24.07.2007, 22:40
Nochmals vielen Dank für die vielen lieben Kommentare.
Die Kindergartengruppe ist wieder aktiv. Viel Spaà damit.
EDIT: Ist geprüft.
Disclaimer: Mir gehört diese Serie (leider) nicht.
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Schritte waren zu hören, doch einen Plan hatte sie noch immer nicht. âWo ist Dein schlauer Kopf, wenn Du ihn wirklich brauchst?â, fragte sie sich selbst.
Wieder betrat ein Mann ihre Zelle, aber vom Gang her schloss sie darauf, dass es ein anderer war, denn vom Betreten der Zelle an wirkte er anders auf sie, schüchtern oder ängstlich vielleicht. Sie konnte es nicht einordnen.
Der Knebel wurde ihr, wie zuvor, wieder entfernt, diesmal aber ruhiger und weniger brutal als der Kerl vorher es getan hatte. Bevor er etwas zu ihr sagte, drehte er sich noch einmal um, als ob er sich vergewissern wollte, dass niemand in der Nähe war. âGeht es Dir gut?â, fragte er flüsternd, denn die Worte waren nur für sie bestimmt.
Schnell wie ihr Hochleistungs-PC im Labor ratterte ihr Verstand ihre Möglichkeiten durch und versuchte, ihre Idee möglichst glaubhaft umzusetzen.
âNeinâ, flüsterte sie ihm mit einem gespielten Schluchzer zu, âmir geht es nicht gut. Ich habe tierische Angst.â Mit ihren Augen und ihrem ganzen Gesichtsausdruck versuchte sie, das Gesagte zu unterstreichen.
âMach Dir keine Sorgen. Es wird schon wiederâ, sagte er ruhig zu ihr und gab ihr etwas zu trinken.
Das Wasser trank sie zaghaft, denn mit dem Einsetzen ihres analytischen Kopfes fingen auch die Gedanken an mögliche Gifte ein, die das Wasser enthalten konnte. Für einen Caff Pow hätte sie in dem Moment alles getan, denn da wusste sie zumindest, was alles ungesundes, aber leckeres und für ihr tägliches Leben notwendiges enthalten war.
----
Als sein Team aus dem Fahrstuhl ausstieg, verlieà die Direktorin gerade Gibbs Platz. Sofort fragten sie sich, ob es neue Informationen gab. Warum sonst sollte die Direktorin mit ihm sprechen? Viel Zeit für Spekulationen hatten sie nicht, denn sie waren schon an Gibbs Tisch angelangt.
âBossâ, räusperte sich McGee, führte seinen Satz aber nicht zu Ende.
Jetzt schaute Gibbs erwartungsvoll in die Runde, besonders McGee schaute er an, denn der hatte ihn angesprochen. Dieser konnte aber nicht weiter sprechen, denn der Blick seines Vorgesetzten machte ihm Angst. Daher übernahm Ziva das Wort.
âWir haben nichts gefunden. Es war zwar ein Teilabdruck auf dem Umschlag, aber der war nicht verwertbar.â
Erstaunt darüber, dass Ziva tatsächlich etwas mit dem Umschlag erreicht hatte, richtete Gibbs seine Antwort nur an McGee und DiNozzo, der trotz der Situation einen Grund zum Grinsen hatte. âUnd was steht ihr beiden hier so rum. Ziva hat gute Arbeit geleistet und ihr habt noch keine Information zu Abbys Verschwinden. Stattdessen stehst Du, Tony, hier grinsend in der Gegend rum und Du, McGee, schaffst es nicht, mir eine vernünftige Antwort zu geben. An die Arbeit mit Euch.â Nicht überrascht von seiner Antwort und seinem Tonfall gingen die beiden sofort an ihre Plätze und begannen zu arbeiten. Nur Ziva stand noch vor ihm, eine Strafe erwartend, weil sie nichts erreicht hatte. Wie von ihr erwartet, stand Gibbs auf und sie dachte an den Klapps, den sie in wenigen Augenblicken erhalten würde. Stattdessen streichelte er ihr aber über den Kopf als Zeichen für ihre gut geleistete Arbeit.
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Wieder öffnete sich die Fahrstuhltür, doch diesmal trat niemand aus dem Team heraus. Stattdessen war es James Herold, der von Gibbs formlos angeheuerte Forensiker, der aus dem Fahrstuhl stieg.
