20.07.2007, 12:23
Vielen Dank für das FB euch zweien.
Und zum Ferienstart (in Sachsen) gibt's nen neuen Teil
Viel SpaÃ
Part 14 - I promise
Rory war sehr froh, dass ihre GroÃmutter ihr nun helfen wollte. Wie versprochen kannte sie jemanden, der Tina und Rory für einige Tage eine Unterkunft gewährleisten konnte. Er hieà Taylor und schuldete Emily scheinbar noch einen gefallen. Widerwillig nahm er die beiden Mädchen schlieÃlich auf.
„ Danke Grandma, du hast mir sehr geholfen“ bedankte sich Rory herzlich und umarmte sie.
„ Das tue ich doch gern für dich, denn schlieÃlich gehörst du zu uns, zu den Gilmores“ antwortete Emily freundlich und zwinkerte sie an. Rory fühlte sich immer noch etwas unsicher ihr gegenüber, doch sie wusste, dass sie ihrer Grandma vertrauen konnte.
„ Wirst du es Mom sagen? Ich meine, dass ich hier bin!“ fragte Rory nun, während sie Emily besorgt anblickte. „ Nein, das werde ich nicht, du wirst es ihr sagen.“
Rory hatte Angst und machte sich Sorgen. Was, wenn ihre Mutter nichts von ihr wissen wollte? Was, wenn sie völlig anders wäre, als sie sich Rory immer vorstellte? Oder wenn sie weitere Kinder hätte und einen Ehemann, der nichts von ihrer Existenz weiÃ?
Würde sie vielleicht sogar das Leben ihrer Mutter zerstören? Und würde sie ihre Mutter an den Schmerz erinnern und daran, dass sie diese Tochter nie wollte?
Doch wenn sie es nicht versuchen würde, würde sie es nie erfahren. Sie hatte diese Reise nicht für umsonst gemacht, diese Tränen waren nicht umsonst geflossen und sie hatte nicht ihr Leben für umsonst zurückgelassen. Sie musste ihre Mutter finden und wissen, wie sie darüber dachte.
Doch zuerst einmal wollte sie sich mit Tina in der Stadt umsehen und einige Besorgungen machen.
„ Doose´s Market. Klingt wie eine entlaufene Gans, wenn du mich fragst“ Tina und Rory standen ratlos vor dem Supermarkt von Stars Hollow.
„ Hm…oder wie böses Dosengemüse, welches uns alle vernichten will“ gab Rory etwas nachdenklich wirkend zurück.
„ Also, wir brauchen Kekse, SüÃigkeiten, Getränke und Suppen“ meinte Tina freundlich, als Sie mit Rory den Supermarkt betreten hatte.
Es war ein kleiner Supermarkt mit wenigen Angeboten, doch für ihre Zwecke genügte er scheinbar.
„ Ich kümmere mich um die Kekse und die SüÃigkeiten“ entgegnete Rory sofort.
„ Ob wir das bezahlen können, wenn du die SüÃigkeiten aussuchst?!“ antwortete Tina und runzelte sich die Stirn.
„ Ja, dann nehme ich wohl die Getränke und Suppen. Oder hast du über Nacht kochen gelernt und wir können Gemüse, Reis und Nudeln einkaufen?“ Tina lachte laut. „ Wir zwei und kochen?“ stellte Rory in den Raum. Beide schüttelten den Kopf und sagten laut und deutlich „ Nein“. „ Aber wir könnten doch Taylor fragen“ meinte Tina nun. „ Nein, lieber nicht“ entgegnete Rory.
Suchend bewegte sie sich durch die Regale, bis sie endlich Edgar Screams Old Farmer Biskuits und einige Tüten Chips und andere SüÃigkeiten in den Händen hielt.
Sie steuerte auf die Kasse zu, um zu bezahlen, doch dann stieà sie sich versehentlich an der Kühltruhe und die Kekse glitten ihr aus der Hand.
Hastig bückte Rory sich, um die Kekse aufzuheben, als sie auf einmal jemand an ihrer Hand berührte.
Sie fühlte, wie durch ihren ganzen Körper ein seltsames Gefühl schoss.
Langsam sah sie auf.
Und da sah sie ihn.
Er war groÃ, hatte braunes, etwas längeres Haar und sah einfach umwerfend aus.
Rory schätzte ihn auf ihr Alter.
„ Hoppla, entschuldige“ sagte der Junge etwas verlegen. Rory war über seine tiefe Stimme verwundert.
Sie starrte ihn an, er starrte sie an.
Ein leises „ Danke“ entfuhr aus ihrem Mund.
Glücklicherweise schien er es zu überhört haben.
Für einen Moment herrschte Schweigen.
Alles drehte sich in Rorys Kopf.
Um die peinliche Stille zu durchbrechen fragte Rory ihn, ob er hier arbeite.
Doch dann sah sie auf seine Schürze.
Sie war grün mit gelber Aufschrift, Doose´s Market.
„Oh, wie dumm, es steht ja auf deiner Schürze“ Rory blickte nun verlegen zu Boden.
„ Keine Ursache, ich…“ fing er an, doch Tina unterbrach ihn. „ Rory kommst du?“ rief sie von der Kasse aus ihrer Freundin zu.
Doch Rory wollte eigentlich noch nicht gehen, sie wollte für immer hier stehen bleiben und nur ihn ansehen.
„ Rory, hübscher Name“ riss er sie aus ihren Gedanken.
„ Ja, Rory ist eigentlich nicht mein richtiger Name, ich heiÃe Lorelai, weiÃt du? Doofe Angewohnheit mit Rory“ plapperte sie munter, aber auch etwas verlegen. Ihr Gesicht nahm die Farbe einer Tomate an.
„ Ich mag den Namen“ ergänzte der Junge.
Er sah ihr in ihre blau strahlenden Augen.
Auch sie wollte ihren Blick nicht abwenden…doch sie musste los.
„ Ich muss jetzt gehen“ Langsam und widerwillig wandte sich Rory von ihm ab und lief Richtung Kasse.
