22.06.2007, 20:40
So, poste jetzt trotzdem noch einen neuen Teil...Fb freut mich nach wie vor (bin sogar süchtig danach
) Wenn ihr also wollt, dass ich weiterposte, müsst ihr wohl oder übel eins hinterlassen, sonst sterbe ich an Stoffmangel!^^
lg kate
Was die Nacht gebracht hat
,,Verflucht, was ist das denn? Ich...mist! Ich glaube wir sind stecken geblieben!ââ, knurrte Paul aufgewühlt, wobei er versuchte möglichst lässig zu wirken und so zu tun, als ob es ihm nichts ausmachen würde, doch Larissa blieb nichts verborgen. Es hatte schon seinen Grund, weshalb sie ausgerechnet einen stehen bleibenden Fahrstuhl in den Plan mit verstrickte. Paul hatte schreckliche Platzangst und war ziemlich leicht aus der Fassung zu bringen, wenn er irgendwo gefangen war.
Seine Unsicherheit, so merkwürdig das auch klingen mag, beruhigte sie und schenkte ihr Mut für das folgende Gespräch. Es konnte nicht schaden, wenn seine sonst so coole Fassade hierfür nicht ganz intakt und solide war. ,,Ãhm...also...macht doch nichts...also....vielleicht ist es ja....ähm...lustig...in einem stehen gebliebenem Lift zu stecken....weil....das ist mir noch nie passiert und....oder nervt es dich, mit mir hier zu sein?ââ In ihrem ganzen Leben war sie noch nie so dankbar dafür, dass die Dunkelheit die Eigenschaft mit sich trug, dem Auge alles vor zu behalten. Ihr Gestammel war peinlich genug, da musste er nicht auch noch ihr knallrotes Gesicht bewundern.
,,Ich dachte ja immer, ich wäre der mit der Platzangst, doch anscheinend hast du mir da eine Phobie vorenthalten!ââ, murmelte er leise vor sich hin, gleichgültig, wie man meinen könnte, doch was Larissa nicht sah, war, dass sein Gesicht noch um einiges mehr glühte, als ihres. Beinahe wie eine Neon-Farb-Lampe. ,,Haha!ââ ,,Larissa ist ein kleiner Angsthase. Angsthase, mein kleiner Angsthase!ââ, sang er in einer kindlichen Stimme, froh darüber, dass sie in ihr übliches Necken und Witzeln verfallen sind, aber unter ihrem Blondschopf wiederholte sich in einer Endlosschleife, immer wieder der selbe Satz: ,,Mein kleiner Angsthase!ââ
Erneut trat ungewohntes Schweigen ein. Für beide war klar, dass heute etwas anders war als sonst. Irgendetwas lag in der Luft, ein sanftes Knistern, aufgestaute Elektrizität die sich entladen wollte, so nah, als ob man sie mit der ausgestreckten Hand fassen könnte, und doch ungreifbar. Paulâs Gedanken überschlugen sich. Was war mit ihm los? Wieso hatte er auf einmal dieses merkwürdige Verlangen, Larissa zu berühren, ihre Lippen zu spüren? In ihm brodelte ein Vulkan, und er wusste, er hatte nicht erst gerade eben Feuer gefangen, nein, die glühende Lava verursachte bereits seit Jahren eine nicht auszuhaltende Hitze, die sich immer dann in ihm breit machte, wenn sie, Larissa, in seine Nähe kam und nun war es so weit, der Vulkan war kurz vor dem Ausbruch.
