Navy CIS: Wo bist Du? ~PG13~
#8

Danke an meine treue und scheinbar einzige Leserin, Kiri-Miri (von mir auch freundschaftlich JUMIPI genannt).
EDIT: Ist geprüft.
Disclaimer: Mir gehört Navy CIS nicht.
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4.

Dankbar trank Abby einige Schlucke Wasser, bevor ihr der Knebel wieder brutal in den Mund gestopft wurde. Ihren Durst hatte sie leidlich gestillt. Was sie erwartete, wusste sie nicht, aber sie glaubte noch immer an das Gute und an Gibbs.

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„McGee, Ziva!“, rief Tony seinen Kollegen zu, die er mit seiner Anwesenheit überraschte. „Was habt Ihr herausgefunden?“

„Wir haben einen Teilabdruck in sehr schlechter Qualität. Ich scanne ihn gerade ein“, erwiderte Ziva.

„Und was hast Du so getrieben, Probie?“

„Ähm, nichts Tony,“, stotterte McGee zweifelnd, „aber ich habe Abbys Handy untersucht, leider war nichts Brauchbares festzustellen, was wir nicht eh schon wussten. Wie ist die Stimmung?“

„Wie wird sie wohl sein, wenn Abby verschwunden ist und dazu noch ein Entführerbrief auftaucht. Hm? Sag’s mir McGee, wie?“ Bei allen waren die Nerven gespannt und Tony tat das, was er gerne machte, wenn er nicht wusste, was er noch tun konnte, er stichelte McGee. „Natürlich ist Gibbs hellauf begeistert davon.“

„Tony, was habt Ihr herausgefunden?“ Auch Ziva war neugierig.

„Dass sie an nichts besonderem gearbeitet hat, an dem wir nicht auch beteiligt waren.“

„Aber es muss doch eine Verbindung zu der Entführung oder irgend etwas anderes geben, ein Indiz.“ Flehend schaute sie zu Tony, denn auch sie wusste nicht mehr weiter genau wie er.

Da Tony dies aber nicht aussprechen wollte, ging er wieder, auch wenn er nicht wusste, wohin.

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Am Liebsten wäre er endlich ins Bett gegangen, um den verpassten Schlaf nachzuholen, aber niemand anderes hatte das getan oder würde es tun, auch Abby nicht. Sie hätte vielmehr durchgearbeitet bis das Problem gelöst war.

Für ihn hatte sie sich eingesetzt, als er unter Mordverdacht stand, für McGee, als er im Dienst fälschlicherweise auf einen Polizisten geschossen hatte, für Kate, als sie mithalf, den Mordfall zu lösen und für Gibbs hatte sie sich sowieso immer eingesetzt. Trotzdem konnte er sich nicht mehr konzentrieren.

Eine Lösung musste aber gefunden werden, auch wenn er noch nicht wusste, wie die aussehen würde. Eine Person hatten sie bisher noch nicht um Rat gefragt, die sich aber niemals scheute, einen Rat zu geben, Ducky.

Also stieg Tony in den Fahrstuhl und fuhr damit eine Etage weiter nach unten. Zum ersten Mal seit sie zurückgekehrt waren, schaute er auf seine Uhr. Mittlerweile waren sie schon mehrere Stunden mit diesem Fall beschäftigt. Erst wurde der Tatort von ihnen untersucht und dann hatten sie noch einige Zeit mit Recherche und Untersuchungen verbracht.

Der Fahrstuhl erreichte das Kellergeschoss und er stieg aus. Eine angenehm kühle Luft herrschte hier. Dadurch wurde er wieder ein wenig wacher. Durch die Schiebetür betrat er den Autopsiesaal.

Palmer bereitete gerade eine Leiche vor.

„Palmer, ist Ducky schon da?“

Überrascht drehte sich dieser um, als er seinen Namen hörte.

Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Sofort fragte Tony sich, wobei er ihn ertappt hatte, denn er hatte nichts Auffälliges getan, zumindest nichts Auffälliges für diesen Ort.

„Ja, er zieht sich gerade um.“ Nachdem er das Notwendige gesagt hatte, wendete sich der Gehilfe wieder der Leiche zu, konnte sich aber, wohl wissend dass Tony ihn beobachtete, nicht auf seine Arbeit konzentrieren. Erleichtert nahm er daher das Geräusch der Tür zur Kenntnis, als Ducky den Umkleideraum verließ und den Autopsiesaal betrat.

