Just ten months
#8

thx für das viele liebe Feedback und zur Belohnung gibts nen neuen Teil! Um FB wird wieder gebeten :-)
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[B]So many things I’d do in July[/B]

L

orelai saß wie vor zwei Wochen am Tresen in Lukes Diner und starrte auf das lange braune Haar ihrer Tochter.
„Hör auf!“, bat Rory barsch.
„Womit?!“, fragte Lorelai neugierig und starrte weiterhin auf die einzelnen Strähnen, die aus Rorys Haarreif gerutscht waren.
„Du sollst nicht so sehnsüchtig auf meine Haare starren. Es ist ja nicht so, dass du dir die Haare nicht aufheben kannst, meinetwegen kannst du sie alle behalten!“, schlug Rory frustriert vor, denn auch ihr gefiel es wenig, dass sie ihre Haarpracht in fünf Monaten verlieren würde.
„Toll!“
„Okay, dann hätten wir das ja geklärt! Und jetzt hör auf, meine Haare so anzustarren!“, bat Rory nachdrücklich und endlich wandte Lorelai sich ab. „Wo ist Luke heute, Cesar?!“, fragte sie stattdessen den dicklichen Assistenten Lukes.
„Der musste einkaufen! Hat er die letzten zwei Wochen nicht gemacht und er sagte, irgendwann müsste er Jess ja auch mal was zu essen reinzwängen, denn sonst hat er wirklich mal ne Leiche in seiner Bude liegen, so wie du es ihm vorrausgesagt hast!“, sagte Cesar grinsend.
„Hm ich bin beeindruckt, dass er die Wohnung damals nicht gemietet hat, fand ich zwar schade, aber trotzdem... bei ihm passt jetzt wenigstens ein Doppelbett rein!“, grinste Lorelai spitzbübisch und Cesar fing an zu lachen. „Noch Kaffee?!“
„Ich geh mal nach oben, okay?!“, fragte Rory und wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sie ging einfach hinter den Vorhang und tappte die Treppe zu Lukes Wohnung hinauf. Dort angekommen klopfte sie dreimal und machte dann einfach die Tür auf, als sie keine Antwort von Jess bekam, der lautstark Musik hörte.
Er saß auf seinem Bett in der „neuen“ Wohnung und rauchte eine Zigarette bei offenem Fenster. Er hatte nicht vor es sich schon wieder mit Luke zu versauen, indem er sich ihm gegenüber „flegelhaft“ benahm.
Als er Rory durch den Raum kommen sah, sprang er erschrocken auf, schnippte die Zigarette aus dem Fenster und steckte zurückhaltend die Hände in die Taschen. „Hey!“, fing Rory als erstes an und Jess hob eine Hand zum Gruß, während er ebenfalls „Hey!“ sagte.
Rory setzte sich auf das Sofa neben Jess’ Bett und wartete, bis er die Musik leiser gemacht hatte. Dann setzte er sich neben sie und legte die Hände auf die Knie, nicht wissend, was er sagen sollte.
„Und, wie geht’s dir so?!“, fragte Rory als erste und sah Jess von der Seite an. Er konnte ihren Blick nicht erwidern. Die Nachricht, die Lorelai ihm vor vierzehn Tagen mitgeteilt hatte, hinterließ ihre Spuren. Für Jess unglaublich tiefe. Rory war krank. Seine Rory. Die Rory, mit der er vor wenigen Monaten noch so viel lachen konnte. Die Rory, die ihn vor drei Wochen geküsst hatte.
„Das sollte ich wohl eher dich fragen, was?!“, entgegnete Jess scharf und wandte nun doch seinen Kopf um. Rory sah Jess verständnisvoll in die Augen. Sie kannte das Gefühl nicht, als letzter etwas dermaßen wichtiges zu erfahren.
„Du hast dazu beigetragen, dass ich wieder hier sein kann!“, stellte Rory vorteilend fest und zog die Stirn in Falten.
„Aber in acht Monaten bist du nicht mehr hier!“, antwortete Jess laut. „Dann kann ich dich auch nicht mehr retten, weil nichts mehr da ist, was ich retten könnte!“, sagte er und sah dann auf einen Punkt in seinem Teil der Wohnung. Rory folgte seinem Blick und blieb an einem Kalender hängen. In jedem Tageskästchen war ein dickes, rotes Kreuz.
„Was soll das?!“, fragte sie panisch und hatte das Gefühl verraten worden zu sein. Freute Jess sich etwa schon auf den Monat, indem der Prozess des Sterbens schneller wurde und schließlich endete?!
„Ich hab mir ausgerechnet, wie viel Zeit ich noch habe, um mit dir zusammen zu sein!“, erklärte Jess und sah Rory direkt in die Augen. „Acht Monate!“, flüsterte er heiser und Rory versuchte die Tränen zurückzuhalten, doch als Jess sie unverwandt ansah und anscheinend selbst mit den Tränen zu kämpfen hatte, heulte sie los und er nahm sie schützend und tröstend in seine Arme.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sie das Gefühl nicht mehr allein zu sein und ewig leben zu können. So lange wie Jess oder Lorelai oder Sookie, vielleicht auch Lane, Taylor oder sogar Kirk. Rory fühlte sich einfach geborgen in den Armen Jess’ und war froh ihn wieder in Stars Hollow zu haben.
~*~
„Okay..., was wollen wir zuerst machen? Erst Stadtversammlung, dann Film oder erst Film und dann Stadtversammlung?!“, fragte Lorelai am Samstag den 15.Juli und Rory überlegte nicht lange: „Ich will wenigstens einmal in meinem Leben pünktlich zur Stadtversammlung kommen!“, sagte sie und Lorelais Augen wurden immer größer.
„Ist das dein ernst? Du willst wirklich um punkt acht bei Pattys Tanzstudio auftauchen und mitdiskutieren, wenn Taylor sich über die Graslänge vor Lukes Geschäft aufregt?!“, fragte sie sofort erstaunt.
„Warum denn nicht? Schließlich verpassen wir sonst immer mehr als die Hälfte und dann können wir nicht mitreden, wenn Miss Patty preisgibt, dass Taylor eine neue Frau hat!“, schmollte Rory trübselig und Lorelai drehte sofort um.
„Wo willst du hin?!“, fragte Rory und hetzte hinter ihr her. Gott sei dank hatte sie nichts mit der Lunge, auch wenn sie das Laufen ziemlich anstrengte. „Ich will unbedingt vor allen anderen da sein, damit ich die erste bin, die Taylors Neue sieht! Überleg doch mal, die muss ja blind wie n Maulwurf sein, wer zum Teufel will denn bitte Taylor als Mann?“, fragte Lorelai sarkastisch und verlangsamte dann ihr Tempo, damit Rory ihr hinterherkam.
„Es ist noch nicht mal halb acht!“, protestierte Rory, doch als sie im Tanzstudio ankamen, herrschte bereits reges Treiben. Stühle wurden aufgestellt, der Podest, den Taylor irgendwo ersteigert hatte und welchen er wirklich überall mit hinschleppte stand bereits, eine Schaufensterpuppe mit Gemüse eingekleidet stand daneben und Miss Patty rauchte eine Zigarette nach der anderen. Als sie die zwei Gilmores sah, zog sie noch ein letztes Mal, drückte den Glimmstängel dann aus und kam auf die zwei zu.
„Na nu, schon so früh hier? So kenne ich euch ja gar nicht!“, stellte Patty hysterisch lachend fest, als hätte sie schon wieder was unanständiges getan.
„Und? Wie sieht sie aus?!“, fragte Lorelai anstatt einer Begrüßung.
„Wer?“
„Na Taylors neue Freundin!“
„Taylor hat eine... Babette, gut, dass ich dich treffe!“
„Oh mein Gott, meine Tochter hat mich angelogen!“, sagte Lorelai übertrieben schockiert und machte ein tadelndes Gesicht. „Was soll denn nur aus dir werden, Kindchen?!“, fragte Lorelai stocksteif wie aus einem alten Schwarzweißfilm. „Ich weiß nicht... eine vermoderte Leiche!“, entgegnete Rory plötzlich lustlos.
„Hey, was ist los mit dir?!“, fragte Lorelai besorgt und setzte sich mit ihrem einzigen Kind auf die Bank vor dem Studio.
„Ach mir geht’s nicht so gut! Aber egal, wir wollten unseren spaß, los es gibt noch ne Menge zu tun! Wir müssen noch ganz viel einkaufen!“, sagte Rory plötzlich wieder total lebensfroh, sprang auf und lief voraus, während Lorelai noch ein wenig nachdenklich sitzen blieb und Rory hinterher sah.
„Mach das beste draus!“, sagte sie zu sich selbst und ging hinter Rory her, die schnurstracks zur Lukes rannte und dort mit einer Tasse Kaffee auf Lorelai wartete.
„Also?!“, fragte Lorelai, als sie sich neben ihrer Tochter niederließ.
„Das ist die Liste!“, klärte Rory sie auf. Sie hatte zehn Sachen aufgeschrieben, die sie unbedingt noch machen wollte und noch nie getan hatte.
„Ein Kleid von Chanel! Hey Moment, wo willst du das tragen? Das ist sündhaft teuer und wenn du Rotwein drüber vergießt war's das!“, warf Lorelai ein, doch Rory hob nur die Schultern:
