05.04.2010, 16:03
Titel: Stay With Me
Autor: Aki
Genre: Crossover (Die Frau des Zeitreisenden/Gilmore Girls) und ansonsten ja gerne von allem etwas, mal sehen
Pairing: dürfte sich mit der Zeit klären
Raiting: Unterschiedlich, P12, vllt auch mal P16 (ich sage Bescheid, wenn in einem Kapitel letzteres der Fall sein sollte)
Disclaimer: Die Charaktere gehören mir nicht und Geld verdient wird auch keines
Sonstige Bemerkungen/Spoilerwarnung: Vorerst ein groÃes Dankeschön an Kathi(melitta) für's Beta-Lesen! Der Inhalt des FF's knüpft sich an das Ende der 3. Staffel im Ãbergang in die 4. Staffel von GG. Alba ist darin 19 Jahre alt. Ich würde sagen, der FF wird vor allem die ansprechen, die das Buch "Die Frau des Zeitreisenden" gelesen und dem lieben Jess Mariano aus Gilmore Girls nicht abgeneigt sind. Wenn sich welche, auf die eins von beidem oder gar beides nicht zutrifft dafür erwärmen können, umso besser. Das ist mein erstes Crossover. Ich war nie ein sonderlicher Fan davon, aber da mir gerade so urplötzlich danach ist, werde ich mich ungehindert dessen darin versuchen. Feedback in jeder Art ist immer gerne gesehen ;-)
Banner von Avi (nochmals dankeschön:herz
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Erste Begegnung
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***
Liebe ignoriert alle Uhren,
das Aufeinanderfolgen von Tagen und Nächten,
den Beginn und das Ende,
Kindheit und Alter.
Liebe dauert nur einen einzigen Tag
und dieser Tag kennt kein Ende.
***
[FONT="]Liebe ignoriert alle Uhren,
das Aufeinanderfolgen von Tagen und Nächten,
den Beginn und das Ende,
Kindheit und Alter.
Liebe dauert nur einen einzigen Tag
und dieser Tag kennt kein Ende.
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Samstag, 15. [/FONT]April 2006
ALBA: Ich finde mich in einem mir unbekannten Garten wieder, nichtwissend, wohin es mich diesmal verschlagen hat. Als ich dem Garten den Rücken kehre, mich dem fremden Haus nähere und an der Hintertür den Griff nach unten drücke, springt sie bereitwillig auf und ich schleiche mich lautlos hinein, nur um Minuten später in einem etwas zu groÃgeratenen Männermantel und klobigen Gummistiefeln durch das Fenster zu klettern und die Gegend zu erkunden. Während ich den Gehweg entlang spaziere, blicke ich kurz in den Himmel. Wolkenlos, die Sonne scheint. Und zu Hause schneit es schon seit Wochen...
Als ich den Blick vom Himmel löse und ihn umherschweifen lasse, entdecke ich einen Pavillon. Scheinbar befinde ich mich nun im Zentrum der Stadt, die nicht allzu groà geraten scheint. Die Passanten grüÃen sich untereinander; ich werde mit merkwürdigen Blicken bedacht, jedoch in das BegrüÃungsritual miteinbezogen und ich grüÃe zurück.
Dann entdecke ich an einer StraÃenecke ein Diner und das genetisch bedingte Kaffeemonster in mir beginnt zu brüllen - endlich habe ich ein Ziel vor Augen!
Ich überquere die StraÃe, betrete das winzige Café, ziehe hier und da seltsame Blicke auf mich, die ich mit einem unbeschwerten Lächeln quittiere, ehe ich mich an den Tresen setze. Abwartend blicke ich zu dem Jungen, der mit einer Kaffeekanne gerade das Café durchstreift und den Gästen einschenkt. Als er den Tresen umrundet, scheint er mich endlich zu bemerken. Während er auf mich zusteuert, entgeht mir nicht, wie er mich in dem riesenhaften Mantel, in dem ich beinahe zu versinken drohe, mustert und dabei leicht die Stirn runzelt, bevor sein Blick umschwenkt und er mir direkt in die Augen sieht. Ich erwidere seinen Blick und sehe ihn mir dabei genauer an. Braune Augen, schwarze Haare, Metallica-Shirt.
„Was kann ich dir bringen?"
Ich strahle ihn an und sage: "Möglichst viel Kaffee."
Er greift resigniert nach einer Tasse, platziert sie vor mir und schenkt ein.
"Milch oder Zucker?", fragt er beiläufig.
"Einfach nur Kaffee", sage ich lächelnd, führe die Tasse, kaum dass er fertig eingeschenkt hat, an meinen Mund und atme tief den Kaffeeduft ein, ehe ich einen Schluck trinke. "Wow. Euer Kaffee ist gut!"
Der Schwarzhaarige nickt kurz, stellt die Kanne ab und gibt zwei Bestellungen an einen rundlichen Typen mit Schürze in der Küche weiter. Ich trinke den Kaffee in einem Zug leer und als er sich mir wieder zuwendet, halte ich ihm auffordernd meine leere Tasse hin. Wortlos greift er nach der Kanne und schenkt mir ein zweites Mal ein. Erneut leere ich die Tasse in einem Zug, halte sie ihm wieder hin und er schenkt mir wieder ein.
"Jetzt muss ich neuen Kaffee machen", bemerkt er trocken.
"Nur zu", grinse ich, während ich zum dritten Mal meine Kaffeetasse leere.
"Du bist nicht von hier, oder?", fragt er mich, während er mir den Rücken kehrt und sich an der Kaffeemaschine zu Schaffen macht.
