[drewfullerfan]

Hmm...also, obwohl es zum letzten Teil keine Reviews gab (Ausser natürlich von Jessy und Yela, denen ich sehr dankbar dafür bin! Ihr seid ech lieb!!!!!!!!^^) stelle ich das nächste Kapitel rein. Also, viel spass damit!

lg

Milka

Müde versuchte sie sich den Schlaf aus den Augen zu reiben. Neben ihr lag er. Jess. Seine Augen waren geschlossen und obgleich er kettensägenartiges Schnarchen von sich gab, wirkte sein Anblick friedlich. Rory schossen tausende Bezeichnungen durch ihren Kopf, die sie in Gegenwart des wachen Jess niemals gesagt hätte, denn er hasste sie. Süss, niedlich....sie musste unwillkürlich lächeln. Sie platzte fast aus allen Nähten, so sehr hatte sich das Glück und die Liebe in den letzten Tagen in ihr breit gemacht.
Dann wanderten ihre Gedanken langsam wieder zur letzten Nacht. Sie war wundervoll gewesen, er war wundervoll und doch stieg langsam Unbehagen in ihr auf. Was war bloss los mit ihr? Alles war perfekt, sie war vereint mit ihrer grossen Liebe, ihrem Seelenverwandtem, und doch machte sich Angst in ihr breit. Nachdenklich fiel ihr Blick auf den Reißverschluss des Zeltes. Ein bisschen frische Luft wird ihr jetzt gut tun. Leise zog sie eine Hose über, band sich die Schuhe zu und schnappte sich ihr Handy. Sie wollte nicht, dass Jess sich Sorgen machte, falls er aufwachen würde, ehe sie zurück ist.
Nachdem sie den Eingang des Zeltes wieder geschlossen hatte, schlenderte sie gedankenverloren durch die Wiese. Ab und zu traf sie auf ein Blümchen, doch ansonsten blieb das Gras unter ihren Füssen mehrheitlich grün. Das Bedürfnis sich mit jemandem unterhalten zu können, machte sich in ihr breit. Ein kurzer Blick auf ihre Uhr zeigte ihr, dass es zu früh für Anrufe war. ,,Merkwürdig, mich kriegen doch sonst, keine 10 Pferde aus dem Bett....’’ Seufzend setzte sie ihren Weg fort. Auf der anderen Seite der Wiese entdeckte sie Kühe, die friedlich hinter einer Abtrennung schliefen, bis auf eine. Eine der Kühe stand mit hin und her schwenkendem Schwanz auf dem Feld und sah Rory neugierig an. Sollte sie sich etwa bei dieser Kuh ausquatschen? Rory zog es ernsthaft in Erwägung, doch ehe sie sich tatsächlich dafür entscheiden konnte, mit Tieren zu reden, machte sich ihr Handy bemerkbar. Zuerst dachte sie, es wäre Jess, der sich nach dem Aufwachen suchend nach ihr umgesehen hatte, doch der Display kündete eine andere Person vor.
,,Mum?’’
,,Mum? Ich? Wie kommen Sie den darauf?’’
,,Haha! Ich habe mich bloss gewundert, dass du mich anrufst!’’
,,Oh ja, stimmt. Wir reden nicht mehr miteinander! Hab ich ganz vergessen!’’
,,Mum!! Ich meinte damit, dass du normalerweise nie um so eine Zeit bei mir anrufst!’’ Kopfschüttelnd wendete sie sich von der Kuh ab, die sie immer noch beäugte.
,,Ach ich dachte, wo ich doch schon mal wach bin, ruf ich mal eines meiner Kinder an.’’
,,Eines deiner Kinder? Mum, ohne mich wärst du immer noch kinderlos!’’
,,Das glaubst du, ich habe dir bloss nie etwas von deinen Geschwistern gesagt. Die Zeiten damals waren hart, Liebes. Dich konnte ich noch mit Müh und Not ernähren, aber deinen Bruder und deine Schwester musste ich leider im Wald aussetzen!’’
,,Lass mich raten, meine Geschwister heissen Hänsel und Gretel!’’
