[sunshinesmile]

Wie ihr von meiner guten Freundin GGirls-forever erfahren habt, war ich im Krankenhus wegen einer Operation, deshalb hat es mit dem neuen Teil gedauert. aber jetzt ist er da und gefällt euch hoffentlich...




Zu Ende

Lorelai zog gerade ihre Lippen nach, als es an der Tür klingelte. Sie fluchte kurz, weil sie wieder einmal zu lange fürs Anziehen gebraucht hatte, und rannte dann die Treppe hinunter zur Tür. Mit einem strahlenden Lächeln öffnete sie.
„Piet, du bist früh dran“, grinste sie und ging dann einen Schritt auf ihn zu um ihn zu küssen.
Piet jedoch wich einen Schritt zurück. Verwundert runzelte Lorelai die Stirn.
„Was ist los?“
„Wir…wir müssen reden“, begann Piet zögerlich.
Mit einem Schlag war Lorelais gute Laune verflogen. Sie senkte den Kopf und starrte auf ihre Schuhe. „Wir müssen reden“, war eine typische Redewendung, die nichts Gutes versprach.
„Ich wusste es“, murmelte sie leise.
„Was meinst du?“, fragte Piet, der nun etwas verwirrt war.
„Du hast eine Freundin. Wahrscheinlich ist sie auch noch schwanger und du hast es gerade erst erfahren. Ironie des Schicksals, wäre ja nicht das erste Mal, dass mir so etwas passiert.“
„Was? Nein, Lorelai, wie kommst du nur auf so etwas?“, fragte Piet bestürzt.
Lorelai blickte wieder auf und sah ihn direkt auf. Piet konnte sehen, dass ihre Augen feucht waren.
„Wie ich auf so etwas komme? Keine Ahnung, vielleicht, weil es mir einfach nicht bestimmt ist, glücklich zu sein. Ich werde wohl ewig den Namen Gilmore tragen, da mich ja sowieso keiner heiraten will.“
Anstatt zu antworten, nahm Piet Lorelais Hand und zog sie auf die Veranda.
„Es ist nicht so dramatisch, wie du dir das vorstellst, aber lass uns ein paar Schritte gehen, dann erkläre ich dir alles.“
Ein wenig beruhigt, willigte Lorelai ein und zog die Tür hinter sich zu. Dann folgte sie Piet auf die Straße. Eine Weile gingen sie nebeneinander her, ohne dass irgendwer etwas sagte. Lorelai brannte darauf, zu erfahren, was Piet zu sagen hatte, doch der schien nicht die geeigneten Worte zu finden. Als sie mit ihrer Geduld am Ende war, ergriff sie die Initiative.
„Du willst Schluss machen, nicht wahr?“, sagte sie und blieb stehen. Piet stoppte ebenfalls und nickte.
„Ich hätte dich heute wirklich gerne zu dieser Dinner-Party bei meinen Eltern mitgenommen.“ Plötzlich musste Lorelai leicht lächeln. „Allein sind solche Abende nur mit Whisky zu ertragen.“
Bei diesem Satz musste auch Piet grinsen.
„Ich bin sicher, du schaffst das. Du bist eine starke Persönlichkeit“, meinte er dann aufmunternd.
Bei diesem Kompliment wurde Lorelai leicht rot.
„Weißt du, wenn ich länger darüber nachdenke, wäre unsere Beziehung auf kurz oder lang sowieso in die Brüche gegangen. Hättest du nicht Schluss gemacht, dann hätte ich es wohl heute Abend getan. Denn meine Mum wäre bestimmt begeistert von dir gewesen, und was meine Mum gut findet…“
„…findest du grässlich“, beendete Piet Lorelais Satz.
Wieder huschte ein Lächeln über Lorelais Gesicht. Irgendwie schaffte Piet es, dass es ihr nicht so wehtat.
„Warum?“, fragte sie dennoch. Sie wollte den Grund erfahren.
Piet atmete tief durch.
„Deine Tochter hat mich heute besucht.“
„Rory?“
„Ja, es sei denn, du hast noch eine Tochter.“
„Ähm, nein“, meinte Lorelai und schüttelte den Kopf.


Flashback

Piet war gerade dabei, den Picknick-Korb zu packen, als es an seiner Tür klingelte. Er öffnete und sah sich einer unbekannten jungen Frau gegenüber, doch irgendwie hatte er das Gefühl, sie schon einmal gesehen zu haben. Diese Augen.
„Ähm, kann ich ihnen helfen?“
„Sind Sie Piet Henderson?“
Piet nickte.
„Und wer sind Sie?“
„Ich bin die Tochter von Lorelai Gilmore und muss mit Ihnen sprechen. Kann ich reinkommen?“
Daher kam also dieses Gefühl, die Frau schon einmal gesehen zu haben. Sie hatte die gleichen Augen wie Lorelai. Piet zögerte kurz, dann trat er einen Schritt zur Seite und ließ den unerwarteten Gast in seine Wohnung.
Rory hatte fast schon ein schlechtes Gewissen, als sie sah, was Piet sich für ihre Mum antat. Eine große Kanne Kaffee. Unmengen an Süßigkeiten, Burger und Kuchen, alles hatte er neben einem riesigen Picknick-Korb aufgestellt.
„Kann ich Ihnen etwas zu trinken bringen?“, fragte Piet der Höflichkeit halber, doch Rory schüttelte den Kopf. Sie wollte möglichst schnell wieder verschwinden.
„Gut, was kann ich dann für Sie tun?“
„Hören Sie, Piet, ich weiß, dass klingt komisch, aber ich will, dass Sie die Beziehung mit meiner Mum beenden.“
„Wie bitte?“
Piet wunderte sich über die Dreistigkeit dieser jungen Dame, ihm zu sagen, was er mit ihrer Mum tun und lassen sollte.
„Es tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber Mum liebt sie nicht. Sie liebt einen anderen.“
In einem langen Gespräch erklärte Rory dem neuen Freund ihrer Mutter die ganze Geschichte mit Luke und der Hochzeit und der Trennung, einfach alles.

Flashback Ende


„Ich fass es nicht, dass sie das getan hat?“, stieß Lorelai ungläubig hervor und schüttelte den Kopf. Dann erst realisierte sie, dass Piet noch vor ihr stand und nach Rorys Erzählungen sicher keinen guten Eindruck von ihr hatte.
„Piet, es ist nicht so wie du denkst…“, begann sie, wusste dann aber nicht weiter. Wie hätte sie das auch erklären sollen? Wie hätte sie die Wahrheit erklären sollen?
„Lorelai, es ist schon okay. Du liebst einen anderen. Das war damals mit Chris auch schon so. Ich habe es damals verstanden und ich verstehe es auch jetzt.“
Tränen traten Lorelai in die Augen. Tränen der Rührung. Piets Großmütigkeit war nicht zu fassen.
„Es tut mir leid“, war das einzige, das sie über die Lippen brachte.
Doch Piet lächelte nur und umarmte sie.
„Sprich mit ihm. Es gibt sicher eine logische Erklärung für alles“, flüsterte er ihr noch ins Ohr, bevor er davonging und wieder aus Lorelais Leben verschwand.