âEntschuldigen sieâ, sprach er einen vorbeigehenden Mitarbeiter des NCIS an, âwo finde ich Special-Agent Gibbs?â
Der Mitarbeiter wies ihm den Weg quer durch den Raum, konnte sich aber einen Hinweis nicht verkneifen: âDa vorne ist sein Schreibtisch. Ich hoffe, Ihr Anliegen ist wichtig. Da liegt irgendwas im Argen. Ich würde ihn heute nicht ansprechen.â
âVielen Dank für Ihre Hilfe und für den Rat, aber ich werde ihn wohl oder übel ansprechen, er hat mich schlieÃlich heute Nacht geweckt und herbestellt.â
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Der Wegweisung folgend ging er auf Gibbs Schreibtisch zu.
âSpecial-Agent Gibbs? Mein Name ist James Herold, wir haben heute Nacht miteinander telefoniertâ, sagte er und streckte ihm zur BegrüÃung die Hand entgegen.
Gibbs nahm die Hand und begrüÃte ihn: âGuten Morgen, Mr Herold. Folgen Sie mir bitte.â
Bevor er jedoch losging, griff er noch nach einem Klemmbrett, das auf seinem Schreibtisch lag, und ging dann mit Herold im Schlepptau fort. Dabei gab er Ziva ein Zeichen, ihnen zu folgen. Diese schaute ihre Kollegen an, ob die wüssten, wer das ist, aber beide schauten genauso ahnungslos, wie sie selbst war, also befolgte sie die Anweisung.
Schnell schritt Gibbs mit dem Gast zum Fahrstuhl. Kurz bevor die Tür sich schloss, konnte Ziva noch hineinschlüpfen. Die Fahrt verlief ruhig, niemand sagte ein Wort. Ein Blick auf das Schalter-Tableau sagte ihr, dass sie in die forensische, in Abbys Abteilung fuhren. Was sie da sollten, war unklar, denn sie hatte alles getan, was sie konnte.
Im entsprechenden Geschoss angekommen verlieÃen sie den Fahrstuhl und gingen direkt auf das Labor zu, das sie vor nicht allzu langer Zeit verlassen hatte. Als sie es betraten, lief Gibbs zielstrebig zum Arbeitstisch, wo sie stehen blieben. Nun schaute sie ihn direkt fragend an, aber er erwiderte den Blick nicht und sie konnte auch nichts aus seinem Gesichtsausdruck schlieÃen. Der Mann war ein Buch mit viel zu vielen Siegeln für sie der ehemaligen Mossad-Agentin, die bislang noch jeden im Verhör gebrochen hatte.
âSo Mr Herold, dies hier wird vorübergehend Ihr Arbeitsplatz sein. Ziva zeig ihm bitte die bisherigen Ergebnisse.â
Ziva griff sich aus einer nahe stehenden Box ein paar Handschuhe, zog sie über ihre Hände und ging fort, um den Umschlag zu holen, den sie vorsichtshalber hier gelassen und nicht zur Asservatenkammer gegeben hatte. Wohl verschlossen in Abbys Büro hatte sie ihn im dafür vorgesehenen Schrank deponiert.
Währenddessen räusperte sich Herold, woraufhin Gibbs sich ihm zuwandte.
âSie haben mir nicht gesagt, was meine Aufgabe ist. Ich dachte, dass Ms Sciuto hier für die Forensik zuständig ist? Ich habe mich darauf gefreut, mit ihr zusammen zu arbeiten. Seit einiger Zeit verfolge ich ihre Arbeit. Ihre Erkenntnisse in dem Erkennen von ...â
Gibbs schnitt ihm das Wort ab. âNormalerweise ist sie das auch, aber bevor ich Ihnen weitere Informationen geben kann, muss ich sie bitten, diese Geheimhaltungsklausel zu unterschreiben, da sie kein Mitglied des NCIS sindâ, erklärte er die Vorgehensweise und legte gleichzeitig das Klemmbrett vor ihm auf den Tisch.
Herold nahm es zur Hand und las es durch, um es danach zu unterzeichnen. Woraufhin Gibbs es wieder an sich nahm und mit der Erläuterung des Falls âAbigail Sciutoâ begann.
âAbby ist verschwunden und wir haben noch keine Spurâ, begann er seine Erläuterung zum Fall.
Herold wirkte im ersten Moment geschockt von der Neuigkeit, dass eine Forensikerin, eine Kollegin entführt worden war, hörte aber trotzdem weiter den Erläuterungen zu.
Die Fakten ihres Verschwindens waren schnell erzählt, auch das sie keine wirklichen Hinweise oder Indizien hatten bis auf den Brief, den Ziva zeitgleich ins Labor brachte, erwähnte Gibbs.
âDas ist Ziva David. Sie gehört auch meinem Team anâ, stellte er sie vor. âMs David hat den Brief schon untersucht, konnte aber nichts feststellen. Ihre Aufgabe ist es nun, diesen noch mal zu prüfenâ, erläuterte Gibbs Herold seine Aufgaben. âSie können selbstverständlich jedes Gerät benutzen, das Büro ist jedoch tabu.â
Nachdem er geendet hatte, ging er selbst zur Tür, um den VerschlieÃ-Code zu aktivieren, so dass niemand mehr den Raum ohne Zugangsberechtigung betreten konnte. Währenddessen warf er Ziva einen diesmal vielsagenden Blick zu.
âZiva, Du wirst Mr Herold helfen, wenn er Hilfe braucht.â
Nachdem er geendet hatte, wusste sie, dass sie den Blick richtig gedeutet hatte. Ihre Aufgabe war es also, Aufpasser zu sein. Ein fast unscheinbares Nicken in Gibbs Richtung sagte ihm, dass sie ihre Aufgabe verstanden hatte, woraufhin er das Labor mit schnellen Schritten verlieà und zum Fahrstuhl zurückging.
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Tony und McGee hatten sich in der Zwischenzeit zuerst beratschlagt, wer wohl der Typ war, mit dem Gibbs und Ziva unterwegs waren, und vor allem was ihre Rolle dabei war. Beide hatten jedoch keine Idee, obwohl Tony zu Recht vermutete, dass es mit dem ominösen Anruf zu tun hatte, den er zu gern belauscht hätte. Trotzdem erwartete Gibbs Ergebnisse, darum hatten sie ihre Spekulationen nach kurzer Zeit aufgegeben und waren zu ihrer eigentlichen Aufgabe, Abby zu finden, zurückgekehrt.
Also hatte McGee den Besitzer des Geländes herausgefunden und diesen angerufen, um nach möglichen Ãberwachungsbändern zu fragen. Der dafür zuständige Bearbeiter war aber nicht zu erreichen. AuÃerdem hatte er den Zeitrahmen der Entführung durch das letztes gemeinsame Telefonat sowie sein Eintreffen am Tatort möglichst genau eingegrenzt, dadurch hatte er einen groben Ablauf des Verbrechens entworfen.
Tony dagegen hatte getan, was Ducky ihm geraten hatte und nicht aufgegeben. Er hatte den Partyveranstalter ausfindig gemacht und telefonisch Kontakt aufgenommen, um Türsteher nach ihren Beobachtungen der letzten Nacht zu fragen. Bislang hatte aber auch er noch keine Rückmeldung erhalten, daher untersuchte er parallel noch mal die aktuellen Fälle.
Als Gibbs den Fahrstuhl verlieà und zu seinem Schreibtisch ging, waren sie dabei, weitere Informationen aufzutreiben, die zu Abby führen konnten. Sie hatten also zugehört. Fragend schaute er sie an, als sie ihre Gespräche beendeten. Ergebnisse waren erforderlich.
McGee begann, seine Ergebnisse aufzuzählen. Durch das letzte Telefonat hatte er erfahren, dass tatsächlich Ãberwachungsbänder existieren, die per Kurier an den NCIS geschickt würden, und zwar noch im Laufe des Vormittages.
Tony konnte noch keine Ergebnisse aus Gesprächen mit den Türstehern vorweisen, erläuterte aber noch mal alle aktuellen Fälle. âBoss, nichts deutet darauf hin, dass diese Entführung etwas mit einem unserer Fälle zu tun hat.â
âWie weit bist Du in die Vergangenheit gegangen, Tony?â, fragte Gibbs direkt.
