28.06.2007, 21:26
um erhlcich zu sein steht sie wirklich auch woanders
, dachte mir nur, sie interessiert euch vielleicht und tatsächlich fb!
War mir nciht so sicher, weil es ja ein gg-forum ist^^
vielen dank für so schnele rückmeldung!
Portland
Das Leben danach
Vieles hat sich seit âMarissas Todâ verändert: Das Leben geht weiter. Ryan hat, nach einem Boxerlebnis im Käfig, die Liebe wieder für sich entdeckt und führt zurzeit, nach Anfangsschwierigkeiten, eine krisenfreie Beziehung mit Taylor. Sandy ist zufrieden mit seinem neuen alten Job als Pflichtverteidiger. Summer hat in der Brown Che kennen gelernt und wird eine Art Hippie. Seth arbeitet in einem Comicladen. Die Beziehung zwischen Seth und Summer scheint den Bach hinunter zu gehen, sie haben noch kein Wort miteinander gewechselt. Marissa lebt bei Volchok, ohne Hoffnung. Kaitlin ist nun in Newport und geht auf die Harbor, wo sie sich mit Lukes Zwillingsbrüdern Eric und Brad anfreundet. Dr. Roberts fühlt sich ein wenig überfordert was seine Verlobte betrifft, denn Julie trinkt zuviel und Jimmy wagt sich nach der schrecklichen Nachricht von dem Tod seiner Tochter mit seinem Segelboot auf hohe See . . .
âHey, Summer -â, Seth war guter Hoffnung, dass es dieses eine Mal endlich hinhauen würde. Heute würde es . . . Hi, ich bin im Moment nicht erreichbar, oder will einfach nicht mit dir reden, weil du was verbockt hast oder so. Seufzend würgte Cohen ein weiteres Mal den Anrufbeantworter seiner Freundin (zumindest nahm er an, dass sie seine Freundin war) ab. Ob er etwas verbockt hatte? So sehr es manche auch wundern würde: nein. Und das war eins von den wenigen Dingen, die er ganz genau wusste. Ob sie nicht mehr mit ihm reden wollte? Offensichtlich.
Wütend, vielleicht auf sich selbst, wahrscheinlich aber einfach auf die gesamte Situation, warf er sein Handy auf das Bett und lieà sich anschlieÃend ebenfalls in die Kissen sinken. Frustriert schielte der Junge auf den kleinen Schrank neben dem Kopfende. Auch sein Plastikpferd und, neben Ryan, bester Freund, schien im Moment keine groÃe Lust auf tiefschürfende Gespräche zu haben. âTja Oatsâ, meinte Seth. âNun sind wir weder auf uns allein gestellt. Du und ich. Wie in alten Zeiten.â Alte Zeiten, die er nie wieder aufleben lassen wollte.
Summer schloss die dunkle Holztür hinter sich und stellte mit einem schnellen Blick auf das Bett ihrer Mitbewohnerin fest, dass sie allein im Zimmer war. Nervös nahm sie ihre buntgehäkelte Haube von den dunklen Haaren und drückte auf den Knopf am Anrufbeantworter, als sie den blinkenden Knopf bemerkte.
Sie haben 3 neue Nachrichten. Noch bevor die mechanische Stimme die erste ankündigte, wusste sie, von wem sie war. Früher hatte sie dieses Gefühl geliebt, wie so vieles an Cohen, sie hatte es gemocht, genau zu wissen, wann er die Tür öffnen würde, wann seine Nummer auf dem Handydisplay erscheinen würde. Doch in letzter Zeit hatte sie nur Angst davor, dass er irgendwann vor ihr stehen würde, und sie keinen Ausweg mehr hätte.
Hi Summer. Du bist wohl gerade nicht erreichbar. Na ja, ich wollte dir nur sagen wir vermissen dich â stimmts Captain Oats? Brrrr! Also ich versuchâs später wieder!
Schmunzelnd lieà Summer sich auf den harten und ungemütlichen Sessel nieder und legte ihre Haube auf dem Schreibtisch ab. Mit angezogenen Beinen lauschte sie der zweiten Nachricht â wieder kein Zweifel, wer es sein würde.
