13.10.2006, 18:28
Also, machen wir's ganz kurz, ich danke euch dreien für das FB, hoffe, für diesen Teil wieder so tolles zu bekommen und wünsche allen ein schönes Wochenende.
Der Teil bringt uns mal wieder nicht weiter, ich glaub beim nächsten wird's besser, ich hoffe trotzdem, dass ihr ein bisschen Spaà haben werdet. Schönen Freitag, den 13.
Was für ein Sch...tag
âGuten Abend.â, rief Lorelai halbwegs fröhlich, als sie das Diner betrat. Im nächsten Moment fühlte sie sich wie auf einer Bühne, auf der sie von Scheinwerfern angestrahlt wurde, da sie plötzlich alle Leute anstarrten, als hätte sie drei Köpfe. Misstrauisch tastete sie ihre Schultern ab, aber ihre Befürchtung wurde nicht bestätigt. âOk, Leute, alles in Ordnung, Sie können weiter essen. Na los, essen Sie schon, das schmeckt doch super. JETZT ESSEN SIE SCHON!â, rief Lorelai genervt und sorgte dafür, dass die Leute sie jetzt nicht mehr nur verwirrt anstarrten, sondern auch verängstigt. In Anbetracht der Tatsache, dass sie auch noch einen Regenschirm bei sich trug, der in ihren Händen ziemlich gefährlich aussah, senkten die Gäste schnell ihre Köpfe und begannen fieberhaft ihr Essen in sich hineinzuschaufeln, damit sie schneller das Diner verlassen konnten.
âLorelai!â, rief plötzlich jemand vom Tresen aus und sprang fröhlich auf. Die Gäste hoben erstaunt den Kopf und fragten sich, wer denn so lebensmüde war, dass er sich über die Ankunft dieser Person freute. Und es kam noch schlimmer, diese Person umarmte die Frau auch noch.
âLiz, schön dich zu sehen.â, reif Lorelai erfreut. Ihre Laune besserte sich etwas. Michel hatte tatsächlich darauf verzichtet, der Gewerkschaft Bescheid zu sagen, aber dafür hatten sich drei Gäste über den Concierge beschwert und Lorelai hatte alle mit einem Gratisessen besänftigen müssen, was ihr wiederum Ãrger mit Sookie eingebracht hatte. Was für ein Tag! Am liebsten würde sie jetzt mit ihrem Mann rumknutschen, aber der war ja in dem blöden Diner noch beschäftigt.
âLorelai, wie gehtâs dir?â, erkundigte sich Liz interessiert und zog ihre Schwägerin auf den Platz neben sich. Auf ihrem Teller stapelten sich fünf Muffins, alle umliegenden Aufbewahrungsbehälter waren leer, es lagen nur noch ein paar Krümel auf dem Boden.
âAch, bis auf das, dass ich Michel umbringen könnte, gehtâs mir gut.â, erwiderte Lorelai lächelnd und überlegte, ob Liz ihr erlauben würde, einen der Muffins zu verspeisen. Aber Liz stopfte sie sich in Blitzgeschwindigkeit alle selber in den Mund.
âOh, entschuldige, Lorelai, hättest du einen Muffin gewollt?â, fragte Liz mit schlechtem Gewissen, als sie Lorelais Blick bemerkte.
Lorelai grinste und schüttelte den Kopf. âDas musstest du nicht, Liz. Luke hat sicher noch andere leckere Sachen, die meinen frühen Tod bedeuten werden.â
âEs tut mir Leid, Lorelai, wenn ich schwanger bin, dann esse ich alles, ohne Rücksicht zu nehmen. Ich hab mir vorgenommen damit aufzuhören, bei Jess damals bin ich aufgegangen wie ein Hefekuchen.â
âLiz, das macht nichts, wirklich nicht. Iss, so viel du willst, wenn du schwanger bist, dann hast du ja eine Ausrede.â, lachte Lorelai und schaute sich nach ihrem Ehemann um. Wo steckte der Kerl bloÃ?
Liz grinste, drehte sich um und musterte den Teller eines Gastes, auf dem noch ein Muffin lag. Sie stand auf und beugte sich über die Schulter des Mannes. âWollen Sie den noch essen?â, fragte sie interessiert und deutete auf den Schokomuffin mit Streuseln.