Er war noch nie ein Mann der Worte gewesen, meistens sagte er das Falsche, wenn es um etwas wichtiges ging. Irgendwie misslang es ihm jedes Mal, wenn er versuchte, seine Gefühle durch zusammengewürfelte Buchstaben aus zu drücken. ,,Vielleicht sollte ich einfach...?ââ Die Ungewissheit nagte an ihm. Wenn sie nicht das Selbe wollte wie er, dann stand er nicht nur als Depp da sondern würde wohl auch Probleme mit Jamie bekommen, der sicher gleich annehmen würde, Paul hätte sich regelrecht auf seine Cousine gestürzt und ihm daraufhin die Hölle heiss machen würde, doch schlussendlich setzte sein Verstand ein für alle mal aus, und er drehte sich voller Tatendrang nach links, suchte mit seinen Händen ihr Gesicht und drückte Larissa aufs Geratewohl einen Kuss darauf. Er konnte nur hoffen, dass er nicht all zu sehr das eigentliche Ziel verfehlte. ,,Larissa?.....sag doch was....ich.....ââ Ihr Kopf konnte geraden keinen klaren Gedanken fassen, zu überwältigend war dieser Kuss. Na gut, eigentlich war es nicht wirklich einer, denn er traf knapp ihr rechtes Auge, doch das wahr jetzt reichlich egal. Nach einem kurzen Augenblick kicherte sie leise: ,,Wollen wir morgen mit Sony spazieren gehen?ââ
Erschöpft vom Tanzen und der Hitze die im Wohnheim herrschte, stiegen Rory und Jess inâs Auto, beide froh darüber, bald in Stars Hollow zu sein. Nach zwei Stunden hatten sie den Lift wieder in Bewegung gesetzt und als Rory sah, wie Larissa und Paul übers ganze Gesicht grinsend daraus traten, wusste sie, das zumindest Larissa ihr Ziel erreicht hatte. Blieben also noch Paris und sie. Es tat ihr weh, konnte sie Paris bei diesem Gespräch nicht helfen. ,,Hey Süsse, du scheinst so bekümmert. Was liegt dir so schwer auf der Seele, dass ich kein Lächeln auf deinen Lippen finden kann?ââ, flüsterte Jess leicht besorgt und suchte dabei in ihren Augen die Antwort. Wann ist Jess Mariano zu den Poeten übergesiedelt? Leicht schmunzelnd beugte sie sich vor, um ihrem Softie in der Lederjacke einen hingebungsvollen Kuss zu geben. ,,Lass uns zu mir nach Hause fahren. Mum ist bei Luke, das heisst wir sind ungestört!ââ Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, augenblicklich stellten sich seine Nackenhaare auf und seine Knie begannen kaum erkennbar leicht zu zittern. Wenn er ihr Kommentar und den Blick, den sie ihm dabei zuwarf, richtig interpretierte, dann...schnell verwarf er diesen Gedanken wieder. Nach der Sache auf Kyleâs Party wollte er auf keinen Fall riskieren, sie noch einmal zu bedrängen. Er konnte warten, dessen war er sich sicher. Gestern erst, hatte er während des Lesen eine interessante Textstelle entdeckt: ,,......die Lust ist eben nur ein Versprechen, aber sie selbst kann es nicht einlösen, ich meine, die Hitze zeigt, was möglich wäre an Wärme.ââ Jess war klar, dass es tatsächlich nicht um das körperliche Verlangen ging. Ja, er wollte sie spüren, jede Faser ihres Körpers fühlen, doch war die Befriedigung ihre Seele berühren zu dürfen, viel, viel grösser.
Ohne dass er es merkte, war der Wagen, am Ziel angekommen, stehen geblieben. Rory war bereits ausgestiegen und kramte in ihrer Handtasche nach ihrem Schlüssel. Durch ihren leicht angesäuselten Zustand, gelang es ihr nicht auf anhieb, ihn in das Türschloss zu stecken und als es dann beim zweiten Versuch funktionierte, griff sie nach der Hand ihres Freundes und zog ihn ins Haus rein. Rory wollte, dass es heute passiert. Nicht, weil sie es hinter sich bringen wollte oder sich von Jess unter Druck gesetzt fühlte, aber ihr Begehren wuchs mehr und mehr, und wenn sie ihrem Verlangen nicht endlich freien Lauf lassen konnte, würde sie die Leidenschaft nicht mehr unter Kontrolle haben können. ,,Komm, lass uns in mein Zimmer gehen!ââ, flüsterte sie ihm leise zu und streifte mit ihren Lippen dabei über sein Ohrläppchen, seinen Hals und ehe sie sie auf den seinen ruhen liess. Sein Herz blieb für einen Moment stehen, solange, wie der Kuss andauerte. Dann riss er sich von ihr los, sah ihr in die Augen, in denen er, obwohl sie das Licht im Haus nicht angemacht hatten, das unverkennbare Aufblitzen von Lust entdecken konnte. Er fühlte, dass sie bereit war, bereit alles mit ihm zu teilen. Ihm etwas zu geben, dass ihre Liebe bis in die grenzenlose Ewigkeit besiegeln sollte!
