23.05.2007, 19:48
Tja und schon ist es soweit. Der neue Teil ist da. Habe mich gestern Abend dran gesetzt und ihn endlich zu Ende geschrieben. Ich hoffe, dass er euch gefällt. Bin dieses Mal nicht wirklich zufrieden damit. Weià auch nicht wieso. Ich danke allen für ihr liebes Re-Fb. Habe mich wie immer sehr darüber gefreut.
Diesen Teil widme ich der Dani. Es ist ihr persönlicher Teil. Hab dich lieb.
Viel Spaà damit.
16.Girls Night=Funny Night
Dunkelheit umgab noch die Umgebung. Wolken verdunkelten den Himmel. Leise und fast unhörbar fielen Regentropfen auf die Erde. Ringe verzierten die Oberfläche des Pools. Ineinander greifend strömten sie bis zum Rand des Pools und verloren an ihrer Kraft. Sachte fielen sie gegen das Fenster. Poch-Geräusche waren das einzige Anzeichen dafür, dass sie es überhaupt gibt. Sie hinterlieÃen kleine Fahrbahnen von Wasserstreifen auf dem Glas. Auf dem Weg bis zum Boden vereinten sich einzelne Bahnen und wurden zu groÃen Spuren.
Anne lag wach in ihrem Bett und hörte auf den unrythmischen Takt der Regentropfen. Sie konnte nicht viel schlafen in der Nacht. Zu sehr dachte sie über das Vergangene in der Nacht nach. Sie spürte immer noch seine Berührungen auf ihren Körper und seine Lippen auf ihren. Immer wieder fuhr sie in der Nacht über ihre Lippen und dachte an das Gefühl zurück, was sie hatte, als sich ihre Lippen berührten. Ein leiser Seufzer entfuhr ihr und verirrte sich in der Dunkelheit ihres Zimmers.
Immer wieder blinzelte sie mit ihren Augen und starrte an ihre Decke. Was sollte sie nun tun? Wie sollte sie sich ihm gegenüber verhalten? Wieder entfuhr ein kleiner Seufzer und sie schüttelte leicht mit ihren Kopf. Sie hob ihren Körper und stieg aus ihrem Bett. Mit leisen Schritten ging sie zu ihrem Fenster und schob die Jalousie beiseite. Ihre blauen Augen sahen in die Dunkelheit der Nacht. Hinter den dunklen Wolken schien der Mond immer noch mit seiner Helligkeit. Doch konnte er nicht durch die dicke Wolkendecke dringen. Ihr Kopf fand den Weg zu der kalten Fensterscheibe und ihre rechte Hand stützte ihren Körper ab.
Ihr heiÃer Atem traf auf die kalte Glasscheibe und hinterlieà einen Film. Sanft wischte sie ihn mit der Hand weg und sah weiter in die Dunkelheit. Regentropfen prasselten immer noch gegen die Fensterscheibe. Immer wieder vereinten sich vereinzelnde Tropfen zu einer groÃen und liefen nach unten. Von auÃen sah es aus, als wären die Tropfen Tränen von Anne. Doch so war es nicht. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen und lieÃ, wie schon so oft in der Nacht, die Szene Revue passieren. An genau dieser Stelle passierte es. Hier hatte er sie vorhin geküsst. Wieder lief ihr ein Schauer den Rücken runter. Wieder musste sie sich kurz schütteln.
Sie öffnete ihre Augen wieder und sah weiterhin auf den dunklen Garten. Doch sah sie auch, dass unter ihr Licht durch die Jalousien strahlte. Er war also wach. Soll ich zu ihm gehen? dachte sie sich und blickte weiterhin auf den kleinen Lichtstrahl. Ihr entfuhr wieder ein kleiner Seufzer. Sachte stieà sie sich mit ihrer rechten Hand vom Fenster ab und entfernte ihren Kopf von der Fensterscheibe. Sie drehte sich vom Fenster weg und sah in ihr Zimmer. Ihr Blick huschte von einer Seite zur anderen und blieb am Ende an ihrem Regal hängen. Bücher über Bücher überfüllten das Regal. Ein kleines Grinsen legte sich auf ihre Lippen und sie musste an die beiden Regale von Jess denken und an ihre gemeinsame Leidenschaft für die Lyrik.
Sie ging auf das Regal zu und strich mit ihren Fingern über die Bücherrücken. Wie oft hatte sie mit Jess über verschiedene Bücher diskutiert. Hatte ihn versucht zu überreden dieses oder jenes Buch noch einmal zu lesen oder ihm ihre Sicht über das Geschehen zu erzählen. Wie oft hatten sie über die berühmtesten und wichtigsten Autoren aller Zeiten gesprochen und wie oft waren sie nicht einer Meinung gewesen. Sie schloss ihre Augen und konnte sehen, wie sie mit Jess zusammen auf seinem Bett lag und einfach nur miteinander redeten oder sich gegenseitig ansahen.
Als sie ihre Augen wieder öffnete, nahm sie ihre Hand vom letzten Buch und entfernte sich vom Regal. Sie stieg auf ihr Bett und legte sich auf ihre Matratze. Eine kleines Knarren entfloh dem Bett unter ihrem Gewicht, bevor es wieder ruhig wurde im Zimmer. Abgesehen von den Regentropfen die immer noch gegen die Fensterscheibe plätterten. In diesem unrythmischen Takt senkten sich langsam ihre Augen und sie floh in ihre eigene Traumwelt, aus der sie jedoch ein paar Stunden später wieder entrissen wurde.