Der Gast musterte die Frau irritiert und schüttelte schlieÃlich den Kopf. âNein, nehmen Sie ihn ruhig.â Er war beinahe erleichtert, da sich so sein Ziel, dieses Café zu verlassen, noch schneller verwirklichen lieà als erwartet.
Liz lächelte den Mann fröhlich an und griff nach dem Muffin, gerade als Luke mit grimmigen Gesichtsausdruck aus der Küche kam. Entsetzt sah er zu, wie seine Schwester sich von dem Teller eines Gastes bediente, der ziemlich hektisch aufstand und sich seinen Mantel krallte. Er eilte zu den beiden hin und riss Liz den Muffin aus der Hand. âLiz!â, sagte er mahnend. âDu kannst doch nicht einfach meinen Gästen das Essen wegnehmen.â Er hielt dem Mann den Muffin unter die Nase, der den Dinerbesitzer mit sehr merkwürdigem Blick musterte. Abwehrend hob er die Hände.
âDas ist schon in Ordnung, die Dame hat mich gefragt. Ich muss jetzt sowieso weg, ich hab noch einen wichtigen Termin, den ich nicht verpassen darf. Ich hab die Zeit ganz vergessen.â, sagte der Gast beschwichtigend, drückte Luke ein paar grüne Scheine in die Hand und eilte so schnell als möglich aus dem Diner. Einige Gäste sahen ihm sehnsüchtig hinterher, während Luke schnell das Geld zählte.
âWarten Sie, das ist doch viel zu viel!â, rief er ihm hinterher, aber der Mann winkte nur ab und verschwand um die nächste Ecke. Luke sah ihm einen Moment hinterher und wandte sich dann wutschnaubend an Liz, die versuchte, ihn beschwichtigend anzulächeln, während ihr Mund voll war. Das Unterfangen misslang. âLiz, was denkst du dir eigentlich? Du kannst doch nicht einfach meine Gäste fragen, ob sie dir ihr bestelltes Essen geben! Du futterst sowieso schon alles, was dir in die Hände gerät, aber jetzt fängst du auch noch an, meine Gäste zu verscheuchen! So geht das nicht. Wenn du das noch öfter machst, dann werde ich dir Hausverbot erteilen, Liz, so Leid es mir tut.â, regte Luke sich so leise wie möglich auf, während Liz immer schneller zu kauen schien. Sie schluckte den letzten Rest herunter und legte ihre Hände auf seine Schultern.
âJetzt komm mal wieder runter, Bruderherz. Du hast doch Gewinn gemacht. Immerhin hast du selbst gesagt, dass der Mann dir mehr gegeben hat, als er musste.â
âJa, weil du ihn verscheucht hast.â, murmelte Luke und lieà sich widerwillig hinter seinen heiligen Tresen schieben.
âJetzt werd doch mal locker, Luke. Den ganzen Tag bist du schon so verkrampft. Leugne das ja nicht, ich hab das Diner heute nicht verlassen, ich hab das genau mitbekommen.â, sagte sie und âparkteâ ihn vor Lorelai.
Diese verbiss sich ein Grinsen, weil sie dachte, dass Lizâ Anwesenheit wohl der Grund für Lukes schlechte Laune war. Dann schenkte Lorelai Luke das schönste Lächeln, zu dem sie im Moment fähig war. âHey, Schatz, wie war dein Tag?â, erkundigte sie sich und beugte sich vor um ihn zu küssen. Aufgrund seiner Laune war es ein sehr kurzer Kuss.
âSchrecklich.â, erwiderte Luke grummelig und schenkte ihr eine Tasse Kaffee ein. âUnd deiner?â
âIch hatte definitiv schon bessere.â, sagte Lorelai und beobachtete jeden Tropfen, der in die Tasse floss. Dann hörte sie einen lauten Schmerzensschrei. Luke eilte sofort in die Küche, in Erwartung des Grauens.
Liz war in der Zwischenzeit wieder zu Lorelai gekommen und hatte sich neben sie gesetzt. âSag mal, Lorelaiâ, fing sie an und musterte ihre Schwägerin interessiert. âWie war euer Sex eigentlich, nachdem die Zwillinge geboren waren?â, fragte sie in einem harmlosen Plauderton.
Lorelai spukte vor Ãberraschung den Kaffee wieder zurück in die Tasse. Sie starrte die Schwester ihres Mannes sprachlos an.