Doch dann blieb sie noch einmal stehen, drehte sich um und rief: „ Wie heiÃt du?“
Er lächelte sie an und entgegnete ohne zögern „ Dean“
„ Die Leute hier sind echt verrückt. Sie starren einen unaufhörlich an und fragen einen aus, wer man ist und wo man herkommt!“ bemerkte Tina zu Rory gewandt und schüttelte lachend den Kopf, während die beiden langsam durch Stars Hollow schlenderten.
Doch Rory hörte ihr nicht zu.
Sie musste immer noch an Dean, den Jungen aus dem Supermarkt, denken.
Sie hatte so etwas noch nie erlebt.
Tina bemerkte ihre ‚Abwesenheit’ aber schon bald.
„ Du wurdest scheinbar auch angestarrt, von diesem Jungen.“ bemerkte sie und lächelte ihre Freundin an.
Rory murmelte nur an leises „ Ja…“, denn es war ihr ein wenig peinlich.
Doch dann wurde Rory klar, dass sie nicht das Recht hatte an diesen Jungen zu denken. Eigentlich sollte sie doch an Cameron denken, an den Jungen den sie liebte! Doch als sie Dean sah, war Cameron wie aus ihrem Gedächtnis verschwunden. Rory hatte ein schlechtes Gewissen. Sie hatte Cam ohnehin schon genug weh getan, indem sie ihn einfach verlassen hatten, ohne ihm auch nur ein Wort zu sagen, und jetzt auch noch das.
„ Rory? Bist du noch da?“ Energisch wedelte Tina vor dem Gesicht ihrer Freundin herum.
Rory schreckte auf „ Ja, natürlich.“
Diese Stadt war echt verrückt.
In jeder Ecke waren Plakate zur Werbung für das erste „ Ultimative Freuden-fest der strahlenden Gesichter“ aufgehängt.
In blauer Schrift war ein kleiner Text darauf aufgedruckt: „ Wir begrüÃen Sie herzlich zum Freuden fest der Stadt Stars Hollow. Eingeladen sind alle heiteren Menschen, drauÃen bleiben müssen Miesepeter wie Luke. Eintritt: Ein strahlendes Lächeln“. Zur Krönung schmückte der strahlende Taylor das Plakat.
Die beiden Freundinnen sahen sich grinsend an.
Bis Tina das Wort ergriff „ Ich würde gerne Mal wissen, wer dieser Luke ist. Er scheint ja echt nicht gut drauf zu sein“
Rory nickte amüsiert.
„ Ich mach noch einige Besorgungen. Du kannst dir solange ja die Stadt ein wenig ansehen und einen Laden ausfindig machen, in dem es ordentlichen Kaffee gibt. In einer halben Stunde an diesem…hm…nennen wir es Pavillon hier?“ Rory nickte ihrer Freundin zu und willigte ein.
Etwas müde lief Rory die StraÃe entlang.
Auf einmal kam ein Mädchen ihres Alters auf sie zu gerannt.
„ Hey du, könntest du bitte meiner Mom erzählen, dass du mit diesem Jungen Kekse für die Pfadfinder verkaufst? Stell bitte keine Fragen, tu es einfach“ plapperte das koreanisch aussehende Mädchen völlig hektisch und deutete auf einen blond haarigen Jungen.
Rory überlegte kurz, dann antwortete sie „ Okay“ SchlieÃlich hatte sie nichts Besseres zu tun und Menschen half sie immer gerne, auch wenn sie dies etwas seltsam fand.
Das Mädchen sah sie verwundert an „ Und du stellst keine Fragen, warum?“ Rory schüttelte den Kopf.
„ Danke“ rief das Mädchen und verschwand.
Etwas verwirrt sah sie dem Mädchen nach und runzelte die Stirn. Plötzlich griff ihr jemand von Hinten an die Schulter.
„ Was hast du mit meiner Lane zu tun?“ schrie die ältere, etwas verbittert wirkende Frau Rory ins Ohr.
Sie wusste nicht wie ihr geschah und auf was sie sich da eingelassen hatte.
„ Ich…ich bin von den Pfadfindern und verkaufe Kekse…für einen wohltätigen Zweck“ stotterte Rory zusammen, während sie unsicher die Kekse in die Luft hob.
„ Und wer ist dieser Junge?“ Die Frau deutete auf einen blondhaarigen Jungen, der einige Meter vor ihnen rannte.
„ Ich…er…verkauft auch Kekse. Sie wissen ja, für den wohltätigen Zweck“ flunkerte Rory und trat nervös von einem auf den anderen FuÃ.
„ Und wo sind eure Uniformen?“ hackte die Frau nach.
„ Wir haben nicht genug Geld für Uniformen. Wir könnten ja das Geld dafür verwenden, doch…doch die Kinder in Afrika benötigen es dringender“ Rory kniff ihre Augen zusammen. Sie hasste es zu lügen.
Die Frau wirkte misstrauisch und musterte Rory gründlich.
„ Ich habe dich hier noch nie gesehen, du bist sicher neu. Aber gut, ich nehme eine Packung Kekse“
Panisch starrte Rory um sich. Diese Frau wollte Kekse von ihr kaufen? Etwas unsicher gab sie der koreanischen Frau die Kekse, die sie gerade in Doose´s Market gekauft hatte.
„ Das macht dann…zwei Dollar“
„ In Doose´s Market gibt es diese Kekse für 59 Cent. Sagen wir einen Dollar und damit kannst du zufrieden sein“ entgegnete die Frau. Rory sah sie verwirrt an, schlüpfte dann doch wieder schnell in ihre Rolle.
„ Kommen sie schon, das ist für die Kinder in Afrika, die jeden Tag hungern müssen“ stieg Rory ein.
Doch die Frau lieà sich nur ein wenig erweichen.
„ 1.50 Dollar. Mehr nicht“
SchlieÃlich willigte Rory ein und wollte gehen, doch dann drehte sie sich noch einmal um.
„ Mrs. könnten sie mir sagen, ob es hier eine Lorelai Gilmore gibt?“
Der Mund der Frau öffnete sich „ Suche einfach nach einer chaotischen Frau in Stars Hollow. Doch lass dich nicht von dieser Frau verderben“
Rory war verwirrt. Was sollte dies bedeuten?
„ Ãhm Entschuldigung, was meinen sie?“
Die Frau sah das Mädchen verwundert an. War dieses Mädchen etwas schwerhörig?
