29.05.2007, 00:00
München 20. Juli 2002
Es war noch früh am nächsten Morgen als der Flieger aus Tunis nach nur 2 Stunden Flug in München landete. Rana nahm ihren Rucksack und bahnte sich langsam den Weg nach drauÃen. Sie hatte eine normale Passagiermaschine genommen, und sie schlenderte mehr zur Gepäckausgabe als das sie lief. Sie wollte nicht hier sein, sie wollte nicht zu dieser fremden Frau.
Gemächlich hievte sie ihren Koffer vom Band als dieser endlich auftauchte und beschloss sich erst einmal noch um zuschauen bevor sie nach drauÃen ging, allerdings fand sie nicht wo man sich hätte länger aufhalten können und so fügte sie sich seufzend in ihr Schicksal. Was waren schon zwei Wochen?
Sie zog ihren Koffer hinter sich her und lief durch die sich automatisch öffnenden Glastüren. Ohne sich um zuschauen lief sie an den Wartenden vorbei bis sie das Ende des Absperrbands erreicht hatte, blieb dann kurz stehen, musste aber weitergehen, weil die anderen Gäste von hinten nach drauÃen drängten.
Sie lief ein paar Meter zu den Sitzgelegenheiten, aber nicht mehr dazu sich zu setzen, da jemand sie umdrehte und dann fest umarmte.
âMein Schatz, endlichâ, presste Sophie hervor und Rana verdrehte innerlich die Augen. Sie roch das süÃliche Parfüm ihrer Mutter und musste unwillkürlich an Encarna denken, die immer gleich dezent nach Parfüm und Seife roch.
Als Sophie sie endlich loslieà schenkte Rana ihr eines ihrer perfekten, aber aufgesetzten, Lächeln und gab Fred artig die Hand als Sophie sie erneut vorstellte. Das war also seit Jahren ihr Stiefvater.
Als sie den Flughafen verlieÃen redete Sophie aufgeregt auf sie ein, den rechten Arm fest um ihre Schulter geschlungen, während Fred ihren Koffer zog.
âMama? Mama?ârief Rana während sie durch die Zimmer ihrer Mutter wanderte. Sie verstand nicht wo sie war. Gestern Abend hatte sie sie noch zu Bett gebracht und nun schien sie weg zu sein. Mit viel Mühe öffnete die vier Jährige den Kleiderschrank ihrer Mutter. Er war leer. Sie war weg, wieder einmal. Sie hatte sich nicht verabschiedet. Sie schloss den Schrank wieder und verlieà das Zimmer. In zehn Minuten musste sie beim Training sein.
Tunis, 25. Juli 2002
Seit Rana weg war hatte sie nicht ein Mal angerufen. Sie hatte sich nicht einmal verabschiedet als sie gegangen war und Encarna war wütend. Sie konnte nichts dafür, dass Said sie weggeschickt hatte und sie konnte auch nichts für das kaputte Verhältnis von Sophie und Rana. Rana war es ihr schuldig, dass sie wenigstens anrief und sagte, dass sie gut angekommen war.
Seit sie weg war hatte sich ihr Verhältnis zu Said allerdings wieder seltsam entspannt und er hatte versucht ihr zu erklären, weshalb er Rana zwang zu Sophie zu fahren. Er sagte, das Verhältnis der beiden sei entfremdet genug und irgendwann müsste doch mal ein neuer Anfang gemacht werden.
Sie bezweifelte, dass dies der richtige Weg war, aber es waren schlieÃlich nur zwei Wochen und bald war sie wieder zurück und alles würde seinen gewohnten Gang gehen.
Es war immer noch unerträglich heià und Encarna wischte sich den Schweià von der Stirn während sie zur Tauchschule lief. Said hatte versprochen ihr heute das tauchen beizubringen und sie freute sich darauf ihn endlich wieder ganz für sich zu haben.
Als ihr Handy plötzlich klingelte stöhnte sie genervt auf und wollte eigentlich den Anruf weg drücken als sie sah, dass es eine deutsche Nummer war.
âJa?âmeldete sie sich.
âEncarna? Bitte.. bitte kommâ, hörte sie jemanden ins Telefon schluchzen und brauchte einen Moment bis sie verstand das sie Sophie am Apparat hatte.
âIst was mit Rana?â, fragte sie und spürte wie Panik in ihr aufstieg.
âBitte, bitte kommâ, schluchzte Sophie nur erneut.
âSophie! Was ist mit Rana?â schrie sie nun ins Telefon.
âSie hat ihren Bruder mit dem Messer verletzt und sie starrt nur gegen die Wand. Seit gestern starrt sie nur gegen die Wandâ, berichtete Sophie und klang völlig hysterisch.
âIch komme so schnell ich kannâ, sagte Encarna, legte auf und rannte zurück ins Haupthaus während sie die Nummer des Flughafens wählte.