âIch hoffe die Frage ist nicht zu persönlich. Ich will euch auch nicht beleidigen, es kann ja sein, dass ihr es nie wieder getan habt, nach der Geburt von Sid und Nancy. Aber ich hab Angst, dass TJ mich nach der Geburt nicht mehr als Frau wahrnimmt, und na ja, den Rest kannst du dir denken.â
Lorelai starrte Liz immer noch an. Dann warf sie einen Blick zur Küche und senkte die Stimme. âDu willst dich wirklich mit mir über das Sexleben deines Bruders unterhalten?â, fragte sie zweifelnd und fing langsam an zu grinsen. Lukes Familie war wirklich merkwürdig, angefangen bei dem verbrummten Dinerbesitzer, der nur Flanell trägt über seinen Neffen, der studiert und sich nach und nach einen guten Ruf in der literarischen Welt erarbeitet, aber trotzdem versucht, sein Badboyimage zu einem gewissen Grad noch zu erhalten, bis hin zu Liz, die Gästen das Essen vom Teller isst und einen Mann hat, der selbst versucht, schwanger zu sein.
âAlso, du musst mir natürlich nicht alle Einzelheiten schildern, Lorelai. Ich will nur wissen, ob ihr ... es nach der Geburt noch so oft getan habt, wie vor der Geburt. Oder so ähnlich jedenfalls.â
Lorelai beugte sich noch näher zu Liz. âDu darfst das auf keinen Fall Luke erzählen, klar?â, fragte sie verschwörerisch.
Liz setzte sich grade hin und hob ihre Finger. âIch schwöre auf den Muffin von dem Mann an dem Tisch am Fenster-â
â- Tisch Nummer dreiâ, warf Lorelai ein.
â- auf den Muffin von dem Gast an Tisch Nummer drei, dass ich meinem Bruder nichts von dem Gespräch erzählen werde.â, sagte sie ernst.
âOk.â Lorelai nickte zufrieden und holte tief Luft. Dann sah sie allerdings Luke aus der Küche und zum Telefon stürzen. Hektisch wählte er eine Nummer.
âHallo? Ist dort die Feuerwehr? Hier ist Luke Danes. Mein Mitarbeiter hat sich aus Versehen auf die Herdplatte gesetzt und sein Hintern hat Feuer gefangen. Ich hab ihn natürlich sofort gelöscht, aber in meiner Küche brennt es jetzt ein bisschen ... Was? ... Nein, ich hab nichts getrunken. ... Nein. ... Hören Sie, das ist wichtig. ... Ich komme aus Stars Hollow. ... Ok, zehn Minuten, aber keine Sekunde später, klar?â Wütend schmiss er den Hörer auf die Gabel und eilte wieder zu Ceasar in die Küche.
âAlso die erste Zeit nach der Geburt der Zwillinge war ziemlich stressigâ, fing Lorelai an, nachdem Luke wieder verschwunden war. âIch glaub da hat keiner von uns wirklich an Sex gedacht. Zumal ich mich ja auch noch von dem Koma erholen musste. Mit der Zeit hat sich dann alles eingependelt.â
âUnd jetzt? Wie ist das jetzt?â, fragte Liz sehr neugierig.
âJetzt? Also, ich kann mich nicht beschweren.â, grinste Lorelai und trank einen weiteren Schluck Kaffee.
âWirklich nicht?â
âNein, wirklich nicht.â, lachte Lorelai und leerte die Tasse. Luke kam aus der Küche gestürmt und warf einen Blick aus dem Fenster. Als er zu seiner Frau und seiner Schwester sah, fingen die plötzlich an zu kichern. Luke musterte sie irritiert, murmelte etwas von âblöde Kleinstadtâ und verschwand wieder in der Küche.
Lorelai stand auf, ging hinter den Tresen und holte sich die Kaffeekanne. âKann ich dich auch was fragen, Liz?â, fragte sie vorsichtig und schenkte sich noch etwas ein.
âAber sicher doch, Lorelai. Du hast doch auch meine Frage beantwortet.â, erwiderte Liz und blickte Lorelai erwartungsvoll an.
âHast du keine Angst?â, fragte diese, nachdem sie durchgeatmet hatte.
âWovor sollte ich denn Angst haben?â, fragte Liz verwirrt. Was meinte Lorelai denn? Und wieso sah sie plötzlich irgendwie traurig aus?