„ Kindchen, gehe einfach ins Lukes, dort wirst du sie sicher finden“
Und so drehte sich die Frau um und ging die StraÃe entlang bis zu einem Geschäft Namens Kims Antiquitäten. Rory starrte ihr hinterher, bis sie darin verschwunden war.
Eilig, aber auch etwas angespannt lief Rory die StraÃe hinunter, auf der Suche nach dem Lukes. Bereits nach einigen Minuten entdeckte sie das kleine Lokal, das selstsamerweiÃe mit dem Schild Williams Hardware versehen war. Doch das musste es einfach sein! Nervös klickte sie die Türklinke herunter und betrat das fast leere Diner. Nur zwei etwas kräftigere und redselige Frauen saÃen an einem Tisch in der Nähe des Fensters und eine groÃe, schwarzhaarige Frau hatte sich am Tresen niedergelassen.
Unsicher setzte sich Rory neben die Frau am Tresen. Ziellos blickte sie im Raum umher, nachdem sie die Karte sorgfältig studiert hatte.
Ungewollt bekam sie einen Teil des Gespräches zwischen dem Mann hinter dem Tresen und der Frau, welche ihm unmittelbar gegenübersaÃ, mit.
„ Ich bin gestern auf Barneby eingeschlafen“ erzählte die Frau, während sie ihn mit einem breiten Lächeln anschaute.
„ Was?“ fragte er entsetzt und öffnete seinen Mund leicht.
„ Barneby, der Sessel. Ich bin gestern beim Fernsehen eingeschlafen. Was hast du denn gedacht Schatz?“
Der Mann stöhnte auf. Doch sie lächelte ihn nur an und drückte ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf.
Erst jetzt schien der Mann sie bemerkt zu haben.
„ Was möchten sie denn bestellen?“ fragte er Rory, während er seine verrutschte Baseballkappe sorgfältig nach hinten richtete.
„ Ãhm…einen Kaffee und einen Donut, bitte“ entgegnete Rory dem Mann höflich.
„ Welche Glasur möchten sie? Himb…“
Doch die Frau am Tresen unterbrach ihn.
„ Himbeere, Gelee, Schokolade, Blaubeere, hier gibt’s alles was das Herz begehrt“
Unsicher sah Rory die beiden abwechselnd an, bis sie sich schlieÃlich für die Schokoladenglasur entschied.
Neugierig blickte Rory die dunkelhaarige Frau nun immer wieder aus den Augenwinkeln an. Diese schien dies jedoch nicht zu bemerken, bis sie Rory plötzlich ansprach und leicht lächelte.
„ Du musst neu sein“ stellte sie überzeugt fest.
Rory stotterte leicht, als sie bemerkte, wie sie von den beiden kräftigeren Frauen, die immer noch im Diner saÃen, beobachtet wurde.
„ Ja…ich bin auf der Suche nach jemandem. Vielleicht können sie mir helfen“
„ Natürlich. Raus damit, wen suchst du? Lass mich raten, du bist Kirks Schwester? Oder bist du eine Nichte von Taylor? Oh Gott nein, dafür bist du viel zu nett“
Rory schien leicht verwirrt, doch trotzdem raffte sie sich dazu auf, sich nach Lorelai Gilmore zu erkundigen.
„ Nein. Eigentlich suche ich eine Lorelai Gilmore, ich bin Rory, ihre Tochter“
Wie aus allen Wolken gefallen starrte die Frau Rory ungläubig an…
„ Du…du bist Rory Gilmore?“ Ihr Atem stockte leicht, während sie Rory immer noch anstarrte.
Rory zögerte einen Moment, bestätigte dann aber mit einem verwirrten „ Ja, ich bin Rory Gilmore. Eigentlich Lorelai Gilmore, aber alle nennen mich Rory“
Inzwischen waren alle Augenpaare im Diner auf sie gerichtet. Auch der Mann hinter dem Tresen blickte sie, wie aus allen Wolken gefallen, an.
Plötzlich schrie ein junger Mann, der sich erst später dazugesellt hatte: „ Lorelai, das ist deine Tochter“ und deutete auf die Frau, die ihr gegenüber am Tresen saÃ.
„ Sie…Sie sind meine…meine Mutter“ stotterte Rory überrascht.
„ Du bist meine Tochter“ entgegnete die Frau ihr langsam, während sie ein ungläubiges Gesicht zog und versuchte diese Information zu verarbeiten.
Rory wusste nicht, was gerade in ihrem Körper vorging. Das war sie also, ihre Mom! Sie hatte sich schon tausende Male diese Situation vorgestellt, seitdem sie wusste, dass ihre Mutter lebte. Doch nie hätte sie damit gerechnet, ihre Mutter in einem Diner zu treffen.
Ihre Mutter war hübsch, hübscher als sie immer dachte. Auch wenn Rory überglücklich war, doch bedrückte sie etwas. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, wie sie mit ihr umgehen sollte und ob ihre Mutter überhaupt etwas mit ihr zu tun haben wollte.
Vorsichtig näherte sich Rorys Mutter ihr und umarmte sie flüchtig.
Rory blickte sie verdutzt an. Doch sie brachte kein Wort heraus.
„ Vielleicht sollten wir…woanders hingehen. Das hier ist sicher nicht der optimale Ort um uns zu unterhalten“ sagte nun Lorelai und stand auf. Sie warf dem Mann hinter dem Tresen noch einen Blick zu und verlieà dann, dicht gefolgt von Rory und den Blicken der gesamten Stadt, das Diner.
„ Möchtest du etwas Trinken oder…hast du Hunger?“ fragte Lorelai Rory, als sie nun in Lorelais Haus angekommen waren.
Rory schüttelte den Kopf und blickte ihre Mutter neugierig an. Diese bot ihr an, sich zu setzen.
Für einige Minuten sagte keine der beiden Frauen auch nur ein Wort, nein, sie starrten sich nur einander an.
„ Ich bin so froh sie…ich meine dich zu sehen“ sagte Rory nun unsicher und brach damit das Schweigen. Ihre Mutter antwortete nicht. Sie lächelte ihre Tochter nur an. Ihr Lächeln war bezaubernd, ebenso ihre strahlend blauen Augen, die Rory eindeutig von ihr geerbt hatte.
