Fanfiction Challenge #24
#24

ich mach auch mal wieder mit. es muss wirklich ewig her sein, seitdem ich das letzte mal hier teilgenommen habe, aber ich wollte einfach mal wieder dabei sein ^^
ich hab mich dabei jetzt ziemlich an die wirkliche story gehalten…

Koffeinentzug

Es war ein heißer Tag im Juli, als Lorelai Gilmore eine staubige Landstraße entlang fuhr. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und im Auto staute sich allmählich die Hitze.
Sie musste dringend eine Pause machen. Seit sie heute morgen aufgestanden war, hatte sie nichts anderes getan als zu fahren. Ohne Ziel, einfach rein ins Auto und los. Sie wusste, dass dieses Verhalten unüberlegt war, aber was sollte sie anderes tun? Was konnte sie anderes tun?
Mit einem besorgten Blick musterte sie das kleine Kind neben ihr. Die Ärmchen am Kindersitz festgeklammert, schlief es ruhig und selig.
Lorelai seufzte. Zu lange ging diese Reise schon. Diese Reise, die einfach nicht enden wollte, deren Ziel noch nicht einmal in der Nähe zu sein schien. Seit Tagen fuhr sie von einem Ort zum anderen. Doch was wollte sie eigentlich? Wollte sie einfach nur weg von ihren Eltern oder wollte sie ihre Fahrt wirklich beenden? Irgendwo bleiben, ein Haus kaufen… wollte sie sich wirklich ein vollkommen neues Leben aufbauen? Für einen kurzen Augenblick verweilten diese Gedanken in Lorelais Kopf, doch ein weiterer Blick auf ihre kleine Tochter reichte als Antwort: Ja!
Sie wollte nicht, dass Rory auf die selbe Art aufwuchs wie sie. Sie wollte ihrem Kind geben, was sie selbst nie gehabt hatte. Doch das konnte sie bei ihren Eltern nicht. Das konnte sie nur woanders. Doch wo? Gab es überhaupt einen Ort auf Erden wo sie sich diesen Wunsch erfüllen konnte?
Mit einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit fuhr sie an dem hundertsten Ortsschild vorbei, erreichte die hundertste Stadt. Nur um am Ende wieder enttäuscht zu werden?
„Gott, jetzt reiß dich zusammen.“, befahl sie sich selbst mit einem leisen Murmeln. Offensichtlich hatte sie nun auch ihr letztes Bisschen Freude verloren und war auf dem besten Wege verrückt zu werden. Wenn sie nicht bald einen Kaffee bekam, wurde sie vermutlich zur pessimistischsten Person aller Zeiten!
Sie atmete tief ein und aus, schüttelte kurz den Kopf und betrachtete dann die kleine malerische Stadt. So wie er aussah, schien der Ort perfekt. Selbst das Hotel, bei dem sie sich hier beworben hatte, hatte einen guten Eindruck gemacht. Doch der Schein konnte nur zu oft trügen, das hatte Lorelai inzwischen bemerkt. Vor allem in den letzten Tagen hatte er sie nur zu oft getäuscht…
Erneut schüttelte sie energisch den Kopf. Was war heute nur mit ihr los? War sie jetzt auf ewig der Schwarzseherei verfallen? Kaffee! Verdammt noch mal ja, sie brauchte einen Kaffee!
Entschlossen hielt sie den Wagen. Wenn sie Kaffee brauchte, musste sie sich eben einen besorgen. Und sollte sich herausstellen, dass dieser Ort keinen guten Kaffee besaß, konnte sie die Stadt sowieso gleich vergessen! Also was hatte sie schon zu verlieren…mal abgesehen von ein paar weiteren Litern Benzin?