âVor Komplikationen. Ich meine, entschuldige, wenn ich das jetzt so sage, aber du bist doch auch keine zwanzig mehr und dann kann doch viel eher etwas mit dem Baby passieren...â Lorelai blickte Liz bedeutungsvoll an und diese verstand sofort. Lorelai wollte also ein Baby haben. Und sie hatte Angst. Oder war sie etwa schon schwanger?
âBist du etwa...?â, wollte sie sofort wissen. Lorelais Augen weiteten sich. Dann schüttelte sie heftig mit dem Kopf.
âNein, bin ich nicht. Ich ... ich wäre es vielleicht gerne, aber-â
âDu hast Angst.â, sagte Liz, als wäre es das normalste auf der Welt.
âNun ... ja.â, sagte sie kleinlaut. âHast du keine Angst?â
Liz schüttelte den Kopf. âNicht wirklich. Bei Jess hat es ja auch keine Komplikationen gegeben. Ich habe eine sehr gute Ãrztin, bei der ich mich sicher fühle und die Wahrsagerin auf dem Mittelaltermarkt hat mir vorausgesagt, dass ich ein gesundes Mädchen haben werde. Ich bin zuversichtlich.â
Lorelai seufzte und trank ihren Kaffee auf ex. Sie wedelte etwas mit der Hand vor ihrem Gesicht, um den Rauch zu vertreiben, der mittlerweile aus der Küche kam. âIch wünschte ich wäre auch so optimistisch. Aber durch die Geschehnisse nach der Geburt ... Ich weià nicht. Und was sollten Sid und Nancy ohne mich machen?â
Liz nickte verständnisvoll und legte eine Hand auf Lorelaisâ. âDas ist völlig verständlich. Bei diesen schlechten Erfahrungen würde ich auch kein weiteres Baby haben wollen. Und du hast ja schon zwei Kinder mit Luke, zwei tolle Kinder. Und ich möchte eben auch eins mit TJ haben und er auch. Es ist bestimmt die richtige Entscheidung für dich. Genieà Sid und Nancy. Freu dich, dass du sie hast.â Liz unterbrach ihre aufmunternde Rede und fing an zu husten, weil sie den Qualm nicht vertrug.
âJa, ich weiÃ. Und das tu ich auch, ich liebe die zwei Mäuse, sie sind wunderbar, aber trotzdem ... so ein kleines Wesen zu haben, das wäre ...â Sie blickte träumerisch ins Leere und bemerkte gar nicht, wie die letzten Gäste fluchtartig den Laden verlieÃen.
âLorelai, wennâs dir hilft, du kannst dir gerne manchmal TJs und meins ausleihen, wenn es auf der Welt ist.â, lachte Liz und stand auf. âIch glaub die neue Nebelmaschine von Luke scheint nicht so gut zu funktionieren.â, sagte Liz traurig und ging, gefolgt von Lorelai, auf die StraÃe, wo sich schon einige Bewohner versammelt hatten. âSchade eigentlich, das wäre bestimmt eine Möglichkeit, noch mehr Gäste herzulocken.â
Lorelai nickte und beobachtete, wie eine Reihe von Feuerwehrmännern in das Café stürmte.
Als eine halbe Stunde später alles gelöscht war, was es zu löschen gab, Luke sich lautstark mit Taylor gestritten hatte, weil die Scheibe, die Diner und Eisdiele verbindet, einen Sprung abbekommen hatte und Kirk die Feuerwehmänner gefragt hatte, was die den so verdienen würden, stand Luke am Tresen und schwankte zwischen schreien und weinen. Dieser Tag war wirklich verhext gewesen. Erst hatte er Kirk aus dem Laden schmeiÃen müssen, weil der alle seine Gäste mit Portraitzeichnung nervte, dann hatte er Liz davon abhalten müssen, seine ganzen Vorräte wegzuessen und als Krönung hatte Ceasar sich auf die Herdplatte gesetzt, seine Schürze hatte Feuer gefangen und am Ende hatte irgendwie die ganze Küche gebrannt. Dieser Tag war wirklich komplett scheiÃe gewesen, etwas anderes konnte man nicht sagen.
Die einzige Aufheiterung waren Lorelais Arme, die sich von hinten um seine Schultern schlangen und seine Frau, die sich an ihn lehnte.