TBC
Es war noch früh am nächsten Morgen als der Flieger aus Tunis nach nur 2 Stunden Flug in München landete. Rana nahm ihren Rucksack und bahnte sich langsam den Weg nach drauÃen. Sie hatte eine normale Passagiermaschine genommen, und sie schlenderte mehr zur Gepäckausgabe als das sie lief. Sie wollte nicht hier sein, sie wollte nicht zu dieser fremden Frau.
Gemächlich hievte sie ihren Koffer vom Band als dieser endlich auftauchte und beschloss sich erst einmal noch um zuschauen bevor sie nach drauÃen ging, allerdings fand sie nicht wo man sich hätte länger aufhalten können und so fügte sie sich seufzend in ihr Schicksal. Was waren schon zwei Wochen?
Sie zog ihren Koffer hinter sich her und lief durch die sich automatisch öffnenden Glastüren. Ohne sich um zuschauen lief sie an den Wartenden vorbei bis sie das Ende des Absperrbands erreicht hatte, blieb dann kurz stehen, musste aber weitergehen, weil die anderen Gäste von hinten nach drauÃen drängten.
Sie lief ein paar Meter zu den Sitzgelegenheiten, aber nicht mehr dazu sich zu setzen, da jemand sie umdrehte und dann fest umarmte.
âMein Schatz, endlichâ, presste Sophie hervor und Rana verdrehte innerlich die Augen. Sie roch das süÃliche Parfüm ihrer Mutter und musste unwillkürlich an Encarna denken, die immer gleich dezent nach Parfüm und Seife roch.
Als Sophie sie endlich loslieà schenkte Rana ihr eines ihrer perfekten, aber aufgesetzten, Lächeln und gab Fred artig die Hand als Sophie sie erneut vorstellte. Das war also seit Jahren ihr Stiefvater.
Als sie den Flughafen verlieÃen redete Sophie aufgeregt auf sie ein, den rechten Arm fest um ihre Schulter geschlungen, während Fred ihren Koffer zog.
âMama? Mama?ârief Rana während sie durch die Zimmer ihrer Mutter wanderte. Sie verstand nicht wo sie war. Gestern Abend hatte sie sie noch zu Bett gebracht und nun schien sie weg zu sein. Mit viel Mühe öffnete die vier Jährige den Kleiderschrank ihrer Mutter. Er war leer. Sie war weg, wieder einmal. Sie hatte sich nicht verabschiedet. Sie schloss den Schrank wieder und verlieà das Zimmer. In zehn Minuten musste sie beim Training sein.
Tunis, 25. Juli 2002
Seit Rana weg war hatte sie nicht ein Mal angerufen. Sie hatte sich nicht einmal verabschiedet als sie gegangen war und Encarna war wütend. Sie konnte nichts dafür, dass Said sie weggeschickt hatte und sie konnte auch nichts für das kaputte Verhältnis von Sophie und Rana. Rana war es ihr schuldig, dass sie wenigstens anrief und sagte, dass sie gut angekommen war.
Seit sie weg war hatte sich ihr Verhältnis zu Said allerdings wieder seltsam entspannt und er hatte versucht ihr zu erklären, weshalb er Rana zwang zu Sophie zu fahren. Er sagte, das Verhältnis der beiden sei entfremdet genug und irgendwann müsste doch mal ein neuer Anfang gemacht werden.
Sie bezweifelte, dass dies der richtige Weg war, aber es waren schlieÃlich nur zwei Wochen und bald war sie wieder zurück und alles würde seinen gewohnten Gang gehen.
Es war immer noch unerträglich heià und Encarna wischte sich den Schweià von der Stirn während sie zur Tauchschule lief. Said hatte versprochen ihr heute das tauchen beizubringen und sie freute sich darauf ihn endlich wieder ganz für sich zu haben.
Als ihr Handy plötzlich klingelte stöhnte sie genervt auf und wollte eigentlich den Anruf weg drücken als sie sah, dass es eine deutsche Nummer war.
âJa?âmeldete sie sich.
âEncarna? Bitte.. bitte kommâ, hörte sie jemanden ins Telefon schluchzen und brauchte einen Moment bis sie verstand das sie Sophie am Apparat hatte.
âIst was mit Rana?â, fragte sie und spürte wie Panik in ihr aufstieg.
âBitte, bitte kommâ, schluchzte Sophie nur erneut.
âSophie! Was ist mit Rana?â schrie sie nun ins Telefon.
âSie hat ihren Bruder mit dem Messer verletzt und sie starrt nur gegen die Wand. Seit gestern starrt sie nur gegen die Wandâ, berichtete Sophie und klang völlig hysterisch.
âIch komme so schnell ich kannâ, sagte Encarna, legte auf und rannte zurück ins Haupthaus während sie die Nummer des Flughafens wählte.
TBC