29.08.2007, 11:16
unsere story neigt sich langsam dem Ende zu, aber ich werde noch ein paar Kapitel schreiben, also lasst nicht zu schnell von mir los ;-)
Wieder groÃes thx an eure lieben Fbs und @ Searsha: es ist ne FF Kann einiges passieren und es ist fictiv also nicht immer so wie im realen leben ^^
Kapitel 6
Sie hatte Lilly nicht aus den Augen gelassen, seit sie bei Luke im Diner gefrühstückt hatte, dessen war sie sich hundertprozentig sicher. Doch nun war sie offenbar weg und niemand schien sie gesehen zu haben.
Deshalb stand Lorelai jetzt verzweifelt in ihrem Wohnzimmer und versuchte sich an jegliche Einzelheiten zu erinnern. Rory wanderte unermüdlich auf und ab und kramte ebenfalls in ihrem Gedächtnis nach, um nach Antworten zu suchen, die ihr abhanden gekommen sein könnten. Sie war nach Hause gegangen, um dort allein zu sein, unabhängig von den anderen. Aber daraus war dann dank Jess nichts geworden. Lorelai war ihr ins Hotel gefolgt und Luke hatte seinen Laden dicht gemacht, nachdem er Cesar nach Hause geschickt hatte.
An Lilly hatte in dem ganzen Tumult so gut wie niemand gedacht. Luke war der letzte, der sie gesehen hatte, als er Lorelai Rory und Jess beim Verschwinden nachsah. âSie kann doch nicht weit sein, überlegen wir doch mal logisch. Sie ist gerade mal sechs Monate undâ¦â
âKrabbelt schon seit einem durchs ganze Haus!â, setzte Lorelai missmutig ein und nahm ihren Kopf in beide Hände.
âDas würde heiÃen sie ist irgendwo hingekrabbelt, ohne dass wir es bemerkt haben.â, schlussfolgerte Jess, der auf dem Sessel neben dem Fernseher saÃ.
âAber sie saà im Buggy, Jess!â, entgegnete Lorelai. Rory schloss die Augen um nachzudenken.
âSie könnte genauso gut von Cesar mit nach Hause genommen worden sein, als du ihm gesagt hast, er soll den Laden zuschlieÃen! SchlieÃlich hast du sie ja vergessen!â, sagte sie dann und sah Luke an, als wäre er an allem schuld.
âMein Gott, wer ist denn so schnell abgehauen, dass alle hinterher rennen mussten, um dich zu suchen?â, konterte er unwirsch.
âWillst du damit sagen ich wäre daran schuld, dass Lilly weg ist?â
âJa du bist dochâ¦â
âLUKE! Hört sofort auf damit, verdammt mein Kind ist weg!â, schrie Lorelai dazwischen. Sie war den Tränen nahe und starrte geradeaus, während sie sprach. âIhr streitet euch darum, wer an dem ganzen Schlamassel schuld war und dabei könnte Lilly längst in New York sein!â, stieà sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und senkte dann wieder den Kopf.
âWir alle sind dran schuld, okay?! Aber das ist egal. Wir wollen sie finden und uns nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen wegen so einem Stuss!â Ihre Stimme bebte, als sie den Satz beendete und dann aufstand, um das Zimmer zu verlassen. Rory stand ebenfalls auf und ging ihrer Mom hinterher, die die Treppen hinauflief, um in Lillys Kinderzimmer zu verschwinden. Weinend fand sie Lorelai am Kinderbett mit der Kuscheldecke ihrer zweiten Tochter an sich gepresst.
âMom.â, fing Rory beruhigend an, doch Lorelai schüttelte nur den Kopf.
âMach es nicht schlimmer als es ist, Rory! Ich will sie einfach nur wieder zurückhaben!â Sie sah ihr aus roten Augen ins Gesicht und brach dann in Tränen aus. Rory hockte sich neben sie und zog sie an sich. âSie wird wieder kommen, versprochen!â
Lorelai nickte und weinte lautlos weiter.
~*~
Cesar stand neben Luke und wurde von dem gefragt, ob er Lilly noch einmal gesehen hätte, bevor er ebenfalls den Laden verlieÃ. Doch sein dicklicher Chefkoch war der Meinung, dass Lilly bereits verschwunden war, bevor Luke den Laden zugemacht hatte.
Er hatte bis dato gedacht, dass Lorelai ihr Baby mitgenommen hatte. Doch offensichtlich war dem nicht so.