âHättest du vielleicht Lust, auf meine Weide zu kommen?â, fragte sie grinsend und küsste seinen Hals.
Der Teil bringt uns mal wieder nicht weiter, ich glaub beim nächsten wird's besser, ich hoffe trotzdem, dass ihr ein bisschen Spaà haben werdet. Schönen Freitag, den 13.
Was für ein Sch...tag
âGuten Abend.â, rief Lorelai halbwegs fröhlich, als sie das Diner betrat. Im nächsten Moment fühlte sie sich wie auf einer Bühne, auf der sie von Scheinwerfern angestrahlt wurde, da sie plötzlich alle Leute anstarrten, als hätte sie drei Köpfe. Misstrauisch tastete sie ihre Schultern ab, aber ihre Befürchtung wurde nicht bestätigt. âOk, Leute, alles in Ordnung, Sie können weiter essen. Na los, essen Sie schon, das schmeckt doch super. JETZT ESSEN SIE SCHON!â, rief Lorelai genervt und sorgte dafür, dass die Leute sie jetzt nicht mehr nur verwirrt anstarrten, sondern auch verängstigt. In Anbetracht der Tatsache, dass sie auch noch einen Regenschirm bei sich trug, der in ihren Händen ziemlich gefährlich aussah, senkten die Gäste schnell ihre Köpfe und begannen fieberhaft ihr Essen in sich hineinzuschaufeln, damit sie schneller das Diner verlassen konnten.
âLorelai!â, rief plötzlich jemand vom Tresen aus und sprang fröhlich auf. Die Gäste hoben erstaunt den Kopf und fragten sich, wer denn so lebensmüde war, dass er sich über die Ankunft dieser Person freute. Und es kam noch schlimmer, diese Person umarmte die Frau auch noch.
âLiz, schön dich zu sehen.â, reif Lorelai erfreut. Ihre Laune besserte sich etwas. Michel hatte tatsächlich darauf verzichtet, der Gewerkschaft Bescheid zu sagen, aber dafür hatten sich drei Gäste über den Concierge beschwert und Lorelai hatte alle mit einem Gratisessen besänftigen müssen, was ihr wiederum Ãrger mit Sookie eingebracht hatte. Was für ein Tag! Am liebsten würde sie jetzt mit ihrem Mann rumknutschen, aber der war ja in dem blöden Diner noch beschäftigt.
âLorelai, wie gehtâs dir?â, erkundigte sich Liz interessiert und zog ihre Schwägerin auf den Platz neben sich. Auf ihrem Teller stapelten sich fünf Muffins, alle umliegenden Aufbewahrungsbehälter waren leer, es lagen nur noch ein paar Krümel auf dem Boden.
âAch, bis auf das, dass ich Michel umbringen könnte, gehtâs mir gut.â, erwiderte Lorelai lächelnd und überlegte, ob Liz ihr erlauben würde, einen der Muffins zu verspeisen. Aber Liz stopfte sie sich in Blitzgeschwindigkeit alle selber in den Mund.
âOh, entschuldige, Lorelai, hättest du einen Muffin gewollt?â, fragte Liz mit schlechtem Gewissen, als sie Lorelais Blick bemerkte.
Lorelai grinste und schüttelte den Kopf. âDas musstest du nicht, Liz. Luke hat sicher noch andere leckere Sachen, die meinen frühen Tod bedeuten werden.â
âEs tut mir Leid, Lorelai, wenn ich schwanger bin, dann esse ich alles, ohne Rücksicht zu nehmen. Ich hab mir vorgenommen damit aufzuhören, bei Jess damals bin ich aufgegangen wie ein Hefekuchen.â
âLiz, das macht nichts, wirklich nicht. Iss, so viel du willst, wenn du schwanger bist, dann hast du ja eine Ausrede.â, lachte Lorelai und schaute sich nach ihrem Ehemann um. Wo steckte der Kerl bloÃ?
Liz grinste, drehte sich um und musterte den Teller eines Gastes, auf dem noch ein Muffin lag. Sie stand auf und beugte sich über die Schulter des Mannes. âWollen Sie den noch essen?â, fragte sie interessiert und deutete auf den Schokomuffin mit Streuseln.
Der Gast musterte die Frau irritiert und schüttelte schlieÃlich den Kopf. âNein, nehmen Sie ihn ruhig.â Er war beinahe erleichtert, da sich so sein Ziel, dieses Café zu verlassen, noch schneller verwirklichen lieà als erwartet.