„ Ich bin auch froh. Du weiÃt gar nicht, wie oft ich an dich gedacht habe. Ich habe mir so oft Vorwürfe gemacht und konnte nicht mehr damit leben. Es war die richtige Entscheidung von deinem Vater und mir…es ist schön, dass er es dir endlich erzählt hat“ sprudelte es nun aus Lorelai heraus. Doch als sie merkte, wie sich Rorys Gesichtsausdruck plötzlich veränderte, hielt sie inne.
Sofort setzte sie sich neben Rory und legte ihren Arm über ihre Schulter. Vorsichtig beugte sie ihren Kopf nach vorn und fragte leise und sanft: „ Hey, was ist denn los?“
„ Mein Dad…Christopher, er hat mir nichts erzählt. Ich bin…ich bin gegangen, einfach so!“ erzählte Rory ihre Mutter nun schluchzend.
Es war seltsam sich bei einer solch fremden Person auszuweinen. Doch es ist ihre Mutter! Sie war froh, wie sie reagierte, sie war froh, wie höflich sie von ihr aufgenommen wurde und sie war froh, dass ihre Mutter all die Jahre die Hoffnung nicht aufgegeben hatte, sie doch noch eines Tages zu sehen.
„ Aber warum denn das? Christopher macht sich sicher riesige Sorgen“ bemerkte Lorelai nun.
„ Er hat mich belogen. Er hat mich so lange belogen. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich musste dich suchen, dich finden und dich kennen lernen. Es war mir einfach unendlich wichtig!“
Nun nahm Lorelai sie noch fester in den Arm und versprach ihr, dass alles wieder gut werden würde.
Zur gleichen zeit in San Francisco:
Cameron machte es schwer zu schaffen, dass Rory ihn ohne ein Wort verlassen hatte. Er dachte sie liebte ihn. Er verstand einfach nicht, warum dies geschehen war!
’Ist es meinetwegen? Hab ich etwas falsch gemacht oder sie verletzt? Vielleicht habe ich sie auch zu sehr eingeengt’ All diese Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum.
Jeden Tag wartete er auf einen Anruf von ihr, jeden Tag wartete er darauf, sie vor seiner Tür stehen zu sehen.
Vorsichtig stand er auf und betrachtete die Surfer, die bei strömendem Regen ein paar neue Tricks ausprobierten. Noch vor ein paar Wochen war er auch noch mit ihnen auf dem Wasser gewesen und den Wind genossen, der durch seine wuscheligen Haare geweht hatte.
Wie glücklich war er doch gewesen. Er war ein guter Schüler, der beste Surfer in der Gegend und er hatte die beste Freundin der Welt. Doch nun war die wichtigste Person in seinem Leben einfach verschwunden.
Plötzlich klingelte es. Cameron öffnete die Tür. Es war Rorys Dad, Christopher.
„ Was ist mit Rory?“ fragte Cameron sofort.
„ Nun lass mich doch erst einmal hineinkommen“ entgegnete Chris nur.
Nachdem Chris seinen nassen Mantel abgelegt hatte, setzten sich beide nieder und er begann zu erzählen. Er erzählte ihm, dass sie in Connecticut bei ihrer Mutter war, er erzählte Cameron alles.
„ Ich muss nun gehen“ sagte Chris nun. Er hielt einen Moment inne und atmete tief durch, während er dem Jungen in die Augen blickte. Cameron hatte Tränen in den Augen.
„ Diesen Brief hat Rory für dich geschrieben, ich soll ihn dir geben“
Camerons Herz klopfte. Er hatte Angst den Brief zu lesen, doch er wollte auch wissen, was in Rory vorging.
„ Danke“
„ Es wird alles wieder gut“ meinte Christopher zu ihm und verlieà nun wieder das Haus.
Langsam öffnete er den Brief und betrachtete die Zeilen, die Rory ihm geschrieben hatte.
Lieber Cameron,
ich möchte, dass du weiÃt, dass ich dich immer lieben werde. Du darfst nie vergessen, dass du meine groÃe Liebe bist.
Es tut mir leid, dass ich jetzt einfach weg bin, ohne dir etwas gesagt zu haben. Doch es ging nicht anders, ich musste hier heraus und Antworten finden. Antworten, die mir nur ein Mensch geben kann, meine Mutter.
Sie lebt in Connecticut und ich werde sie finden. Ich wurde mein Leben lang belogen, Cameron, und ich kann damit nicht mehr leben. Ich brauche Abstand, von alldem hier. Doch vor allem von meinem Dad und ich muss sie finden, meine Mutter.
Ich hoffe du verstehst mich und wirst mich unterstützen.
Ich hoffe auch, dass du auf mich wartest, denn wüsste ich, dass es nicht so ist, würde mein Herz in tausend Stücke zerspringen. Ich brauche dich Cameron und möchte dich nicht verlieren. Du warst immer für mich da und hast mir immer geholfen.
Ich habe es dir nie ins Gesicht gesagt, doch ich liebe dich, ich liebe dich wirklich.
Und jetzt muss ich den Sinn meines Lebens finden.
In Liebe deine Rory
Dicke Tränen rannen sein Gesicht herunter und tropften auf den Brief. Rorys Schrift verschmierte.
’Sie liebt mich! Doch warum musste sie einfach so gehen?’
Er wurde mit den Umständen einfach nicht fertig. Er konnte nicht tatenlos hier herumsitzen, er musste ihr helfen.
Der Regen lieà nun nach und die Sonne kletterte den Himmel empor. Sie tauchte den Strand in ein helles Licht.
„ Ich werde zu dir kommen Rory, das verspreche ich dir“
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Mal ein etwas längerer Teil.
Danke an meinen Beta-Reader
Und zum Ferienstart (in Sachsen) gibt's nen neuen Teil

Viel SpaÃ
Part 14 - I promise
Rory war sehr froh, dass ihre GroÃmutter ihr nun helfen wollte. Wie versprochen kannte sie jemanden, der Tina und Rory für einige Tage eine Unterkunft gewährleisten konnte. Er hieà Taylor und schuldete Emily scheinbar noch einen gefallen. Widerwillig nahm er die beiden Mädchen schlieÃlich auf.
„ Danke Grandma, du hast mir sehr geholfen“ bedankte sich Rory herzlich und umarmte sie.
„ Das tue ich doch gern für dich, denn schlieÃlich gehörst du zu uns, zu den Gilmores“ antwortete Emily freundlich und zwinkerte sie an. Rory fühlte sich immer noch etwas unsicher ihr gegenüber, doch sie wusste, dass sie ihrer Grandma vertrauen konnte.
„ Wirst du es Mom sagen? Ich meine, dass ich hier bin!“ fragte Rory nun, während sie Emily besorgt anblickte. „ Nein, das werde ich nicht, du wirst es ihr sagen.“
Rory hatte Angst und machte sich Sorgen. Was, wenn ihre Mutter nichts von ihr wissen wollte? Was, wenn sie völlig anders wäre, als sie sich Rory immer vorstellte? Oder wenn sie weitere Kinder hätte und einen Ehemann, der nichts von ihrer Existenz weiÃ?
Würde sie vielleicht sogar das Leben ihrer Mutter zerstören? Und würde sie ihre Mutter an den Schmerz erinnern und daran, dass sie diese Tochter nie wollte?
Doch wenn sie es nicht versuchen würde, würde sie es nie erfahren. Sie hatte diese Reise nicht für umsonst gemacht, diese Tränen waren nicht umsonst geflossen und sie hatte nicht ihr Leben für umsonst zurückgelassen. Sie musste ihre Mutter finden und wissen, wie sie darüber dachte.
Doch zuerst einmal wollte sie sich mit Tina in der Stadt umsehen und einige Besorgungen machen.
„ Doose´s Market. Klingt wie eine entlaufene Gans, wenn du mich fragst“ Tina und Rory standen ratlos vor dem Supermarkt von Stars Hollow.
„ Hm…oder wie böses Dosengemüse, welches uns alle vernichten will“ gab Rory etwas nachdenklich wirkend zurück.
„ Also, wir brauchen Kekse, SüÃigkeiten, Getränke und Suppen“ meinte Tina freundlich, als Sie mit Rory den Supermarkt betreten hatte.
Es war ein kleiner Supermarkt mit wenigen Angeboten, doch für ihre Zwecke genügte er scheinbar.
„ Ich kümmere mich um die Kekse und die SüÃigkeiten“ entgegnete Rory sofort.
„ Ob wir das bezahlen können, wenn du die SüÃigkeiten aussuchst?!“ antwortete Tina und runzelte sich die Stirn.
„ Ja, dann nehme ich wohl die Getränke und Suppen. Oder hast du über Nacht kochen gelernt und wir können Gemüse, Reis und Nudeln einkaufen?“ Tina lachte laut. „ Wir zwei und kochen?“ stellte Rory in den Raum. Beide schüttelten den Kopf und sagten laut und deutlich „ Nein“. „ Aber wir könnten doch Taylor fragen“ meinte Tina nun. „ Nein, lieber nicht“ entgegnete Rory.
Suchend bewegte sie sich durch die Regale, bis sie endlich Edgar Screams Old Farmer Biskuits und einige Tüten Chips und andere SüÃigkeiten in den Händen hielt.
Sie steuerte auf die Kasse zu, um zu bezahlen, doch dann stieà sie sich versehentlich an der Kühltruhe und die Kekse glitten ihr aus der Hand.
Hastig bückte Rory sich, um die Kekse aufzuheben, als sie auf einmal jemand an ihrer Hand berührte.
Sie fühlte, wie durch ihren ganzen Körper ein seltsames Gefühl schoss.
Langsam sah sie auf.
Und da sah sie ihn.
Er war groÃ, hatte braunes, etwas längeres Haar und sah einfach umwerfend aus.
Rory schätzte ihn auf ihr Alter.
„ Hoppla, entschuldige“ sagte der Junge etwas verlegen. Rory war über seine tiefe Stimme verwundert.
Sie starrte ihn an, er starrte sie an.
Ein leises „ Danke“ entfuhr aus ihrem Mund.
Glücklicherweise schien er es zu überhört haben.
Für einen Moment herrschte Schweigen.
Alles drehte sich in Rorys Kopf.
Um die peinliche Stille zu durchbrechen fragte Rory ihn, ob er hier arbeite.
Doch dann sah sie auf seine Schürze.
Sie war grün mit gelber Aufschrift, Doose´s Market.
„Oh, wie dumm, es steht ja auf deiner Schürze“ Rory blickte nun verlegen zu Boden.
„ Keine Ursache, ich…“ fing er an, doch Tina unterbrach ihn. „ Rory kommst du?“ rief sie von der Kasse aus ihrer Freundin zu.
Doch Rory wollte eigentlich noch nicht gehen, sie wollte für immer hier stehen bleiben und nur ihn ansehen.
„ Rory, hübscher Name“ riss er sie aus ihren Gedanken.
„ Ja, Rory ist eigentlich nicht mein richtiger Name, ich heiÃe Lorelai, weiÃt du? Doofe Angewohnheit mit Rory“ plapperte sie munter, aber auch etwas verlegen. Ihr Gesicht nahm die Farbe einer Tomate an.
„ Ich mag den Namen“ ergänzte der Junge.
Er sah ihr in ihre blau strahlenden Augen.
Auch sie wollte ihren Blick nicht abwenden…doch sie musste los.
„ Ich muss jetzt gehen“ Langsam und widerwillig wandte sich Rory von ihm ab und lief Richtung Kasse.
Doch dann blieb sie noch einmal stehen, drehte sich um und rief: „ Wie heiÃt du?“
Er lächelte sie an und entgegnete ohne zögern „ Dean“
„ Die Leute hier sind echt verrückt. Sie starren einen unaufhörlich an und fragen einen aus, wer man ist und wo man herkommt!“ bemerkte Tina zu Rory gewandt und schüttelte lachend den Kopf, während die beiden langsam durch Stars Hollow schlenderten.
Doch Rory hörte ihr nicht zu.
Sie musste immer noch an Dean, den Jungen aus dem Supermarkt, denken.
Sie hatte so etwas noch nie erlebt.