„Tony, was machst Du so früh schon hier?“

„Hast Du mit Gibbs gesprochen?“

„Nein, sollte ich?“

„Du weißt es also noch nicht?“

„Was, Tony?“

„Abby ist entführt worden.“

„Was? Wie? Wann?“

„Wir wissen nichts Genaues."

„Dann verlass den Autopsiesaal und ermittle weiter. Du willst doch nicht, dass sie dort landet, oder?“, sagte Ducky fragend und deutete gleichzeitig zu den Obduziertischen.

Duckys Rede gab Tony neuen Elan, denn er hatte sich nach Kates Tod geschworen, nie wieder in der Autopsie von jemand Abschied nehmen zu wollen. Nie wieder.

„Danke Ducky, das werde ich, keine Sorge.“

Auf dem Absatz drehte er sich um und verließ zügig den Autopsiesaal, an seinem Arbeitsplatz wartete viel Material, das gesichtet werden musste. Wenn ihm auch nur ein Fitzel Papier einen Hinweis auf die Entführer geben konnte, so wollte er diesen Fitzel finden.

Von dem Gespräch hatte Palmer nichts mitbekommen, er war schon wieder voll und ganz mit der Leiche beschäftigt, als Ducky zu ihm kam.

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Gibbs saß an seinem Platz, starrte ins Leere und dachte über die Fälle der jüngsten Vergangenheit nach und was er bei der Durchsicht dieser übersehen haben könnte. Dabei wurde er von der Direktorin beobachtet.

Zu gern hätte sie gewusst, was in seinem Kopf vorging wie wahrscheinlich sein gesamtes Team, aber er war für sowohl für sein als auch für sie undurchschaubar, dabei kannte sie ihn gut.

Auch sie hatte eine Nachtschicht hinter sich. Obwohl sie Gibbs jegliche Ermittlung untersagt hatte, war sie doch sofort ins Büro gefahren. Im Grunde genommen war Abby kein Entführungsopfer auf den ersten Blick, denn direkt hatte sie mit Ermittlungen und Fällen nichts zu tun und war nur im Hintergrund tätig. Doch trotzdem war sie, Jenny Shepard, die Direktorin und somit indirekt verantwortlich für ihre Untergebenen, sei es Gibbs oder Abby oder irgendjemand anderes.

Langsam ging sie mit zwei Bechern Kaffee in den Händen die Treppen runter, denn sie musste wissen, wie der aktuelle Stand der Dinge war. Auch ohne ihre Erlaubnis hatte er Ermittlungen angestellt, das wusste sie. So war er schon immer gewesen.

Auf seine Umgebung achtete er immer, auch wenn er in Gedanken versunken zu sein schien, wie in diesem Augenblick. Natürlich hatte er Jenny schon längst aus dem Augenwinkel bemerkt, wie er sie immer bemerkte, sobald sie sich ihm näherte. Denn sie und ihr Parfüm waren einfach bezaubernd.

„Jethro, wie geht es Dir?“, fragte sie ihn und stellte einen Becher vor ihm hin. Entgegen ihrer Gewohnheit redete sie ihn mit seinem Vornamen an, obwohl sie im Dienst waren.

„Gut.“ Er log sie an und grinste dabei schief. So wollte er ihr vorspielen, genau das getan zu haben, was sie verlangt hatte, nichts. Erst danach nahm er den Becher und hob den Deckel an. Schwarz wie die Nacht, wie er ihn seit jeher mochte. Während sie weiter sprach, nahm er einen großen Schluck davon.

„Jethro, ich kenne dich.“ So sagte sie ihm, dass sie sehr wohl wusste, dass er ihrer Order zuwider gehandelt hatte. „Was habt ihr also bisher ermittelt?“

„Nichts, Abby ist immer noch verschwunden, wir haben ihr Handy und einen Erpresserbrief.“ Sein ruhiger Tonfall überraschte sie.

„Einen Erpresserbrief? Und das sagst Du mir erst jetzt? Das verändert alles. Eröffne einen Fall.“

Obwohl er sie die ganze Zeit unverwandt angeschaut hatte, schaute er erst jetzt in ihre Augen und sie sah Sorgen, viele Sorgen. Ein Mitglied seines Teams, Kate, hatte er schon verloren. Auch noch Abby zu verlieren, würde er nicht verkraften.

„Danke.“, war sein einziges Wort, bevor er den Blick von den Augen seiner Vorgesetzten löste.