Hey! Ich bins wieder. Stell dir vor, Ryan scheint glücklich zu sein! Ja genau, er ist glücklich mit Taylor. Es ist richtig unheimlich... du weiÃt schon, sonst springt er nicht so in der Gegend herum und grinst wie ein Honigkuchenpferd. Und jetzt rate mal, wer sich näher kommt! Dein Dad und ich, und zwar beim Golfschauen, nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Wie auch immer: da siehst du, zu was mich deine Abwesenheit treibt â nicht das was du jetzt denkst... Ruf mich doch einfach an.
Die dritte Nachricht. Leer. Genau wie ihr Herz in diesem Moment und wie ihr Kopf, in dem sie glaubte, das Meer rauschen zu hören, das glitzernde, türkisblaue Wasser von Newport Beach. Die braunen Augen füllten sich mit Tränen, doch noch lieà sie diese nicht frei. Nicht schon wieder.
In dem Moment wurde die Tür aufgerissen und Che stand mit zerschlissener Jeans und einem ausgewaschenen T-shirt mit der Aufschrift Rettet den Baum in ihrem Zimmer: âSie wollen ihn fällen!â Im nächsten Augenblick rauschte er auch schon wieder auf den Gang.
âIch kommeâ, flüsterte Summer und streifte ein neues T-shirt über. Es zeigte einen Baum, in den bereits eine scharfe Axt gedrungen war. Rette mich.
Ein Glas Wein würde einen schon nicht umbringen. Aber vielleicht drei, vier... Man musste es nur ausprobieren.
Leicht angeheitert führte Julie ein weiteres Mal ihr Glas zu den vollen Lippen und nahm einen kräftigen Schluck.
âMum?!â
âIch bin hier!â, rief Julie und versuchte dabei nicht zu betrunken zu klingen, während sie hastig die halbvolle Flasche mit einer Hand hinter ihrem Rücken versteckte und das beinahe geleerte Glas auf den Boden stellte, sodass ihr bodenlanges Kleid darüber fiel.
âWo ist hier?â, fragte Kaitlin nach, als sie die Treppe herunter kam.
âIn der Küche!â
Als Julie ihre jüngste und seit einiger Zeit einzige Tochter erblickte, schluckte sie ihren Kummer hinunter und tat, was von einer Mutter erwartet wurde, nur ihrer kleinen Tochter sollte eine hilfreiche Schulter zum ausweinen zustehen. Sie straffte mit einem gezwungenen Lächeln den zuvor noch gebeugten Rücken und wartete ab.
âIch bin dann wegâ, Kaitlin schien nur so von guter Laune zu sprühen, doch Julie konnte den stechenden Schmerz in ihren traurigen Augen sehen. âFährst du mich?â
âSo früh schon? Wo â wohin denn?â, niemals konnte sie in ihrer jetzigen Verfassung fahren, nicht ohne ein weiteres ihrer Kinder in Gefahr zu bringen.
âDa ist diese Party bei -â, die Fünfzehnjährige stutzte, als ihre Mutter für eine Nanosekunde nicht auf das wertvolle Beweismittel geachtet hatte und die Flasche klirrend Bekanntschaft mit dem harten Boden machte. Scherben sprenkelten das dunkle Holz wie der Tau am frühen Morgen an den Grashalmen hing. Roter Wein bildete eine kleine Lache um die Markenschuhe von Julie Cooper-Nichol. Die Ertappte stand da, unsicher, unwissend was nun zu tun war.
âIch nehmâ das Skateboardâ, Kaitlin machte auf dem Absatz kehrt. Im nächsten Moment fiel die schwere Haustür ins Schloss. Bei dem plötzlichen Laut fuhr Julie zusammen und wurde sogleich von groÃer Trauer zu Boden gedrückt. Mit zitternden Knien hockte sie in den Scherben ihres bisherigen Lebens. Bevor die erste Träne sich ihren Weg durch ihr perfektes Make-up suchen konnte, griff Julie wieder nach ihrem Glas, ihrem Rettungsanker.
âHeyâ, Kirsten wandte sich überrascht in ihrem Morgenmantel nach ihrem Mann um, der soeben die Cohen-Küche betrat. âIch dachte du wärst schon weg?â
Sandy drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und griff nach einem Beagle. âDas dachte ich auch!â, er hob seine schwarze Aktentasche hoch und versuchte gleichzeitig von seinem Frühstück zu kosten. âIch bin spät dran.â
Ein weiterer Kuss und der Pflichtverteidiger verlies das Haus, eine schmunzelnde Ehefrau zurücklassend.