Tina bemerkte ihre ‚Abwesenheit’ aber schon bald.
„ Du wurdest scheinbar auch angestarrt, von diesem Jungen.“ bemerkte sie und lächelte ihre Freundin an.
Rory murmelte nur an leises „ Ja…“, denn es war ihr ein wenig peinlich.
Doch dann wurde Rory klar, dass sie nicht das Recht hatte an diesen Jungen zu denken. Eigentlich sollte sie doch an Cameron denken, an den Jungen den sie liebte! Doch als sie Dean sah, war Cameron wie aus ihrem Gedächtnis verschwunden. Rory hatte ein schlechtes Gewissen. Sie hatte Cam ohnehin schon genug weh getan, indem sie ihn einfach verlassen hatten, ohne ihm auch nur ein Wort zu sagen, und jetzt auch noch das.
„ Rory? Bist du noch da?“ Energisch wedelte Tina vor dem Gesicht ihrer Freundin herum.
Rory schreckte auf „ Ja, natürlich.“
Diese Stadt war echt verrückt.
In jeder Ecke waren Plakate zur Werbung für das erste „ Ultimative Freuden-fest der strahlenden Gesichter“ aufgehängt.
In blauer Schrift war ein kleiner Text darauf aufgedruckt: „ Wir begrüÃen Sie herzlich zum Freuden fest der Stadt Stars Hollow. Eingeladen sind alle heiteren Menschen, drauÃen bleiben müssen Miesepeter wie Luke. Eintritt: Ein strahlendes Lächeln“. Zur Krönung schmückte der strahlende Taylor das Plakat.
Die beiden Freundinnen sahen sich grinsend an.
Bis Tina das Wort ergriff „ Ich würde gerne Mal wissen, wer dieser Luke ist. Er scheint ja echt nicht gut drauf zu sein“
Rory nickte amüsiert.
„ Ich mach noch einige Besorgungen. Du kannst dir solange ja die Stadt ein wenig ansehen und einen Laden ausfindig machen, in dem es ordentlichen Kaffee gibt. In einer halben Stunde an diesem…hm…nennen wir es Pavillon hier?“ Rory nickte ihrer Freundin zu und willigte ein.
Etwas müde lief Rory die StraÃe entlang.
Auf einmal kam ein Mädchen ihres Alters auf sie zu gerannt.
„ Hey du, könntest du bitte meiner Mom erzählen, dass du mit diesem Jungen Kekse für die Pfadfinder verkaufst? Stell bitte keine Fragen, tu es einfach“ plapperte das koreanisch aussehende Mädchen völlig hektisch und deutete auf einen blond haarigen Jungen.
Rory überlegte kurz, dann antwortete sie „ Okay“ SchlieÃlich hatte sie nichts Besseres zu tun und Menschen half sie immer gerne, auch wenn sie dies etwas seltsam fand.
Das Mädchen sah sie verwundert an „ Und du stellst keine Fragen, warum?“ Rory schüttelte den Kopf.
„ Danke“ rief das Mädchen und verschwand.
Etwas verwirrt sah sie dem Mädchen nach und runzelte die Stirn. Plötzlich griff ihr jemand von Hinten an die Schulter.
„ Was hast du mit meiner Lane zu tun?“ schrie die ältere, etwas verbittert wirkende Frau Rory ins Ohr.
Sie wusste nicht wie ihr geschah und auf was sie sich da eingelassen hatte.
„ Ich…ich bin von den Pfadfindern und verkaufe Kekse…für einen wohltätigen Zweck“ stotterte Rory zusammen, während sie unsicher die Kekse in die Luft hob.
„ Und wer ist dieser Junge?“ Die Frau deutete auf einen blondhaarigen Jungen, der einige Meter vor ihnen rannte.
„ Ich…er…verkauft auch Kekse. Sie wissen ja, für den wohltätigen Zweck“ flunkerte Rory und trat nervös von einem auf den anderen FuÃ.
„ Und wo sind eure Uniformen?“ hackte die Frau nach.
„ Wir haben nicht genug Geld für Uniformen. Wir könnten ja das Geld dafür verwenden, doch…doch die Kinder in Afrika benötigen es dringender“ Rory kniff ihre Augen zusammen. Sie hasste es zu lügen.
Die Frau wirkte misstrauisch und musterte Rory gründlich.
„ Ich habe dich hier noch nie gesehen, du bist sicher neu. Aber gut, ich nehme eine Packung Kekse“
Panisch starrte Rory um sich. Diese Frau wollte Kekse von ihr kaufen? Etwas unsicher gab sie der koreanischen Frau die Kekse, die sie gerade in Doose´s Market gekauft hatte.
„ Das macht dann…zwei Dollar“
„ In Doose´s Market gibt es diese Kekse für 59 Cent. Sagen wir einen Dollar und damit kannst du zufrieden sein“ entgegnete die Frau. Rory sah sie verwirrt an, schlüpfte dann doch wieder schnell in ihre Rolle.
„ Kommen sie schon, das ist für die Kinder in Afrika, die jeden Tag hungern müssen“ stieg Rory ein.
Doch die Frau lieà sich nur ein wenig erweichen.
„ 1.50 Dollar. Mehr nicht“
SchlieÃlich willigte Rory ein und wollte gehen, doch dann drehte sie sich noch einmal um.
„ Mrs. könnten sie mir sagen, ob es hier eine Lorelai Gilmore gibt?“
Der Mund der Frau öffnete sich „ Suche einfach nach einer chaotischen Frau in Stars Hollow. Doch lass dich nicht von dieser Frau verderben“
Rory war verwirrt. Was sollte dies bedeuten?
„ Ãhm Entschuldigung, was meinen sie?“
Die Frau sah das Mädchen verwundert an. War dieses Mädchen etwas schwerhörig?
„ Kindchen, gehe einfach ins Lukes, dort wirst du sie sicher finden“
Und so drehte sich die Frau um und ging die StraÃe entlang bis zu einem Geschäft Namens Kims Antiquitäten. Rory starrte ihr hinterher, bis sie darin verschwunden war.