âOkay, ähm hört mal alle her!â Lorelai hatte sich Taylors Megafon geschnappt und stand nun auf der zweiten Stufe ihrer Veranda. âWir ihr alle wisst, ist meine Tochter Lilly Gilmore/Danes verschwunden und das bereits seit heute Mittag! Bisher wurde sie von Niemandem gesehen, aber wir wollen alles daran setzen, sie noch heute wieder zu finden, damit ich und hoffentlich auch ihr alle beruhigt schlafen gehen könnt.â Sie wischte sich eine Träne aus den Augen und lächelte dann tapfer.
âWir haben alle Taschenlampen und sind hoffentlich gut ausgeruht, denn Lilly ist noch ziemlich klein! Ungefähr neunzig Zentimeter. Sie trug heute morgen ein pinkes T-Shirt mit der Selbstentworfenen Aufschrift â âI Love Stars Hollowâ und eine Jeanshose mit ganz vielen kleinen niedlichen Gänseblümchen darauf. Sie hat ein gelbes Basekap auf und rote Sandalen, also wenn sie ein Baby finden, dass auf diese Beschreibung passt, dann ist es höchstwahrscheinlich Lilly!â Sie schluckte hart und fuhr dann fort.
âOkay ähm ich denke, dass warâs dann, derjenige, der Lil zuerst findet, darf eine Woche lang kostenlos im Hotel wohnen!â Ein kurzes heiseres Lachen drang aus ihrer Kehle, bevor sie in Tränen ausbrach und Luke ihr das Megafon wegnahm.
âIhr habt gehört, was meine Frau gesagt hat! Versuchen wir Lilly zu finden!â, sagte er und Stars Hollow zog losâ¦
~*~
Ãberall ertönten Rufe und irgendjemand hatte Musik für Babys eingeschaltet, die dabei helfen sollte ihre Tochter wieder zu finden. Lorelai wusste nicht warum, aber sie war plötzlich übermäÃig stolz auf die Städter, die ihr so tatkräftig dabei halfen ihr Kind wieder zu finden.
Rory und Jess gingen Hand in Hand am Ende der Traube, die Stars Hollow bildete, ehe sich alle in den Wäldern der Kleinstadt zerstreuten. Hier und da hörte man noch Rufe und Schritte, doch irgendwann waren sie allein. Er zog seine Freundin enger an sich, als er registrierte, dass sie anfing zu zittern und leise schluchzte.
âLuke hat recht, nur wegen mir habt ihr sie aus den Augen verloren!â, sagte Rory, doch Jess schüttelte den Kopf. âDas ist doch gar nicht wahr. Wir waren heute Morgen alle etwas durcheinander. Ich hätte die ja nicht hinterher laufen müssen.â, verteidigte er sie und küsste ihren Kopf.
Rory seufzte auf und schluckte, während sie weitergingen. Mittlerweile waren sie an der Brücke angelangt, an der sie sich zum ersten Mal seit langem wieder geküsst hatten. âAber du bist mir hinterher gelaufen, Jess! Du bist mir hinterher gelaufen und hast deinen Job bei Luke aus den Augen gelassen! Und nicht nur das, wegen mir habt ihr auch alle Lilly aus den Augen gelassen.â
Sie überquerten die Brücke und gingen weiter durch das letzte Stück Wald. Immer weiter vom Weg abschweifend, während sie sich weiter darüber stritten, wer schuld daran war, dass Lilly verschwunden war. Plötzlich blieb Jess stehen und sah Rory tief in die Augen.
âJetzt hör mir mal zu! Niemand hat schuld an Lillys Verschwinden. Verstanden? Niemand. Luke nicht, du nicht, ich nicht und erst recht nicht Lorelai. Natürlich haben wir uns Sorgen um dich gemacht und sind dir gefolgt, ohne auf Lil zu achten, aber daran bist nicht nur du schuld. Wir sind dir aus eigenem Willen gefolgt. Also wenn hier jemand schuld ist, dann wir alle!â, sagte er bestimmend.
Rory schniefte. âWenn wir unser Baby haben, wird mir das sicher auch passieren. Ich werde wegrennen und einfach so tun, als würde ich mich einfach so vom Rest der Welt abkapseln können. Ohne an mein Baby zu denken! Und dann ist es genauso verschwunden und niemand wird es wieder finden, weil ich es vermasselt habe, Jess! Weil ich mein Baby im Stich gelassen habe!â
âWas redest du da für einen Unsinn?â
âIch rede keinen Unsinn, ich sage lediglich die Wahrheit, akzeptier es doch einfach mal, ich werde nie eine gute Mutter sein. Niemals!â
âGah?â
âRory das bildest du dir doch alles nur ein! Natürlich denkst du jetzt wo Lilly weg ist, dass du dafür verantwortlich bist und alles genauso sein wird, wenn wir unser Baby haben, aber das wird nicht so sein! Wir sind weder Lorelai noch Lukeâ¦â - âDada!â â âUnd wir werden so etwas nicht zulassen!â âibl din da!â Der zornige Ausruf des Babys, das sich gänzlich unbeachtet fühlte, wurde vollkommen ignoriert, als Rory antwortete.