Kirsten hob überrascht den Blick, als ihr Sohn (ebenfalls im Morgenmantel) vor den silbernen Kühlschrank trat. âWas ist denn heute mit der Arbeit?â
Seth fuhr erschrocken und ertappt herum, fing sich aber sogleich wieder: âErstens: heute ist Wochenende. Und zweitens: ich bin krank.â
Bei den letzten paar Wörtern begann er zu röcheln, verdrehte die braunen Augen und täuschte gekonnt einen Hustenanfall vor.
âSeth-â, setzte Kirsten zu einer weiteren âin-Selbstmitleid-baden-ist-keine-Lösungâ Rede an.
âIch weiÃ, ich weiÃâ, konnte sie der Junge (diese hellseherische Fähigkeit hatte er wohl von seinem Dad) noch stoppen. âGib mir lieber die Zeitung.â
Kopfschüttelnd tat Mrs. Cohen wie ihr geheiÃen und sah ihrem Sohn dann traurig nach, als er sich schlürfend wieder in sein Zimmer begab, das ungekämmte Haar stand nach allen Seiten ab und lieà vermuten, dass die Dusche schon länger nicht mehr die Ehre hatte, den Sethman als Gast zu begrüÃen. Seufzend lieà Kirsten ihre Augen nach unten wandern und entdeckte einen Brief, der an sie adressiert war. Sie stutze. Früher, als ihr Dad noch gelebt hatte, hatte dieser sich einen Spaà daraus gemacht nur ihren Namen und ab und zu den seines Enkels auf Postkarten und ähnlichem zu schreiben, da er seine Abneigung gegen Sandford nie unterdrückt hatte... Doch der gefürchtete Caleb Nichol war tot.
Unsicher wendete Kirsten den Brief in ihren Händen und las den Absender.
Marissa Cooper starrte stur auf ihre im Schoà gefalteten Hände und ignorierte hartnäckig Volchoks Worte, wie sie es sich in den letzten Monaten angewöhnt hatte. Jedes Mal wenn er sie berührt hatte, wenn sein Atem über ihre bloÃe Haut fuhr und seine rauen Hände über ihr stoppeliges Haar strichen, blendete sie ihn aus, denn nichts schmerzte mehr, als das Wissen, dass es wirklich passierte, dass es nicht nur eine Illusion war.
Auch jetzt achtete sie nicht auf ihn, als er sie hochzog und ihre Lippen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss vereinigten. In den Anfangszeiten, in den ersten paar Wochen, die schlimmste Zeit ihres Lebens, da hatte sie sich noch gewährt, da hatte sie noch so etwas wie Angst oder Abscheu gespürt. Damals hatte sie noch sein volles Gewicht auf sich gespürt, hatte den Geruch nach Alkohol und Dreck unfreiwillig in sich aufgesogen.
Doch heute, nach Tagen des Leidens, nach Wochen des Hassens, heute, fühlte sie nichts.
Ryan fuhr sacht mit dem Daumen das hübsche Gesicht der Verlorenen nach, die Konturen auf dem abgegriffenen Foto waren nichts weiter als eine Lüge, wunderschön und grausam zugleich. Und gerade, als er sich wieder von dieser undurchdringlichen Hölle umgeben fühlte, stand ein Engel plötzlich im Poolhaus.
âRyan.â
Ryan schob schnell das Bild unter die Bettdecke und erhob sich. âTaylor.â
âBist du soweit?â, Taylor sah ihn fragend an und legte soviel Liebe und wissendes Mitleid in diesen einen Blick das es wehtat.
Wann war Ryan Atwood das letzte mal soweit gewesen?
âRyan?â, nun zitterte ihre Stimme, wie immer, wenn ihr bewusst wurde, dass er an jene Nacht dachte. Angst, pure Angst.
Schnell trat der Junge an sie heran und nahm sie schützend in die Arme, vor allem würde er sie verteidigen, nichts würde ihr schaden, niemand würde ihr etwas antun, nicht mal er selbst. âIch bin soweit.â
Und seine Stimme, seine Haltung gewann an Sicherheit und Kraft zurück.
Taylor lächelte erleichtert, nun war er wieder der, in den sie sich verliebt hatte.


vielen dank für so schnele rückmeldung!
Portland
Das Leben danach
Vieles hat sich seit âMarissas Todâ verändert: Das Leben geht weiter. Ryan hat, nach einem Boxerlebnis im Käfig, die Liebe wieder für sich entdeckt und führt zurzeit, nach Anfangsschwierigkeiten, eine krisenfreie Beziehung mit Taylor. Sandy ist zufrieden mit seinem neuen alten Job als Pflichtverteidiger. Summer hat in der Brown Che kennen gelernt und wird eine Art Hippie. Seth arbeitet in einem Comicladen. Die Beziehung zwischen Seth und Summer scheint den Bach hinunter zu gehen, sie haben noch kein Wort miteinander gewechselt. Marissa lebt bei Volchok, ohne Hoffnung. Kaitlin ist nun in Newport und geht auf die Harbor, wo sie sich mit Lukes Zwillingsbrüdern Eric und Brad anfreundet. Dr. Roberts fühlt sich ein wenig überfordert was seine Verlobte betrifft, denn Julie trinkt zuviel und Jimmy wagt sich nach der schrecklichen Nachricht von dem Tod seiner Tochter mit seinem Segelboot auf hohe See . . .
âHey, Summer -â, Seth war guter Hoffnung, dass es dieses eine Mal endlich hinhauen würde. Heute würde es . . . Hi, ich bin im Moment nicht erreichbar, oder will einfach nicht mit dir reden, weil du was verbockt hast oder so. Seufzend würgte Cohen ein weiteres Mal den Anrufbeantworter seiner Freundin (zumindest nahm er an, dass sie seine Freundin war) ab. Ob er etwas verbockt hatte? So sehr es manche auch wundern würde: nein. Und das war eins von den wenigen Dingen, die er ganz genau wusste. Ob sie nicht mehr mit ihm reden wollte? Offensichtlich.
Wütend, vielleicht auf sich selbst, wahrscheinlich aber einfach auf die gesamte Situation, warf er sein Handy auf das Bett und lieà sich anschlieÃend ebenfalls in die Kissen sinken. Frustriert schielte der Junge auf den kleinen Schrank neben dem Kopfende. Auch sein Plastikpferd und, neben Ryan, bester Freund, schien im Moment keine groÃe Lust auf tiefschürfende Gespräche zu haben. âTja Oatsâ, meinte Seth. âNun sind wir weder auf uns allein gestellt. Du und ich. Wie in alten Zeiten.â Alte Zeiten, die er nie wieder aufleben lassen wollte.
Summer schloss die dunkle Holztür hinter sich und stellte mit einem schnellen Blick auf das Bett ihrer Mitbewohnerin fest, dass sie allein im Zimmer war. Nervös nahm sie ihre buntgehäkelte Haube von den dunklen Haaren und drückte auf den Knopf am Anrufbeantworter, als sie den blinkenden Knopf bemerkte.
Sie haben 3 neue Nachrichten. Noch bevor die mechanische Stimme die erste ankündigte, wusste sie, von wem sie war. Früher hatte sie dieses Gefühl geliebt, wie so vieles an Cohen, sie hatte es gemocht, genau zu wissen, wann er die Tür öffnen würde, wann seine Nummer auf dem Handydisplay erscheinen würde. Doch in letzter Zeit hatte sie nur Angst davor, dass er irgendwann vor ihr stehen würde, und sie keinen Ausweg mehr hätte.
Hi Summer. Du bist wohl gerade nicht erreichbar. Na ja, ich wollte dir nur sagen wir vermissen dich â stimmts Captain Oats? Brrrr! Also ich versuchâs später wieder!
Schmunzelnd lieà Summer sich auf den harten und ungemütlichen Sessel nieder und legte ihre Haube auf dem Schreibtisch ab. Mit angezogenen Beinen lauschte sie der zweiten Nachricht â wieder kein Zweifel, wer es sein würde.