Wider Erwartens, war es Rory, welche die Initiative ergriff. Langsam dirigierte sie ihn auf ihr Bett, warf ihn darauf und liess nur zu gern zu, dass er sie an sich zog und sie somit nun geradewegs auf ihm lag. Ihre eine Hand krallte sich in seinem Haarschopf fest, während die andere zärtlich seine Gesichtskonturen nachfuhren. Langsam drehte er sie auf den Rücken, beugte sich über sie, um erneut in einen innigen Kuss mit ihr zu verfallen. Ohne zu zögern wanderten ihre Hände unter sein T-Shirt. Sein Oberkörper war erhitzt und schien unter den Berührungen ihrer kalten Fingern ein spürbares Zischen von sich zu geben. Als seine Lippen ihren Hals liebkosten entweichte ihr ein stilles Seufzen und ihre Fingernägel bohrten sich für einen kurzen Moment leicht in seinen Rücken. Seine Finger spielten unterdessen mit der AuÃenseite ihres Oberschenkels, der durch ihren raufgerutschten Rock frei lag. Sie wanderten höher, fühlten den Spitzenbesatz ihrer Unterwäsche. Er schmunzelte innerlich. ,,Sie hat es also geplant...ââ Für einen kurzen Augenblick schweiften seine Gedanken zu Roryâs Pro- und Contra Listen, die sie bei jeder wichtigen Entscheidung schrieb, und so war er zuerst erstaunt, als er merkte, dass sein T-Shirt nun auf dem Boden lag, ihre Hand auf seiner Brust ruhend. Wie ein kleiner Junge, der am Weihnachtsabend voller Freude vor seinem verpackten Geschenk stand, löste er die Schlaufe ihrer Bluse, streifte sie ihr ab. Rory liess ihn machen und versank langsam in seinen warmen Augen, die noch nie so viel Liebe widerspiegelten wie in dieser Nacht.
Am nächsten Morgen erwachte Rory gegen ihr Naturell sehr früh. Das Schwarz der Nacht war noch nicht ganz dem Licht gewichen und der Körper neben ihr, schnarchte noch laut und friedlich vor sich hin. Nach einem Blick auf den Wecker, entschied sie sich dafür, sich eine heisse, wohltuende Dusche zu gönnen. Die vergangene Nacht war wunderschön gewesen und obwohl es keine Kerzen gab, keine Kuschelmusik oder Rosenblätter, es war perfekt. Er war perfekt.
Als ihr Körper mit dem Nass in Berührung kam, verflog die Müdigkeit langsam. Es war gerade erst 7, doch in 3 Stunden wollte sie sich, so hatten sie es gestern ausgemacht, mit Paris in Hartford treffen. Sie musste natürlich erfahren wie Jamieâs Reaktion ausgefallen war und sich um ihre Freundin kümmern, falls ihr Seelenzustand dies erwünschte. Viel lieber läge sie jetzt noch neben Jess im Bett, an seinen warmen Körper gekuschelt. Demonstrativ drehte Rory den Kaltwasserhahn auf um jegliche Gedanken an ihn los zu werden. Jess würde ihr nicht weglaufen, momentan galt es erst mal, eine gute Freundin zu sein. Wie Paris ihr eröffnet hatte, würde sie das Kind so oder so behalten. Egal ob sie Unterstützung von Jamie bekommen würde oder nicht. ,,Vielleicht sollte ich ihr ein kleines Geschenk besorgen...?ââ
Seufzend hüllte sie sich in das riesige Badetuch. Das Leben schlug manchmal ganz schön wirre Wege ein.
