[Candy]

also jetzt gehts weiter ... brauche viel feedback


Fünf Wochen waren vergangen. Lorelai war immer seltener in Lukes Diner aufgetaucht, hatte ihm aber nie gesagt, woran das läge. Rory hatte Luke ebenfalls nichts gesagt, obwohl sie den Grund für Lorelais sporadische Auftritte im Diner ja gut kannte.
Leider machte dieser Umstand es Luke nicht unbedingt leichter, Lorelai zu „vergessen“. Im Gegenteil, immer wenn er dachte, er würde nichts mehr für sie empfinden, tauchte sie wieder auf und holte ihn auf den Boden der Tatsachen. Jedes Mal, wenn er sie sah, wusste er, dass sie die Frau war, mit der er glücklich werden wollte. Nur sie. Rachel war immer noch in Stars Hollow, sie wurde Luke aber allmählich ein wenig lästig.

„Mom? Mom, ich geh zu Luke! Ich will nen richtigen Kaffee!“ rief Rory nach oben zu ihrer Mutter.
„Warte, Schätzchen, ich komm mit!“
„Du kommst mal wieder mit? Wow…“
„Ja, ab und zu brauch ich mal richtigen Stoff, Süße!“
„Junkie“
„Sag nichts Falsches!“
Lorelai und Rory machten sich auf den Weg zum Diner. Lorelai hatte heute gute Laune, das hieß, sie konnte den Aufenthalt bei Luke überstehen, ohne ständig dieses Grummeln im Bauch zu haben. Sie liebte ihn, sie hatte nie aufgehört damit, seit sie über den Kuss gesprochen hatten. Versucht hatte sie natürlich, ihn aus ihrem Herz zu verbannen, gelungen war es ihr jedoch nie. Außerdem wusste sie insgeheim sowieso, dass ihr das nicht gelingen würde.
Max hatte sich mehrere Male bei ihr gemeldet. Sie hatte ihn aber immer irgendwie abwimmeln können, auch wenn es ihr wirklich Leid tat.
„Hey Luke!“ Die beiden Gilmore Girls setzten sich an einen der Tische.
„Hey… was kann ich euch bringen?“ Luke sprach wieder in seiner gewohnt kühlen Art, um sich bloß nichts anmerken zu lassen.
„Zwei Kaffee und für dich einen Topf Gute Laune. Ich bezahl auch“ bestellte Lorelai.
„Ich habe gute Laune!“ brummte Luke.
„Oh, ja, wie ein Eisbär im Dschungel!“
„Was?“
„Vergiss es, Luke. Bring uns Kaffee und sei munter!“
Luke verließ den Tisch und kam einige Sekunden später wieder mit einer Kaffeekanne und zwei Bechern.
„Danke, Eisbär!“ witzelte Lorelai.
„Jaja…“ grummelte Luke. Er wollte so schnell wie möglich wieder weg von diesem Tisch, er hielt es einfach nicht mehr aus in Lorelais Gegenwart. Am liebsten hätte er sie einfach nur in die Arme geschlossen und geküsst…
„Luke, träum nicht! Bring der Junkietochter lieber noch ein paar Pencakes, bevor sie verhungert!“
„Was? Äh, ja… Pencakes!“ Und schon war er verschwunden.
„Merkwürdig ist er geworden…“ stellte Rory fest „Seit einigen Wochen ist er total neben der Spur! Gar nicht, wie sonst!“
„Vielleicht nimmt er Drogen?!“
„Wahrscheinlich. Das wäre natürlich die einzig logische Erklärung! Nein, ich denke eher er ist verliebt!“
„Luke? Verliebt? Na, wahrscheinlich in Rachel!“ Wie weh diese Worte aus ihrem eigenen Mund doch taten. Aber Lorelai ließ sich nichts anmerken.
„Ja, du hast Recht!“
„Rory!“
„Du hast es doch selber gesagt!“
„Ja, aber nur damit du sagen kannst: Nein, Mutter, ich denke eher, er ist verliebt in dich!“
„Mom!“
Es war schon halb neun und Rory wollte sich noch mit Dean treffen.
„Ich bin weg, Mom!“
„Was? Du kannst mich doch nicht hier alleine lassen mit Luke!“
„Dann geh doch auch!“
„Nein!“
„Wieso?“
„Ich will ihn beobachten!“
„Bis später!“
„Rory!“ Aber Rory hatte das Diner schon verlassen. Da saß Lorelai jetzt alleine, es waren nur noch zwei weitere Gäste im Diner.
„Rory ist schon weg?“ bemerkte Luke, als er zu Lorelais Tisch kam und ihr neuen Kaffee brachte.
„Ja, sie wollte sich noch mit Dean treffen!“ Lorelai merkte, wie sie langsam immer aufgeregter und nervöser wurde.
„Okay…“ Luke versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.

