13.08.2007, 14:56
Leude ich bin fertig und nich unbedingt zufrieden mit mir, aber ich hoffe ihr seid es und deswegen hier das dritte kapitel - wie viele es geben wird steht noch nicht fest;-)
Lorelai sah Luke wartend an, während er gemütlich weiterschlief und es gar nicht zu bemerken schien. Sie wollte ihn ausschlafen lassen und deswegen machte sie sich auch nicht die Mühe ihn anzutippen, oder sonst etwas dafür zu unternehmen, dass er ihr ins Gesicht sah und sie fragte, was los war.
Die Tatsache, dass Lorelai verschlafen hatte, wann ihre Tochter nach Hause kam machte sie leicht nervös. Sie wusste nicht, ob sie noch bei Jess war, oder ob sie heimgekommen war. Vielleicht waren die Beiden schon zusammen und Lorelai war die Letzte, die es erfahren würde, was sie auf keinen Fall wollte.
SchlieÃlich erwachte Luke und sah sie an.
âWas ist los? Warum starrst du mich seit zwei Stunden an?â, fragte er neugierig und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
âDu warst wach und hast mich nicht schon vor zwei Stunden gefragt, was los ist?â, fragte Lorelai ehrlich schockiert. Lilly hatte zum ersten Mal seit ihrer Geburt die ganze Nacht durchgeschlafen und niemanden am Aufstehen gehindert, nur war Lorelai schon so gewöhnt daran, ständig wach zu sein, dass ihr das gar nicht aufgefallen war.
âIch wollte dir Zeit lassen, deine Antwort auswendig zu lernen und richtig auszufeilen â also? Was hast du Königin der schlaflosen Nächte?â, fragte Luke verschlafen und gähnte, während er aufstand und ins Badezimmer tapste.
âIch habe mich gefragt, ob Rory nicht schon zu Hause ist!â, meinte Lorelai nachdenklich und sah um die Ecke, um gerade noch mitzubekommen, wie Luke unter der Dusche verschwand. Er steckte noch einmal den Kopf heraus und sah sie fragend an.
âDas ist doch im Leben nicht alles! Du bist eine Gilmore, ihr wollt immer irgendwas, wenn ihr so anfangt!â, sagte er. Mit der Zahnbürste, die ihm beim Sprechen aus dem Mundwinkel hing, sah er aus wie aus der Werbung. Lorelai grinste verführerisch.
âHach Schatz, du scheinst mich wirklich gut zu kennen â ich will nicht nachsehen gehen, ob sie da ist, denn das würde aussehen, als hätte ich die ganze Nacht auf sie gewartet!â, sagte Lorelai schlieÃlich und fügte dann, nachdem sie in Bad gegangen und ihn geküsst hatte, hinzu: âDeswegen will ich, dass du gucken gehst, bevor du duschst!â
Luke riss die Augen weit auf. âAber ich bin nackt!â
âNa und? Willst du, dass ich dir meinen Bikini ausleihe? Ich glaube nicht wirklich, dass der dir steht, aber wenn du unbedingt willstâ¦â Widerwillig stieg Luke wieder aus der Dusche, schnappte sich seinen Morgenmantel und ging an Lorelai vorbei aus dem Badezimmer.
âDanke!â, rief sie ihm nach, als er schon auf der Treppe stand und hinunterlief, um in Rorys Zimmer zu sehen. Sie schlief nicht mehr. Nein sie war wach und arbeitete. Luke runzelte die Stirn. Das was sie da auf ihrem Laptop fabrizierte war keine Arbeit, es sah eher aus wie eine Art Tagebuch.
âIch weiÃ, dass sie dich geschickt hat, Luke! Mach ihr keine Vorwürfe deswegen, sag ihr einfach, dass ich heute morgen um Zwei ins Bett gegangen bin und sie wird zufrieden sein!â, sagte sie zuversichtlich, ohne sich umzudrehen und schrieb ununterbrochen weiter.
âMach ich! Willst du vielleicht nen Kaffee?â, fragte Luke, als Rory schon die Thermoskanne hochhielt und nur noch mit einer Hand Weiterschrieb.
âOkay⦠also kein Kaffee!â Er drehte sich um, machte die Tür hinter sich zu und stapfte wieder nach oben, wo Lorelai bereits wartete, während sie sich die Zähne putzte.
âSie sagte: Ich zitiere â sag ihr einfach, dass ich heute morgen um Zwei ins Bett gegangen bin und sie wird zufrieden sein! â und? Bist du zufrieden?â Luke lieà seinen Bademantel wieder fallen und stellte sich unter die Dusche.