Auf Zehenspitzen schlich sie sich zurück in ihr Zimmer und versuchte so leise wie möglich, sich an zuziehen. Sie wollte Jess nicht aufwecken, wenn es nicht nötig war. Gerade wollte sie sich in die Küche begeben, um Kaffee auf zusetzten, als das Telefon sich meldete. Verwundet über den Anruf zur frühen Morgenstunde, hob sie ab. ,,Rory Gilmore. Ja?ââ ,,Oh hey Rory. Hoffentlich habe ich dich nicht geweckt. Tut mir leid, dass ich so früh anrufe, aber Jess ist heute Nacht nicht nach Hause gekommen und ich dachte, vielleicht ist er bei dir.ââ Augenblicklich lief sie rot an. Es war ihr wirklich mehr als peinlich, Lizâ Frage mit einem ,Jaâ zu beantworten. Diese konnte sich bestimmt denken, weshalb er die Nacht bei ihr verbracht hat. ,,Gut, ich wollte nur sicher gehen, dass er nicht irgendwo auf der Strasse liegt oder so.ââ ,,Nein, ihm gehtâs gut. Er schläft nochââ, gab sie zwischen zusammengepressten Lippen zur Antwort. ,,Das muss dir nicht peinlich sein. Ich war auch mal jung, ich weiss was in euren Köpfen vor sich geht. Aber passt mir auf, dass ich nicht gleich Oma werde. Schick ihn einfach heim, wenn er dir zu Last wird oder euren Kühlschrank plündert! Bye!ââ, und schon hatte sie aufgelegt.
Rory war über eine halbe Stunde zu früh in Hartford angekommen, aber das hatte seinen Grund. Die Geschäfte des Hartford-Bahnhofs hatten auch sonntags geöffnet und darunter befand sich auch ein niedliches Geschäft für Säuglingsgegenstände. Schnuller, Strampler, Schühchen. Neugierig sah sie sich im Laden um. Was würde zu Paris passen? Endlich, nach einigem Stöbern fand sie ein Babylätzchen, auf dem Albert Einsteins Relativitätsformel aufgedruckt war und darunter stand in geschwungenen Buchstaben ,Iâm a smart babyâ drauf. Perfekt, wie Rory fand. Sie besorgte sich noch eine hübsche Geschenktüte und machte sich dann auf den Weg zu dem kleinen Kaffee um die Ecke, in dem sie schon erwartet wurde. ,,Rory, endlich! Du bist zu späht!ââ, sagte Paris auch gleich und wies auf ihre Armbanduhr. Augenrollend nahm Rory platz. ,,Ja, gerade mal zwei Minuten!ââ
,,Lassen wir das und kommen gleich zur Sache!ââ
,,Ãhm, okay. Wäre es möglich, dass ich mir vorher noch einen Kaffee bestelle? So lässt es sich besser zuhören!ââ
,,Nein, das ist jetzt nicht so wichtig, Rory. Wir müssen jetzt über Jamie reden und über das, was er angerichtet hat!ââ, Paris wies dabei auf ihren Bauch.
,,Das habt ihr zusammen angerichtet!ââ
,,Nein, er ist schuld. Ich hatte nicht vor schwanger zu werden!ââ
,,Er wohl aber auch nicht!ââ
,,Oh doch! Er war richtig erfreut! Verstehst du? Er hat sich gefreut!ââ Sie klang ganz und gar nicht erfreut, was Rory dann doch ziemlich verwunderte. Wenn sich Jamie auf das Kind freute, wo lag dann das Problem?
,,Wieso freust du dich nicht einfach, dass Jamie bei dir bleibt und sich um das Kind kümmert?ââ
,,Wieso? WIESO??? Jetzt stehe ich als die böse, lieblose Paris da, weil er sich auf das Kind freut, und ich mich nicht!! Ich bin keine Mutter. Ich kann das nicht. Ich bin viel zu jung!ââ
,,Paris, doch. Natürlich schaffst du das. Du hast Jamie, du hast mich. Deine Freunde werden dich alle unterstützen, du bist nicht allein. Ausserdem hat mich meine Mum auch sehr jung zu Welt gebracht und sieh dir an, wo sie heute steht. Sie hat mich erfolgreich gross gezogen, ist jetzt Besitzerin ihres eigenen Hotels. Das alles hat sie mit Durchhaltevermögen und starkem Willen, geschafft und davon besitzt du nun wirklich genug!ââ Rory griff nach der Tüte und reichte sie ihr, wie zu Bestätigung. Als Paris den Inhalt erkannt hatte, lächelte sie.
,,Danke Rory. Danke für alles!ââ

lg kate
Was die Nacht gebracht hat
,,Verflucht, was ist das denn? Ich...mist! Ich glaube wir sind stecken geblieben!ââ, knurrte Paul aufgewühlt, wobei er versuchte möglichst lässig zu wirken und so zu tun, als ob es ihm nichts ausmachen würde, doch Larissa blieb nichts verborgen. Es hatte schon seinen Grund, weshalb sie ausgerechnet einen stehen bleibenden Fahrstuhl in den Plan mit verstrickte. Paul hatte schreckliche Platzangst und war ziemlich leicht aus der Fassung zu bringen, wenn er irgendwo gefangen war.
Seine Unsicherheit, so merkwürdig das auch klingen mag, beruhigte sie und schenkte ihr Mut für das folgende Gespräch. Es konnte nicht schaden, wenn seine sonst so coole Fassade hierfür nicht ganz intakt und solide war. ,,Ãhm...also...macht doch nichts...also....vielleicht ist es ja....ähm...lustig...in einem stehen gebliebenem Lift zu stecken....weil....das ist mir noch nie passiert und....oder nervt es dich, mit mir hier zu sein?ââ In ihrem ganzen Leben war sie noch nie so dankbar dafür, dass die Dunkelheit die Eigenschaft mit sich trug, dem Auge alles vor zu behalten. Ihr Gestammel war peinlich genug, da musste er nicht auch noch ihr knallrotes Gesicht bewundern.
,,Ich dachte ja immer, ich wäre der mit der Platzangst, doch anscheinend hast du mir da eine Phobie vorenthalten!ââ, murmelte er leise vor sich hin, gleichgültig, wie man meinen könnte, doch was Larissa nicht sah, war, dass sein Gesicht noch um einiges mehr glühte, als ihres. Beinahe wie eine Neon-Farb-Lampe. ,,Haha!ââ ,,Larissa ist ein kleiner Angsthase. Angsthase, mein kleiner Angsthase!ââ, sang er in einer kindlichen Stimme, froh darüber, dass sie in ihr übliches Necken und Witzeln verfallen sind, aber unter ihrem Blondschopf wiederholte sich in einer Endlosschleife, immer wieder der selbe Satz: ,,Mein kleiner Angsthase!ââ
Erneut trat ungewohntes Schweigen ein. Für beide war klar, dass heute etwas anders war als sonst. Irgendetwas lag in der Luft, ein sanftes Knistern, aufgestaute Elektrizität die sich entladen wollte, so nah, als ob man sie mit der ausgestreckten Hand fassen könnte, und doch ungreifbar. Paulâs Gedanken überschlugen sich. Was war mit ihm los? Wieso hatte er auf einmal dieses merkwürdige Verlangen, Larissa zu berühren, ihre Lippen zu spüren? In ihm brodelte ein Vulkan, und er wusste, er hatte nicht erst gerade eben Feuer gefangen, nein, die glühende Lava verursachte bereits seit Jahren eine nicht auszuhaltende Hitze, die sich immer dann in ihm breit machte, wenn sie, Larissa, in seine Nähe kam und nun war es so weit, der Vulkan war kurz vor dem Ausbruch.
