26.12.2004, 14:54
---~*~---
Disclaimer: Mir gehört nichts, nichts, nichts. Einer armen Studentin könnt ihr das ruhig glauben...
A/N: Im Original heiÃt diese Fic "Not Meant To Be". Ich habe die Weihnachtsferien genutzt und mit der Ãbersetzung begonnen.
Im Nichts â Kapitel 1: Wieso?
Eigentlich ist es jetzt nicht seine Aufgabe, hier zu sitzen. Er sollte da drinnen bei ihr sein, sie trösten und beruhigen.
Er sollte sie in die Arme nehmen und ihr über das wilde Haar streicheln, nimmer müde zu bestätigen, dass es nicht ihre Schuld ist.
Er sollte sich von wütenden Faustschlägen gegen seine Brust nicht davon abhalten lassen ihre Tränen zu trocknen. Die Feuchtigkeit in seinen eigenen Augen dürfte gar nicht erst die Chance bekommen, sich zu Nässe zu entwickeln.
Verdammt noch mal, er sollte jetzt stark sein. Für sie.
Stattdessen sitzt er auf einem Stuhl im Flur, weit nach vorn übergebeugt und den Kopf in die Hände gestützt, nicht in der Lage wieder hinein zu gehen. Die Ãrmel seines Flanells kleben längst feucht an seinen Handgelenken, aber er kann trotzdem nicht aufhören, die Tränen flieÃen immer weiter. Er hat keine Ahnung, wie lange er schon so hier sitzt. Genug Kraft um wieder aufzustehen hat er jedenfalls nicht.
Man hat ihn aus dem Zimmer geschickt, damit man sie in Ruhe versorgen kann. Nach allem, was sie durchgemacht hat. Vor ein paar Minuten hat eine Schwester die benutzten Laken aus dem Zimmer getragen. Laken mit roten und rosafarbenen Flecken.
Er ist sich sicher, dass man drinnen mittlerweile fertig geworden ist, aber seine Beine bewegen sich einfach nicht. Es ist, als klebe sein Körper an diesem Plastikstuhl.
Seine Gedanken wandern wieder zu den blutigen Laken und Erinnerungen an ihre stählerne Umklammerung seiner Hand werden wach. In seinen Ohren hallen ihre Schreie von vorhin wider.
Und alles umsonst.
Rory und die GroÃeltern müssten jetzt jede Minute kommen. Er hat mehrmals versucht, sie anzurufen, aber erfolglos. Alle Handys sind abgeschaltet.
Jetzt kann er nur hoffen, dass wer auch immer sie in den endlosen weiÃen Gängen aufliest, genug Verstand hat sie erst zu ihm zu schicken. Er wird es ihnen schonend beibringen. So schonend wie möglich. Kann man Nachrichten wie diese irgendwie erträglicher machen? Er glaubt zwar nicht daran, aber ihn treibt der unbedingte Wille ihr wenigstens das zu ersparen. Sie soll nichts erklären müssen.
âMr. Danes?â Die Stimme kommt ihm bekannt vor. Und tatsächlich gehört sie dem Arzt, der gerade ihr Zimmer verlassen hat. Die Tür steht einen Spalt breit offen.
Er sieht dem anderen Mann ins Gesicht. Sind die Furchen um Mund und Nase des Arztes tiefer geworden seit er ihn das letzte Mal gesehen hat?
Die Worte, die sich aus dem Mund des Mediziners ergieÃen, versteht er nicht. Sie dringen nicht zu dem Ort in seinem Gehirn durch, der für ihre Verarbeitung zuständig wäre. Also nickt er nur, wann immer es angemessen scheint und schafft es auch endlich, von seinem Stuhl aufzustehen. Sie geben sich die Hände und als der Arzt über den Flur verschwindet, hat er plötzlich keine andere Wahl mehr, als doch zurück nach drinnen zu gehen.
Er wischt sich einmal quer und ziemlich sinnlos mit dem nassen Ãrmel durchs Gesicht und nimmt seine Baseballcap ab. Sie bleibt auf einem der Stühle neben der Tür zurück.