âIch habe die aktuell offenen Fälle durchgesehenâ, antwortete er, fügte aber nach einem Blick in die ihn anstarrenden Augen hinzu, âaber ich werde auch noch die der letzten 6 Monate durchsehen.â
âGutâ, antwortete Gibbs, der mit den Antworten zufrieden war, und setzte sich an seinen Platz. Ebenso setzten sich Tony und McGee wieder an ihre Plätze.
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Seine Arbeit hatte Ducky für heute beendet. Nur eine einzige Obduktion war selten, aber es kam schon vor. An solchen Tagen erledigte er normalerweise den Papierkram, der sonst liegen blieb. Dafür hatte er an diesem Tag aber keinen Sinn, denn er musste wissen, was mit Abby los war.
Als Wissenschaftler, die sie beide waren, standen sie sich sehr nahe und arbeiteten eng zusammen, sie untersuchte seine Blutproben und andere Sachen, wenn er sie ihr schickte, dafür gab er ihr häufig Anregungen, wenn sie einfach nicht mehr weiterwusste und eine andere Denkweise brauchte. Sie ergänzten sich bestens.
Ãber die besondere Beziehung zwischen Gibbs und Abby wusste er auch Bescheid, aber es war nicht schwer, die zu bemerken. Jeder, der die beiden in Aktion erlebt hatte und speziell Gibbs in Zusammenarbeit mit seinem Team, wusste sofort, dass da etwas anders war. Hätte er es beschreiben sollen, wäre er zum Schluss gekommen, dass sie eine Vater-Tochter-Beziehung hatten, ohne dass sie in irgendeiner Art und Weise tatsächlich verwandt waren. Daher fragte sich Ducky nicht nur, was mit Abby war sondern auch wie Gibbs es verkraftete.
Also zog er seine Untersuchungskleidung aus und tauschte sie gegen seinen normalen Kittel und tat es Tony nach, der vor nicht allzu langer seinen Autopsiesaal verlassen hatte, und fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben.
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Irgendwas war anders seit der letzte Entführer den Raum verlassen hatte. Ihre Atmung war leichter geworden. Erst jetzt bemerkte sie es. Der Knebel war längst nicht mehr so fest, wie er zuvor gewesen war.
Nun fragte sie sich nur eins. War es Absicht oder ein Versehen?
Die Kindergartengruppe ist wieder aktiv. Viel Spaà damit.
EDIT: Ist geprüft.
Disclaimer: Mir gehört diese Serie (leider) nicht.
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Schritte waren zu hören, doch einen Plan hatte sie noch immer nicht. âWo ist Dein schlauer Kopf, wenn Du ihn wirklich brauchst?â, fragte sie sich selbst.
Wieder betrat ein Mann ihre Zelle, aber vom Gang her schloss sie darauf, dass es ein anderer war, denn vom Betreten der Zelle an wirkte er anders auf sie, schüchtern oder ängstlich vielleicht. Sie konnte es nicht einordnen.
Der Knebel wurde ihr, wie zuvor, wieder entfernt, diesmal aber ruhiger und weniger brutal als der Kerl vorher es getan hatte. Bevor er etwas zu ihr sagte, drehte er sich noch einmal um, als ob er sich vergewissern wollte, dass niemand in der Nähe war. âGeht es Dir gut?â, fragte er flüsternd, denn die Worte waren nur für sie bestimmt.
Schnell wie ihr Hochleistungs-PC im Labor ratterte ihr Verstand ihre Möglichkeiten durch und versuchte, ihre Idee möglichst glaubhaft umzusetzen.
âNeinâ, flüsterte sie ihm mit einem gespielten Schluchzer zu, âmir geht es nicht gut. Ich habe tierische Angst.â Mit ihren Augen und ihrem ganzen Gesichtsausdruck versuchte sie, das Gesagte zu unterstreichen.
âMach Dir keine Sorgen. Es wird schon wiederâ, sagte er ruhig zu ihr und gab ihr etwas zu trinken.
Das Wasser trank sie zaghaft, denn mit dem Einsetzen ihres analytischen Kopfes fingen auch die Gedanken an mögliche Gifte ein, die das Wasser enthalten konnte. Für einen Caff Pow hätte sie in dem Moment alles getan, denn da wusste sie zumindest, was alles ungesundes, aber leckeres und für ihr tägliches Leben notwendiges enthalten war.