,,Oh Gott, woher weißt du das? Wie hast du davon erfahren?’’
,,Die Gebrüder Grimm haben sie berühmt gemacht, und jetzt sind sie Stars und leben in einer riesigen Villa in Hollywood! Also, jetzt sag endlich!’’ Rory’s Stimme hatte einen genervten Unterton angenommen.
,,Na gut, aber hätte ich heute noch einmal die Wahl, ich wäre mir nicht so sicher, ob ich ausgerechnet dich behalten würde. Hänsel und Gretel hatten viel den grösseren Sinn an Humor!’’ Augenrollend warf Rory einen Blick über die Schulter und fing wieder damit an, zu überlegen, ob die Kuh wohl doch der bessere Gesprächspartner wäre.
,,Mum!’’
,,Schon gut, schon gut’’, maulte Lorelai beleidigt, während sie sich eine weitere Tasse Kaffee eingoss, ,,ich habe gestern etwas ganz, ganz schlimmes gemacht!’’
,,Und das wäre?’’
,,Ich...ich habe es Emily und Richard gesagt. Du weißt schon, Mr. und Mrs. Gilmore, die Sklaventreiber von nebenan!’’
,,Du hast ihnen was gesagt?’’
,,Na das!’’
,,Wenn du willst, dass ich dir helfe, dann musst du schon etwas deutlicher werden Mum!’’
,,Ernsthaft, ich frage mich, wie du es bloss auf eine Uni wie Yale geschafft hast! Du bist ja völlig schwer von Begriff. Was werde ich meinen Eltern wohl gesagt haben? Was wohl? Natürlich, genau! Das mit der Hochzeit!!’’ Lorelai die in ihrer Küche sass, war vom Stuhl aufgestanden und lief nun nervös hin und her, wobei sie beim Gestikulieren den Kaffee in ihrer Hand, über den ganzen Boden verteilte.
,,Oh, und....wie haben sie reagiert? Wie und wo hast du es ihnen gesagt? War Luke dabei und...Mum? Bist du noch da?’’
,,Das ist ja das Problem, Rory. Luke hat mich überredet, dass wir es ihnen sofort sagen, ich war dagegen, aber er hat gedroht, mir keinen Kaffee mehr zu geben, und da hatte ich keine andere Wahl. Ich habe dann also Stalins Frau angerufen und gesagt, Luke und ich würden sie gerne zum Essen einladen. Soweit klar?’’
,,Jap, das konnte mein Gehirn soweit verarbeiten. Und dann?’’
,,Okay, wir sassen dann zu viert im Dragonfly Inn und haben in einer beängstigenden Stille das Essen runtergewürgt, also das Essen war toll, keine Frage, immerhin war es von Sookie, aber allein schon die Anwesenheit von Emily hat dem Ganzen irgendwie einen vermoderten Geschmack hinzugefügt. Jedenfalls waren wir schon bei Kaffee und Kuchen angekommen, als Luke sich auf einmal räusperte. Und dann...ah verdammt. Ich habe den ganzen, leckeren Kaffee auf den Boden geleert! Rory, mein Kaffee ist auf dem Boden! Mist! Und, nein! Nein, nein, nein, nein!!! Die Kanne ist auch schon leer! Was mach ich den jetzt bloss? Rory?’’
,,Ja Mum. Das mit dem Kaffee ist wirklich schrecklich!’’
,,Du verbringst zu viel Zeit mit Jess. Wann hast du dich mit dem guten, alten Mr. Sarkasmus angefreundet?’’
,,Setzt einfach neuen Kaffee auf und erzähl mir, wie es weiter ging!’’
,,Hmm....okay. Luke hat ihnen dann von der Verlobung berichtet. Einfach so. Ohne Schutzschild, Pfefferspray oder Helm!’’
,,Wow, der Mann ist wirklich mutig!’’