Entschlossen nahm sie die inzwischen schon wieder quicklebendige Rory aus ihrem Sitz und verließ endlich das Auto. Entspannt blieb sie stehen und genoss das Gefühl, endlich ihre Beine austrecken zu können. Dann sah sie sich suchend um. Kleine Häuser, grüne Gärten…doch kein Café. Schließlich entdeckte sie eine kleine Bäckerei am Ende der Straße.
Zielstrebig und Rory fest im Arm ging sie auf das Geschäft zu und öffnete die Tür mit großen Schwung. Der Raum war nicht sonderlich gefüllt und so kam sie gleich zum Punkt.
„Einen Kaffee bitte.“, bestellte sie bei einer etwas älter aussehenden Dame, die sofort von den vor ihr liegenden Rechnungen abließ und ihre Aufmerksamkeit auf die junge Frau hinter dem Tresen richtete.
„Tut mir Leid Schätzchen, aber wir haben leider keinen Kaffee mehr.“
„Was?“ Geschockt sah Lorelai die Frau an.
„Ich sagte, wir haben keinen Kaffee mehr.“
„Ja, nein… das hab ich schon verstanden.“, meinte Lorelai hastig. „Aber, ich… warum?!“
Die Frau sah sie leicht irritiert an.
„Es tut mir ja Leid.“, antwortete sie schließlich in einem beruhigenden Ton. „Kann ich Ihnen vielleicht etwas anderes anbieten? Ich heiße übrigens Fran.“, erklärte sie und reichte Lorelai die Hand.
„Lorelai.“, stellte diese sich vor. „Und das ist meine kleine Tochter Rory.“
„Hallo Rory.“ Lächelnd begrüßte Fran das kleine Mädchen. „Was hälst du von einem Keks? Du hast doch bestimmt Hunger oder?“
„Danke, das ist sehr nett von Ihnen.“ Schüchtern nahm Rory den Schokoladenkeks entgegen. Lorelai lächelte.
„Hören Sie… Ich habe mich hier bei einem Hotel beworben, dem Independent Inn. Kennen Sie es?“, fragte sie, während sie ihr Portemonnaie öffnete. Das Geld war in letzter Zeit auch immer knapper geworden…
„Oh ja, natürlich. Ein sehr schönes Hotel.“, antwortete Fran sofort und musterte die Geldbörse. „Die lassen sie mal schön stecken. Die Kekse gehen aufs Haus.“
Lorelai sah überrascht auf.
„Wow, vielen Dank! Okay, erm…könnten sie mir vielleicht auch erklären, wie ich zum Hotel komme?“
„Natürlich.“ Hilfsbereit begann Fran Lorelai den Weg zu beschreiben. „…sie können ihre Tochter auch gerne hier lassen, während sie dort vorbeischauen.“, bot sie an, als sie geendet hatte.
Lorelai zögerte. Fran schien wirklich nett, doch sollte sie Rory einfach so bei ihr lassen? Andererseits schien Rory ziemlich glücklich bei ihr zu sein.
Himmel noch mal, sie machte sich einfach zu viele Gedanken! Sie brauchte einfach dringend einen Kaffee! Was sollte denn schon passieren?
Dankend nahm sie das Angebot an und machte sich auf den Weg zum Ausgang. Als sie die Tür öffnete hielt sie noch einmal inne.
„Entschuldigen Sie, noch eine letzte Frage: Gibt es hier noch einen anderen Ort wo ich Kaffee bekommen kann?“
„Sie können es im Luke’s versuchen.“, antwortete Fran hilfsbereit und sah Lorelai nachdenklich nach, wie sie die Straße vor dem Fenster entlanglief.

Nach wenigen Metern war Lorelai stehen geblieben und sah sich nun suchend um. Sie wusste nun zwar den Namen des Cafés, doch hatte sie nicht nach dem Weg dorthin gefragt.
Wie hatte sie das nur vergessen können? Der Kaffeemangel machte sich offensichtlich immer deutlicher bemerkbar.
Doch ohne Kaffee konnte sie beim Hotel nicht vorbeischauen, also blieb ihr nichts anderes übrig als es auf eigene Faust zu suchen. Sie schaute sich kurz um und untersuchte die Schilder über den umliegenden Läden näher. Ein Supermarkt, ein Zeitungsstand… doch kein Café.
Verdammt, viel Zeit hatte sie nicht, schließlich wollte sie Rory nicht ewig allein lassen. Doch was sollte sie tun, wenn sie nicht schnell einen Kaffee bekam…?


Es war ein harter Tag für Luke Danes gewesen. Es hatte schon morgens angefangen und nun brannte im Diner die Luft. Seit es bei Weston’s keinen Kaffee mehr gab hatte sich offensichtlich alle dazu entschieden, bei ihm Mittag zu essen.
Wie dumm sie doch alle waren! Und wie sie ihn doch alle nervten, mit ihrer Frage nach Kaffee. Begriffen sie nicht, dass Kaffee alles andere als gesund war? Dass sie es lieber mit Tee versuchen sollten?
Aber vermutlich lag es gar nicht am Kaffee. Er hatte einfach einen schlechten Tag.
„Kaffee! Und zwar schnell!“, riss ihn der Ruf aus den Gedanken. Abrupt blieb er stehen. Das konnte doch nicht war sein! Genervt drehte er sich um und erblickte eine junge Frau mit braunen Locken und einem panisch verzerrten Gesicht.
„Kaffee! … Bitte!“, fiel Lorelai noch im letzten Augenblick die Höflichkeitsfloskel ein. Inzwischen hatte sich ihr Gemütszustand um einiges verschlechtert. Nicht nur, dass sie das Café nicht gefunden hatte, sie war nun eindeutig auf Koffeinentzug.
Luke musterte sie kritisch.
„Setzen Sie sich hin und warten Sie, bis sie dran sind.“, sagte er trocken und ohne sich von der entsetzten Miene Lorelais beeindrucken zu lassen.
„Hören Sie schlecht? Ich brauche Kaffee! Vielleicht ist es Ihnen ja nicht aufgefallen, aber ich stehe hier nicht als Mensch vor Ihnen, ich bin ein lebendes Wrack.“
„Für mich sehen Sie ganz lebendig aus.“, antwortete Luke ohne aufzublicken und entfernte sich von Lorelai um einem Gast nachzuschenken. Doch so schnell konnte er sie nicht abschütteln.
„Sehen Sie: Sie schenken einem Gast gerade nach. Sie geben ihm Kaffee! Dann kann es ja wohl kaum so schwer sein, mir Kaffee zu geben. Es ist im Prinzip genau das selbe, nur das ich ihn wesentlich mehr brauche.
Hören sie mir überhaupt zu?“ Lorelai redete so schnell wie ein Wasserfall und Luke versuchte erst gar nicht auf sie einzugehen.
„Ich sage es gerne noch einmal: Setzen sie sich hin, warten sie bis sie dran sind und dann bringe ich Ihnen irgendwann den Kaffee.“
„Irgendwann? rgendwann?! Offensichtlich hören Sie noch nicht einmal sich selbst zu. Sicher haben Sie sich versprochen, denn wie Sie vielleicht gemerkt haben, brauche ich nicht irgendwann einen Kaffee sondern jetzt. Jetzt! Oder muss ich Ihnen auch noch die Bedeutung dieses Wortes erklären?“
Luke hatte dem Vortrag unbeeindruckt gefolgt. Er sah nicht ein, warum er ihr einen Kaffee geben sollte und war sich der Unhöflichkeit ihres Benehmens vollkommen bewusst… Doch irgendetwas beeindruckte ihn an dieser Frau.
Wie um diesen Gedanken zu verscheuchen, schüttelte er den Kopf.
„Setzen Sie sich hin und warten!“, sagte er ein letztes Mal. Dann drehte er sich um, um die Bestellung eines Gastes aufzunehmen.
„Hey!“, rief ihm Lorelai nach. Und dann folgte ein weiteres „Hey!“, als wär ihr auf einmal etwas eingefallen. Schnell lief sie ihm nach.
„Hey, wann haben Sie Geburtstag?“
Was sollte diese Frage? Luke beachtete sie nicht weiter und wandte sich wieder dem Gast zu, doch Lorelai ließ nicht locker.
„Wann haben Sie Geburtstag?“, fragte sie erneut. Nun reichte es. In der Hoffnung sie würde endlich aufgeben, drehte er sich um, sagte es und versuchte nun ein letztes Mal die Bestellung aufzuschreiben.
„Also sind Sie Skorpion, hm?“ Wie hatte er nur glauben können, sie würde sich mit der Antwort zufrieden geben?
Er antwortete nicht, doch sie schien auch keine Antwort zu erwarten. Zumindestens hörte er für die folgenden Sekunden nichts von ihr.
In Ruhe ließ er sich die Bestellung noch einmal wiederholen, hielt sie auf seinem Block fest und drehte sich um…
…und blickte in zwei blaue Augen.
„Hier“, sagte Lorelai und hielt ihm einen kleinen Zettel hin. Widerwillig nahm ihn Luke entgegen, doch als er die daraufgeschriebenen Wörter las, musste er unwillkürlich grinsen. Langsam bewegte er sich in Richtung Kaffeekanne.
„Heben Sie es auf, stecken Sie es in ihr Portemonnaie oder wohin auch immer, dann wird es ihnen irgendwann Glück bringen.“, bemerkte Lorelai siegessicher und nahm eine dampfende Tasse Kaffee entgegen.
„Danke“, sagte sie, nachdem sie den ersten Schluck genommen hatte.
Luke konnte sein Grinsen noch immer nicht verbergen. Noch einmal las er sich die Worte auf dem kleinen Zettel durch:

Skorpion:
Heute werden Sie einer nervigen Frau begegnen. Geben Sie ihr einen Kaffee, dann geht sie wieder.

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I bring sunshine into people's hearts just through my talking and my mind work.
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