âJa â sehr zufrieden! Was dagegen, wenn ich mitdusche? So spart man Wasser und Zeit!â, sagte Lorelai grinsend und Luke öffnete die Duschkabinentür wieder.
âTu dir keinen Zwang an, mein Schatz!â
Lorelai gluckste und küsste ihn, ehe sich die Tür wieder schloss und Luke das Wasser laufen lieÃ.
Rory sah auf die Uhr und seufzte tief. Es war viertel nach zehn. Eigentlich könnte sie zu Jess ins Diner gehen und sich ihr Frühstück holen, aber sie hatte angst ihm zu begegnen und so zu tun, als wäre nichts, denn ihrer Meinung nach war dem nicht so. Was Jess darüber dachte, wusste sie nicht. Sie wusste nur, dass er es langsam angehen wollte. Aber was zum Teufel war langsam?
Sie stand widerwillig auf, schloss das Fenster, das sie gerade eben erst geöffnet hatte, als Luke hereinkam und fuhr das Notebook herunter. Sie hatte eben begonnen so etwas Ãhnliches, wie ein Tagebuch zu schreiben. Ein Tagebuch in Form einer Geschichte über jemand anderen.
Natürlich hatte sie nicht vor den Text online zu stellen oder sonst wie zu veröffentlichen, sie wollte einfach nur ihre Gedanken aufschreiben und so tun, als wären es nicht ihre, sondern die, einer anderen.
Ohne weiter drüber nachzudenken, griff sie nach ihrer Tasche und verlieà das Haus mit ihrer Schwester, die im Reisebett im Wohnzimmer geschlafen hatte und jetzt bereit zum frühstücken war. Da Rory hörte, dass ihre Mom noch mit Luke beschäftigt war, nahm sie Lilly, machte sie fertig und ging.
Im Diner war nicht eben viel los. Hier und da saÃen ein paar Geschäftleute, an den Fenstern saÃen verliebte Pärchen, die Rory sich nun wirklich nicht antun wollte und am Tresen saà wie immer Kirk. Rory setzte sich mit Lilly an einen der freien Tische und wartete, bis Cesar oder Jess selbst kamen.
SchlieÃlich gesellte Jess sich zu ihr ohne ein Wort zu sagen und starrte sie lange Zeit an, ehe er seinen Blick seiner Cousine zuwandte und Rory in Ruhe lieÃ. Wie sehr wünschte sie sich auf einmal, dass er sie noch einmal so küsste wie am Vortag, wie sehr wollte sie von ihm so lang und warm angesehen werden, wie in der vergangenen Nacht und wie sehr mochte sie von ihm berührt werden, wenn ihr kalt war, damit er ihr etwas von seiner Wärme abgeben konnte?
âWillst du nen Kaffee?â, fragte Jess plötzlich und riss sie aus ihren Gedanken. Rory nickte geistesabwesend und sah auf Lilly hinunter, die sie erwartungsvoll anblinzelte. Sie wirkte noch ganz verschlafen und desorientiert.
âFür die Kleine Milch, wennâs geht angewärmt!â
âKlar doch!â, sagte Jess und lächelte wieder sein Lächeln. Rory schluckte und dachte an die vergangene Nacht zurück, die sie wach gelegen hatte und sich gefragt hatte, was sie andauernd falsch machte, dass sich alle Männer von ihr abwandten.
Als Jess ihren Blick bemerkte, wandte er sich ruckartig ab und ging wieder auf den Tresen zu, um ihre Bestellung an Cesar weiterzugeben. Rory sah ihm verdutzt nach und senkte dann den Kopf. Sie wusste, dass er das Selbe dachte, wie sie, und doch dachte er vermutlich etwas anders darüber nach.
Rory sah auf Lilly hinab und seufzte tief. Irgendwas stimmte nicht. Irgendwas musste ganz schnell anders werden, ehe es zu spät war. Noch einmal sah sie zu Jess hinüber, ehe sie den Kinderwagen neben Kirk stellte und in seine Wohnung ging. Das alles tat sie, ohne von Jess bemerkt zu werden, der gerade Kaffee für ein paar der Geschäftsleute eingoss und sich mit Kirk über Lilly unterhielt.
Doch gerade, als sie dabei angekommen waren, wie gut sich ihre groÃe Schwester um sie kümmerte und Jess den Kopf hob, um ihr einen Blick zuzuwerfen, viel ihm auf, das genau diese nicht da war.