„Na und, ich muss es ja nicht bezahlen!“
„Die erste CD von Elvis Wow, ist das nicht ein bisschen zu überholt?!“
„Es ist Elvis!“
„Na und, ich bin Lorelai! Einen Teddybären mit allen Gesichtern meiner Freunde draufgedruckt! Oh wie süß, versprich mir, dass ich auch einen davon kriege, okay?!“
„Gebongt!“
„Gut äh... oh, das können wir gleich erledigen: Den Soßenbinder, den ich bei meinem ersten Kuss mit Dean habe mitgehen lassen zurückbringen! Ich will mit!“ Lorelai hüpfte auf ihrem Stuhl auf und ab wie ein kleines Kind, das gleich was zu naschen bekam.
„Wieso?“, fragte Rory skeptisch.
„Na weil ich sehen will, wie die kleine, unschuldige Rory eine Straftat gesteht!“, lachte Lorelai und Rory verdrehte die Augen.
„Weiter im Text!“, bat sie daher auch.
„Alle Bücher, CDs und Bilder von Musikstars nach dem Alphabet sortieren. Schätzchen, da sitzen wir ins zehn Jahren noch dran!“
„Nein, wir müssen das in acht Monaten hinkriegen!“
„Wie du meinst! Dean sagen, er sollte sich auf die Suche nach seiner Traumfrau begeben! Hey, das kannst du doch nicht einfach so schreiben!“, sagte Lorelai traurig und zog die Augenbrauen hoch. „Doch, irgendwie muss für ihn ja auch das Leben weitergehen, er soll mir nicht ewig hinterher trauern, wenn überhaupt!“, stellte Rory ebenso traurig klar.
„Hm... Alle Bücher, die bei mir zu Hause herumliegen Grandpa geben! Er muss seine Bibliothek erweitern! Das ist nicht dein ernst, oder? Dann hat er ja alle Bücher doppelt!“, warf Rory Mutter schon wieder etwas ein und Rory seufzte. „Ist mir egal, jeder soll eine Erinnerung haben! Du kriegst das Kleid, wenn ich tot bin, Grandpa alle meine Bücher, Taylor kann sich den Soßenbinder ins Haus stellen, oder ihn als Hammer verwenden... Dean hat seine Traumfrau von mir! Lane kriegt die Elvisplatte!“
„Und du?! Was ist mit dir, nimmst du nichts mit, von uns?!“, fragte Lorelai erschüttert.
„Doch... deswegen will ich ja den Teddy, damit ich mich da unten nicht so allein fühle!“
„Okay! Also dann hätten wir das ja geklärt! Einmal Tee statt Kaffee trinken! Ist nicht dein ernst und für wen soll das gut sein?!“, fragte Lorelai aufgebracht, da ihre Tochter soeben gegen das Familiengesetz verstoßen hat, beziehungsweise vorhatte es zu tun.
„Luke! Weil er sich immer so aufregt, dass ich keinen Kaffee trinken soll!“, erklärte Rory grinsend.
‚Wow, sie hat wirklich für alles einen Plan!’, stellte Lorelai innerlich stolz fest und fuhr dann mit der List fort:
„Gemeinsam mit Mom und Sookie einen Kuchen backen! Lass mich raten: Sookie?!“
„Ja! Weil ich ihre Hochzeit habe platzen lassen!“, sagte Rory schuldbewusst doch Lorelai schüttelte nur den Kopf.
„Nein Schatz! Die beiden werden nächsten Monat heiraten, das weißt du doch, sie haben bloß die Termine verschoben und dafür ein bisschen weniger trara um die ganze Sache gemacht!“, beruhigte sie ihre Tochter.
„Okay! Aber trotzdem! Sookie muss auch was kriegen!“
„Und Last but not Least: Jess die Freundschaft kündigen! Was? Wieso willst du ihm die Freundschaft kündigen?!“, fragte Lorelai ehrlich verwirrt. Bisher war Rory immer die Einzige in Stars Hollow, die auf Jess vertraut hatte, warum also sollte sie es jetzt nicht mehr tun?!
„Weil ich mit ihm zusammen sein will!“, erklärte Rory lächelnd.
„Dann kriegt er wohl das größte Geschenk, was?!“, fragte Lorelai und ihr Mund verzerrte sich ebenfalls zu einem Grinsen.
„LUKE! Wir wollen einen Tee!“, sagte Rory und grinste in Luke hoffnungsvolles Gesicht.
TBC???

Freundschaft flieߟt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt


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Just ten months - von sweetGilmore - 24.12.2006, 13:59
Just ten months - von plaudertasche - 24.12.2006, 14:41
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Just ten months - von ~Lea~ - 25.12.2006, 19:26
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