Liz lächelte den Mann fröhlich an und griff nach dem Muffin, gerade als Luke mit grimmigen Gesichtsausdruck aus der Küche kam. Entsetzt sah er zu, wie seine Schwester sich von dem Teller eines Gastes bediente, der ziemlich hektisch aufstand und sich seinen Mantel krallte. Er eilte zu den beiden hin und riss Liz den Muffin aus der Hand. âLiz!â, sagte er mahnend. âDu kannst doch nicht einfach meinen Gästen das Essen wegnehmen.â Er hielt dem Mann den Muffin unter die Nase, der den Dinerbesitzer mit sehr merkwürdigem Blick musterte. Abwehrend hob er die Hände.
âDas ist schon in Ordnung, die Dame hat mich gefragt. Ich muss jetzt sowieso weg, ich hab noch einen wichtigen Termin, den ich nicht verpassen darf. Ich hab die Zeit ganz vergessen.â, sagte der Gast beschwichtigend, drückte Luke ein paar grüne Scheine in die Hand und eilte so schnell als möglich aus dem Diner. Einige Gäste sahen ihm sehnsüchtig hinterher, während Luke schnell das Geld zählte.
âWarten Sie, das ist doch viel zu viel!â, rief er ihm hinterher, aber der Mann winkte nur ab und verschwand um die nächste Ecke. Luke sah ihm einen Moment hinterher und wandte sich dann wutschnaubend an Liz, die versuchte, ihn beschwichtigend anzulächeln, während ihr Mund voll war. Das Unterfangen misslang. âLiz, was denkst du dir eigentlich? Du kannst doch nicht einfach meine Gäste fragen, ob sie dir ihr bestelltes Essen geben! Du futterst sowieso schon alles, was dir in die Hände gerät, aber jetzt fängst du auch noch an, meine Gäste zu verscheuchen! So geht das nicht. Wenn du das noch öfter machst, dann werde ich dir Hausverbot erteilen, Liz, so Leid es mir tut.â, regte Luke sich so leise wie möglich auf, während Liz immer schneller zu kauen schien. Sie schluckte den letzten Rest herunter und legte ihre Hände auf seine Schultern.
âJetzt komm mal wieder runter, Bruderherz. Du hast doch Gewinn gemacht. Immerhin hast du selbst gesagt, dass der Mann dir mehr gegeben hat, als er musste.â
âJa, weil du ihn verscheucht hast.â, murmelte Luke und lieà sich widerwillig hinter seinen heiligen Tresen schieben.
âJetzt werd doch mal locker, Luke. Den ganzen Tag bist du schon so verkrampft. Leugne das ja nicht, ich hab das Diner heute nicht verlassen, ich hab das genau mitbekommen.â, sagte sie und âparkteâ ihn vor Lorelai.
Diese verbiss sich ein Grinsen, weil sie dachte, dass Lizâ Anwesenheit wohl der Grund für Lukes schlechte Laune war. Dann schenkte Lorelai Luke das schönste Lächeln, zu dem sie im Moment fähig war. âHey, Schatz, wie war dein Tag?â, erkundigte sie sich und beugte sich vor um ihn zu küssen. Aufgrund seiner Laune war es ein sehr kurzer Kuss.
âSchrecklich.â, erwiderte Luke grummelig und schenkte ihr eine Tasse Kaffee ein. âUnd deiner?â
âIch hatte definitiv schon bessere.â, sagte Lorelai und beobachtete jeden Tropfen, der in die Tasse floss. Dann hörte sie einen lauten Schmerzensschrei. Luke eilte sofort in die Küche, in Erwartung des Grauens.
Liz war in der Zwischenzeit wieder zu Lorelai gekommen und hatte sich neben sie gesetzt. âSag mal, Lorelaiâ, fing sie an und musterte ihre Schwägerin interessiert. âWie war euer Sex eigentlich, nachdem die Zwillinge geboren waren?â, fragte sie in einem harmlosen Plauderton.
Lorelai spukte vor Ãberraschung den Kaffee wieder zurück in die Tasse. Sie starrte die Schwester ihres Mannes sprachlos an.