Dann öffnet er die Tür vollends und betritt die vier Wände, die Zeugen ihres gröÃten Glückes hätten werden sollen. Der Raum ist sonnendurchflutet, nichts erinnert mehr an die Dunkelheit, die zur Zeit ihrer Ankunft herrschte.
Und da liegt sie, noch immer in dem selben Bett, auf dem er sie vor einer halben Ewigkeit verlassen hat. Die Beinstützen sind jetzt allerdings verschwunden und man hat sie zugedeckt. Auch ihr Nachthemd ist neu. Gestern hat er gesehen, wie sie es in ihre Tasche gepackt hat. Man kann die Vorderseite aufknöpfen.
Aber sie wird die Knöpfe nicht brauchen.
Als die Tür hinter ihm ins Schloss fällt, dreht sie sich weg vom Fenster und sieht ihn an.
Wo vorhin noch ein unordentlicher Pferdeschwanz war, umrahmen jetzt lange, offensichtlich gekämmte, dunklen Locken ihr blasses Gesicht. Sie versucht sich an einem schwachen Lächeln, scheitert aber kläglich und muss ihren Mund mit der Hand bedecken, um nicht laut zu schluchzen.
Schnell ist er an ihrer Seite und nimmt ihre freie Hand. Sie ist eiskalt und kein Vergleich zu der Hand, die er vor wenigen Stunden gehalten hat. Sie war voller Leben, heià und rot.
âLukeâ, flüstert sie fast unhörber und umschlingt wenig später mit beiden Armen seinen Oberkörper. Sie hält so fest, als ginge es um ihr Leben.
âWieso?â Ihre Stimme zittert und weil er nicht weiÃ, was er ihr antworten soll, umarmt er sie einfach weiter und streichelt ihr mit einer Hand sanft den Rücken.
Lorelai weint an seiner Brust und für eine sehr lange Zeit ist nichts zu hören auÃer in Flanell erstickten Schluchzern.
Flanell. Sein Hemd ist blau-grün kariert und als er es heute Morgen anzog, dachte er, er würde darin Vater werden.
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Disclaimer: Mir gehört nichts, nichts, nichts. Einer armen Studentin könnt ihr das ruhig glauben...
A/N: Im Original heiÃt diese Fic "Not Meant To Be". Ich habe die Weihnachtsferien genutzt und mit der Ãbersetzung begonnen.
Im Nichts â Kapitel 1: Wieso?
Eigentlich ist es jetzt nicht seine Aufgabe, hier zu sitzen. Er sollte da drinnen bei ihr sein, sie trösten und beruhigen.
Er sollte sie in die Arme nehmen und ihr über das wilde Haar streicheln, nimmer müde zu bestätigen, dass es nicht ihre Schuld ist.
Er sollte sich von wütenden Faustschlägen gegen seine Brust nicht davon abhalten lassen ihre Tränen zu trocknen. Die Feuchtigkeit in seinen eigenen Augen dürfte gar nicht erst die Chance bekommen, sich zu Nässe zu entwickeln.
Verdammt noch mal, er sollte jetzt stark sein. Für sie.
Stattdessen sitzt er auf einem Stuhl im Flur, weit nach vorn übergebeugt und den Kopf in die Hände gestützt, nicht in der Lage wieder hinein zu gehen. Die Ãrmel seines Flanells kleben längst feucht an seinen Handgelenken, aber er kann trotzdem nicht aufhören, die Tränen flieÃen immer weiter. Er hat keine Ahnung, wie lange er schon so hier sitzt. Genug Kraft um wieder aufzustehen hat er jedenfalls nicht.
Man hat ihn aus dem Zimmer geschickt, damit man sie in Ruhe versorgen kann. Nach allem, was sie durchgemacht hat. Vor ein paar Minuten hat eine Schwester die benutzten Laken aus dem Zimmer getragen. Laken mit roten und rosafarbenen Flecken.
Er ist sich sicher, dass man drinnen mittlerweile fertig geworden ist, aber seine Beine bewegen sich einfach nicht. Es ist, als klebe sein Körper an diesem Plastikstuhl.