„Habt ihr irgendwelche Spu...“ Abrupt hörte sie auf zu fragen, denn die Konsequenz wurde ihr bewusst. Ohne Abby, die Forensikerin, konnten keine Untersuchungen stattfinden. Nun war selbst sie ratlos, auch wenn sie es nicht zeigte. Niemals Schwäche zeigen, das hatte sie von Jethro gelernt.

„Ziva untersucht den Brief zusammen mit McGee. Ich habe außerdem noch einen fremden Forensiker eingeschaltet.“

„Ziva?“, fragte die Direktorin erstaunt. „Ich regle die Formalitäten wegen dem Ersatz.“ Für einen Moment dachte sie über ihre nächsten Worte nach. „Abby kommt zurück!“, sagte sie mit Nachdruck in der Stimme.

„Ich weiß.“ Noch einmal schaute er in ihre Augen. Diesmal sah sie keine Sorgen, diesmal sah sie Wut und die Überzeugung, dass er alles tun würde, was in seiner Macht stand, um Abby zu retten. Dann wendete er seinen Blick vollends von ihr ab und konzentrierte sich wieder auf Abby, während sie langsam wieder zurück ging zu ihrem Büro.

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Ernüchtert schaltete Ziva bei allen Geräten wieder den Standbye-Modus ein. Neue Erkenntnisse hatte sie nicht gewonnen, nur die Erfahrung, dass diese Arbeit nicht so einfach war, wie es bei Abby erschien.

Sie hatte zwar einen Teilabdruck gewinnen können, der war jedoch qualitativ nicht gut. Als sie ihn nach dem Einscannen zur Identifizierung durch die Datenbanken jagen wollte, wurde sie durch die Mitteilung enttäuscht, dass dessen Merkmale dafür zu schlecht war.

Innerlich verfluchte sie sich selbst dafür, keine bessere Schülerin gewesen zu sein, wie sie es sonst immer gewesen war. Abby hätte sicher mehr Informationen aus dem Abdruck herausgeholt, obwohl es nur ein Teilabdruck war.

„Und nun?“, fragte McGee.

„Gibbs wird es wissen wollen. Lass uns hochgehen.“

Zügig ging Ziva zum Fahrstuhl. Angst hatte sie keine vor Gibbs, aber den nötigen Respekt.

McGee folgte ihr, wenn auch nicht ganz so zügig. Er hatte auch keine wirkliche Angst vor ihm, dafür aber eine gehörige Portion Respekt, auf jeden Fall mehr als Ziva und Tony es jemals hatten oder zeigen würden. Trotz allem, was er bisher bei Gibbs gelernt und wie sehr dieser sich für ihn eingesetzt hatte, hatte er dies nicht verloren, hatte sich aber angewöhnt, dies nicht mehr zu zeigen. Denn laut Gibbs war Angst ein Zeichen von Schwäche und er wollte nicht schwach wirken.

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Als sich die Fahrstuhltür öffnete, stand Tony vor ihnen. Voller Elan war auch er wieder auf dem Weg nach oben, um seine Arbeit zu machen und eine Spur von Abby zu finden.

Im Gegensatz zu ihm sahen McGee und Ziva wie eine Trauergesellschaft aus. Woraus er schloss, dass sie aus dem Abdruck keine Erkenntnisse erzielt hatten.

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Die Dunkelheit ihres Verlieses wich langsam einem düsterem Grau. Über ihr war ein Spalt in der Mauer durch den wenig Licht fiel. Draußen musste es dämmern, also war sie schon mehrere Stunden gefangen.

Ihr Zeitgefühl hatte sie verloren, auch jegliches andere Gefühl. Nur einen Wunsch hatte sie, dies zu überleben und wieder frei zu sein. Sich selbst gab sie ein Versprechen. „Wenn Du das überlebst, Abby Sciuto, dann kaufst Du dir einen Leichenwagen, was Du schon immer wolltest und Du fängst an, auf das zu hören, was Gibbs sagt.“

Selbst in dieser Situation hatte er immer noch Einfluss auf sie und der war gut. Außerdem wollte sie mit ihm Essen gehen, wie es halt zu Geburtstagen bei ihnen Tradition war. So sollte ihr Leben nicht enden und so würde es auch nicht enden.

Danke an Jo & XY ungelöst - die weltbesten Künstlerinnen
Ideenlos und stolz darauf!
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