âIch hoffe die Frage ist nicht zu persönlich. Ich will euch auch nicht beleidigen, es kann ja sein, dass ihr es nie wieder getan habt, nach der Geburt von Sid und Nancy. Aber ich hab Angst, dass TJ mich nach der Geburt nicht mehr als Frau wahrnimmt, und na ja, den Rest kannst du dir denken.â
Lorelai starrte Liz immer noch an. Dann warf sie einen Blick zur Küche und senkte die Stimme. âDu willst dich wirklich mit mir über das Sexleben deines Bruders unterhalten?â, fragte sie zweifelnd und fing langsam an zu grinsen. Lukes Familie war wirklich merkwürdig, angefangen bei dem verbrummten Dinerbesitzer, der nur Flanell trägt über seinen Neffen, der studiert und sich nach und nach einen guten Ruf in der literarischen Welt erarbeitet, aber trotzdem versucht, sein Badboyimage zu einem gewissen Grad noch zu erhalten, bis hin zu Liz, die Gästen das Essen vom Teller isst und einen Mann hat, der selbst versucht, schwanger zu sein.
âAlso, du musst mir natürlich nicht alle Einzelheiten schildern, Lorelai. Ich will nur wissen, ob ihr ... es nach der Geburt noch so oft getan habt, wie vor der Geburt. Oder so ähnlich jedenfalls.â
Lorelai beugte sich noch näher zu Liz. âDu darfst das auf keinen Fall Luke erzählen, klar?â, fragte sie verschwörerisch.
Liz setzte sich grade hin und hob ihre Finger. âIch schwöre auf den Muffin von dem Mann an dem Tisch am Fenster-â
â- Tisch Nummer dreiâ, warf Lorelai ein.
â- auf den Muffin von dem Gast an Tisch Nummer drei, dass ich meinem Bruder nichts von dem Gespräch erzählen werde.â, sagte sie ernst.
âOk.â Lorelai nickte zufrieden und holte tief Luft. Dann sah sie allerdings Luke aus der Küche und zum Telefon stürzen. Hektisch wählte er eine Nummer.
âHallo? Ist dort die Feuerwehr? Hier ist Luke Danes. Mein Mitarbeiter hat sich aus Versehen auf die Herdplatte gesetzt und sein Hintern hat Feuer gefangen. Ich hab ihn natürlich sofort gelöscht, aber in meiner Küche brennt es jetzt ein bisschen ... Was? ... Nein, ich hab nichts getrunken. ... Nein. ... Hören Sie, das ist wichtig. ... Ich komme aus Stars Hollow. ... Ok, zehn Minuten, aber keine Sekunde später, klar?â Wütend schmiss er den Hörer auf die Gabel und eilte wieder zu Ceasar in die Küche.
âAlso die erste Zeit nach der Geburt der Zwillinge war ziemlich stressigâ, fing Lorelai an, nachdem Luke wieder verschwunden war. âIch glaub da hat keiner von uns wirklich an Sex gedacht. Zumal ich mich ja auch noch von dem Koma erholen musste. Mit der Zeit hat sich dann alles eingependelt.â
âUnd jetzt? Wie ist das jetzt?â, fragte Liz sehr neugierig.
âJetzt? Also, ich kann mich nicht beschweren.â, grinste Lorelai und trank einen weiteren Schluck Kaffee.
âWirklich nicht?â
âNein, wirklich nicht.â, lachte Lorelai und leerte die Tasse. Luke kam aus der Küche gestürmt und warf einen Blick aus dem Fenster. Als er zu seiner Frau und seiner Schwester sah, fingen die plötzlich an zu kichern. Luke musterte sie irritiert, murmelte etwas von âblöde Kleinstadtâ und verschwand wieder in der Küche.
Lorelai stand auf, ging hinter den Tresen und holte sich die Kaffeekanne. âKann ich dich auch was fragen, Liz?â, fragte sie vorsichtig und schenkte sich noch etwas ein.
âAber sicher doch, Lorelai. Du hast doch auch meine Frage beantwortet.â, erwiderte Liz und blickte Lorelai erwartungsvoll an.
âHast du keine Angst?â, fragte diese, nachdem sie durchgeatmet hatte.
âWovor sollte ich denn Angst haben?â, fragte Liz verwirrt. Was meinte Lorelai denn? Und wieso sah sie plötzlich irgendwie traurig aus?