Er war noch nie ein Mann der Worte gewesen, meistens sagte er das Falsche, wenn es um etwas wichtiges ging. Irgendwie misslang es ihm jedes Mal, wenn er versuchte, seine Gefühle durch zusammengewürfelte Buchstaben aus zu drücken. ,,Vielleicht sollte ich einfach...?ââ Die Ungewissheit nagte an ihm. Wenn sie nicht das Selbe wollte wie er, dann stand er nicht nur als Depp da sondern würde wohl auch Probleme mit Jamie bekommen, der sicher gleich annehmen würde, Paul hätte sich regelrecht auf seine Cousine gestürzt und ihm daraufhin die Hölle heiss machen würde, doch schlussendlich setzte sein Verstand ein für alle mal aus, und er drehte sich voller Tatendrang nach links, suchte mit seinen Händen ihr Gesicht und drückte Larissa aufs Geratewohl einen Kuss darauf. Er konnte nur hoffen, dass er nicht all zu sehr das eigentliche Ziel verfehlte. ,,Larissa?.....sag doch was....ich.....ââ Ihr Kopf konnte geraden keinen klaren Gedanken fassen, zu überwältigend war dieser Kuss. Na gut, eigentlich war es nicht wirklich einer, denn er traf knapp ihr rechtes Auge, doch das wahr jetzt reichlich egal. Nach einem kurzen Augenblick kicherte sie leise: ,,Wollen wir morgen mit Sony spazieren gehen?ââ
Erschöpft vom Tanzen und der Hitze die im Wohnheim herrschte, stiegen Rory und Jess inâs Auto, beide froh darüber, bald in Stars Hollow zu sein. Nach zwei Stunden hatten sie den Lift wieder in Bewegung gesetzt und als Rory sah, wie Larissa und Paul übers ganze Gesicht grinsend daraus traten, wusste sie, das zumindest Larissa ihr Ziel erreicht hatte. Blieben also noch Paris und sie. Es tat ihr weh, konnte sie Paris bei diesem Gespräch nicht helfen. ,,Hey Süsse, du scheinst so bekümmert. Was liegt dir so schwer auf der Seele, dass ich kein Lächeln auf deinen Lippen finden kann?ââ, flüsterte Jess leicht besorgt und suchte dabei in ihren Augen die Antwort. Wann ist Jess Mariano zu den Poeten übergesiedelt? Leicht schmunzelnd beugte sie sich vor, um ihrem Softie in der Lederjacke einen hingebungsvollen Kuss zu geben. ,,Lass uns zu mir nach Hause fahren. Mum ist bei Luke, das heisst wir sind ungestört!ââ Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, augenblicklich stellten sich seine Nackenhaare auf und seine Knie begannen kaum erkennbar leicht zu zittern. Wenn er ihr Kommentar und den Blick, den sie ihm dabei zuwarf, richtig interpretierte, dann...schnell verwarf er diesen Gedanken wieder. Nach der Sache auf Kyleâs Party wollte er auf keinen Fall riskieren, sie noch einmal zu bedrängen. Er konnte warten, dessen war er sich sicher. Gestern erst, hatte er während des Lesen eine interessante Textstelle entdeckt: ,,......die Lust ist eben nur ein Versprechen, aber sie selbst kann es nicht einlösen, ich meine, die Hitze zeigt, was möglich wäre an Wärme.ââ Jess war klar, dass es tatsächlich nicht um das körperliche Verlangen ging. Ja, er wollte sie spüren, jede Faser ihres Körpers fühlen, doch war die Befriedigung ihre Seele berühren zu dürfen, viel, viel grösser.
Ohne dass er es merkte, war der Wagen, am Ziel angekommen, stehen geblieben. Rory war bereits ausgestiegen und kramte in ihrer Handtasche nach ihrem Schlüssel. Durch ihren leicht angesäuselten Zustand, gelang es ihr nicht auf anhieb, ihn in das Türschloss zu stecken und als es dann beim zweiten Versuch funktionierte, griff sie nach der Hand ihres Freundes und zog ihn ins Haus rein. Rory wollte, dass es heute passiert. Nicht, weil sie es hinter sich bringen wollte oder sich von Jess unter Druck gesetzt fühlte, aber ihr Begehren wuchs mehr und mehr, und wenn sie ihrem Verlangen nicht endlich freien Lauf lassen konnte, würde sie die Leidenschaft nicht mehr unter Kontrolle haben können. ,,Komm, lass uns in mein Zimmer gehen!ââ, flüsterte sie ihm leise zu und streifte mit ihren Lippen dabei über sein Ohrläppchen, seinen Hals und ehe sie sie auf den seinen ruhen liess. Sein Herz blieb für einen Moment stehen, solange, wie der Kuss andauerte. Dann riss er sich von ihr los, sah ihr in die Augen, in denen er, obwohl sie das Licht im Haus nicht angemacht hatten, das unverkennbare Aufblitzen von Lust entdecken konnte. Er fühlte, dass sie bereit war, bereit alles mit ihm zu teilen. Ihm etwas zu geben, dass ihre Liebe bis in die grenzenlose Ewigkeit besiegeln sollte!