Ihr Tag verlief vollkommen normal ab. Den Vormittag über spielte sie mit Ian und Brianna, bevor die beiden am Nachmittag mit Jamie und Claire zu Claires Eltern fuhren und erst am nächsten Tag wieder kommen würden. So hatten Zora, Susi und Anne genügend Zeit um den Mädchenabend vorzubereiten. Sie ging gerade die Treppe hoch und wollte Zora und Susi holen, als sie Jess sah, wie er auf der gegenüberliegenden Treppe zu ihrem Zimmer saà und gedankenverloren an die Wand starrte. Sie verharrte in ihrer Position und sah ihn nur an. All die Gefühle und all die Emotionen die sie in der letzten Nacht während des Kusses gefühlt hatte, kamen wieder in hier hoch und verbreiteten sich in ihrem Körper aus. Doch sie sah ihn nicht lange an. Entfernte ihren Blick von ihm und ging ins Zora´s Zimmer.
âWisst ihr, warum Jess einsam auf der Treppe sitzt?â, fragte sie und setzte sich zu Susi und Zora aufs Bett. Susi schüttelte nur den Kopf und Zora zuckte mit den Achseln. âEr ist heute sowieso komisch drauf. Hat wohl zu wenig geschlafen.â âUnd ich weiÃ, woran es liegtâ, flüsterte Anne leise vor sich hin und starrt auf die Bettdecke von Zora. âWas hast du gesagt?â, fragt Susi nach. Anne hob ihren Kopf und sah ihr in die Augen. âNichts Wichtiges. Ich wollte euch eigentlich fragen, ob wir schon alles vorbereiten wollen? Also Pilze, Tomaten und so schneiden.â Die beiden nickten nur und machten sich zu dritt auf den Weg in die Küche. Als sie aus dem Zimmer gingen, sahen sie kurz zu Jess, der immer noch auf der Treppe saÃ. âIch kann mir einfach keinen Reim darauf bilden. Er war bisher nur einmal so drauf, als er sich vor 4 Jahren verliebt hatteâ, flüsterte Zora zu Susi und schüttelte leicht den Kopf.
Als sie in der Küche ankamen, verteilten sie die Rollen. Anne war für die Tomaten und den Käse zuständig, Susi hatte die ehrenvolle Aufgabe die Champignons zu entschälen und danach zu zerschneiden und Zora beschäftigte sich mit der Salami und all möglichen Sachen aus ihren Gefängnissen, auch Dosen genannt, zu befreien. Sie liefen nebenbei das Radio laufen. âWer wird eigentlich heute alles kommen?â, fragte Anne, als sie gerade über die Spüle stand und die Tomaten einzeln abwusch. âAlso Dani, Gin, Viki, Mira, Nici und wir drei. Die anderen hatten keine Zeit oder hatten etwas anderes vor.â Anne nickte nur mit dem Kopf und spülte weiter die Tomaten ab. Zurzeit lief im Radio âI´m with youâ von Avril Lavigne. Sie summte leise die Melodie mit und verlor sich wieder in die Erinnerung von letzter Nacht. Sie bekam nicht einmal mit, wie Jess in die Küche kam, sich ein Glas aus dem Schrank holte und sich etwas zum Trinken eingoss. Er setzte sich auf einen der Stühle und sah sie an, während er trank.
Sein Blick brannte sich in ihren Rücken und sie konnte dieses Gefühl einfach nicht abschütteln. Wie sehr wünschte sie sich, dass sie darüber reden könnten. Aber vor Zora und Susi würde es nicht gehen. Wie sehr verzehrte sie sich nach seinen Berührungen, nach seinen Küssen. Doch könnte sie ihn nicht einfach vor den beiden anderen küssen. Sie spülte weiterhin die Tomaten ab, aber das Gefühl blieb und ein Schauer lief ihr den Rücken runter. Warum muss er mich beobachten? Wieso kann er nicht einfach wieder in sein Zimmer gehen? Die Fragen liefen durch ihren Kopf. Wie gerne hätte sie eine Antwort auf diese. Doch würde sie sie nur bekommen, wenn sie ihn fragen würde.
Ein kleiner Seufzer entfloh ihrem Mund und sie drehte den Wasserhahn zu. Sie wollte mit den Tomaten zum Tisch gehen, als sie merkte, dass Jess neben ihr stand. Sein Glas in der Hand haltend, lehnte er sich gegen die Platte und sah sie an. Seine braunen Augen glänzten im Licht der Lampe und gaben ihnen einen besonderen Charme. Doch zeigten seine Augen nicht nur das. Auch Freude, Lust und Enttäuschung spiegelten sie wieder. Ihr Blick blieb an seinen Mund hängen und sie leckte sich leicht über ihre Lippen. Wie gerne würde sie jetzt seine Lippen auf ihren spüren. Doch schüttelte sie nur den Kopf und löste sich von seinem Gesicht und setzte sich an den Tisch.
Jess sah ihr nach und schüttelte leicht mit dem Kopf, bevor er sein Glas in die Spüle stellte und er die Küche verlieÃ. Anne sah ihm noch ein letztes Mal nach. Natürlich blieben Zora und Susi diese Szene nicht enthalten. Verwundert blickten sie sich erst gegenseitig an, bevor sie Anne ansahen, die weiterhin die Tomaten zerschnitt. âWas war das denn ebend für ein Auftritt?â, fragte Zora. Anne sah hoch und blickte sie nur fragend an. âTu nicht so. Was war das ebend zwischen Jess und dir?â âIch weià nicht, was du meinstâ, sagte Anne nur und blickte wieder auf die Tomaten. âWillst du uns für blöd verkaufen? Jeder Blinde mit einem Krückstock konnte sehen, dass zwischen euch eine Spannung war, die man nicht aushalten konnteâ, sagte Susi mit einem Grinsen auf dem Gesicht. âAlso was ist passiert?â, hakte Zora nach. âWir haben uns gestern Nacht geküsstâ, murmelte Anne vor sich hin. âWas hast du gesagt?â âWir haben uns gestern Nacht geküsstâ, sagte sie nun etwas lauter und ein Rotschimmer schmückte ihre Wangen.
Die Münder von Zora und Susi klappten nach unten und ihre Augen weiteten sich. âKannst du noch mal wiederholen, was du gerade gesagt hast?â âJess und ich haben uns gestern geküsstâ, antwortete sie Zora laut und deutlich. Sekunden der Stille herrschten in der Küche, bevor lautes Geschrei durch den Raum hallte. Susi und Zora waren von ihren Stühlen aufgesprungen und umarmten stürmisch Anne. Beide hatten ein breites Grinsen auf dem Gesicht. âWarum hast du vorher nichts gesagt?â, fragte Zora, während sie sich von Anne löste und sie ansah. âWeil ich selber nicht weiÃ, was ich davon halten oder denken sollâ, antwortete sie und sah wieder auf den Tisch. Susi und Zora sahen sie fragend an und setzten sich wieder auf ihre Plätze. âWas ist denn genau passiert?â, hakte Susi nach und Anne begann zu erzählen.
Je später der Abend wurde, umso mehr wurden sie. Zu erst kamen Viki und Gin, dann Dani zusammen mit Mira. Das Schlusslicht war Nici, die kurz vor acht kam. Als sie endlich vollständig waren, wurde auch gleich der Videoabend mit dem Film âMoulin Rougeâ eingeläutet. Alle Mädchen hatten sich auf dem Sofa oder auf den Boden einen Platz gesucht. Lieder aus dem Film wurden von fast allen mitgesungen und auch Szenen nachgespielt, dass immer wieder Gelächter durch das Haus raste. Nach dem der Film zu Ende war, wurden die Pizzen vorbereitet und die Mädchen teilten sich dafür in jeweils 2er Gruppen. Viki und Gin und kreierten eine Pizza. Dann noch Nici mit Mira, Susi und Zora und zum Schluss Dani und Anne.
Während die ersten schon ihre Pizzen genossen, kreierten Dani und Anne ihre Pizza. âUnd wie geht es dir?â, fragte Anne Dani und tat gerade Pilze auf die Pizza. âMir geht es gut. Auch wenn ich gerade ein wenig Stress mit Anthony habe.â âWas ist denn passiert?â, fragte Anne im besorgten Ton und drehte sich zu ihr um. Dani lieà ihr Messer auf die Platte fallen und lehnte sich mit ihren Rücken gegen die Kante. Sie seufzte leise aus. âIch weià auch nicht. Irgendwie ist zurzeit alles Routine bei uns. Wir sehen uns jeden Tag und machen dann immer das Gleiche. Entweder sehen wir bei mir fern oder wir sind bei ihm.â
âHast du ihm das schon mal gesagt? Vielleicht sieht er es ja genauso wie duâ, antwortete Anne ihr, die sich mittlerweile auch gegen die Kante gelehnt hatte und ihre Arme vor ihren Körper gekreuzt hatte. âNein, noch nicht. Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch ein wenig Angst davor.â âWieso das denn?â âEr könnte es vielleicht falsch auffassen. Vielleicht denkt er dann, dass ich unsere Beziehung langweilig finde und mich eventuell von ihm trennen möchte. Aber das möchte ich ja nicht. Ich liebe ihn immer noch, wie am ersten Tag. Bloà möchte ich auch mal etwas anderes machenâ, sagte Dani und sah Anne an. Diese nickte mit dem Kopf. âDann sag es ihm doch so, wie du es eben mir gesagt hast. Dann wird es bestimmt verstehen. Oder nicht?â, fragte Anne. Dani zuckte mit den Achseln und lieà ihren Kopf nach hinten gleiten. Als sie ihn wieder nach vorne richtete, wischte sie mit ihren Handrücken über ihre Augen und seufzte. âIch weià es nichtâ, sagte sie dann zu Anne. âVersuch es einfach. Und erkläre es ihm so, wie du es mir eben erklärt hast. Du kannst ihm dann vielleicht auch gleich etwas vorschlagen. Oder ihr denkt euch gemeinsam etwas aus.â
Dani nickte mit dem Kopf und sah Anne mit dankenden Augen an. âDanke. Du hast mir sehr geholfen.â âKein Problem. Ich bin schon so etwas von zu Hause gewöhnt. Da habe ich auch meinen Freunden mit Problemen geholfen. Ich war sozusagen der ´Kummerkasten´ meiner Cliqueâ, sagte sie zu ihr mit einem Lächeln im Gesicht. âDas zeigt aber, dass deine Freunde dich respektieren und dich mögen. Ist doch ein guter Vertrauensbeweis.â Anne nickte mit dem Kopf und stieà sich von der Kante ab. âJupp, das stimmt allerdings. Ich bin auch froh, dass ich sie habe. Sie sind in meinen Leben eine groÃe Stütze für michâ, sagte sie und beendete die Pizza, bevor sie sie in den Ofen schob.
