28.06.2007, 16:02
So, damit das hier auch mal wieder weitergeht:
„Na, was ist nun?“ Moriarty wurde langsam ungeduldig. „Ziehst du die Sache durch oder willst du doch lieber kneifen? Ich könnte das natürlich vollkommen verstehen. Vielleicht ist dieser Beruf ja doch nicht ganz das Richtige für ein Mädchen wie dich.“
Das war eindeutig als Provokation zu verstehen. Wenn Alex jetzt ging sähe es so aus, als ob sie bei jeder kleinen Schwierigkeit davonlief. Keine wirklich gute Eigenschaft, um es in der Berufswelt einmal zu etwas zu bringen. Moriarty bestimmt noch nie in seinem ganzen Leben vor etwas davongelaufen. Und sie war sicherlich genauso gut wie er.
Nun regte sich eine Menge verletzter Stolz in ihr und ihr Kampfgeist meldete sich zu Wort: „Ich bleibe.“
„Wie bitte? Hast du grade etwas gesagt?“
„Ich bleibe.“, wiederholte sie, diesmal noch ein wenig bestimmter.
Jim versuchte, sich seine Freude nicht allzu sehr ansehen zu lassen. Das war ja einfacher gewesen, als er gedacht hatte. Eigentlich hatte er Alex als störrischer eingeschätzt und sich in Gedanken schon auf eine längere Diskussion eingestellt (und gefreut), andererseits... er sollte seine Wirkung auf Frauen nicht immer so unterschätzen.
Er unterdrückte ein Lächeln und zuckte betont gleichgültig mit den Schultern. „Okay.“
„Okay“, echote Alex. Das war nun nicht gerade die Reaktion gewesen, die sich erhofft hatte. Sie hatte zwar nicht damit gerechnet, dass Moriarty Luftsprünge oder ihr um den Hals fallen würde, aber ein wenig mehr Enthusiasmus hätte sie sich schon gewünscht. Er wollte doch schlieÃlich, dass sie blieb, oder? Sonst hätte er sie doch einfach gehen lassen können. Oder wollte er einfach nur, dass sie sich noch mehr wie eine Versagerin fühlte, die sofort aufgab?
Moriarty hatte ihr die Enttäuschung wohl angesehen, denn jetzt fuhr er sie ungehalten an: „Worauf wartest du noch? Ran an die Arbeit! Du wirst hier schlieÃlich nichts fürs Rumstehen bezahlt.“
„Eigentlich werde ich hier überhaupt nicht bezahlt.“, erinnerte sie ihn.
Jim lachte. „Stimmt, du bist ja freiwillig hier. Das hatte ich ganz vergessen.“
Alex verdrehte die Augen, sagte aber nichts. Jim tat so, als hätte er nichts bemerkt und fuhr fort:
„Also gut, du willst beschäftigt werden, dann mach dich mal nützlich und hol mir nen Kaffee aus dem Aufenthaltsraum.“
„Wie bitte?“ Sie musste sich wohl verhört haben.
„Dir kannst du auch einen mitbringen, wenn du willst.“
„Sie wollen jetzt ernsthaft, dass ich Ihnen einen Kaffee hole?“
„Natürlich. Sonst hätte ich es dir ja wohl kaum gesagt. Also wirklich, manchmal glaube ich, du bist n bisschen schwer von Begriff.“
Das Mädchen seufzte. Jetzt sollte sie also auch noch Kaffee holen. War sie denn Moriartys persönliche Assistentin? Sie wollte schon den Mund aufmachen um etwas derartiges zu erwidern, besann sich dann aber doch anders. Erstens würde es ohnehin nichts bringen und zweitens war die Aussicht auf Kaffee einfach viel zu verlockend, als dass sie darauf verzichten würde. Na gut, dann würde sie dem Kerl eben seinen Kaffee holen, es würde sie schlieÃlich nicht umbringen. Da gab es nur ein Problem:
„Ich hab leider keine Ahnung, wo sich der Aufenthaltsraum befindet.“
Moriarty verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie interessiert an: „Und darf ich auch fragen, weshalb das so ist? Eigentlich solltest du so etwas wissen.“
„Nun ja, ich bin keine Hellseherin und bisher hab ich von Ihnen noch keine Führung durch die Redaktion bekommen.“
„Ich hatte auch nicht vor, eine mit dir zu machen.“
Langsam begann Alex ihre Entscheidung schon wieder zu bereuen. Das konnte ja nichts werden. Dieser Kerl war einfach unmöglich! Wie konnte irgendjemand mit so einem Menschen zusammenarbeiten?
„Na wenn das so ist, werde ich wohl einfach dem Kaffeeduft folgen oder hoffen, dass Hänsel und Gretel Kaffeebohnen auf den Weg gestreut haben!“, entgegnete sie entnervt und verschwand aus dem Büro.
Jim blieb breit grinsend zurück. Soviel Temperament hätte er der Kleinen gar nicht zugetraut – zumindest nicht so früh schon.
Fortsetzung folgt
Das ist leider alles, was ich momentan zu bieten hab.