Hey! Ich bins wieder. Stell dir vor, Ryan scheint glücklich zu sein! Ja genau, er ist glücklich mit Taylor. Es ist richtig unheimlich... du weiÃt schon, sonst springt er nicht so in der Gegend herum und grinst wie ein Honigkuchenpferd. Und jetzt rate mal, wer sich näher kommt! Dein Dad und ich, und zwar beim Golfschauen, nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Wie auch immer: da siehst du, zu was mich deine Abwesenheit treibt â nicht das was du jetzt denkst... Ruf mich doch einfach an.
Die dritte Nachricht. Leer. Genau wie ihr Herz in diesem Moment und wie ihr Kopf, in dem sie glaubte, das Meer rauschen zu hören, das glitzernde, türkisblaue Wasser von Newport Beach. Die braunen Augen füllten sich mit Tränen, doch noch lieà sie diese nicht frei. Nicht schon wieder.
In dem Moment wurde die Tür aufgerissen und Che stand mit zerschlissener Jeans und einem ausgewaschenen T-shirt mit der Aufschrift Rettet den Baum in ihrem Zimmer: âSie wollen ihn fällen!â Im nächsten Augenblick rauschte er auch schon wieder auf den Gang.
âIch kommeâ, flüsterte Summer und streifte ein neues T-shirt über. Es zeigte einen Baum, in den bereits eine scharfe Axt gedrungen war. Rette mich.
Ein Glas Wein würde einen schon nicht umbringen. Aber vielleicht drei, vier... Man musste es nur ausprobieren.
Leicht angeheitert führte Julie ein weiteres Mal ihr Glas zu den vollen Lippen und nahm einen kräftigen Schluck.
âMum?!â
âIch bin hier!â, rief Julie und versuchte dabei nicht zu betrunken zu klingen, während sie hastig die halbvolle Flasche mit einer Hand hinter ihrem Rücken versteckte und das beinahe geleerte Glas auf den Boden stellte, sodass ihr bodenlanges Kleid darüber fiel.
âWo ist hier?â, fragte Kaitlin nach, als sie die Treppe herunter kam.
âIn der Küche!â
Als Julie ihre jüngste und seit einiger Zeit einzige Tochter erblickte, schluckte sie ihren Kummer hinunter und tat, was von einer Mutter erwartet wurde, nur ihrer kleinen Tochter sollte eine hilfreiche Schulter zum ausweinen zustehen. Sie straffte mit einem gezwungenen Lächeln den zuvor noch gebeugten Rücken und wartete ab.
âIch bin dann wegâ, Kaitlin schien nur so von guter Laune zu sprühen, doch Julie konnte den stechenden Schmerz in ihren traurigen Augen sehen. âFährst du mich?â
âSo früh schon? Wo â wohin denn?â, niemals konnte sie in ihrer jetzigen Verfassung fahren, nicht ohne ein weiteres ihrer Kinder in Gefahr zu bringen.
âDa ist diese Party bei -â, die Fünfzehnjährige stutzte, als ihre Mutter für eine Nanosekunde nicht auf das wertvolle Beweismittel geachtet hatte und die Flasche klirrend Bekanntschaft mit dem harten Boden machte. Scherben sprenkelten das dunkle Holz wie der Tau am frühen Morgen an den Grashalmen hing. Roter Wein bildete eine kleine Lache um die Markenschuhe von Julie Cooper-Nichol. Die Ertappte stand da, unsicher, unwissend was nun zu tun war.
âIch nehmâ das Skateboardâ, Kaitlin machte auf dem Absatz kehrt. Im nächsten Moment fiel die schwere Haustür ins Schloss. Bei dem plötzlichen Laut fuhr Julie zusammen und wurde sogleich von groÃer Trauer zu Boden gedrückt. Mit zitternden Knien hockte sie in den Scherben ihres bisherigen Lebens. Bevor die erste Träne sich ihren Weg durch ihr perfektes Make-up suchen konnte, griff Julie wieder nach ihrem Glas, ihrem Rettungsanker.
âHeyâ, Kirsten wandte sich überrascht in ihrem Morgenmantel nach ihrem Mann um, der soeben die Cohen-Küche betrat. âIch dachte du wärst schon weg?â
Sandy drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und griff nach einem Beagle. âDas dachte ich auch!â, er hob seine schwarze Aktentasche hoch und versuchte gleichzeitig von seinem Frühstück zu kosten. âIch bin spät dran.â
Ein weiterer Kuss und der Pflichtverteidiger verlies das Haus, eine schmunzelnde Ehefrau zurücklassend.