âDas ist doch bei euch nicht anders oder?â âDas stimmtâ, sagte Dani zu ihr und setzte sich auf den Stuhl, âohne sie, wäre mein Leben wahrscheinlich anders gelaufen.â âWie lange kennt ihr euch jetzt schon?â Sie fasste sich mit ihrer rechten Hand an den Kopf und ihre Stirn legte sich in Falten. âIch glaube, dass müssen jetzt an die 10 Jahre sein. Wir haben uns alle in der 1.Klasse kenne gelernt. Seit dem sind wir befreundet.â Anne nickte mit dem Kopf und sah sie an. âMöchtest du etwas trinken?â Dani nickte mit dem Kopf. Anne ging zum Schrank und holte zwei Gläser aus dem Schrank. Sie stellte eins vor Dani ab, goss Wasser ein und setzte sich ihr gegenüber. âUnd wie hast du Jess kennen gelernt? Er ist ja 2 Jahre älter als du.â âWir haben ihn durch Mira kennen gelernt. Und Mira haben wir durch Gin kennen gelernt. Ein endloser Kreislaufâ, sagte sie und unterdrückte ein Lachen. Von Anne kam ein leiser Lacher. âJa, das stimmt.â Sie nahm einen Schluck von ihrem Wasser und sah Dani nachdenkend an.
âKann ich dich etwas fragen?â âNa klarâ, sagte Dani zu ihr. Sie spielte mit ihren Fingern und sah auf die Tischplatte. âIch weià gar nicht, wie ich dich fragen sollâ, murmelte sie vor sich hin, bevor sie einmal tief ein- und ausatmete und dann Dani ansah. âDu bist ja die beste Freundin von Jess und kennst ihn in- und auswendig.â Dani nickte. Anne atmete noch einmal tief ein und aus, bevor sie fragte: âHatte Jess mal etwas mit den vorigen AuPairs?â Rotschimmer umspielten ihre Wangen und sie knetete nervös ihre Finger. Dani legte ihre Hand in den Nacken und strich sich ein paar Mal über ihre Haut, bevor sie Anne antwortete. âNa ja. Ich weià jetzt nicht, was du darunter verstehst.â âHatte er Beziehungen mit ihnen?â Dani entfuhr ein kleiner Lacher. âTschuldige. Aber Jess ist nicht der Typ für Beziehungen. Er hatte meistens nur One-Night-Stands oder spielte nur mit den Mädchen. Aber einmal hatte er sich verliebt gehabt. Aber es wurde nichts Ernstes.
Genauso war es auch mit den AuPairs. Einmal hatten Claire und Jamie vor 2 Jahren ein AuPair aus Schweden hier. Es dauerte gerade mal 2 Monate, als Claire sie knutschend in seinem Zimmer entdeckt hatte. Natürlich wurde sie sofort zurück geschickt und Jess wurde für 3 Monate zu seinen GroÃeltern geschickt. Du bist das Erste AuPair seit dem Vorfall.â Sie sah Anne an und beobachtete sie. Sie wusste nicht, warum Anne sie gefragt hatte. Obwohl sie er gerne wüsste. Sie sah, wie Anne ihre Augen schloss und ihren Kopf mit ihren Händen abstützte. Ein leiser Seufzer entfuhr ihr und sie rieb sich über die Augen. âKann ich dich jetzt etwas fragen?â, kam von Dani die Frage an Anne. Sie hob ihren Kopf und nickte mit dem Kopf. âWarum hast du mich gefragt?â âIch wollte es einfach nur so wissenâ, sagte sie mit Pausen zwischen den einzelnen Wörtern. âUnd nun die Wahrheitâ, hakte Dani nach.
Anne fuhr sich mit ihrer Hand durch ihre Haare und seufzte laut auf. âJess und ich haben uns gestern geküsst. Und jetzt weià ich nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll und was ich überhaupt denken soll.â âUnd ich erzähl dir die Geschichte mit dem schwedischen AuPair.â Dani klopfte ihre Hand gegen ihre Stirn. âDu konntest es doch nicht wissen. Und ich habe dich deswegen auch gefragt. So weià ich wenigstens, woran ich bin. Aber zum Glück hat uns Claire oder Jamie entdeckt. Das wäre bestimmt peinlich gewordenâ, sagte sie zu Dani und fing zu lachen an. Dani stieg mit ein. âDas glaube ich auch. Aber ich rate dir eins. Wenn du absolute Gewissheit haben willst, solltest du mit ihm sprechen. Jess tut zwar hart, aber im Inneren hat er weichen Kern.â âJetzt muss ich dir danken.â Der Wecker klingelte und Anne holte ihre Pizza aus dem Ofen.
Sie gingen zu den anderen ins Wohnzimmer und aÃen noch ihre Pizza auf, bevor der nächste Film gestartet wurde. Als âSchlaflos in Seattleâ vorbei war, hatte Mira die Idee Karaoke zu starten und schon kurz darauf wurde die Anlage angeschlossen. Gin und Viki machten den Anfang mit âEvery you and every meâ von Placebo. Tosender Applaus und groÃes Gelächter begleiteten die beiden beim Lied, bis sie endlich fertig waren. Als nächstes waren Nici und Zora dran, die sich Toploader mit âDancing in the Moonlightâ ausgesucht hatten. Mira und Dani waren die nächsten mit dem Lied âI will surviveâ von Gloria Gaynor. Anne hörte ihnen zu und lachte mit. Doch war sie immer noch in Gedanken beim Gespräch mit Dani und was sie ihm erzählt hatte. Sie war verwirrter als vorher und konnte keinen klaren Gedanken fassen. So bekam sie auch nicht mit, als Susi sie aufforderte mit ihr zu singen. Sie sah Susi erschrocken. âWas hast du gesagt?â âWir beide sind dran.â Anne stand gegen ihren Willen auf und beide entschieden sich für Cyndi Lauper âGirls just wanna have funâ.
Grölendes Gelächter hallte diesen Abend durch das Haus und die Mädchen hatten ihren SpaÃ.
[Lyrics: Cyndi Lauper-Girls just wanna have fun]
Diesen Teil widme ich der Dani. Es ist ihr persönlicher Teil. Hab dich lieb.
Viel Spaà damit.
16.Girls Night=Funny Night
Dunkelheit umgab noch die Umgebung. Wolken verdunkelten den Himmel. Leise und fast unhörbar fielen Regentropfen auf die Erde. Ringe verzierten die Oberfläche des Pools. Ineinander greifend strömten sie bis zum Rand des Pools und verloren an ihrer Kraft. Sachte fielen sie gegen das Fenster. Poch-Geräusche waren das einzige Anzeichen dafür, dass sie es überhaupt gibt. Sie hinterlieÃen kleine Fahrbahnen von Wasserstreifen auf dem Glas. Auf dem Weg bis zum Boden vereinten sich einzelne Bahnen und wurden zu groÃen Spuren.
Anne lag wach in ihrem Bett und hörte auf den unrythmischen Takt der Regentropfen. Sie konnte nicht viel schlafen in der Nacht. Zu sehr dachte sie über das Vergangene in der Nacht nach. Sie spürte immer noch seine Berührungen auf ihren Körper und seine Lippen auf ihren. Immer wieder fuhr sie in der Nacht über ihre Lippen und dachte an das Gefühl zurück, was sie hatte, als sich ihre Lippen berührten. Ein leiser Seufzer entfuhr ihr und verirrte sich in der Dunkelheit ihres Zimmers.
Immer wieder blinzelte sie mit ihren Augen und starrte an ihre Decke. Was sollte sie nun tun? Wie sollte sie sich ihm gegenüber verhalten? Wieder entfuhr ein kleiner Seufzer und sie schüttelte leicht mit ihren Kopf. Sie hob ihren Körper und stieg aus ihrem Bett. Mit leisen Schritten ging sie zu ihrem Fenster und schob die Jalousie beiseite. Ihre blauen Augen sahen in die Dunkelheit der Nacht. Hinter den dunklen Wolken schien der Mond immer noch mit seiner Helligkeit. Doch konnte er nicht durch die dicke Wolkendecke dringen. Ihr Kopf fand den Weg zu der kalten Fensterscheibe und ihre rechte Hand stützte ihren Körper ab.
Ihr heiÃer Atem traf auf die kalte Glasscheibe und hinterlieà einen Film. Sanft wischte sie ihn mit der Hand weg und sah weiter in die Dunkelheit. Regentropfen prasselten immer noch gegen die Fensterscheibe. Immer wieder vereinten sich vereinzelnde Tropfen zu einer groÃen und liefen nach unten. Von auÃen sah es aus, als wären die Tropfen Tränen von Anne. Doch so war es nicht. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen und lieÃ, wie schon so oft in der Nacht, die Szene Revue passieren. An genau dieser Stelle passierte es. Hier hatte er sie vorhin geküsst. Wieder lief ihr ein Schauer den Rücken runter. Wieder musste sie sich kurz schütteln.
Sie öffnete ihre Augen wieder und sah weiterhin auf den dunklen Garten. Doch sah sie auch, dass unter ihr Licht durch die Jalousien strahlte. Er war also wach. Soll ich zu ihm gehen? dachte sie sich und blickte weiterhin auf den kleinen Lichtstrahl. Ihr entfuhr wieder ein kleiner Seufzer. Sachte stieà sie sich mit ihrer rechten Hand vom Fenster ab und entfernte ihren Kopf von der Fensterscheibe. Sie drehte sich vom Fenster weg und sah in ihr Zimmer. Ihr Blick huschte von einer Seite zur anderen und blieb am Ende an ihrem Regal hängen. Bücher über Bücher überfüllten das Regal. Ein kleines Grinsen legte sich auf ihre Lippen und sie musste an die beiden Regale von Jess denken und an ihre gemeinsame Leidenschaft für die Lyrik.
Sie ging auf das Regal zu und strich mit ihren Fingern über die Bücherrücken. Wie oft hatte sie mit Jess über verschiedene Bücher diskutiert. Hatte ihn versucht zu überreden dieses oder jenes Buch noch einmal zu lesen oder ihm ihre Sicht über das Geschehen zu erzählen. Wie oft hatten sie über die berühmtesten und wichtigsten Autoren aller Zeiten gesprochen und wie oft waren sie nicht einer Meinung gewesen. Sie schloss ihre Augen und konnte sehen, wie sie mit Jess zusammen auf seinem Bett lag und einfach nur miteinander redeten oder sich gegenseitig ansahen.
Als sie ihre Augen wieder öffnete, nahm sie ihre Hand vom letzten Buch und entfernte sich vom Regal. Sie stieg auf ihr Bett und legte sich auf ihre Matratze. Eine kleines Knarren entfloh dem Bett unter ihrem Gewicht, bevor es wieder ruhig wurde im Zimmer. Abgesehen von den Regentropfen die immer noch gegen die Fensterscheibe plätterten. In diesem unrythmischen Takt senkten sich langsam ihre Augen und sie floh in ihre eigene Traumwelt, aus der sie jedoch ein paar Stunden später wieder entrissen wurde.
Ihr Tag verlief vollkommen normal ab. Den Vormittag über spielte sie mit Ian und Brianna, bevor die beiden am Nachmittag mit Jamie und Claire zu Claires Eltern fuhren und erst am nächsten Tag wieder kommen würden. So hatten Zora, Susi und Anne genügend Zeit um den Mädchenabend vorzubereiten. Sie ging gerade die Treppe hoch und wollte Zora und Susi holen, als sie Jess sah, wie er auf der gegenüberliegenden Treppe zu ihrem Zimmer saà und gedankenverloren an die Wand starrte. Sie verharrte in ihrer Position und sah ihn nur an. All die Gefühle und all die Emotionen die sie in der letzten Nacht während des Kusses gefühlt hatte, kamen wieder in hier hoch und verbreiteten sich in ihrem Körper aus. Doch sie sah ihn nicht lange an. Entfernte ihren Blick von ihm und ging ins Zora´s Zimmer.
âWisst ihr, warum Jess einsam auf der Treppe sitzt?â, fragte sie und setzte sich zu Susi und Zora aufs Bett. Susi schüttelte nur den Kopf und Zora zuckte mit den Achseln. âEr ist heute sowieso komisch drauf. Hat wohl zu wenig geschlafen.â âUnd ich weiÃ, woran es liegtâ, flüsterte Anne leise vor sich hin und starrt auf die Bettdecke von Zora. âWas hast du gesagt?â, fragt Susi nach. Anne hob ihren Kopf und sah ihr in die Augen. âNichts Wichtiges. Ich wollte euch eigentlich fragen, ob wir schon alles vorbereiten wollen? Also Pilze, Tomaten und so schneiden.â Die beiden nickten nur und machten sich zu dritt auf den Weg in die Küche. Als sie aus dem Zimmer gingen, sahen sie kurz zu Jess, der immer noch auf der Treppe saÃ. âIch kann mir einfach keinen Reim darauf bilden. Er war bisher nur einmal so drauf, als er sich vor 4 Jahren verliebt hatteâ, flüsterte Zora zu Susi und schüttelte leicht den Kopf.
Als sie in der Küche ankamen, verteilten sie die Rollen. Anne war für die Tomaten und den Käse zuständig, Susi hatte die ehrenvolle Aufgabe die Champignons zu entschälen und danach zu zerschneiden und Zora beschäftigte sich mit der Salami und all möglichen Sachen aus ihren Gefängnissen, auch Dosen genannt, zu befreien. Sie liefen nebenbei das Radio laufen. âWer wird eigentlich heute alles kommen?â, fragte Anne, als sie gerade über die Spüle stand und die Tomaten einzeln abwusch. âAlso Dani, Gin, Viki, Mira, Nici und wir drei. Die anderen hatten keine Zeit oder hatten etwas anderes vor.â Anne nickte nur mit dem Kopf und spülte weiter die Tomaten ab. Zurzeit lief im Radio âI´m with youâ von Avril Lavigne. Sie summte leise die Melodie mit und verlor sich wieder in die Erinnerung von letzter Nacht. Sie bekam nicht einmal mit, wie Jess in die Küche kam, sich ein Glas aus dem Schrank holte und sich etwas zum Trinken eingoss. Er setzte sich auf einen der Stühle und sah sie an, während er trank.
Sein Blick brannte sich in ihren Rücken und sie konnte dieses Gefühl einfach nicht abschütteln. Wie sehr wünschte sie sich, dass sie darüber reden könnten. Aber vor Zora und Susi würde es nicht gehen. Wie sehr verzehrte sie sich nach seinen Berührungen, nach seinen Küssen. Doch könnte sie ihn nicht einfach vor den beiden anderen küssen. Sie spülte weiterhin die Tomaten ab, aber das Gefühl blieb und ein Schauer lief ihr den Rücken runter. Warum muss er mich beobachten? Wieso kann er nicht einfach wieder in sein Zimmer gehen? Die Fragen liefen durch ihren Kopf. Wie gerne hätte sie eine Antwort auf diese. Doch würde sie sie nur bekommen, wenn sie ihn fragen würde.
Ein kleiner Seufzer entfloh ihrem Mund und sie drehte den Wasserhahn zu. Sie wollte mit den Tomaten zum Tisch gehen, als sie merkte, dass Jess neben ihr stand. Sein Glas in der Hand haltend, lehnte er sich gegen die Platte und sah sie an. Seine braunen Augen glänzten im Licht der Lampe und gaben ihnen einen besonderen Charme. Doch zeigten seine Augen nicht nur das. Auch Freude, Lust und Enttäuschung spiegelten sie wieder. Ihr Blick blieb an seinen Mund hängen und sie leckte sich leicht über ihre Lippen. Wie gerne würde sie jetzt seine Lippen auf ihren spüren. Doch schüttelte sie nur den Kopf und löste sich von seinem Gesicht und setzte sich an den Tisch.
Jess sah ihr nach und schüttelte leicht mit dem Kopf, bevor er sein Glas in die Spüle stellte und er die Küche verlieÃ. Anne sah ihm noch ein letztes Mal nach. Natürlich blieben Zora und Susi diese Szene nicht enthalten. Verwundert blickten sie sich erst gegenseitig an, bevor sie Anne ansahen, die weiterhin die Tomaten zerschnitt. âWas war das denn ebend für ein Auftritt?â, fragte Zora. Anne sah hoch und blickte sie nur fragend an. âTu nicht so. Was war das ebend zwischen Jess und dir?â âIch weià nicht, was du meinstâ, sagte Anne nur und blickte wieder auf die Tomaten. âWillst du uns für blöd verkaufen? Jeder Blinde mit einem Krückstock konnte sehen, dass zwischen euch eine Spannung war, die man nicht aushalten konnteâ, sagte Susi mit einem Grinsen auf dem Gesicht. âAlso was ist passiert?â, hakte Zora nach. âWir haben uns gestern Nacht geküsstâ, murmelte Anne vor sich hin. âWas hast du gesagt?â âWir haben uns gestern Nacht geküsstâ, sagte sie nun etwas lauter und ein Rotschimmer schmückte ihre Wangen.
Die Münder von Zora und Susi klappten nach unten und ihre Augen weiteten sich. âKannst du noch mal wiederholen, was du gerade gesagt hast?â âJess und ich haben uns gestern geküsstâ, antwortete sie Zora laut und deutlich. Sekunden der Stille herrschten in der Küche, bevor lautes Geschrei durch den Raum hallte. Susi und Zora waren von ihren Stühlen aufgesprungen und umarmten stürmisch Anne. Beide hatten ein breites Grinsen auf dem Gesicht. âWarum hast du vorher nichts gesagt?â, fragte Zora, während sie sich von Anne löste und sie ansah. âWeil ich selber nicht weiÃ, was ich davon halten oder denken sollâ, antwortete sie und sah wieder auf den Tisch. Susi und Zora sahen sie fragend an und setzten sich wieder auf ihre Plätze. âWas ist denn genau passiert?â, hakte Susi nach und Anne begann zu erzählen.
Je später der Abend wurde, umso mehr wurden sie. Zu erst kamen Viki und Gin, dann Dani zusammen mit Mira. Das Schlusslicht war Nici, die kurz vor acht kam. Als sie endlich vollständig waren, wurde auch gleich der Videoabend mit dem Film âMoulin Rougeâ eingeläutet. Alle Mädchen hatten sich auf dem Sofa oder auf den Boden einen Platz gesucht. Lieder aus dem Film wurden von fast allen mitgesungen und auch Szenen nachgespielt, dass immer wieder Gelächter durch das Haus raste. Nach dem der Film zu Ende war, wurden die Pizzen vorbereitet und die Mädchen teilten sich dafür in jeweils 2er Gruppen. Viki und Gin und kreierten eine Pizza. Dann noch Nici mit Mira, Susi und Zora und zum Schluss Dani und Anne.
Während die ersten schon ihre Pizzen genossen, kreierten Dani und Anne ihre Pizza. âUnd wie geht es dir?â, fragte Anne Dani und tat gerade Pilze auf die Pizza. âMir geht es gut. Auch wenn ich gerade ein wenig Stress mit Anthony habe.â âWas ist denn passiert?â, fragte Anne im besorgten Ton und drehte sich zu ihr um. Dani lieà ihr Messer auf die Platte fallen und lehnte sich mit ihren Rücken gegen die Kante. Sie seufzte leise aus. âIch weià auch nicht. Irgendwie ist zurzeit alles Routine bei uns. Wir sehen uns jeden Tag und machen dann immer das Gleiche. Entweder sehen wir bei mir fern oder wir sind bei ihm.â
âHast du ihm das schon mal gesagt? Vielleicht sieht er es ja genauso wie duâ, antwortete Anne ihr, die sich mittlerweile auch gegen die Kante gelehnt hatte und ihre Arme vor ihren Körper gekreuzt hatte. âNein, noch nicht. Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch ein wenig Angst davor.â âWieso das denn?â âEr könnte es vielleicht falsch auffassen. Vielleicht denkt er dann, dass ich unsere Beziehung langweilig finde und mich eventuell von ihm trennen möchte. Aber das möchte ich ja nicht. Ich liebe ihn immer noch, wie am ersten Tag. Bloà möchte ich auch mal etwas anderes machenâ, sagte Dani und sah Anne an. Diese nickte mit dem Kopf. âDann sag es ihm doch so, wie du es eben mir gesagt hast. Dann wird es bestimmt verstehen. Oder nicht?â, fragte Anne. Dani zuckte mit den Achseln und lieà ihren Kopf nach hinten gleiten. Als sie ihn wieder nach vorne richtete, wischte sie mit ihren Handrücken über ihre Augen und seufzte. âIch weià es nichtâ, sagte sie dann zu Anne. âVersuch es einfach. Und erkläre es ihm so, wie du es mir eben erklärt hast. Du kannst ihm dann vielleicht auch gleich etwas vorschlagen. Oder ihr denkt euch gemeinsam etwas aus.â
Dani nickte mit dem Kopf und sah Anne mit dankenden Augen an. âDanke. Du hast mir sehr geholfen.â âKein Problem. Ich bin schon so etwas von zu Hause gewöhnt. Da habe ich auch meinen Freunden mit Problemen geholfen. Ich war sozusagen der ´Kummerkasten´ meiner Cliqueâ, sagte sie zu ihr mit einem Lächeln im Gesicht. âDas zeigt aber, dass deine Freunde dich respektieren und dich mögen. Ist doch ein guter Vertrauensbeweis.â Anne nickte mit dem Kopf und stieà sich von der Kante ab. âJupp, das stimmt allerdings. Ich bin auch froh, dass ich sie habe. Sie sind in meinen Leben eine groÃe Stütze für michâ, sagte sie und beendete die Pizza, bevor sie sie in den Ofen schob.
âDas ist doch bei euch nicht anders oder?â âDas stimmtâ, sagte Dani zu ihr und setzte sich auf den Stuhl, âohne sie, wäre mein Leben wahrscheinlich anders gelaufen.â âWie lange kennt ihr euch jetzt schon?â Sie fasste sich mit ihrer rechten Hand an den Kopf und ihre Stirn legte sich in Falten. âIch glaube, dass müssen jetzt an die 10 Jahre sein. Wir haben uns alle in der 1.Klasse kenne gelernt. Seit dem sind wir befreundet.â Anne nickte mit dem Kopf und sah sie an. âMöchtest du etwas trinken?â Dani nickte mit dem Kopf. Anne ging zum Schrank und holte zwei Gläser aus dem Schrank. Sie stellte eins vor Dani ab, goss Wasser ein und setzte sich ihr gegenüber. âUnd wie hast du Jess kennen gelernt? Er ist ja 2 Jahre älter als du.â âWir haben ihn durch Mira kennen gelernt. Und Mira haben wir durch Gin kennen gelernt. Ein endloser Kreislaufâ, sagte sie und unterdrückte ein Lachen. Von Anne kam ein leiser Lacher. âJa, das stimmt.â Sie nahm einen Schluck von ihrem Wasser und sah Dani nachdenkend an.