âHast du Rory gesehen, Kirk?â, fragte Jess und hob eine Augenbraue. Kirk sah von Lilly auf und blickte dann zum Vorhang hinüber, der den Zugang zu Jessâ Wohnung bedeckte. Jess folgte seinem Blick und zog die Augenbrauen in die Höhe.
âPass mal eben auf Lil auf, ich hab was zu tun!â, sagte er und verschwand ebenfalls hinter dem Vorhang.
Rory, die von alldem nichts mitbekam, war mittlerweile in der Wohnung und sah sich um. Es hatte sich seit ihrem letzten Besuch hier nicht eben viel verändert und da sie wusste, dass Jess hier nur manchmal schlief, wenn er nicht gerade zurück nach Hause wollte, irritierte sie das auch nicht besonders.
Langsam streifte sie durch die ordentlich gehaltene Wohnung und sah sich alles an, was sie auf ihrem Weg zu Jessâ Bett fand. Es standen wie immer jede Menge Bücher in einem Regal, einige CDs und Schallplatten, Bilder und selbst gemachte Fotos von ihm und Rory, Lilly, Lorelai und Luke, seinen Freunden in New York. Ãber seinem Bett hing auch ein Poster von Lane und ihrer Band, unterschrieben. Daneben noch ein Foto von Jess und Lane.
Während sie sich das alles ansah, schien sie die Luft anzuhalten, denn diese entwich plötzlich schreiend aus ihren Lungen, als sie jemand von hinten umfasste. Sie drehte sich blitzschnell um und sah in Jessâ grinsendes Gesicht.
Sie schlug ihm schmerzhaft auf die Brust und sah ihn böse an. âWieso hast du das getan? Du weiÃt genau, wie schreckhaft ich bin!â, sagte sie protestierend und versuchte ihre Atmung zu kontrollieren.
âTut mir leid, aber das konnte ich mir wirklich nicht entgehen lassen!â, sagte er lächelnd und hatte seine Hände immer noch auf ihre Hüften gelegt. Plötzlich war es so unglaublich still und die Luft zum zerreiÃen gespannt, dass Rory nicht recht wusste, wie reagieren sollte, als er sich zu ihr hinabbeugte und sie zärtlich küsste. Doch schlieÃlich kam das Verlangen wieder zurück, das sie bereits im Diner überkommen hatte und sie erwiderte seinen Kuss etwas leidenschaftlicher als sie selbst erwartet hatte.
Als Jess sie zurückschob und sie mit dem Fuà gegen das Bett stieÃ, lieÃen sie sich küssend sinken und wurden dabei immer rücksichtloser, was gewisse Grenzen betraf, über die sie am Vortag geredet hatten.
Rory vergaà die Welt um sich herum und schlief mit Jess, obwohl das alles andere als geplant gewesen war. Und ein Stockwerk tiefer betraten Luke und Lorelai gerade küssend das Diner, als Lorelai auffiel, dass ihre Tochter allein neben Kirk saÃ, der zum Vorhang hinüber sah und sie dann erst bemerkte.
âWo ist Rory, Kirk?â, fragte Lorelai neugierig und besorgt zugleich. Sie ging um diese Zeit ja sonst auch nirgends woanders hin.
âUnd wo ist Jess?â, fragte Luke etwas grimmiger, weil sein Neffe eigentlich hatte arbeiten sollen.
Kirk sah wieder zum Vorhang hinüber und Luke stapfte los. Lorelai riss die Augen auf und folgte ihm, immer wieder auf ihn einredend, weil sie sich in etwa vorstellen konnte, was da oben gerade vor sich ging.
âLuke, lass die Zwei lieber allein, ich meine sie brauchen auch ein wenig Zeit für sich!â
âAber nicht während der Arbeitszeit â das kann er während seiner Mittagspause machen, die er übrigens erst in drei Stunden hat!â, entgegnete Luke barsch und stieà die Wohnungstür auf. Als sein Blick auf sein ehemaliges Bett fiel, stockte ihm der Atem und Lorelai, die laut protestierend in der Tür auftauchte, blieb ebenfalls stehen.
Rory lag in Jessâ Armen und schlief dort friedlich, ohne dass sie etwas von Lukes Ãberfall bemerkte. Jess hatte seinen Kopf auf ihren gelegt und schien ebenfalls nichts mitbekommen zu haben. Es war selbst unter der Decke nicht zu übersehen, dass beide nackt waren und nicht nur ein Vormittagsschläfchen hielten.