âVor Komplikationen. Ich meine, entschuldige, wenn ich das jetzt so sage, aber du bist doch auch keine zwanzig mehr und dann kann doch viel eher etwas mit dem Baby passieren...â Lorelai blickte Liz bedeutungsvoll an und diese verstand sofort. Lorelai wollte also ein Baby haben. Und sie hatte Angst. Oder war sie etwa schon schwanger?
âBist du etwa...?â, wollte sie sofort wissen. Lorelais Augen weiteten sich. Dann schüttelte sie heftig mit dem Kopf.
âNein, bin ich nicht. Ich ... ich wäre es vielleicht gerne, aber-â
âDu hast Angst.â, sagte Liz, als wäre es das normalste auf der Welt.
âNun ... ja.â, sagte sie kleinlaut. âHast du keine Angst?â
Liz schüttelte den Kopf. âNicht wirklich. Bei Jess hat es ja auch keine Komplikationen gegeben. Ich habe eine sehr gute Ãrztin, bei der ich mich sicher fühle und die Wahrsagerin auf dem Mittelaltermarkt hat mir vorausgesagt, dass ich ein gesundes Mädchen haben werde. Ich bin zuversichtlich.â
Lorelai seufzte und trank ihren Kaffee auf ex. Sie wedelte etwas mit der Hand vor ihrem Gesicht, um den Rauch zu vertreiben, der mittlerweile aus der Küche kam. âIch wünschte ich wäre auch so optimistisch. Aber durch die Geschehnisse nach der Geburt ... Ich weià nicht. Und was sollten Sid und Nancy ohne mich machen?â
Liz nickte verständnisvoll und legte eine Hand auf Lorelaisâ. âDas ist völlig verständlich. Bei diesen schlechten Erfahrungen würde ich auch kein weiteres Baby haben wollen. Und du hast ja schon zwei Kinder mit Luke, zwei tolle Kinder. Und ich möchte eben auch eins mit TJ haben und er auch. Es ist bestimmt die richtige Entscheidung für dich. Genieà Sid und Nancy. Freu dich, dass du sie hast.â Liz unterbrach ihre aufmunternde Rede und fing an zu husten, weil sie den Qualm nicht vertrug.
âJa, ich weiÃ. Und das tu ich auch, ich liebe die zwei Mäuse, sie sind wunderbar, aber trotzdem ... so ein kleines Wesen zu haben, das wäre ...â Sie blickte träumerisch ins Leere und bemerkte gar nicht, wie die letzten Gäste fluchtartig den Laden verlieÃen.
âLorelai, wennâs dir hilft, du kannst dir gerne manchmal TJs und meins ausleihen, wenn es auf der Welt ist.â, lachte Liz und stand auf. âIch glaub die neue Nebelmaschine von Luke scheint nicht so gut zu funktionieren.â, sagte Liz traurig und ging, gefolgt von Lorelai, auf die StraÃe, wo sich schon einige Bewohner versammelt hatten. âSchade eigentlich, das wäre bestimmt eine Möglichkeit, noch mehr Gäste herzulocken.â
Lorelai nickte und beobachtete, wie eine Reihe von Feuerwehrmännern in das Café stürmte.
Als eine halbe Stunde später alles gelöscht war, was es zu löschen gab, Luke sich lautstark mit Taylor gestritten hatte, weil die Scheibe, die Diner und Eisdiele verbindet, einen Sprung abbekommen hatte und Kirk die Feuerwehmänner gefragt hatte, was die den so verdienen würden, stand Luke am Tresen und schwankte zwischen schreien und weinen. Dieser Tag war wirklich verhext gewesen. Erst hatte er Kirk aus dem Laden schmeiÃen müssen, weil der alle seine Gäste mit Portraitzeichnung nervte, dann hatte er Liz davon abhalten müssen, seine ganzen Vorräte wegzuessen und als Krönung hatte Ceasar sich auf die Herdplatte gesetzt, seine Schürze hatte Feuer gefangen und am Ende hatte irgendwie die ganze Küche gebrannt. Dieser Tag war wirklich komplett scheiÃe gewesen, etwas anderes konnte man nicht sagen.
Die einzige Aufheiterung waren Lorelais Arme, die sich von hinten um seine Schultern schlangen und seine Frau, die sich an ihn lehnte.
âHättest du vielleicht Lust, auf meine Weide zu kommen?â, fragte sie grinsend und küsste seinen Hals.