"Wie kommst du darauf?", möchte ich wissen und er meint:
"Hör mal, das ist 'ne Kleinstadt - hier kennt jeder jeden."
Ich muss lächeln.
"Du hast recht, ich bin nicht von hier."
"Und wo kommst du her?"
"Das Selbe könnte ich dich fragen."
Verwundert blickt er sich um.
"Wie kommst du darauf, dass ich nicht von hier bin?"
"Geraten. Liege ich richtig?"
Er nickt langsam. Schweigen.
"Und?", frage ich schlieÃlich.
"New York", antwortet er. "Du?"
"Chicago."
"Was führt dich hier her nach Connecticut?"
Ich richte den Blick auf den Tresen und lächle leicht: "Die Zeit", antworte ich leise.
Er runzelt die Stirn, und ich heben den Blick, sage ruhig: "Nun, ich muss gehen."
Ich stehe auf.
"Danke für den Kaffee."
Mit diesen Worten mache ich kehrt und eile aus dem Diner.
"Hey!", höre ich noch, wie er mir hinterherschreit. "Du hast den Kaffee nicht bezahlt!"
Er rennt mir nach. Die Tür zum Diner wird aufgerissen, und ich bleibe stehen und blicke mich um. Dabei höre ich das Blut in meinem Kopf pochen und habe das Schwindel erregende Gefühl zu fallen.
"...alles ok?", fragt der Schwarzhaarige mich noch und blickt dabei verwirrt, dann verschwindet sein Gesicht vor meinen Augen, und ich liege wieder in meinem Bett, das Taschenbuch von Moby Dick aufgeschlagen neben mir.
JESS: Wie angewurzelt stehe ich im Türrahmen des Diners und starre auf die Stelle am Gehsteig, an der dieses seltsame Mädchen vor wenigen Sekunden noch gestanden hat. Weg. Verschwunden. In Luft aufgelöst. Einfach so. Den Mantel dagegen hat sie mysteriöserweise dagelassen, er liegt genau dort, wo sie eben verschwunden ist, die 2 Gummistiefel in wenigen Abständen daneben. Mein Herz rast und für einen kurzen Moment glaube ich, dass mir mein Verstand einen Streich gespielt hat. Habe ich mir alles nur eingebildet?
Aber sie war so real. Sie war da. In diesem viel zu groÃen Mantel, mit den langen schwarzen Haaren und diesen erstaunlich dunklen Augen. Ich höre wie Ceaser nach mir ruft, blicke mich um und sehe die leere Kaffeetasse am Tresen stehen. Der Platz, an dem sie eben noch gesessen hat. Wieder blicke ich zum Gehsteig, auf den Mantel, erfolglos nach einer plausiblen Erklärung suchend.
Letztendlich beschlieÃe ich in den Laden zurückzukehren und das eben Geschehene auf sich beruhen zu lassen. Luke würde jeden Moment von seinem Einkauf zurückkommen. Ich greife nach Mantel und Gummistiefeln, betrete das Diner, drücke die Tür ins Schloss und in meinem Kopf kreisen die Gedanken, unaufhörlich. Wie kann das sein? Wie kann sie einfach so spurlos verschwinden?
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Mittwoch, 22. Dezember 2020
ALBA: Ich bin früh wach, so früh, dass mein Zimmer im Licht der Morgendämmerung blau schimmert. Vorsichtig setze ich mich auf, schlage die Decke zur Seite und setze die FüÃe auf den Boden. Barfuà tapse ich in die Küche und sehe Mum, im Nachthemd, die verschlafen an der Spüle steht und zusieht, wie Kaffee in die Kanne tropft.
"Morgen, Kiddo", begrüÃt sie mich, ohne dass ich mich ihr bemerkbar machen muss. "Morgen", brumme ich, stelle mich neben sie und beobachte mit ihr, wie sich die Kaffeekanne allmählich füllt.
"Gestern als ich nach dir sehen wollte, warst du spurlos verschwunden", sagt Mum, ohne mich anzusehen.
"Ja", bestätige ich.
"Warst du bei Dad?", flüstert sie leise und ich weiÃ, die Frage fällt ihr nicht leicht.
"Nein", sage ich nachsichtig. "Ich war in Connecticut, irgendwo in der Vergangenheit und habe in einem Diner 3 Tassen Kaffee getrunken, ohne zu bezahlen."
"Nur 3 Tassen?"
Mum boxt mich leicht in die Seite.
"Ich war nicht in Form", räume ich ein und als sich unsere Blicke treffen, müssen wir beide grinsen.
"Hat dich irgendwer gesehen?", möchte sie wissen.
Der Kaffee ist fertig und sie holt 2 Tassen aus dem Schrank, stellt sie auf den Tisch. Ich nehme die Kanne und wir setzen uns.
"Ja, ein Junge. Etwa in meinem Alter. Meinetwegen musste er neuen Kaffee machen."
"Und wie fand er das?", fragte Mum belustigt.
Ich schenke erst ihr ein, dann mir. Wir trinken einen Schluck, und ich denke kurz nach.
"Er hat es mit Fassung getragen", sage ich dann und grinse.
"Vielleicht ist er kaffeeverrückte Menschen gewohnt", gibt Mum zu bedenken.
Dann macht sich wieder unsere morgendliche Einsilbigkeit bemerkbar. Schweigsam sitzen wir uns gegenüber und nippen an unserem Kaffee. Zwei besetzte Stühle.
Ein Stuhl bleibt leer.
Immer.
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[Leider weià ich nicht, von wem das Gedicht stammt]
Life is to express, not to impress.