Seine Gedanken wandern wieder zu den blutigen Laken und Erinnerungen an ihre stählerne Umklammerung seiner Hand werden wach. In seinen Ohren hallen ihre Schreie von vorhin wider.
Und alles umsonst.
Rory und die GroÃeltern müssten jetzt jede Minute kommen. Er hat mehrmals versucht, sie anzurufen, aber erfolglos. Alle Handys sind abgeschaltet.
Jetzt kann er nur hoffen, dass wer auch immer sie in den endlosen weiÃen Gängen aufliest, genug Verstand hat sie erst zu ihm zu schicken. Er wird es ihnen schonend beibringen. So schonend wie möglich. Kann man Nachrichten wie diese irgendwie erträglicher machen? Er glaubt zwar nicht daran, aber ihn treibt der unbedingte Wille ihr wenigstens das zu ersparen. Sie soll nichts erklären müssen.
âMr. Danes?â Die Stimme kommt ihm bekannt vor. Und tatsächlich gehört sie dem Arzt, der gerade ihr Zimmer verlassen hat. Die Tür steht einen Spalt breit offen.
Er sieht dem anderen Mann ins Gesicht. Sind die Furchen um Mund und Nase des Arztes tiefer geworden seit er ihn das letzte Mal gesehen hat?
Die Worte, die sich aus dem Mund des Mediziners ergieÃen, versteht er nicht. Sie dringen nicht zu dem Ort in seinem Gehirn durch, der für ihre Verarbeitung zuständig wäre. Also nickt er nur, wann immer es angemessen scheint und schafft es auch endlich, von seinem Stuhl aufzustehen. Sie geben sich die Hände und als der Arzt über den Flur verschwindet, hat er plötzlich keine andere Wahl mehr, als doch zurück nach drinnen zu gehen.
Er wischt sich einmal quer und ziemlich sinnlos mit dem nassen Ãrmel durchs Gesicht und nimmt seine Baseballcap ab. Sie bleibt auf einem der Stühle neben der Tür zurück.
Dann öffnet er die Tür vollends und betritt die vier Wände, die Zeugen ihres gröÃten Glückes hätten werden sollen. Der Raum ist sonnendurchflutet, nichts erinnert mehr an die Dunkelheit, die zur Zeit ihrer Ankunft herrschte.
Und da liegt sie, noch immer in dem selben Bett, auf dem er sie vor einer halben Ewigkeit verlassen hat. Die Beinstützen sind jetzt allerdings verschwunden und man hat sie zugedeckt. Auch ihr Nachthemd ist neu. Gestern hat er gesehen, wie sie es in ihre Tasche gepackt hat. Man kann die Vorderseite aufknöpfen.
Aber sie wird die Knöpfe nicht brauchen.
Als die Tür hinter ihm ins Schloss fällt, dreht sie sich weg vom Fenster und sieht ihn an.
Wo vorhin noch ein unordentlicher Pferdeschwanz war, umrahmen jetzt lange, offensichtlich gekämmte, dunklen Locken ihr blasses Gesicht. Sie versucht sich an einem schwachen Lächeln, scheitert aber kläglich und muss ihren Mund mit der Hand bedecken, um nicht laut zu schluchzen.
Schnell ist er an ihrer Seite und nimmt ihre freie Hand. Sie ist eiskalt und kein Vergleich zu der Hand, die er vor wenigen Stunden gehalten hat. Sie war voller Leben, heià und rot.
âLukeâ, flüstert sie fast unhörber und umschlingt wenig später mit beiden Armen seinen Oberkörper. Sie hält so fest, als ginge es um ihr Leben.
âWieso?â Ihre Stimme zittert und weil er nicht weiÃ, was er ihr antworten soll, umarmt er sie einfach weiter und streichelt ihr mit einer Hand sanft den Rücken.
Lorelai weint an seiner Brust und für eine sehr lange Zeit ist nichts zu hören auÃer in Flanell erstickten Schluchzern.
Flanell. Sein Hemd ist blau-grün kariert und als er es heute Morgen anzog, dachte er, er würde darin Vater werden.
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~ Ut desint vires tamen est laudanda voluntas. ~