,,Das kannst du laut sagen, noch ein Grund, wieso ich ihn heirate! Aber was jetzt kommt, wird dich umhauen. Ich habe sicherheitshalber schon mal Ausschau nach den Notausgängen gehalten und allen Gästen durch Handzeichen klar gemacht, dass sie besser verschwinden sollen, doch dann sehe ich in das Gesicht meiner Eltern und dann dachte ich nur noch ,Oh nein! Ich bin tot. Deshalb freuen sie sich so’ aber wieder geirrt, ich war nicht tot, bin es auch jetzt nicht und.....’’
,,Heisst das, Grandma und Grandpa freuen sich, für euch?’’ Fassungslos war Rory stehen geblieben ohne wirklich Notiz darauf zu nehmen. Überrascht liess sie sich einfach auf dem Gras nieder, ohne darauf zu achten, dass es durch den Tau ganz feucht war.
,,Ja, das heisst es. Es sieht jedenfalls danach aus, aber vielleicht haben sie irgendetwas vor. Du kennst die beiden schliesslich. Meine Mutter hat sogar bereits mit der Hochzeitsplanung angefangen. Sie setzt ihren Willen überall durch. Wir haben sogar bereits einen Termin. Zuerst wollte ich mich dagegen sträuben, doch Luke hat mich zurückgehalten. Wahrscheinlich hat er Angst, ich würde sonst Emilys Zorn entfachen. Doch je länger ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir die Idee irgendwie.’’
,,Das ist gut. Ich freue mich so für euch. Sogar Jess ist froh, dass ihr es endlich wagt, er will es bloss nicht so ganz zugeben!’’ Beim Gedanken an Jess musste sie sofort wieder an ihr Unbehagen denken.
,,Ich hätte auch nicht erwartet, dass er Luftsprünge macht und vor lauter Freude dofe Songs singt. Das ist eher dein Part!’’, kicherte sie in den Telefonhörer, ,,Irgendwie ist es schade, bist du nicht hier! Ich vermisse dich...Gott, was bin ich bloss für eine anhängliche Mutter, wenn ich nicht einmal ein paar Wochen ohne mein kleines Baby durchstehe. Das ist deine Schuld! Wärst du früher nicht so anhänglich gewesen, dann wäre ich jetzt nicht so an deine Anwesenheit gewohnt!’’
,,Tut mir leid Mum.’’ Rory hatte ihr gar nicht mehr richtig zugehört. Immer wieder dachte sie an Jess und an sich.
Lorelai, die sofort etwas bedrückendes in der Stimme ihrer Tochter erkannte, hatte sich mit einer Tafel Schokolade auf der Couch gemütlich gemacht.
,,Rory, was ist los Schatz?’’
,,Das wüsste ich auch gern. Es geht um Jess.’’
,,Jess? Ich wusste es! Ich wusste es! Hab ich mir doch gedacht, dass man diesem Typen nicht trauen kann! Was hat er wieder angestellt?’’
,,Hör auf Mum und lass mich ausreden. Jess hat nichts gemacht! Er ist toll und alles läuft perfekt! Es.....es liegt an mir!’’
,,Du bist schwanger!’’
,,Nein!! Mum, wie kommst du darauf?’’
,,Puuh, ich dachte schon wir erwarten in ein paar Monaten ein Geschenk von Dean oder Logan! Da hätte Jess bestimmt seine Freude daran gehabt!’’
,,Wenn du dich über mich lustig machen willst, rede ich mit Milka!’’
,,Milka? Ist das Jess’ andere Freundin?’’
,,Milka ist eine Kuh und wird mir zuhören, wenn ich mit ihr spreche!’’
,,Aha. Interessant. Was war es?’’
,,Was war was?’’
,,Welche Droge hast du geschluckt, dass du glaubst, mit Kühen reden zu können?!’’
,,Ich habe weder Drogen geschluckt, noch bin ich verrückt, jedenfalls nicht so verrückt wie du!’’
,,Na schön, könntest du es mir dann erklären, meine kleine Bäuerin?’’
,,Da gibt es nichts zu erklären. Jess und ich haben heute Nacht auf einer kleinen Farm übernachtet und da Jess noch schläft, habe ich gedacht, ich gehe ein bisschen an die frische Luft um nachzudenken und da ich mit niemandem über meine Probleme reden konnte, dachte ich, ich könnte vielleicht mit Milka reden!’’
,,Ähm...ja...du bist eindeutig nicht verrückt....wie kommst du eigentlich darauf, dass sie Milka heisst? Hat sie dir das gesagt, oder wie?’’, murmelte sie mit vollem Mund, während sie die Verpackung der Schokolade etwas genauer betrachtete, bis der Groschen gefallen war.
,,Du bist dof!’’
,,Nein Kleines, tut mir leid. Ich war nur kurz etwas verwirrt, aber jetzt hast du Mamis volle Aufmerksamkeit! Also, wo drückt der Schuh?’’
,,Das habe ich doch bereits gesagt! Es geht um Jess! Hörst du mir etwa nicht zu?’’ Beleidigt rupfte sie ein paar Grashalme aus, und begann damit zu spielen.
,,Wow, du hast heute wohl noch kein Koffein gesehen. Aber bevor du mir noch den Kopf abreist, sag mir lieber, was den genau das Problem ist mit Jess, denn anscheinend hat er ja nichts gemacht, also....?’’
,,Ich weiss auch nicht Mum. Ich glaube ich werde verrückt oder so. Gestern, es war...unbeschreiblich und jeder Moment mit ihm ist wunderschön und alles könnte so schön sein, aber ich....ich habe Angst....’’
,,Das heisst also, jetzt sind es drei?!’’
,,Drei? Wovon sprichst du?’’ Rory verstand nicht, worauf ihre Mutter hinaus wollte und legte nachdenklich die Stirn in Falten.
,,Na zuerst Dean, dann Logan und jetzt anscheinend Jess. Oder habt ihr etwa nicht...’’
,,Oh...doch und wie gesagt, es war unbeschreiblich und deshalb verstehe ich auch nicht, weshalb ich heute morgen aufwache und so ein seltsames Gefühl habe.’’
,,Hmm...du hast gesagt, du liebst Jess?’’
,,Ja, ich liebe ihn. So sehr, wie ich noch nie jemanden geliebt habe. Wenn er bei mir ist, dann wird auf einmal alles um mich egal. Nichts ist mehr wichtig, ausser er und mir. Ich weiss nicht, was ich ohne ihn machen soll. Es hat so lang gedauert, bis wir endlich wieder zueinander gefunden haben und jetzt habe ich Angst davor, dass es eines Tages vorbei ist. So dramatisch und übertrieben es sich auch anhören mag, ich glaube, ohne ihn kann ich nicht mehr atmen, ohne ihn kann ich nicht lieben. Ich kann nicht glücklich sein, lachen, weinen und leben. Ich brauche ihn.’’
,,Tja Schatz, dass wird dann wohl wirklich Liebe sein. Ich kann dir diese Ängste nicht nehmen Rory, ich kann dir nur sagen, dass es sich lohnt. Niemand kann garantieren, dass ihr bis an euer Lebensende glücklich miteinander seit und alles so ist, wie es sein soll, aber wenn ihr euch liebt, dann müsst ihr das in Kauf nehmen. Es gibt für nichts im Leben eine Garantie. Im nächsten Moment kann bereits alles vorbei sein, deshalb rate ich dir die Zeit mit ihm zu genießen, jeden einzelnen Augenblick. Nichts ist sicher, bis auf den Tod.’’


Das Gespräch mit ihrer Mum hatte ihr gut getan und so schlenderte sie nun fröhlich an Milka und den anderen Kühen vorbei. Wieder im Zelt entledigte sie sich ihren Schuhen und schmiegte sich, an den immer noch schlafenden Jess. Sie drückte ihm ein paar Küsse auf Hals und Nacken, und vergrub ihr Gesicht dann in seinem wirren Haar. Jess war davon aufgewacht, blinzelte und versuchte sich zu orientieren. Seufzend drehte er sich zu Rory um, nachdem er registriert hatte, dass er in einem Zelt lag und ihm sein Rücken von der Nacht auf dem Boden furchtbar weh tat. Gerade wollte er etwas sagen, doch Rory legte ihm einen Finger auf die Lippen und hauchte ein leises ,Ich liebe dich!’