefallen. Sehr sogar.“
Rory dachte einen Moment nach und fragte dann: „Kann es sein, dass sich bei dir Gefühle für ihn entwickeln? Oder besser gesagt, dass du jetzt endlich deine Gefühle für ihn entdeckst?“
Lorelai lächelte unsicher. „Ich weiß es nicht. Es ist möglich, aber ich bin mir nicht sicher. Ich meine, ich hab nie darüber nachgedacht und ihn immer nur als meinen besten Freund gesehen. Aber seit dem Kuss… Ich stelle mir immer öfter vor, wie es wäre mit ihm zusammen zu sein und die Vorstellung gefällt mir!“
„Mom? Was willst du denn jetzt machen? Ich meine, dass Luke in dich verliebt ist, dass wissen wir ja und jetzt hat es bei dir auch Klick gemacht. Aber wir sind in London! Und das noch ein ganzes Jahr! Wenn du es ihm jetzt sagen würdest, wäre eure Beziehung schon von Anfang an eine Fernbeziehung und das ist nicht gerade schön!“
Lorelai sah Rory traurig an. „Ich weiß. Vielleicht warte ich einfach ab. Und er hat ja gesagt, dass er uns besuchen kommt. Wenn ich bis dahin warte, sieht es vielleicht schon besser aus.“
„Ruf ihn doch mal an! Dann kannst du wenigstens seine Stimme hören!“ Lorelai schüttelte den Kopf. „Das hab ich schon. Gestern Abend gegen elf Uhr. Du hast schon geschlafen und ich hab ihn angerufen. Ich wollte ihm sagen, dass ich ihn vermisse, aber ich hab mich nicht getraut und hab gesagt, dass ich seinen Kaffee vermisse. Da hat er mich abgewürgt.“
„Klar, dass er dich abgewürgt hat. Er dachte, dass du IHN vermisst! Und gerade nach dem Kuss hat er das gedacht! Also, wenn ich du wäre, würde ich ihn noch mal anrufen. Ihr müsst ja dieses „Vermissen-Missverständnis“ aus der Welt schaffen.“
„Ja, du hast Recht. Aber nicht jetzt. Ich mach das morgen gegen eins. Dann ist es in Stars Hollow sieben Uhr und… nein da ist er noch im Laden. Und unten ruf ich nicht an. Also ruf ich ihn morgen um vier an. Dann ist es bei ihm zehn Uhr und er hat bestimmt Zeit.“

Am nächsten Tag rief Lorelai tatsächlich um vier Uhr bei Luke an, nachdem sie und Rory die Stadt noch ein bisschen erkundet hatten.
„Danes.“
„Gilmore“ Beide lachten.
„Hey, schön, dass du anrufst.“ Luke lächelte. Er hatte sich schon gefragt, wann sie das nächste Mal anrufen würde. Er hätte es zwar auch gemacht, aber er hatte ihre Nummer nicht.
„Luke? Ich wollte dir was sagen.“
„Okay, schieß los.“
„Als ich dich neulich angerufen hab, da wollte ich gar nicht sagen, dass ich deinen Kaffee vermisse. Also, klar den vermisse ich auch und meine Lieblingstasse ebenfalls. Apropos, vermisst die Tasse mich? Und ich vermisse ganz Stars Hollow und sogar Taylor! Ich weiß, das ist unfassbar, aber es stimmt! Und..“
Luke unterbrach ihren Redefluss: „Lorelai komm zum Punkt!“
„Ich vermisse dich total!“
Stille. Luke genoss diesen Augenblick. Ihre Stimme klang so kindlich und unschuldig. Und wenn er sich nicht irrte auch ein bisschen traurig.
Dass Luke nicht antwortete, machte Lorelai schier wahnsinnig. Doch ehe sie etwas sagen konnte, meinte Luke: „Ich vermisse dich auch. Und ja, deine Tasse vermisst dich auch.“
Wieder Stille. Dieses Mal genoss Lorelai den Augenblick. Seine Stimme klang so männlich und beschützend, und doch etwas traurig.
„Gut, dann wäre das ja geklärt. Wie war dein Tag?“
„Wie immer. Die Leute kommen rein, bestellen, essen, bezahlen und gehen wieder ohne ein nettes Wort. Nicht dass ich darauf angewiesen bin, aber das ist unhöflich. Und wie war euer Tag?“
„Wir sind ganz lange im Bett geblieben und haben dann die Stadt ein bisschen unsicher gemacht.“
„Na, das klingt ja toll. Und wann musst du anfangen zu arbeiten?“
„Am Samstag…. Luke? Wann kommst du uns besuchen?“
Luke lächelte. Also hatte ihr der Kuss doch etwas bedeutet. Sie wollte ihn wieder sehen. „Ähm, ich weiß noch nicht genau. Ihr seid ja erst zwei Tage weg, da kann ich doch nicht jetzt schon kommen.“
„Wieso nicht? Du musst dir doch unsere Wohnung ansehen!“
„Lorelai, ich kann im Moment sowieso nicht hier weg. Ceasar ist krank. Ich komme ungefähr in zwei Wochen, okay?“
„Na gut.“
„So, lass uns Schluss machen für heute, ja? Ich muss ins Bett. Und das wird teuer.“
„Okay. Schlaf gut. Bis dann.“
„Bis dann.“
Nachdem sie aufgelegt hatte, gab sie sich innerlich eine Ohrfeige. ‚Jetzt benehme ich mich schon fast so, als wären wir zusammen. Und das sind wir nicht! In zwei Wochen kommt er. Das schaffst du schon.’

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