Eilig, aber auch etwas angespannt lief Rory die StraÃe hinunter, auf der Suche nach dem Lukes. Bereits nach einigen Minuten entdeckte sie das kleine Lokal, das selstsamerweiÃe mit dem Schild Williams Hardware versehen war. Doch das musste es einfach sein! Nervös klickte sie die Türklinke herunter und betrat das fast leere Diner. Nur zwei etwas kräftigere und redselige Frauen saÃen an einem Tisch in der Nähe des Fensters und eine groÃe, schwarzhaarige Frau hatte sich am Tresen niedergelassen.
Unsicher setzte sich Rory neben die Frau am Tresen. Ziellos blickte sie im Raum umher, nachdem sie die Karte sorgfältig studiert hatte.
Ungewollt bekam sie einen Teil des Gespräches zwischen dem Mann hinter dem Tresen und der Frau, welche ihm unmittelbar gegenübersaÃ, mit.
„ Ich bin gestern auf Barneby eingeschlafen“ erzählte die Frau, während sie ihn mit einem breiten Lächeln anschaute.
„ Was?“ fragte er entsetzt und öffnete seinen Mund leicht.
„ Barneby, der Sessel. Ich bin gestern beim Fernsehen eingeschlafen. Was hast du denn gedacht Schatz?“
Der Mann stöhnte auf. Doch sie lächelte ihn nur an und drückte ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf.
Erst jetzt schien der Mann sie bemerkt zu haben.
„ Was möchten sie denn bestellen?“ fragte er Rory, während er seine verrutschte Baseballkappe sorgfältig nach hinten richtete.
„ Ãhm…einen Kaffee und einen Donut, bitte“ entgegnete Rory dem Mann höflich.
„ Welche Glasur möchten sie? Himb…“
Doch die Frau am Tresen unterbrach ihn.
„ Himbeere, Gelee, Schokolade, Blaubeere, hier gibt’s alles was das Herz begehrt“
Unsicher sah Rory die beiden abwechselnd an, bis sie sich schlieÃlich für die Schokoladenglasur entschied.
Neugierig blickte Rory die dunkelhaarige Frau nun immer wieder aus den Augenwinkeln an. Diese schien dies jedoch nicht zu bemerken, bis sie Rory plötzlich ansprach und leicht lächelte.
„ Du musst neu sein“ stellte sie überzeugt fest.
Rory stotterte leicht, als sie bemerkte, wie sie von den beiden kräftigeren Frauen, die immer noch im Diner saÃen, beobachtet wurde.
„ Ja…ich bin auf der Suche nach jemandem. Vielleicht können sie mir helfen“
„ Natürlich. Raus damit, wen suchst du? Lass mich raten, du bist Kirks Schwester? Oder bist du eine Nichte von Taylor? Oh Gott nein, dafür bist du viel zu nett“
Rory schien leicht verwirrt, doch trotzdem raffte sie sich dazu auf, sich nach Lorelai Gilmore zu erkundigen.
„ Nein. Eigentlich suche ich eine Lorelai Gilmore, ich bin Rory, ihre Tochter“
Wie aus allen Wolken gefallen starrte die Frau Rory ungläubig an…
„ Du…du bist Rory Gilmore?“ Ihr Atem stockte leicht, während sie Rory immer noch anstarrte.
Rory zögerte einen Moment, bestätigte dann aber mit einem verwirrten „ Ja, ich bin Rory Gilmore. Eigentlich Lorelai Gilmore, aber alle nennen mich Rory“
Inzwischen waren alle Augenpaare im Diner auf sie gerichtet. Auch der Mann hinter dem Tresen blickte sie, wie aus allen Wolken gefallen, an.
Plötzlich schrie ein junger Mann, der sich erst später dazugesellt hatte: „ Lorelai, das ist deine Tochter“ und deutete auf die Frau, die ihr gegenüber am Tresen saÃ.
„ Sie…Sie sind meine…meine Mutter“ stotterte Rory überrascht.
„ Du bist meine Tochter“ entgegnete die Frau ihr langsam, während sie ein ungläubiges Gesicht zog und versuchte diese Information zu verarbeiten.
Rory wusste nicht, was gerade in ihrem Körper vorging. Das war sie also, ihre Mom! Sie hatte sich schon tausende Male diese Situation vorgestellt, seitdem sie wusste, dass ihre Mutter lebte. Doch nie hätte sie damit gerechnet, ihre Mutter in einem Diner zu treffen.
Ihre Mutter war hübsch, hübscher als sie immer dachte. Auch wenn Rory überglücklich war, doch bedrückte sie etwas. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, wie sie mit ihr umgehen sollte und ob ihre Mutter überhaupt etwas mit ihr zu tun haben wollte.
Vorsichtig näherte sich Rorys Mutter ihr und umarmte sie flüchtig.
Rory blickte sie verdutzt an. Doch sie brachte kein Wort heraus.
„ Vielleicht sollten wir…woanders hingehen. Das hier ist sicher nicht der optimale Ort um uns zu unterhalten“ sagte nun Lorelai und stand auf. Sie warf dem Mann hinter dem Tresen noch einen Blick zu und verlieà dann, dicht gefolgt von Rory und den Blicken der gesamten Stadt, das Diner.
„ Möchtest du etwas Trinken oder…hast du Hunger?“ fragte Lorelai Rory, als sie nun in Lorelais Haus angekommen waren.
Rory schüttelte den Kopf und blickte ihre Mutter neugierig an. Diese bot ihr an, sich zu setzen.
Für einige Minuten sagte keine der beiden Frauen auch nur ein Wort, nein, sie starrten sich nur einander an.
„ Ich bin so froh sie…ich meine dich zu sehen“ sagte Rory nun unsicher und brach damit das Schweigen. Ihre Mutter antwortete nicht. Sie lächelte ihre Tochter nur an. Ihr Lächeln war bezaubernd, ebenso ihre strahlend blauen Augen, die Rory eindeutig von ihr geerbt hatte.
„ Ich bin auch froh. Du weiÃt gar nicht, wie oft ich an dich gedacht habe. Ich habe mir so oft Vorwürfe gemacht und konnte nicht mehr damit leben. Es war die richtige Entscheidung von deinem Vater und mir…es ist schön, dass er es dir endlich erzählt hat“ sprudelte es nun aus Lorelai heraus. Doch als sie merkte, wie sich Rorys Gesichtsausdruck plötzlich veränderte, hielt sie inne.