Aber trotzdem: Feedback = :herz:
„Na, was ist nun?“ Moriarty wurde langsam ungeduldig. „Ziehst du die Sache durch oder willst du doch lieber kneifen? Ich könnte das natürlich vollkommen verstehen. Vielleicht ist dieser Beruf ja doch nicht ganz das Richtige für ein Mädchen wie dich.“
Das war eindeutig als Provokation zu verstehen. Wenn Alex jetzt ging sähe es so aus, als ob sie bei jeder kleinen Schwierigkeit davonlief. Keine wirklich gute Eigenschaft, um es in der Berufswelt einmal zu etwas zu bringen. Moriarty bestimmt noch nie in seinem ganzen Leben vor etwas davongelaufen. Und sie war sicherlich genauso gut wie er.
Nun regte sich eine Menge verletzter Stolz in ihr und ihr Kampfgeist meldete sich zu Wort: „Ich bleibe.“
„Wie bitte? Hast du grade etwas gesagt?“
„Ich bleibe.“, wiederholte sie, diesmal noch ein wenig bestimmter.
Jim versuchte, sich seine Freude nicht allzu sehr ansehen zu lassen. Das war ja einfacher gewesen, als er gedacht hatte. Eigentlich hatte er Alex als störrischer eingeschätzt und sich in Gedanken schon auf eine längere Diskussion eingestellt (und gefreut), andererseits... er sollte seine Wirkung auf Frauen nicht immer so unterschätzen.
Er unterdrückte ein Lächeln und zuckte betont gleichgültig mit den Schultern. „Okay.“
„Okay“, echote Alex. Das war nun nicht gerade die Reaktion gewesen, die sich erhofft hatte. Sie hatte zwar nicht damit gerechnet, dass Moriarty Luftsprünge oder ihr um den Hals fallen würde, aber ein wenig mehr Enthusiasmus hätte sie sich schon gewünscht. Er wollte doch schlieÃlich, dass sie blieb, oder? Sonst hätte er sie doch einfach gehen lassen können. Oder wollte er einfach nur, dass sie sich noch mehr wie eine Versagerin fühlte, die sofort aufgab?
Moriarty hatte ihr die Enttäuschung wohl angesehen, denn jetzt fuhr er sie ungehalten an: „Worauf wartest du noch? Ran an die Arbeit! Du wirst hier schlieÃlich nichts fürs Rumstehen bezahlt.“
„Eigentlich werde ich hier überhaupt nicht bezahlt.“, erinnerte sie ihn.
Jim lachte. „Stimmt, du bist ja freiwillig hier. Das hatte ich ganz vergessen.“
Alex verdrehte die Augen, sagte aber nichts. Jim tat so, als hätte er nichts bemerkt und fuhr fort:
„Also gut, du willst beschäftigt werden, dann mach dich mal nützlich und hol mir nen Kaffee aus dem Aufenthaltsraum.“
„Wie bitte?“ Sie musste sich wohl verhört haben.
„Dir kannst du auch einen mitbringen, wenn du willst.“
„Sie wollen jetzt ernsthaft, dass ich Ihnen einen Kaffee hole?“
„Natürlich. Sonst hätte ich es dir ja wohl kaum gesagt. Also wirklich, manchmal glaube ich, du bist n bisschen schwer von Begriff.“
Das Mädchen seufzte. Jetzt sollte sie also auch noch Kaffee holen. War sie denn Moriartys persönliche Assistentin? Sie wollte schon den Mund aufmachen um etwas derartiges zu erwidern, besann sich dann aber doch anders. Erstens würde es ohnehin nichts bringen und zweitens war die Aussicht auf Kaffee einfach viel zu verlockend, als dass sie darauf verzichten würde. Na gut, dann würde sie dem Kerl eben seinen Kaffee holen, es würde sie schlieÃlich nicht umbringen. Da gab es nur ein Problem:
„Ich hab leider keine Ahnung, wo sich der Aufenthaltsraum befindet.“
Moriarty verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie interessiert an: „Und darf ich auch fragen, weshalb das so ist? Eigentlich solltest du so etwas wissen.“
„Nun ja, ich bin keine Hellseherin und bisher hab ich von Ihnen noch keine Führung durch die Redaktion bekommen.“
„Ich hatte auch nicht vor, eine mit dir zu machen.“
Langsam begann Alex ihre Entscheidung schon wieder zu bereuen. Das konnte ja nichts werden. Dieser Kerl war einfach unmöglich! Wie konnte irgendjemand mit so einem Menschen zusammenarbeiten?
„Na wenn das so ist, werde ich wohl einfach dem Kaffeeduft folgen oder hoffen, dass Hänsel und Gretel Kaffeebohnen auf den Weg gestreut haben!“, entgegnete sie entnervt und verschwand aus dem Büro.
Jim blieb breit grinsend zurück. Soviel Temperament hätte er der Kleinen gar nicht zugetraut – zumindest nicht so früh schon.
Fortsetzung folgt
Das ist leider alles, was ich momentan zu bieten hab.
Aber trotzdem: Feedback = :herz:
Manchmal ist es leicht, die Antwort zu finden. Manchmal nicht. Manchmal fällt es uns sogar schwer, die richtige Frage zu stellen.
(Terry Pratchett - Hohle Köpfe)