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Als sein Team aus dem Fahrstuhl ausstieg, verlieà die Direktorin gerade Gibbs Platz. Sofort fragten sie sich, ob es neue Informationen gab. Warum sonst sollte die Direktorin mit ihm sprechen? Viel Zeit für Spekulationen hatten sie nicht, denn sie waren schon an Gibbs Tisch angelangt.
âBossâ, räusperte sich McGee, führte seinen Satz aber nicht zu Ende.
Jetzt schaute Gibbs erwartungsvoll in die Runde, besonders McGee schaute er an, denn der hatte ihn angesprochen. Dieser konnte aber nicht weiter sprechen, denn der Blick seines Vorgesetzten machte ihm Angst. Daher übernahm Ziva das Wort.
âWir haben nichts gefunden. Es war zwar ein Teilabdruck auf dem Umschlag, aber der war nicht verwertbar.â
Erstaunt darüber, dass Ziva tatsächlich etwas mit dem Umschlag erreicht hatte, richtete Gibbs seine Antwort nur an McGee und DiNozzo, der trotz der Situation einen Grund zum Grinsen hatte. âUnd was steht ihr beiden hier so rum. Ziva hat gute Arbeit geleistet und ihr habt noch keine Information zu Abbys Verschwinden. Stattdessen stehst Du, Tony, hier grinsend in der Gegend rum und Du, McGee, schaffst es nicht, mir eine vernünftige Antwort zu geben. An die Arbeit mit Euch.â Nicht überrascht von seiner Antwort und seinem Tonfall gingen die beiden sofort an ihre Plätze und begannen zu arbeiten. Nur Ziva stand noch vor ihm, eine Strafe erwartend, weil sie nichts erreicht hatte. Wie von ihr erwartet, stand Gibbs auf und sie dachte an den Klapps, den sie in wenigen Augenblicken erhalten würde. Stattdessen streichelte er ihr aber über den Kopf als Zeichen für ihre gut geleistete Arbeit.
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Wieder öffnete sich die Fahrstuhltür, doch diesmal trat niemand aus dem Team heraus. Stattdessen war es James Herold, der von Gibbs formlos angeheuerte Forensiker, der aus dem Fahrstuhl stieg.
âEntschuldigen sieâ, sprach er einen vorbeigehenden Mitarbeiter des NCIS an, âwo finde ich Special-Agent Gibbs?â
Der Mitarbeiter wies ihm den Weg quer durch den Raum, konnte sich aber einen Hinweis nicht verkneifen: âDa vorne ist sein Schreibtisch. Ich hoffe, Ihr Anliegen ist wichtig. Da liegt irgendwas im Argen. Ich würde ihn heute nicht ansprechen.â
âVielen Dank für Ihre Hilfe und für den Rat, aber ich werde ihn wohl oder übel ansprechen, er hat mich schlieÃlich heute Nacht geweckt und herbestellt.â
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Der Wegweisung folgend ging er auf Gibbs Schreibtisch zu.
âSpecial-Agent Gibbs? Mein Name ist James Herold, wir haben heute Nacht miteinander telefoniertâ, sagte er und streckte ihm zur BegrüÃung die Hand entgegen.
Gibbs nahm die Hand und begrüÃte ihn: âGuten Morgen, Mr Herold. Folgen Sie mir bitte.â
Bevor er jedoch losging, griff er noch nach einem Klemmbrett, das auf seinem Schreibtisch lag, und ging dann mit Herold im Schlepptau fort. Dabei gab er Ziva ein Zeichen, ihnen zu folgen. Diese schaute ihre Kollegen an, ob die wüssten, wer das ist, aber beide schauten genauso ahnungslos, wie sie selbst war, also befolgte sie die Anweisung.
Schnell schritt Gibbs mit dem Gast zum Fahrstuhl. Kurz bevor die Tür sich schloss, konnte Ziva noch hineinschlüpfen. Die Fahrt verlief ruhig, niemand sagte ein Wort. Ein Blick auf das Schalter-Tableau sagte ihr, dass sie in die forensische, in Abbys Abteilung fuhren. Was sie da sollten, war unklar, denn sie hatte alles getan, was sie konnte.
Im entsprechenden Geschoss angekommen verlieÃen sie den Fahrstuhl und gingen direkt auf das Labor zu, das sie vor nicht allzu langer Zeit verlassen hatte. Als sie es betraten, lief Gibbs zielstrebig zum Arbeitstisch, wo sie stehen blieben. Nun schaute sie ihn direkt fragend an, aber er erwiderte den Blick nicht und sie konnte auch nichts aus seinem Gesichtsausdruck schlieÃen. Der Mann war ein Buch mit viel zu vielen Siegeln für sie der ehemaligen Mossad-Agentin, die bislang noch jeden im Verhör gebrochen hatte.
âSo Mr Herold, dies hier wird vorübergehend Ihr Arbeitsplatz sein. Ziva zeig ihm bitte die bisherigen Ergebnisse.â
Ziva griff sich aus einer nahe stehenden Box ein paar Handschuhe, zog sie über ihre Hände und ging fort, um den Umschlag zu holen, den sie vorsichtshalber hier gelassen und nicht zur Asservatenkammer gegeben hatte. Wohl verschlossen in Abbys Büro hatte sie ihn im dafür vorgesehenen Schrank deponiert.
Währenddessen räusperte sich Herold, woraufhin Gibbs sich ihm zuwandte.
âSie haben mir nicht gesagt, was meine Aufgabe ist. Ich dachte, dass Ms Sciuto hier für die Forensik zuständig ist? Ich habe mich darauf gefreut, mit ihr zusammen zu arbeiten. Seit einiger Zeit verfolge ich ihre Arbeit. Ihre Erkenntnisse in dem Erkennen von ...â
Gibbs schnitt ihm das Wort ab. âNormalerweise ist sie das auch, aber bevor ich Ihnen weitere Informationen geben kann, muss ich sie bitten, diese Geheimhaltungsklausel zu unterschreiben, da sie kein Mitglied des NCIS sindâ, erklärte er die Vorgehensweise und legte gleichzeitig das Klemmbrett vor ihm auf den Tisch.
Herold nahm es zur Hand und las es durch, um es danach zu unterzeichnen. Woraufhin Gibbs es wieder an sich nahm und mit der Erläuterung des Falls âAbigail Sciutoâ begann.
âAbby ist verschwunden und wir haben noch keine Spurâ, begann er seine Erläuterung zum Fall.
Herold wirkte im ersten Moment geschockt von der Neuigkeit, dass eine Forensikerin, eine Kollegin entführt worden war, hörte aber trotzdem weiter den Erläuterungen zu.
Die Fakten ihres Verschwindens waren schnell erzählt, auch das sie keine wirklichen Hinweise oder Indizien hatten bis auf den Brief, den Ziva zeitgleich ins Labor brachte, erwähnte Gibbs.
âDas ist Ziva David. Sie gehört auch meinem Team anâ, stellte er sie vor. âMs David hat den Brief schon untersucht, konnte aber nichts feststellen. Ihre Aufgabe ist es nun, diesen noch mal zu prüfenâ, erläuterte Gibbs Herold seine Aufgaben. âSie können selbstverständlich jedes Gerät benutzen, das Büro ist jedoch tabu.â
Nachdem er geendet hatte, ging er selbst zur Tür, um den VerschlieÃ-Code zu aktivieren, so dass niemand mehr den Raum ohne Zugangsberechtigung betreten konnte. Währenddessen warf er Ziva einen diesmal vielsagenden Blick zu.
âZiva, Du wirst Mr Herold helfen, wenn er Hilfe braucht.â
Nachdem er geendet hatte, wusste sie, dass sie den Blick richtig gedeutet hatte. Ihre Aufgabe war es also, Aufpasser zu sein. Ein fast unscheinbares Nicken in Gibbs Richtung sagte ihm, dass sie ihre Aufgabe verstanden hatte, woraufhin er das Labor mit schnellen Schritten verlieà und zum Fahrstuhl zurückging.
----
Tony und McGee hatten sich in der Zwischenzeit zuerst beratschlagt, wer wohl der Typ war, mit dem Gibbs und Ziva unterwegs waren, und vor allem was ihre Rolle dabei war. Beide hatten jedoch keine Idee, obwohl Tony zu Recht vermutete, dass es mit dem ominösen Anruf zu tun hatte, den er zu gern belauscht hätte. Trotzdem erwartete Gibbs Ergebnisse, darum hatten sie ihre Spekulationen nach kurzer Zeit aufgegeben und waren zu ihrer eigentlichen Aufgabe, Abby zu finden, zurückgekehrt.
Also hatte McGee den Besitzer des Geländes herausgefunden und diesen angerufen, um nach möglichen Ãberwachungsbändern zu fragen. Der dafür zuständige Bearbeiter war aber nicht zu erreichen. AuÃerdem hatte er den Zeitrahmen der Entführung durch das letztes gemeinsame Telefonat sowie sein Eintreffen am Tatort möglichst genau eingegrenzt, dadurch hatte er einen groben Ablauf des Verbrechens entworfen.
Tony dagegen hatte getan, was Ducky ihm geraten hatte und nicht aufgegeben. Er hatte den Partyveranstalter ausfindig gemacht und telefonisch Kontakt aufgenommen, um Türsteher nach ihren Beobachtungen der letzten Nacht zu fragen. Bislang hatte aber auch er noch keine Rückmeldung erhalten, daher untersuchte er parallel noch mal die aktuellen Fälle.
Als Gibbs den Fahrstuhl verlieà und zu seinem Schreibtisch ging, waren sie dabei, weitere Informationen aufzutreiben, die zu Abby führen konnten. Sie hatten also zugehört. Fragend schaute er sie an, als sie ihre Gespräche beendeten. Ergebnisse waren erforderlich.
McGee begann, seine Ergebnisse aufzuzählen. Durch das letzte Telefonat hatte er erfahren, dass tatsächlich Ãberwachungsbänder existieren, die per Kurier an den NCIS geschickt würden, und zwar noch im Laufe des Vormittages.
Tony konnte noch keine Ergebnisse aus Gesprächen mit den Türstehern vorweisen, erläuterte aber noch mal alle aktuellen Fälle. âBoss, nichts deutet darauf hin, dass diese Entführung etwas mit einem unserer Fälle zu tun hat.â
âWie weit bist Du in die Vergangenheit gegangen, Tony?â, fragte Gibbs direkt.
âIch habe die aktuell offenen Fälle durchgesehenâ, antwortete er, fügte aber nach einem Blick in die ihn anstarrenden Augen hinzu, âaber ich werde auch noch die der letzten 6 Monate durchsehen.â
âGutâ, antwortete Gibbs, der mit den Antworten zufrieden war, und setzte sich an seinen Platz. Ebenso setzten sich Tony und McGee wieder an ihre Plätze.
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Seine Arbeit hatte Ducky für heute beendet. Nur eine einzige Obduktion war selten, aber es kam schon vor. An solchen Tagen erledigte er normalerweise den Papierkram, der sonst liegen blieb. Dafür hatte er an diesem Tag aber keinen Sinn, denn er musste wissen, was mit Abby los war.
Als Wissenschaftler, die sie beide waren, standen sie sich sehr nahe und arbeiteten eng zusammen, sie untersuchte seine Blutproben und andere Sachen, wenn er sie ihr schickte, dafür gab er ihr häufig Anregungen, wenn sie einfach nicht mehr weiterwusste und eine andere Denkweise brauchte. Sie ergänzten sich bestens.
Ãber die besondere Beziehung zwischen Gibbs und Abby wusste er auch Bescheid, aber es war nicht schwer, die zu bemerken. Jeder, der die beiden in Aktion erlebt hatte und speziell Gibbs in Zusammenarbeit mit seinem Team, wusste sofort, dass da etwas anders war. Hätte er es beschreiben sollen, wäre er zum Schluss gekommen, dass sie eine Vater-Tochter-Beziehung hatten, ohne dass sie in irgendeiner Art und Weise tatsächlich verwandt waren. Daher fragte sich Ducky nicht nur, was mit Abby war sondern auch wie Gibbs es verkraftete.
Also zog er seine Untersuchungskleidung aus und tauschte sie gegen seinen normalen Kittel und tat es Tony nach, der vor nicht allzu langer seinen Autopsiesaal verlassen hatte, und fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben.
----
Irgendwas war anders seit der letzte Entführer den Raum verlassen hatte. Ihre Atmung war leichter geworden. Erst jetzt bemerkte sie es. Der Knebel war längst nicht mehr so fest, wie er zuvor gewesen war.
Nun fragte sie sich nur eins. War es Absicht oder ein Versehen?
Danke an Jo & XY ungelöst - die weltbesten Künstlerinnen
Ideenlos und stolz darauf!