âKann ich dich etwas fragen?â âNa klarâ, sagte Dani zu ihr. Sie spielte mit ihren Fingern und sah auf die Tischplatte. âIch weià gar nicht, wie ich dich fragen sollâ, murmelte sie vor sich hin, bevor sie einmal tief ein- und ausatmete und dann Dani ansah. âDu bist ja die beste Freundin von Jess und kennst ihn in- und auswendig.â Dani nickte. Anne atmete noch einmal tief ein und aus, bevor sie fragte: âHatte Jess mal etwas mit den vorigen AuPairs?â Rotschimmer umspielten ihre Wangen und sie knetete nervös ihre Finger. Dani legte ihre Hand in den Nacken und strich sich ein paar Mal über ihre Haut, bevor sie Anne antwortete. âNa ja. Ich weià jetzt nicht, was du darunter verstehst.â âHatte er Beziehungen mit ihnen?â Dani entfuhr ein kleiner Lacher. âTschuldige. Aber Jess ist nicht der Typ für Beziehungen. Er hatte meistens nur One-Night-Stands oder spielte nur mit den Mädchen. Aber einmal hatte er sich verliebt gehabt. Aber es wurde nichts Ernstes.
Genauso war es auch mit den AuPairs. Einmal hatten Claire und Jamie vor 2 Jahren ein AuPair aus Schweden hier. Es dauerte gerade mal 2 Monate, als Claire sie knutschend in seinem Zimmer entdeckt hatte. Natürlich wurde sie sofort zurück geschickt und Jess wurde für 3 Monate zu seinen GroÃeltern geschickt. Du bist das Erste AuPair seit dem Vorfall.â Sie sah Anne an und beobachtete sie. Sie wusste nicht, warum Anne sie gefragt hatte. Obwohl sie er gerne wüsste. Sie sah, wie Anne ihre Augen schloss und ihren Kopf mit ihren Händen abstützte. Ein leiser Seufzer entfuhr ihr und sie rieb sich über die Augen. âKann ich dich jetzt etwas fragen?â, kam von Dani die Frage an Anne. Sie hob ihren Kopf und nickte mit dem Kopf. âWarum hast du mich gefragt?â âIch wollte es einfach nur so wissenâ, sagte sie mit Pausen zwischen den einzelnen Wörtern. âUnd nun die Wahrheitâ, hakte Dani nach.
Anne fuhr sich mit ihrer Hand durch ihre Haare und seufzte laut auf. âJess und ich haben uns gestern geküsst. Und jetzt weià ich nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll und was ich überhaupt denken soll.â âUnd ich erzähl dir die Geschichte mit dem schwedischen AuPair.â Dani klopfte ihre Hand gegen ihre Stirn. âDu konntest es doch nicht wissen. Und ich habe dich deswegen auch gefragt. So weià ich wenigstens, woran ich bin. Aber zum Glück hat uns Claire oder Jamie entdeckt. Das wäre bestimmt peinlich gewordenâ, sagte sie zu Dani und fing zu lachen an. Dani stieg mit ein. âDas glaube ich auch. Aber ich rate dir eins. Wenn du absolute Gewissheit haben willst, solltest du mit ihm sprechen. Jess tut zwar hart, aber im Inneren hat er weichen Kern.â âJetzt muss ich dir danken.â Der Wecker klingelte und Anne holte ihre Pizza aus dem Ofen.
Sie gingen zu den anderen ins Wohnzimmer und aÃen noch ihre Pizza auf, bevor der nächste Film gestartet wurde. Als âSchlaflos in Seattleâ vorbei war, hatte Mira die Idee Karaoke zu starten und schon kurz darauf wurde die Anlage angeschlossen. Gin und Viki machten den Anfang mit âEvery you and every meâ von Placebo. Tosender Applaus und groÃes Gelächter begleiteten die beiden beim Lied, bis sie endlich fertig waren. Als nächstes waren Nici und Zora dran, die sich Toploader mit âDancing in the Moonlightâ ausgesucht hatten. Mira und Dani waren die nächsten mit dem Lied âI will surviveâ von Gloria Gaynor. Anne hörte ihnen zu und lachte mit. Doch war sie immer noch in Gedanken beim Gespräch mit Dani und was sie ihm erzählt hatte. Sie war verwirrter als vorher und konnte keinen klaren Gedanken fassen. So bekam sie auch nicht mit, als Susi sie aufforderte mit ihr zu singen. Sie sah Susi erschrocken. âWas hast du gesagt?â âWir beide sind dran.â Anne stand gegen ihren Willen auf und beide entschieden sich für Cyndi Lauper âGirls just wanna have funâ.
Grölendes Gelächter hallte diesen Abend durch das Haus und die Mädchen hatten ihren SpaÃ.
But girls they want to have fun
Oh girls just want to have
Wanna That's all they really want
Some fun
When the working day is done
Have Girls - they want to have fun
Oh girls just want to have fun
Fun
Oh girls just want to have
Wanna That's all they really want
Some fun
When the working day is done
Have Girls - they want to have fun
Oh girls just want to have fun
Fun
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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]