Wider Erwartens, war es Rory, welche die Initiative ergriff. Langsam dirigierte sie ihn auf ihr Bett, warf ihn darauf und liess nur zu gern zu, dass er sie an sich zog und sie somit nun geradewegs auf ihm lag. Ihre eine Hand krallte sich in seinem Haarschopf fest, während die andere zärtlich seine Gesichtskonturen nachfuhren. Langsam drehte er sie auf den Rücken, beugte sich über sie, um erneut in einen innigen Kuss mit ihr zu verfallen. Ohne zu zögern wanderten ihre Hände unter sein T-Shirt. Sein Oberkörper war erhitzt und schien unter den Berührungen ihrer kalten Fingern ein spürbares Zischen von sich zu geben. Als seine Lippen ihren Hals liebkosten entweichte ihr ein stilles Seufzen und ihre Fingernägel bohrten sich für einen kurzen Moment leicht in seinen Rücken. Seine Finger spielten unterdessen mit der AuÃenseite ihres Oberschenkels, der durch ihren raufgerutschten Rock frei lag. Sie wanderten höher, fühlten den Spitzenbesatz ihrer Unterwäsche. Er schmunzelte innerlich. ,,Sie hat es also geplant...ââ Für einen kurzen Augenblick schweiften seine Gedanken zu Roryâs Pro- und Contra Listen, die sie bei jeder wichtigen Entscheidung schrieb, und so war er zuerst erstaunt, als er merkte, dass sein T-Shirt nun auf dem Boden lag, ihre Hand auf seiner Brust ruhend. Wie ein kleiner Junge, der am Weihnachtsabend voller Freude vor seinem verpackten Geschenk stand, löste er die Schlaufe ihrer Bluse, streifte sie ihr ab. Rory liess ihn machen und versank langsam in seinen warmen Augen, die noch nie so viel Liebe widerspiegelten wie in dieser Nacht.
Am nächsten Morgen erwachte Rory gegen ihr Naturell sehr früh. Das Schwarz der Nacht war noch nicht ganz dem Licht gewichen und der Körper neben ihr, schnarchte noch laut und friedlich vor sich hin. Nach einem Blick auf den Wecker, entschied sie sich dafür, sich eine heisse, wohltuende Dusche zu gönnen. Die vergangene Nacht war wunderschön gewesen und obwohl es keine Kerzen gab, keine Kuschelmusik oder Rosenblätter, es war perfekt. Er war perfekt.
Als ihr Körper mit dem Nass in Berührung kam, verflog die Müdigkeit langsam. Es war gerade erst 7, doch in 3 Stunden wollte sie sich, so hatten sie es gestern ausgemacht, mit Paris in Hartford treffen. Sie musste natürlich erfahren wie Jamieâs Reaktion ausgefallen war und sich um ihre Freundin kümmern, falls ihr Seelenzustand dies erwünschte. Viel lieber läge sie jetzt noch neben Jess im Bett, an seinen warmen Körper gekuschelt. Demonstrativ drehte Rory den Kaltwasserhahn auf um jegliche Gedanken an ihn los zu werden. Jess würde ihr nicht weglaufen, momentan galt es erst mal, eine gute Freundin zu sein. Wie Paris ihr eröffnet hatte, würde sie das Kind so oder so behalten. Egal ob sie Unterstützung von Jamie bekommen würde oder nicht. ,,Vielleicht sollte ich ihr ein kleines Geschenk besorgen...?ââ
Seufzend hüllte sie sich in das riesige Badetuch. Das Leben schlug manchmal ganz schön wirre Wege ein.
Auf Zehenspitzen schlich sie sich zurück in ihr Zimmer und versuchte so leise wie möglich, sich an zuziehen. Sie wollte Jess nicht aufwecken, wenn es nicht nötig war. Gerade wollte sie sich in die Küche begeben, um Kaffee auf zusetzten, als das Telefon sich meldete. Verwundet über den Anruf zur frühen Morgenstunde, hob sie ab. ,,Rory Gilmore. Ja?ââ ,,Oh hey Rory. Hoffentlich habe ich dich nicht geweckt. Tut mir leid, dass ich so früh anrufe, aber Jess ist heute Nacht nicht nach Hause gekommen und ich dachte, vielleicht ist er bei dir.ââ Augenblicklich lief sie rot an. Es war ihr wirklich mehr als peinlich, Lizâ Frage mit einem ,Jaâ zu beantworten. Diese konnte sich bestimmt denken, weshalb er die Nacht bei ihr verbracht hat. ,,Gut, ich wollte nur sicher gehen, dass er nicht irgendwo auf der Strasse liegt oder so.ââ ,,Nein, ihm gehtâs gut. Er schläft nochââ, gab sie zwischen zusammengepressten Lippen zur Antwort. ,,Das muss dir nicht peinlich sein. Ich war auch mal jung, ich weiss was in euren Köpfen vor sich geht. Aber passt mir auf, dass ich nicht gleich Oma werde. Schick ihn einfach heim, wenn er dir zu Last wird oder euren Kühlschrank plündert! Bye!ââ, und schon hatte sie aufgelegt.
Rory war über eine halbe Stunde zu früh in Hartford angekommen, aber das hatte seinen Grund. Die Geschäfte des Hartford-Bahnhofs hatten auch sonntags geöffnet und darunter befand sich auch ein niedliches Geschäft für Säuglingsgegenstände. Schnuller, Strampler, Schühchen. Neugierig sah sie sich im Laden um. Was würde zu Paris passen? Endlich, nach einigem Stöbern fand sie ein Babylätzchen, auf dem Albert Einsteins Relativitätsformel aufgedruckt war und darunter stand in geschwungenen Buchstaben ,Iâm a smart babyâ drauf. Perfekt, wie Rory fand. Sie besorgte sich noch eine hübsche Geschenktüte und machte sich dann auf den Weg zu dem kleinen Kaffee um die Ecke, in dem sie schon erwartet wurde. ,,Rory, endlich! Du bist zu späht!ââ, sagte Paris auch gleich und wies auf ihre Armbanduhr. Augenrollend nahm Rory platz. ,,Ja, gerade mal zwei Minuten!ââ
,,Lassen wir das und kommen gleich zur Sache!ââ
,,Ãhm, okay. Wäre es möglich, dass ich mir vorher noch einen Kaffee bestelle? So lässt es sich besser zuhören!ââ
,,Nein, das ist jetzt nicht so wichtig, Rory. Wir müssen jetzt über Jamie reden und über das, was er angerichtet hat!ââ, Paris wies dabei auf ihren Bauch.
,,Das habt ihr zusammen angerichtet!ââ
,,Nein, er ist schuld. Ich hatte nicht vor schwanger zu werden!ââ
,,Er wohl aber auch nicht!ââ
,,Oh doch! Er war richtig erfreut! Verstehst du? Er hat sich gefreut!ââ Sie klang ganz und gar nicht erfreut, was Rory dann doch ziemlich verwunderte. Wenn sich Jamie auf das Kind freute, wo lag dann das Problem?
,,Wieso freust du dich nicht einfach, dass Jamie bei dir bleibt und sich um das Kind kümmert?ââ
,,Wieso? WIESO??? Jetzt stehe ich als die böse, lieblose Paris da, weil er sich auf das Kind freut, und ich mich nicht!! Ich bin keine Mutter. Ich kann das nicht. Ich bin viel zu jung!ââ
,,Paris, doch. Natürlich schaffst du das. Du hast Jamie, du hast mich. Deine Freunde werden dich alle unterstützen, du bist nicht allein. Ausserdem hat mich meine Mum auch sehr jung zu Welt gebracht und sieh dir an, wo sie heute steht. Sie hat mich erfolgreich gross gezogen, ist jetzt Besitzerin ihres eigenen Hotels. Das alles hat sie mit Durchhaltevermögen und starkem Willen, geschafft und davon besitzt du nun wirklich genug!ââ Rory griff nach der Tüte und reichte sie ihr, wie zu Bestätigung. Als Paris den Inhalt erkannt hatte, lächelte sie.
,,Danke Rory. Danke für alles!ââ