Sofort setzte sie sich neben Rory und legte ihren Arm über ihre Schulter. Vorsichtig beugte sie ihren Kopf nach vorn und fragte leise und sanft: „ Hey, was ist denn los?“
„ Mein Dad…Christopher, er hat mir nichts erzählt. Ich bin…ich bin gegangen, einfach so!“ erzählte Rory ihre Mutter nun schluchzend.
Es war seltsam sich bei einer solch fremden Person auszuweinen. Doch es ist ihre Mutter! Sie war froh, wie sie reagierte, sie war froh, wie höflich sie von ihr aufgenommen wurde und sie war froh, dass ihre Mutter all die Jahre die Hoffnung nicht aufgegeben hatte, sie doch noch eines Tages zu sehen.
„ Aber warum denn das? Christopher macht sich sicher riesige Sorgen“ bemerkte Lorelai nun.
„ Er hat mich belogen. Er hat mich so lange belogen. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich musste dich suchen, dich finden und dich kennen lernen. Es war mir einfach unendlich wichtig!“
Nun nahm Lorelai sie noch fester in den Arm und versprach ihr, dass alles wieder gut werden würde.
Zur gleichen zeit in San Francisco:
Cameron machte es schwer zu schaffen, dass Rory ihn ohne ein Wort verlassen hatte. Er dachte sie liebte ihn. Er verstand einfach nicht, warum dies geschehen war!
’Ist es meinetwegen? Hab ich etwas falsch gemacht oder sie verletzt? Vielleicht habe ich sie auch zu sehr eingeengt’ All diese Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum.
Jeden Tag wartete er auf einen Anruf von ihr, jeden Tag wartete er darauf, sie vor seiner Tür stehen zu sehen.
I always needed time on my own
I never thought I’d need you there when I cried
And the days feel like years when I’m alone
And the bed where you lie is made up on your side
When you walk away I count the steps that you take
Do you see how much I need you right now
When you’re gone the pieces of my heart are missing you
When you’re gone the face I came to know is missing too
When you’re gone the word I need to hear
To always get me through the day
And I make it ok
I miss you
We were made for each other
Out here forever
I know we were
I never thought I’d need you there when I cried
And the days feel like years when I’m alone
And the bed where you lie is made up on your side
When you walk away I count the steps that you take
Do you see how much I need you right now
When you’re gone the pieces of my heart are missing you
When you’re gone the face I came to know is missing too
When you’re gone the word I need to hear
To always get me through the day
And I make it ok
I miss you
We were made for each other
Out here forever
I know we were
Vorsichtig stand er auf und betrachtete die Surfer, die bei strömendem Regen ein paar neue Tricks ausprobierten. Noch vor ein paar Wochen war er auch noch mit ihnen auf dem Wasser gewesen und den Wind genossen, der durch seine wuscheligen Haare geweht hatte.
Wie glücklich war er doch gewesen. Er war ein guter Schüler, der beste Surfer in der Gegend und er hatte die beste Freundin der Welt. Doch nun war die wichtigste Person in seinem Leben einfach verschwunden.
Plötzlich klingelte es. Cameron öffnete die Tür. Es war Rorys Dad, Christopher.
„ Was ist mit Rory?“ fragte Cameron sofort.
„ Nun lass mich doch erst einmal hineinkommen“ entgegnete Chris nur.
Nachdem Chris seinen nassen Mantel abgelegt hatte, setzten sich beide nieder und er begann zu erzählen. Er erzählte ihm, dass sie in Connecticut bei ihrer Mutter war, er erzählte Cameron alles.
„ Ich muss nun gehen“ sagte Chris nun. Er hielt einen Moment inne und atmete tief durch, während er dem Jungen in die Augen blickte. Cameron hatte Tränen in den Augen.
„ Diesen Brief hat Rory für dich geschrieben, ich soll ihn dir geben“
Camerons Herz klopfte. Er hatte Angst den Brief zu lesen, doch er wollte auch wissen, was in Rory vorging.
„ Danke“
„ Es wird alles wieder gut“ meinte Christopher zu ihm und verlieà nun wieder das Haus.
Langsam öffnete er den Brief und betrachtete die Zeilen, die Rory ihm geschrieben hatte.
Lieber Cameron,
ich möchte, dass du weiÃt, dass ich dich immer lieben werde. Du darfst nie vergessen, dass du meine groÃe Liebe bist.
Es tut mir leid, dass ich jetzt einfach weg bin, ohne dir etwas gesagt zu haben. Doch es ging nicht anders, ich musste hier heraus und Antworten finden. Antworten, die mir nur ein Mensch geben kann, meine Mutter.
Sie lebt in Connecticut und ich werde sie finden. Ich wurde mein Leben lang belogen, Cameron, und ich kann damit nicht mehr leben. Ich brauche Abstand, von alldem hier. Doch vor allem von meinem Dad und ich muss sie finden, meine Mutter.
Ich hoffe du verstehst mich und wirst mich unterstützen.
Ich hoffe auch, dass du auf mich wartest, denn wüsste ich, dass es nicht so ist, würde mein Herz in tausend Stücke zerspringen. Ich brauche dich Cameron und möchte dich nicht verlieren. Du warst immer für mich da und hast mir immer geholfen.
Ich habe es dir nie ins Gesicht gesagt, doch ich liebe dich, ich liebe dich wirklich.
Und jetzt muss ich den Sinn meines Lebens finden.
In Liebe deine Rory
Dicke Tränen rannen sein Gesicht herunter und tropften auf den Brief. Rorys Schrift verschmierte.
’Sie liebt mich! Doch warum musste sie einfach so gehen?’
Er wurde mit den Umständen einfach nicht fertig. Er konnte nicht tatenlos hier herumsitzen, er musste ihr helfen.
Der Regen lieà nun nach und die Sonne kletterte den Himmel empor. Sie tauchte den Strand in ein helles Licht.
„ Ich werde zu dir kommen Rory, das verspreche ich dir“
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Mal ein etwas längerer Teil.
Danke an meinen Beta-Reader
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Relieving, good, great, fantastic, wonderful, more than wonderful. Alright.
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