Kirsten hob überrascht den Blick, als ihr Sohn (ebenfalls im Morgenmantel) vor den silbernen Kühlschrank trat. âWas ist denn heute mit der Arbeit?â
Seth fuhr erschrocken und ertappt herum, fing sich aber sogleich wieder: âErstens: heute ist Wochenende. Und zweitens: ich bin krank.â
Bei den letzten paar Wörtern begann er zu röcheln, verdrehte die braunen Augen und täuschte gekonnt einen Hustenanfall vor.
âSeth-â, setzte Kirsten zu einer weiteren âin-Selbstmitleid-baden-ist-keine-Lösungâ Rede an.
âIch weiÃ, ich weiÃâ, konnte sie der Junge (diese hellseherische Fähigkeit hatte er wohl von seinem Dad) noch stoppen. âGib mir lieber die Zeitung.â
Kopfschüttelnd tat Mrs. Cohen wie ihr geheiÃen und sah ihrem Sohn dann traurig nach, als er sich schlürfend wieder in sein Zimmer begab, das ungekämmte Haar stand nach allen Seiten ab und lieà vermuten, dass die Dusche schon länger nicht mehr die Ehre hatte, den Sethman als Gast zu begrüÃen. Seufzend lieà Kirsten ihre Augen nach unten wandern und entdeckte einen Brief, der an sie adressiert war. Sie stutze. Früher, als ihr Dad noch gelebt hatte, hatte dieser sich einen Spaà daraus gemacht nur ihren Namen und ab und zu den seines Enkels auf Postkarten und ähnlichem zu schreiben, da er seine Abneigung gegen Sandford nie unterdrückt hatte... Doch der gefürchtete Caleb Nichol war tot.
Unsicher wendete Kirsten den Brief in ihren Händen und las den Absender.
Marissa Cooper starrte stur auf ihre im Schoà gefalteten Hände und ignorierte hartnäckig Volchoks Worte, wie sie es sich in den letzten Monaten angewöhnt hatte. Jedes Mal wenn er sie berührt hatte, wenn sein Atem über ihre bloÃe Haut fuhr und seine rauen Hände über ihr stoppeliges Haar strichen, blendete sie ihn aus, denn nichts schmerzte mehr, als das Wissen, dass es wirklich passierte, dass es nicht nur eine Illusion war.
Auch jetzt achtete sie nicht auf ihn, als er sie hochzog und ihre Lippen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss vereinigten. In den Anfangszeiten, in den ersten paar Wochen, die schlimmste Zeit ihres Lebens, da hatte sie sich noch gewährt, da hatte sie noch so etwas wie Angst oder Abscheu gespürt. Damals hatte sie noch sein volles Gewicht auf sich gespürt, hatte den Geruch nach Alkohol und Dreck unfreiwillig in sich aufgesogen.
Doch heute, nach Tagen des Leidens, nach Wochen des Hassens, heute, fühlte sie nichts.
Ryan fuhr sacht mit dem Daumen das hübsche Gesicht der Verlorenen nach, die Konturen auf dem abgegriffenen Foto waren nichts weiter als eine Lüge, wunderschön und grausam zugleich. Und gerade, als er sich wieder von dieser undurchdringlichen Hölle umgeben fühlte, stand ein Engel plötzlich im Poolhaus.
âRyan.â
Ryan schob schnell das Bild unter die Bettdecke und erhob sich. âTaylor.â
âBist du soweit?â, Taylor sah ihn fragend an und legte soviel Liebe und wissendes Mitleid in diesen einen Blick das es wehtat.
Wann war Ryan Atwood das letzte mal soweit gewesen?
âRyan?â, nun zitterte ihre Stimme, wie immer, wenn ihr bewusst wurde, dass er an jene Nacht dachte. Angst, pure Angst.
Schnell trat der Junge an sie heran und nahm sie schützend in die Arme, vor allem würde er sie verteidigen, nichts würde ihr schaden, niemand würde ihr etwas antun, nicht mal er selbst. âIch bin soweit.â
Und seine Stimme, seine Haltung gewann an Sicherheit und Kraft zurück.
Taylor lächelte erleichtert, nun war er wieder der, in den sie sich verliebt hatte.
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