Lorelai war nicht eben geschockt von dem Anblick, Luke jedoch musste sie erst einmal aus seiner Wohnung ziehen, ehe sie mit ihm vernünftig darüber reden konnte. âDie Zwei sind also wieder zusammen?â, fragte er und starrte ins Leere. Lorelai legte ihm eine Hand auf die Schulter und lächelte.
âJa, ich denke das sind sie!â
Kapitel 3
Die Tatsache, dass Lorelai verschlafen hatte, wann ihre Tochter nach Hause kam machte sie leicht nervös. Sie wusste nicht, ob sie noch bei Jess war, oder ob sie heimgekommen war. Vielleicht waren die Beiden schon zusammen und Lorelai war die Letzte, die es erfahren würde, was sie auf keinen Fall wollte.
SchlieÃlich erwachte Luke und sah sie an.
âWas ist los? Warum starrst du mich seit zwei Stunden an?â, fragte er neugierig und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
âDu warst wach und hast mich nicht schon vor zwei Stunden gefragt, was los ist?â, fragte Lorelai ehrlich schockiert. Lilly hatte zum ersten Mal seit ihrer Geburt die ganze Nacht durchgeschlafen und niemanden am Aufstehen gehindert, nur war Lorelai schon so gewöhnt daran, ständig wach zu sein, dass ihr das gar nicht aufgefallen war.
âIch wollte dir Zeit lassen, deine Antwort auswendig zu lernen und richtig auszufeilen â also? Was hast du Königin der schlaflosen Nächte?â, fragte Luke verschlafen und gähnte, während er aufstand und ins Badezimmer tapste.
âIch habe mich gefragt, ob Rory nicht schon zu Hause ist!â, meinte Lorelai nachdenklich und sah um die Ecke, um gerade noch mitzubekommen, wie Luke unter der Dusche verschwand. Er steckte noch einmal den Kopf heraus und sah sie fragend an.
âDas ist doch im Leben nicht alles! Du bist eine Gilmore, ihr wollt immer irgendwas, wenn ihr so anfangt!â, sagte er. Mit der Zahnbürste, die ihm beim Sprechen aus dem Mundwinkel hing, sah er aus wie aus der Werbung. Lorelai grinste verführerisch.
âHach Schatz, du scheinst mich wirklich gut zu kennen â ich will nicht nachsehen gehen, ob sie da ist, denn das würde aussehen, als hätte ich die ganze Nacht auf sie gewartet!â, sagte Lorelai schlieÃlich und fügte dann, nachdem sie in Bad gegangen und ihn geküsst hatte, hinzu: âDeswegen will ich, dass du gucken gehst, bevor du duschst!â
Luke riss die Augen weit auf. âAber ich bin nackt!â
âNa und? Willst du, dass ich dir meinen Bikini ausleihe? Ich glaube nicht wirklich, dass der dir steht, aber wenn du unbedingt willstâ¦â Widerwillig stieg Luke wieder aus der Dusche, schnappte sich seinen Morgenmantel und ging an Lorelai vorbei aus dem Badezimmer.
âDanke!â, rief sie ihm nach, als er schon auf der Treppe stand und hinunterlief, um in Rorys Zimmer zu sehen. Sie schlief nicht mehr. Nein sie war wach und arbeitete. Luke runzelte die Stirn. Das was sie da auf ihrem Laptop fabrizierte war keine Arbeit, es sah eher aus wie eine Art Tagebuch.
âIch weiÃ, dass sie dich geschickt hat, Luke! Mach ihr keine Vorwürfe deswegen, sag ihr einfach, dass ich heute morgen um Zwei ins Bett gegangen bin und sie wird zufrieden sein!â, sagte sie zuversichtlich, ohne sich umzudrehen und schrieb ununterbrochen weiter.
âMach ich! Willst du vielleicht nen Kaffee?â, fragte Luke, als Rory schon die Thermoskanne hochhielt und nur noch mit einer Hand Weiterschrieb.
âOkay⦠also kein Kaffee!â Er drehte sich um, machte die Tür hinter sich zu und stapfte wieder nach oben, wo Lorelai bereits wartete, während sie sich die Zähne putzte.
âSie sagte: Ich zitiere â sag ihr einfach, dass ich heute morgen um Zwei ins Bett gegangen bin und sie wird zufrieden sein! â und? Bist du zufrieden?â Luke lieà seinen Bademantel wieder fallen und stellte sich unter die Dusche.