âIch weiÃ, dass wir nicht so sind wie Mom und Luke, aber das heiÃt nicht, dass wir nicht die selben Fehler machen könnten!â
âNah!â Das piepsige Stimmchen wurde immer wütender und die kleine Porzellanhaut auf dem Gesichtchen des Babys zog sich auf der Stirn in wütende Falten.
âWas soll das heiÃen, die selben Fehler? Wir werden diese Fehler nicht machen, weil wir dann bereits Erfahrung darin haben und ich würde mein, dein, unser Baby niemals allein oder aus den Augen lassen!â
âGah ba nah!â
Jess wandte sich mürrisch um und blickte seiner Nichte in die eisklaren, blauen Gilmore Augen.
âVerdammt Lilly hör auf mich ständig zu unterbrechen!â, schrie er sie an und wandte sich dann wieder seiner Freundin zu, die ihn fassungslos anstarrte. Jess sah zu ihr hinab. âWas ist? Das musste doch mal gesagt werden, sie kann sich schlieÃlich nicht überallâ¦â
Sein Kopf schoss herum und sein Blick blieb an dem kleinen wimmernden pink-blauen Baby hängen, dass ihn aus groÃen Kulleraugen ansah und beinahe anfing zu weinen. Es hatte bereit die Unterlippe hervor geschoben und die ganz wässrige Augen.
Rory starrte ihre Halbschwester fassungslos und hocherfreut zugleich an. âLILLY!â, schrie sie dann und brach selber in Tränen aus vor Freude am Wiedersehen. Sie nahm sie hoch und drückte sie an sich, während Jess immer noch vollkommen benebelt auf den FuÃboden starrte, auf dem seine Nichte bis eben noch herumgekrabbelt war.
Dann erst drehte er sich um und blickte Rory in die tränennassen Augen. âWir haben sie gefunden, Rory!â
Rory nickte ein wenig wie benebelt und schluchzte dann. âTu uns das nie wieder an, hörst du?â, warnte sie Lilly und hielt sie sich vors Gesicht.
Lilly streckte begeistert ihre Händchen aus, die mit Waldbodendreck beschmiert waren und umklammerte Rory damit an den Wangen. Dann begann sie fröhlich zu erzählen. Zwar in einer Sprache die keiner verstand, aber dennoch so lebhaft, dass Rory nachempfinden konnte, was das Baby durchgemacht hatte.
Während Lilly vor sich hinbrabbelte trug Rory sie in ihrer Armbeuge und ging mit Jess Arm um ihre Schulter zurück zu den anderen. Lorelai war auÃer sich vor Freude und schloss die drei in ihre Arme. Woraufhin Lilly ihren Monolog unterbrach und hocherfreut quiekte.
Schluchzend wandte Lorelai sich an ihre Tochter, nachdem sie Lilly an sich genommen hatte und überreichte ihr und Rory den Schlüssel für das Hotelzimmer. âDas habt ihr euch verdient, ihr Zwei! Aber treibtâs nicht zu wild, unter euch wohnt ein älteres Ehepaar, dass hierher gekommen ist, um mit Mom und Dad über ein Haus auf Marthas Vinyard zu verhandeln!â Sie zwinkerte ihrer Tochter zu und strich ihr dann über die Wange.
âDanke!â Rory lächelte und ging dann mit Jess an ihrer Seite zum Hotel, während der Rest der Stadt sich langsam auf den Heimweg machte. Sookie, die ihre vier Kinder mitgebracht hatte, versuchte nun sie wieder vom Waldspielplatz hinunter zu jagen und versagte kläglich, bis Jackson hinaufkletterte â natürlich mit dem Versprechen sie wieder auf den Boden zu bringen â und selbst dran Gefallen fand ständig hinunterzurutschen und wieder hoch auf das Gerüst zu klettern. SchlieÃlich gab Sookie es auf und holte sich eine Decke von zu Hause, um im Wald zu schlafen und ihre Jungs spielen zu lassen. Das Baby in seinem Kinderwagen schlief längst.
Lorelai lächelte über die glücklich scheinende Familie und machte sich mit Luke und Lilly ebenfalls auf den Heimweg. Sie hoffte für Rory und Jess, dass sie das nicht zu sehr geprägt hatteâ¦
Freundschaft fließt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt