[Vevila]

Na denn, danke auch an Ines.
Und jetzt noch was vorweg...
Es kommt das 16. Kapitel!
16... ich hätt nie gedacht so weit zu kommen... nicht hier nach IYL...


Kapitel 16

Eine Weile umfasste Luke Lorelai einfach nur. Es fühlte sich gut an, sie endlich wieder neben sich, an sich zu spüren. Mit einem Mal war alles wieder da. Er wusste wieder, wie ihre Küsse schmeckten, wie sich ihre Hände in seine schmiegten, wie ihr Haar duftete, wie sie strahlte, wenn sie morgens neben ihm aufwachte, wie sehr er sie vermisst hatte. Kostbare Minuten mit ihr vergingen und beide sagten nicht ein Wort. Jeder war damit beschäftigt, sich wieder zu Hause zu fühlen. Lorelais Kopf lag auf Lukes Schultern und er lehnte seinen an ihren. Der Duft ihrer Haare erfüllte ihn sofort. Die ganze Zeit die sie schwiegen starrten sie das Wasser an, das plötzlich nicht mehr so stürmisch war. Gestern noch hatte es gestürmt und gedonnert und das nasse Blau hatte getost und gespritzt und nun lag es da in einem seidigen Schimmer, ruhig und glatt. Beide genossen das Schweigen und die gemeinsame Eintracht, bis Luke die Stille brach.
„Warum?“ Mehr Worte gab es nicht. Der Wind hatte sich gelegt, es war ganz still um sie herum und jene Frage brach in die Welt hinein wie ein lauter Donner.
„Warum was?“ Lorelai hatte aufgehört zu weinen, hatte sich wieder beruhigt.
„Warum wusste Chris, wo du bist?“ Seine Stimme war sanft und die Aufregung um Chris’ Mitwissen war längst verflogen. Dennoch wollte er eine Antwort.
„Wie meinst du das?“ Die blauen Augen beider verschmolzen beinahe mit dem Wasser. Keiner rührte sich, beide sahen nur hinaus auf das weite Wasser, dass ganz friedlich vor ihnen lag und zurückstarrte.
„Wieso wusste ausgerechnet Chris, dass du hier bist? Und wieso hat er es mir nicht gesagt? Du bist meine Verlobte, er wusste es doch. Und ich habe so oft mit ihm geredet, aber er hat uns nie gesagt, wo du bist. Er hat uns nie gesagt, dass er es weiß. Wieso nicht?“ Er versuchte seine Aufregung zu kaschieren. Er war nicht sauer, er wollte es einfach nur wissen. Einige Sekunden des Schweigens lagen erneut zwischen ihnen. Lorelai begann zu nicken, bis sie dann zu einer Antwort ansetzte.

Leise packte sie ihre wenigen Sachen ein und machte ihre Tasche zu. Es war noch früh und Luke würde nicht vor dem Nachmittag kommen. Schließlich setzte sie sich auf ihr Bett, zog ihre Schuhe an, um dann ihre Jacke anzuziehen, die Tasche zu nehmen und dann zu gehen. Sie öffnete die Tür und sah noch einmal zurück. Sie würde diesen Ort schnell hinter sich lassen. Vergessen hatte sie nichts und sie wollte das triste weiß-graue Zimmer so schnell wie möglich verlassen. Mit einem Lächeln trat sie der Schwester im Schwesternzimmer entgegen und unterschrieb ihre Papiere. Den einen Brief steckte sie ein, den anderen nahm die Schwester entgegen. Mit selbstsicheren Schritten ging sie den Gang entlang, den Luke heute Nachmittag wie auch sonst entlanggehen würde, sie jedoch diesmal nicht mehr da war.
Sie bog um die Ecke, verließ ihre Station und stand dann vor dem Fahrstuhl und wartete. In Gedanken ging sie noch einmal alles durch. Ihre Möglichkeiten, ihre Verbindungen. Sie würde irgendwo in den Süden oder den Norden gehen. Entweder Alabama oder Kanada, dort hatte sie Bekannte, die sie jederzeit aufnehmen würden. Aber erst einmal zum Flughafen kommen, das war momentan viel wichtiger.
Der Fahrstuhl hielt vor ihrer Nase und schnell stieg sie ein, drückte das altbewährte E, welches sie ins Erdgeschoss befördern würde. In Gedanken starrte sie das glänzende Metall an. Ihr Spiegelbild war trist und grau, ungewohnt und anders, nicht sie selbst und nicht jemand anders. Ihr Spiegelbild war ihr Spiegelbild.
Der Fahrstuhl hielt an und sie stieg aus. Schnell hatte sie den Ausgang gesichtet und macht sich dorthin auf den Weg. Beinahe mit Schwung verließ das Krankenhaus und sah sich ruhig um. Es dauerte eine Zeit, bis sie gefunden hatte, was sie suchte und sie wollte eigentlich ebenjenen Ort besuchen, doch plötzlich sprach sie jemand von hinten an.
„Lor?“ Ein kleiner Schrei entwich ihrem Mund. Dass sich die Leute aber auch immer von hinten an sie heranschleichen mussten.
„Chris, was… was machst du hier?“
„Ich wollte dich besuchen. Emily hat mir gesagt, wo du liegst, und da dachte ich, ich schau mal nach dir. Aber ganz offensichtlich geht es dir gut.“ Er grinste sie breit an und ließ sie gar nicht erst zu Wort kommen.
„Wartet Luke auf dich? Wenn ja, dann will ich dich nicht aufhalten.“
„Nein, ich… ich wollte gehen. Allein. Verstehst du.“ Sie versuchte ihm ohne viele Worte zu erklären, was sie meinte, doch sein verwirrter Blick bewies Gegenteiliges.
„Ach, ich habe beschlossen zu gehen. Ich halte es hier nicht aus. Nicht jetzt. Ich kann einfach nicht mehr.“ Sie erwartete erneut einen verwirrten Blick, doch dieses Mal schien Chris verstanden zu haben, was sie meinte.
„Oh. Aber Luke weiß davon? Ich meine, du hast es doch bestimmt irgendjemandem gesagt, oder?“ Lorelai schüttelte mit dem Kopf und setzte ein leises „nein, niemand weiß es“ hinzu.
„Hmm… erzählst du es mir?“ Er wiegte sich in Selbstsicherheit, sein selbstgefälliges Grinsen starrte sie die ganze Zeit an, dennoch entschloss sie sich, ihm zu sagen, was sie vorhatte.
„Ich werde einfach gehen. Keine Ahnung wohin… der Flug, den ich bezahlen kann, den nehme ich. Es ist mir egal.“ Sie hoffte, dass er sie jetzt endlich in Ruhe lassen würde.
„Du verlässt alle Menschen, die du liebst und weißt nicht einmal wohin du gehst? Das hätte ich nicht von dir gedacht. Du warst doch immer das Hirn von uns beiden. Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass man dich sofort findet, wenn es dir egal ist. Sie werden deine Kreditkartennummer überprüfen und sofort hinter dir her sein.“ Irgendwo hatte er Recht. Luke würde sie finden, doch sie wollte nicht gefunden werden. Trotzdem wünschte sie sich, dass Chris nicht alles besser wusste.
„Okay, lass mich dir wenigstens helfen. Sagen wir, für heute kommst du bei mir unter und ich besorge dir eine Unterkunft, einen Flug und bezahle alles.“

Luke sah sie verträumt an.
„Du weißt, dass ich für dich da gewesen wäre?“ Sie lag immer noch in seinen Armen.

Oh, why you look so sad?
Tears are in your eyes
Come on and come to me now
Don't be ashamed to cry
Let me see you through
'Cause I’ve seen the dark side too

When the night falls on you
You don't know what to do
Nothing you confess
Could make me love you less

I'll stand by you
I'll stand by you
Won't let nobody hurt you
I’ll stand by you

Lorelai nickte. Jetzt wusste sie es besser. Jetzt wusste sie, dass immer jemand für sie da war. Jetzt war klar, dass sie nie hätte gehen dürfen. Und jetzt waren auch ihre Zweifel ausradiert.