âJa â sehr zufrieden! Was dagegen, wenn ich mitdusche? So spart man Wasser und Zeit!â, sagte Lorelai grinsend und Luke öffnete die Duschkabinentür wieder.
âTu dir keinen Zwang an, mein Schatz!â
Lorelai gluckste und küsste ihn, ehe sich die Tür wieder schloss und Luke das Wasser laufen lieÃ.
~*~
Sie stand widerwillig auf, schloss das Fenster, das sie gerade eben erst geöffnet hatte, als Luke hereinkam und fuhr das Notebook herunter. Sie hatte eben begonnen so etwas Ãhnliches, wie ein Tagebuch zu schreiben. Ein Tagebuch in Form einer Geschichte über jemand anderen.
Natürlich hatte sie nicht vor den Text online zu stellen oder sonst wie zu veröffentlichen, sie wollte einfach nur ihre Gedanken aufschreiben und so tun, als wären es nicht ihre, sondern die, einer anderen.
Ohne weiter drüber nachzudenken, griff sie nach ihrer Tasche und verlieà das Haus mit ihrer Schwester, die im Reisebett im Wohnzimmer geschlafen hatte und jetzt bereit zum frühstücken war. Da Rory hörte, dass ihre Mom noch mit Luke beschäftigt war, nahm sie Lilly, machte sie fertig und ging.
Im Diner war nicht eben viel los. Hier und da saÃen ein paar Geschäftleute, an den Fenstern saÃen verliebte Pärchen, die Rory sich nun wirklich nicht antun wollte und am Tresen saà wie immer Kirk. Rory setzte sich mit Lilly an einen der freien Tische und wartete, bis Cesar oder Jess selbst kamen.
SchlieÃlich gesellte Jess sich zu ihr ohne ein Wort zu sagen und starrte sie lange Zeit an, ehe er seinen Blick seiner Cousine zuwandte und Rory in Ruhe lieÃ. Wie sehr wünschte sie sich auf einmal, dass er sie noch einmal so küsste wie am Vortag, wie sehr wollte sie von ihm so lang und warm angesehen werden, wie in der vergangenen Nacht und wie sehr mochte sie von ihm berührt werden, wenn ihr kalt war, damit er ihr etwas von seiner Wärme abgeben konnte?
âWillst du nen Kaffee?â, fragte Jess plötzlich und riss sie aus ihren Gedanken. Rory nickte geistesabwesend und sah auf Lilly hinunter, die sie erwartungsvoll anblinzelte. Sie wirkte noch ganz verschlafen und desorientiert.
âFür die Kleine Milch, wennâs geht angewärmt!â
âKlar doch!â, sagte Jess und lächelte wieder sein Lächeln. Rory schluckte und dachte an die vergangene Nacht zurück, die sie wach gelegen hatte und sich gefragt hatte, was sie andauernd falsch machte, dass sich alle Männer von ihr abwandten.
Als Jess ihren Blick bemerkte, wandte er sich ruckartig ab und ging wieder auf den Tresen zu, um ihre Bestellung an Cesar weiterzugeben. Rory sah ihm verdutzt nach und senkte dann den Kopf. Sie wusste, dass er das Selbe dachte, wie sie, und doch dachte er vermutlich etwas anders darüber nach.
Rory sah auf Lilly hinab und seufzte tief. Irgendwas stimmte nicht. Irgendwas musste ganz schnell anders werden, ehe es zu spät war. Noch einmal sah sie zu Jess hinüber, ehe sie den Kinderwagen neben Kirk stellte und in seine Wohnung ging. Das alles tat sie, ohne von Jess bemerkt zu werden, der gerade Kaffee für ein paar der Geschäftsleute eingoss und sich mit Kirk über Lilly unterhielt.
Doch gerade, als sie dabei angekommen waren, wie gut sich ihre groÃe Schwester um sie kümmerte und Jess den Kopf hob, um ihr einen Blick zuzuwerfen, viel ihm auf, das genau diese nicht da war.
âHast du Rory gesehen, Kirk?â, fragte Jess und hob eine Augenbraue. Kirk sah von Lilly auf und blickte dann zum Vorhang hinüber, der den Zugang zu Jessâ Wohnung bedeckte. Jess folgte seinem Blick und zog die Augenbrauen in die Höhe.
âPass mal eben auf Lil auf, ich hab was zu tun!â, sagte er und verschwand ebenfalls hinter dem Vorhang.
Rory, die von alldem nichts mitbekam, war mittlerweile in der Wohnung und sah sich um. Es hatte sich seit ihrem letzten Besuch hier nicht eben viel verändert und da sie wusste, dass Jess hier nur manchmal schlief, wenn er nicht gerade zurück nach Hause wollte, irritierte sie das auch nicht besonders.
Langsam streifte sie durch die ordentlich gehaltene Wohnung und sah sich alles an, was sie auf ihrem Weg zu Jessâ Bett fand. Es standen wie immer jede Menge Bücher in einem Regal, einige CDs und Schallplatten, Bilder und selbst gemachte Fotos von ihm und Rory, Lilly, Lorelai und Luke, seinen Freunden in New York. Ãber seinem Bett hing auch ein Poster von Lane und ihrer Band, unterschrieben. Daneben noch ein Foto von Jess und Lane.
Während sie sich das alles ansah, schien sie die Luft anzuhalten, denn diese entwich plötzlich schreiend aus ihren Lungen, als sie jemand von hinten umfasste. Sie drehte sich blitzschnell um und sah in Jessâ grinsendes Gesicht.
Sie schlug ihm schmerzhaft auf die Brust und sah ihn böse an. âWieso hast du das getan? Du weiÃt genau, wie schreckhaft ich bin!â, sagte sie protestierend und versuchte ihre Atmung zu kontrollieren.
âTut mir leid, aber das konnte ich mir wirklich nicht entgehen lassen!â, sagte er lächelnd und hatte seine Hände immer noch auf ihre Hüften gelegt. Plötzlich war es so unglaublich still und die Luft zum zerreiÃen gespannt, dass Rory nicht recht wusste, wie reagieren sollte, als er sich zu ihr hinabbeugte und sie zärtlich küsste. Doch schlieÃlich kam das Verlangen wieder zurück, das sie bereits im Diner überkommen hatte und sie erwiderte seinen Kuss etwas leidenschaftlicher als sie selbst erwartet hatte.
Als Jess sie zurückschob und sie mit dem Fuà gegen das Bett stieÃ, lieÃen sie sich küssend sinken und wurden dabei immer rücksichtloser, was gewisse Grenzen betraf, über die sie am Vortag geredet hatten.
Rory vergaà die Welt um sich herum und schlief mit Jess, obwohl das alles andere als geplant gewesen war. Und ein Stockwerk tiefer betraten Luke und Lorelai gerade küssend das Diner, als Lorelai auffiel, dass ihre Tochter allein neben Kirk saÃ, der zum Vorhang hinüber sah und sie dann erst bemerkte.
âWo ist Rory, Kirk?â, fragte Lorelai neugierig und besorgt zugleich. Sie ging um diese Zeit ja sonst auch nirgends woanders hin.
âUnd wo ist Jess?â, fragte Luke etwas grimmiger, weil sein Neffe eigentlich hatte arbeiten sollen.
Kirk sah wieder zum Vorhang hinüber und Luke stapfte los. Lorelai riss die Augen auf und folgte ihm, immer wieder auf ihn einredend, weil sie sich in etwa vorstellen konnte, was da oben gerade vor sich ging.
âLuke, lass die Zwei lieber allein, ich meine sie brauchen auch ein wenig Zeit für sich!â
âAber nicht während der Arbeitszeit â das kann er während seiner Mittagspause machen, die er übrigens erst in drei Stunden hat!â, entgegnete Luke barsch und stieà die Wohnungstür auf. Als sein Blick auf sein ehemaliges Bett fiel, stockte ihm der Atem und Lorelai, die laut protestierend in der Tür auftauchte, blieb ebenfalls stehen.
Rory lag in Jessâ Armen und schlief dort friedlich, ohne dass sie etwas von Lukes Ãberfall bemerkte. Jess hatte seinen Kopf auf ihren gelegt und schien ebenfalls nichts mitbekommen zu haben. Es war selbst unter der Decke nicht zu übersehen, dass beide nackt waren und nicht nur ein Vormittagsschläfchen hielten.
Lorelai war nicht eben geschockt von dem Anblick, Luke jedoch musste sie erst einmal aus seiner Wohnung ziehen, ehe sie mit ihm vernünftig darüber reden konnte. âDie Zwei sind also wieder zusammen?â, fragte er und starrte ins Leere. Lorelai legte ihm eine Hand auf die Schulter und lächelte.
âJa, ich denke das sind sie!â
Freundschaft fließt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt