17.10.2006, 21:53
sooo, hier mal wieder was neues (ich weiÃ, doppelpost XD)
Acht
___________
[SIZE=2]Ich weiÃ, er ist kurz, aber es war die beste Stelle zum abbrechen...
Das frisch gefallene Herbstlaub knisterte unter ihren Stiefeln, einige leuchtend rote Blätter schwammen auf dem See.
Stumme Tränen liefen ihr über die Wangen und vermischten sich mit dem Regen, den ihr der Wind ins Gesicht peitschte, die salzige Flüssigkeit brannte auf ihrer von der Kälte geröteten Haut und lieà sich schlieÃlich von dem gelb-orangenen Strickschal aufsaugen.
Lorelai war verzweifelt.
Sie hatte gedacht, dass sie es endlich geschafft hatten, sie hatte gedacht, dass sie fähig war Luke zu helfen!
Aber nun war es, als wären sie auf einem Laufband stehen geblieben, als wären sie plötzlich zurückgeworfen worden.
Und es kam ihr vor, als hätte sie keine Kraft mehr, um aufzustehen und von neuem loszulaufen.
Zumal sie ja nicht ohne ihn laufen könnte.
Sie lieà sich auf der kleinen Brücke nieder und stützte den Kopf in die Hände.
So wurde sie eine halbe Stunde später von Mia aufgefunden. Mia spürte sofort, dass Lorelai nicht nur trauerte, sondern dazu noch völlig verzweifelt war, und während sie stumm dasaà und Lorelai im Arm hielt, erfuhr sie, was sich gerade ereignet hatte.
~Flashback~
âLuke...â flüsterte sie leise. âSie wollte es dir...â
Er schüttelte ihren Arm ab.
âLorelai. Ãberleg dir jetzt doch keine Ausreden! Sie hätte es mir nicht erzählt! Sie hatte kein Vertrauen zu mir!â
Sie griff erneut besänftigend nach seinem Arm, doch er stieà sie erneut weg.
âLuke, sie hatte...â
âDu weiÃt , dass es nicht so ist, wie du es mir erzählen willst!!â
fuhr er sie an und stand auf.
âSie hat deshalb nicht angerufen. Ich hätte mir früher sorgen machen müssen! Ich hätte ihr zeigen müssen, dass sie mir vertrauen kann!â
âDu hast keine Schuld! Du bist der beste groÃe Bruder den man sich wünschen kann!â
rief sie. Auch sie stand auf, ging zur Tür.
âIch habe mir immer jemanden wie dich an meine Seite gewünscht! Und sie hatte so jemanden und sie wusste das zu schätzen! Sie hat es mir oft genug gesagt! WeiÃt du...â
âHör auf! Hör auf damit! Hör auf zu lügen!â
Sie durfte nicht aufgeben. Er unterstellte ihr, dass sie log, und sie spürte, wie sein Vertrauen sich in Luft auflöste, und sie wusste, dass es nur diesen einen Weg gab, um es zu stoppen.
âWeiÃt du, dass sie unvorstellbare Angst hatte, dich zu verlieren? Sie hat es mir gesagt, sie hat gesagt, dich oder Jess zu verlieren wäre das schlimmste für sie. Und sie hat...â
âSie hat mir nicht genug vertraut.â Beharrte er. âIch war nicht... vertrauenswürdig genug. Wie dieser ...â er spuckte das Wort beinahe aus âPolizist.â
âSie hat dir mehr vertraut als irgendwem anders! Nur sich selbst hat sie mehr getraut als dir!â warf sie ihm ins Gesicht.
âUnd das weiÃt du! Und genauso weiÃt du, dass niemand etwas dafür konnte auÃer dieses furchtbare Monster, das sie...â sie stockte, konnte es nicht aussprechen.
âSie war ein Sturkopf wie du und sie war so verdammt mutig, dass sie es ohne Hilfe schaffen wollte.â
Lorelai holte Luft, wollte zu einem erneuten Wortschwall ansetzen, doch sie merkte, dass er ihr nicht mehr zuhörte. Er hatte sich umgedreht und sah hinaus auf die StraÃe.
Wieder einmal stieg dieses Gefühl in ihr auf. Dieses Gefühl, dass sie ihm nicht helfen konnte. Doch sie durfte es ihm nicht zeigen.
Sie öffnete die Tür zum Flur, schnürte ihre Stiefel und nahm sich Mantel, Mütze und Schal.
âBeruhige dich erst einmal ein bisschen.â, murmelte sie, dann drehte sie sich um und verlieà die Wohnung.
~Flashback Ende~
Er machte sich Sorgen. Es war schon zwei Stunden her, dass sie gegangen war, und sie war allein unterwegs, wie seine Schwester vor zwei Tagen. Unruhig lief er im Wohnzimmer umher.
Er war schuld am Tod seiner Schwester. Und nun hatte er auch noch seine Freundin aus seiner sicheren Reichweite vergrault...
âMommy?â Rory stand plötzlich im Zimmer. âMommy was heiÃt...â
Sie sah sich suchend um.
âWo ist Mommy?â fragte sie.
âSie ist spazieren gegangen.â
âWarum bist du nicht mitgegangen?â
âDamit ihr nicht allein seid.â
âUnd warum hat sie uns nicht einfach mitgenommen?â
âWeil...weil sie nachher noch zu Sookie wollte.â
âAchso...â
Rory war zufrieden mit der Erklärung. Sie drehte sich um und zurück in ihr Zimmer, um Jess von der fehlgeschlagenen Nachfrageaktion zu berichten.
Für einen Moment war Luke erleichtert, dann kehrte die Angst zurück. Er musste sich stark zusammenreiÃen um sie nicht suchen zu gehen. Er durfte die Kinder nicht allein lassen, sonst würde ihnen vielleicht etwas zustoÃen...
Nein, er musste warten.
âLorelai, du solltest bald nach Hause gehen. Es geht ihm schlecht und er macht sich Vorwürfe, davon musst du ihn abbringen.â
erklärte Mia.
âEr hatte das schon einmal...als seine Mutter starb...â
Sie hing einen Moment den Erinnerungen an alte Zeiten nach, vor über 15 Jahren, als ihre beste Freundin noch gelebt hatte.
Dann stand sie auf und zog Lorelai mit sich hoch.
âEr braucht dich jetzt!â
Lorelai klopfte ihren Mantel ab und sah Mia einen Moment in die freundlichen, aber ernsten Augen.
Mia lächelte traurig.
âIhr schafft das. Ich bin mir sicher.â
Sie drückte die Frau, die ihr in den vier Jahren, die sie sie nun kannte, wie eine Tochter ans Herz gewachsen war, noch einmal kurz und gab ihr ein Taschentuch. âWisch dir diese schrecklichen schwarzen Striemen von den Wangen, du siehst aus als wärest du...â sie stockte.
âÃberfallen wordenâ...
âGeh schon.â murmelte sie und machte sich ihrerseits auf den Weg ins Hotel.
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Acht
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[SIZE=2]Ich weiÃ, er ist kurz, aber es war die beste Stelle zum abbrechen...
Das frisch gefallene Herbstlaub knisterte unter ihren Stiefeln, einige leuchtend rote Blätter schwammen auf dem See.
Stumme Tränen liefen ihr über die Wangen und vermischten sich mit dem Regen, den ihr der Wind ins Gesicht peitschte, die salzige Flüssigkeit brannte auf ihrer von der Kälte geröteten Haut und lieà sich schlieÃlich von dem gelb-orangenen Strickschal aufsaugen.
Lorelai war verzweifelt.
Sie hatte gedacht, dass sie es endlich geschafft hatten, sie hatte gedacht, dass sie fähig war Luke zu helfen!
Aber nun war es, als wären sie auf einem Laufband stehen geblieben, als wären sie plötzlich zurückgeworfen worden.
Und es kam ihr vor, als hätte sie keine Kraft mehr, um aufzustehen und von neuem loszulaufen.
Zumal sie ja nicht ohne ihn laufen könnte.
Sie lieà sich auf der kleinen Brücke nieder und stützte den Kopf in die Hände.
So wurde sie eine halbe Stunde später von Mia aufgefunden. Mia spürte sofort, dass Lorelai nicht nur trauerte, sondern dazu noch völlig verzweifelt war, und während sie stumm dasaà und Lorelai im Arm hielt, erfuhr sie, was sich gerade ereignet hatte.
~Flashback~
âLuke...â flüsterte sie leise. âSie wollte es dir...â
Er schüttelte ihren Arm ab.
âLorelai. Ãberleg dir jetzt doch keine Ausreden! Sie hätte es mir nicht erzählt! Sie hatte kein Vertrauen zu mir!â
Sie griff erneut besänftigend nach seinem Arm, doch er stieà sie erneut weg.
âLuke, sie hatte...â
âDu weiÃt , dass es nicht so ist, wie du es mir erzählen willst!!â
fuhr er sie an und stand auf.
âSie hat deshalb nicht angerufen. Ich hätte mir früher sorgen machen müssen! Ich hätte ihr zeigen müssen, dass sie mir vertrauen kann!â
âDu hast keine Schuld! Du bist der beste groÃe Bruder den man sich wünschen kann!â
rief sie. Auch sie stand auf, ging zur Tür.
âIch habe mir immer jemanden wie dich an meine Seite gewünscht! Und sie hatte so jemanden und sie wusste das zu schätzen! Sie hat es mir oft genug gesagt! WeiÃt du...â
âHör auf! Hör auf damit! Hör auf zu lügen!â
Sie durfte nicht aufgeben. Er unterstellte ihr, dass sie log, und sie spürte, wie sein Vertrauen sich in Luft auflöste, und sie wusste, dass es nur diesen einen Weg gab, um es zu stoppen.
âWeiÃt du, dass sie unvorstellbare Angst hatte, dich zu verlieren? Sie hat es mir gesagt, sie hat gesagt, dich oder Jess zu verlieren wäre das schlimmste für sie. Und sie hat...â
âSie hat mir nicht genug vertraut.â Beharrte er. âIch war nicht... vertrauenswürdig genug. Wie dieser ...â er spuckte das Wort beinahe aus âPolizist.â
âSie hat dir mehr vertraut als irgendwem anders! Nur sich selbst hat sie mehr getraut als dir!â warf sie ihm ins Gesicht.
âUnd das weiÃt du! Und genauso weiÃt du, dass niemand etwas dafür konnte auÃer dieses furchtbare Monster, das sie...â sie stockte, konnte es nicht aussprechen.
âSie war ein Sturkopf wie du und sie war so verdammt mutig, dass sie es ohne Hilfe schaffen wollte.â
Lorelai holte Luft, wollte zu einem erneuten Wortschwall ansetzen, doch sie merkte, dass er ihr nicht mehr zuhörte. Er hatte sich umgedreht und sah hinaus auf die StraÃe.
Wieder einmal stieg dieses Gefühl in ihr auf. Dieses Gefühl, dass sie ihm nicht helfen konnte. Doch sie durfte es ihm nicht zeigen.
Sie öffnete die Tür zum Flur, schnürte ihre Stiefel und nahm sich Mantel, Mütze und Schal.
âBeruhige dich erst einmal ein bisschen.â, murmelte sie, dann drehte sie sich um und verlieà die Wohnung.
~Flashback Ende~
Er machte sich Sorgen. Es war schon zwei Stunden her, dass sie gegangen war, und sie war allein unterwegs, wie seine Schwester vor zwei Tagen. Unruhig lief er im Wohnzimmer umher.
Er war schuld am Tod seiner Schwester. Und nun hatte er auch noch seine Freundin aus seiner sicheren Reichweite vergrault...
âMommy?â Rory stand plötzlich im Zimmer. âMommy was heiÃt...â
Sie sah sich suchend um.
âWo ist Mommy?â fragte sie.
âSie ist spazieren gegangen.â
âWarum bist du nicht mitgegangen?â
âDamit ihr nicht allein seid.â
âUnd warum hat sie uns nicht einfach mitgenommen?â
âWeil...weil sie nachher noch zu Sookie wollte.â
âAchso...â
Rory war zufrieden mit der Erklärung. Sie drehte sich um und zurück in ihr Zimmer, um Jess von der fehlgeschlagenen Nachfrageaktion zu berichten.
Für einen Moment war Luke erleichtert, dann kehrte die Angst zurück. Er musste sich stark zusammenreiÃen um sie nicht suchen zu gehen. Er durfte die Kinder nicht allein lassen, sonst würde ihnen vielleicht etwas zustoÃen...
Nein, er musste warten.
âLorelai, du solltest bald nach Hause gehen. Es geht ihm schlecht und er macht sich Vorwürfe, davon musst du ihn abbringen.â
erklärte Mia.
âEr hatte das schon einmal...als seine Mutter starb...â
Sie hing einen Moment den Erinnerungen an alte Zeiten nach, vor über 15 Jahren, als ihre beste Freundin noch gelebt hatte.
Dann stand sie auf und zog Lorelai mit sich hoch.
âEr braucht dich jetzt!â
Lorelai klopfte ihren Mantel ab und sah Mia einen Moment in die freundlichen, aber ernsten Augen.
Mia lächelte traurig.
âIhr schafft das. Ich bin mir sicher.â
Sie drückte die Frau, die ihr in den vier Jahren, die sie sie nun kannte, wie eine Tochter ans Herz gewachsen war, noch einmal kurz und gab ihr ein Taschentuch. âWisch dir diese schrecklichen schwarzen Striemen von den Wangen, du siehst aus als wärest du...â sie stockte.
âÃberfallen wordenâ...
âGeh schon.â murmelte sie und machte sich ihrerseits auf den Weg ins Hotel.
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