So if you're mad, get mad
Don't hold it all inside
Come on and talk to me now
Hey, what you got to hide?
I get angry too
Well I’m a lot like you
When you're standing at the crossroads
And don't know which path to choose
Let me come along
'Cause even if you're wrong

I'll stand by you
I’ll stand by you
Won't let nobody hurt you
I’ll stand by you
Take me in, into your darkest hour
And I’ll never desert you
I’ll stand by you

„Lorelai, ich liebe dich.” Er drehte sich so zu ihr, dass er in ihre Augen sehen konnte.
„Ich liebe dich doch auch.“ Ihre Augen leuchteten wieder auf. Auch wenn sie immer noch viel zu dünn war und einen grauen Farbton an sich hatte, sie war wieder da, wo sie hingehörte.
„Und ich möchte, dass du nie wieder wegrennst. Nicht vor mir, nicht vor jemand anders, nicht vor dir selbst. Ich will dich immer noch heiraten, wenn es das ist, was du hören willst. Nichts hat mich je an unserer Beziehung zweifeln lassen. Nichts, hörst du. Und dieses Nichts wird auch weiterhin bestehen.“ All das sagte er in einem Atemzug. Er sprach so schnell wie sonst nur Lorelai sprach und sah ihr die ganze Zeit in die Augen. Es fehlte nur noch eine Sache.

And when...
When the night falls on you, baby
You're feeling all alone
You won't be on your own

I’ll stand by you
I’ll stand by you
Won't let nobody hurt you

I’ll stand by you
Take me in, into your darkest hour
And I’ll never desert you
I’ll stand by you
I’ll stand by you
Won't let nobody hurt you
I’ll stand by you
Won't let nobody hurt you
I’ll stand by you

“Ich werde nie wieder irgendwo hingehen ohne dich.” Als Beweis ihrer Absichten kam sie Luke immer näher bis ihre Lippen sich sanft berührten.


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Übersetzung:
Oh warum schaust du so traurig?
Tränen sind in deinen Augen
Komm schon und komm zu mir jetzt
Schäm dich nicht zu weinen
Lass mich dich durchschauen
Denn ich habe die dunkle Seite auch gesehen

Wenn die Nacht auf dich hinunterfällt
Du nicht weißt, was du tun sollst
Nichts was du beichtest
Könnte mich dich weniger lieben lassen

Ich stehe dir bei
Ich stehe dir bei
Werde niemanden dir wehtun lassen
Ich stehe dir bei


Also, wenn du sauer bist, werde sauer
Behalt es nicht alles im Innern
Komm schon und rede jetzt mit mir
Hey, was hast du zu verstecken?
I werde auch aufgebracht
Nun, ich bin sehr wie du
Wenn du an eine Kreuzung stehst
Und du weißt nicht, welchen Weg du nehmen sollst
Lass mich vorbeikommen
Denn auch wenn du falsch liegst

Ich stehe dir bei
Ich stehe dir bei
Werde niemanden dir wehtun lassen
Ich stehe dir bei
Lass mich ein, hinein in deine dunkelste Stunde
Und ich werde dich nie verlassen
Ich stehe dir bei


Und wenn…
Wenn die Nacht auf dich hinunterfällt, Baby
Du dich ganz allein fühlst
Wirst du nicht auf dich allein gestellt sein

Ich stehe dir bei
Ich stehe dir bei
Werden niemanden dir wehtun lassen

Ich stehe dir bei
Lass mich ein, hinein in deine dunkelste Stunde
Und ich werde dich nie verlassen
Ich stehe dir bei
Ich stehe dir bei
Werden niemanden dir wehtun lassen
Ich stehe dir bei
Werden niemanden dir wehtun lassen
Ich stehe dir bei

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FB?