Lorelai saß noch eine Stunde im Diner. Sie wollte warten, bis die letzten Gäste verschwunden waren, weil sie noch mit Luke reden wollte. Heute wollte sie endlich die ganze Situation klären. Sie wollte, dass es mindestens wieder so wurde wie früher… wenn nicht besser.
„Langweilst du dich nicht?“ fragte Luke, als er wieder zu Lorelai an den Tisch kam und die letzten Gäste weg waren.
„Nein, ich unterhalte mich doch die ganze Zeit schon mit dem Salzstreuer. Er sagt, du behandelst ihn gut!“
„Das freut mich, dass er das so sieht“
„Luke… ich wolle mit dir reden… deshalb habe ich so lange hier gewartet!“ Als Lorelai die letzten Worte ausgesprochen hatte, rutsche Luke das Herz in die Hose. Was hatte sie ihm wohl zu sagen?
„Okay…“ Er setzte sich zu ihr an den Tisch.
„Also… ist alles in Ordnung bei dir?“
„Ja…“
„Mit Rachel auch alles okay?“
„Rachel geht es auch gut!“
„Also… Können wir vielleicht woanders hingehen?“
„Warum?“
„Der Tisch ist doof!“
„Was?“
„Luke!“
„Okay, okay. Wir können in den Vorratsraum gehen!“
„Gut“
Also gingen sie in den Vorratsraum.
„Na, schön…“ Lorelai wusste nicht, wie sie anfangen sollte. „Luke… ich…“
„Ja?“
„Ich… der Grund, warum ich so unregelmäßig hierher gekommen bin, bist du!“
„Oh… was hab ich getan?“
„Der Kuss…“
„Der Kuss?“
„Ja“
„Was ist damit? Darüber hatten wir doch schon gesprochen?!“
„Ja, aber ich habe dich angelogen!“
In diesem Moment dachte Luke, alle seine Wünsche hätten sich endlich erfüllt, doch er versuchte ruhig zu bleiben und sich nichts anmerken zu lassen. „Oh…“
„Der Kuss… also… er hatte ne Bedeutung für mich!“
„Okay… ich…“
„Ich wollte nur, dass du das weißt! Auch wenn du jetzt wieder mit Rachel…“
„Was? Ich bin nicht… also…“
„Schon okay, Luke! Nur weil der Kuss mir was bedeutet hast, musst du mich nicht vor der Wahrheit verschonen!“
„Nein! Das ist nicht so, ich bin nicht mit ihr zusammen!“
Lorelai sah verwirrt zu Luke rauf. Sie konnte ihren Ohren nicht trauen. „Du bist… nicht?“ fragte sie ungläubig.
„Nein! Natürlich!“
„Ich dachte… deshalb hab ich doch…“ Gedankenverloren blickte sie zu Boden. Was hatte sie bloß angerichtet? Sie hatte doch nur mit Max geschlafen, weil sie so verzweifelt war, wegen Luke und Rachel. Und jetzt! Jetzt stimmte das alles gar nicht! Jetzt würde Luke sie sicher nicht mehr wollen…
„Was hast du?“
„Ich… Max…“
Als Luke diesen Namen hörte, verdüsterte sich sein Blick. Er hatte diesen Kerl nie leiden können.
„Was hast du mit Max?“ fragte er mit unsicherer Stimme, da er sich fast sicher war, die Antwort schon zu kennen. Lorelai sah ihm in die Augen, ihre eigenen füllten sich langsam mit Tränen, welche kurz darauf wieder mit aller Kraft von Lorelai runtergeschluckt wurden.
„Naja, das ist deine Sache! Du musst dich ja nicht rechtfertigen vor mir!“ Luke tat so, als würde es ihm nichts ausmachen, dass die Frau, die er über alles liebte und mehr wollte, als alles andere auf der Welt, mit ihrem Exfreund geschlafen hatte.
„Aber… das wollte ich eigentlich gar nicht!“ protestierte Lorelai gegen Lukes gleichgültige Aussage.
„Ach so, hat er dich gezwungen?“ fragte Luke sarkastisch.
„Nein, natürlich nicht! Aber ich dachte, du und Rachel… Am Samstag, als sie wieder gekommen ist… Luke! Ich…“
„Einen Tag nach dem Kuss?“ Luke konnte es nicht fassen. Er konnte ihr nichts vorwerfen, aber er konnte jetzt auch nicht mehr verstecken, wie verletzt er war.
„Ich bereue es, Luke! Ich hätte dir direkt sagen sollen, wie viel der Kuss mir bedeutet hat! Aber Rachel…“ Lorelai suchte nach Verständnis bei Luke, doch seine Augen waren stumpf und hart.
„Wir haben uns geküsst, du hast einen Tag später mit deinem Ex geschlafen, jetzt ist die Sache besprochen und wir können weiter machen, wo wir aufgehört haben!“ fasste Luke zusammen.
„Bei dem Kuss?“ Lorelai sah ihn voller Hoffnung an. Diese wurde aber mit seinem nächsten Satz vollkommen zerstört.
„Nein, vor dem Kuss! Freundschaft, ich gebe dir Kaffee, du treibst meinen Umsatz hoch! Nichts weiter…“ Er konnte nicht anders. Er wollte sie am liebsten einfach nur ganz nah spüren, seine Lippen auf ihre legen, aber er konnte nicht. Zu tief hatte sie ihn gerade verletzt. Am liebsten hätte er die Zeit zurück gedreht bis Freitagabend und hätte sie nicht gehen lassen. Aber jetzt war es zu spät.
„Luke!“ flüsterte Lorelai verletzt.
„Ich will jetzt schließen, wir sehen uns morgen!“ Luke machte sich zurück auf den Weg ins Diner, Lorelai lief ihm hinterher. Er ging mit ihr zur Tür und hielt sie ihr auf. Lorelai holte ihre Tasche. Sie blieb noch einmal vor Luke stehen und sah ihm in die Augen. Sie trat einen Schritt auf ihn zu und wollte ihm zeigen, wie sehr sie es bereute, mit Max geschlafen zu haben. Aber Luke wich ihr aus und sagte nur: „Gute Nacht, Lorelai!“