14.11.2007, 21:47
Ãber dies und das und natürlich auch jenes!
âNorman Mailer I am pregnantâ tönte es in einer Gilmore Folge und tatsächlich, der amerikanische Pulitzer-Preisträger Norman Mailer saà im Dragonfly Inn und trank Eistee.
Diese Woche verstarb der amerikanische Schriftsteller im Alter von 84 Jahren. Was das besondere an Mailers Auftritt in der Fernseh-Serie war? Nun, ich kann mir kaum vorstellen, dass sich z.B. Günter Grass in der âLindenstraÃeâ setzen würde. Im Allgemeinen pflegen intellektuelle politisch engagierte Schriftsteller die Distanz zwischen Unterhaltung und Weltkritik.
Norman Mailer war ein nicht angepasster âlinker Intellektuellerâ, wie man gerne diese âEnfant terriblesâ bezeichnet. In seiner Art und im Schreiben war er spröde, kritisierte bis zum Schluss den Irak-Krieg und war überzeugt, dass George W. Bush vom Teufel besessen ist. Mailer war mehr als umstritten in der amerikanischen Gesellschaft, der er mit Scharfsinn kritisierte.
Seine Lebensart war die von Ernest Hemingways sehr ähnlich: Frauen (Mailer war 6-mal verheiratet), Alkohol und die Freude am Boxen.
Dieser Norman Mailer also befand, dass âGilmore girlsâ eine âakzeptable Serieâ sei und das eine seiner Töchter ihn an Lorelai Gilmore erinnern würde. Ein Grund mehr, in dieser Serie als Gaststar aufzutreten. Mehr noch: Norman Mailer, selbst Regisseur, erkannte in Lauren ein auÃergewöhnliches Schauspiel-Talent.
Was Emmy und Globe Jury wohl bisher nicht würdigen konnten, würdigte dieser charmant und unverhohlen. Man kann jetzt sicher darüber streiten, ob eine Auszeichnung, die man auf ein Bücherregal stellen kann, mehr Wert hat, als die Meinung eines zuweilen derben, alten Mannes am Ende seines ereignisreichen Lebens.
In diesem Gast verdeutlichten die Produzenten von âGilmorer girlsâ damals einmal mehr, dass ihre Art der Unterhaltung Niveau besaà und etwas wagte. Gerade in einer Zeit, wo jegliche Kritik an der amerikanischen AuÃenpolitik als âunpatriotischâ gilt und man sich damit sofort und ohne über Start zu gehen, keine $ 4.000,- einzuziehen, ins Abseits manövriert.
Was gab es sonst noch im Lauren Universum? Ja, die Film- und Fernseh-Autoren streiken in den USA. Nun müssen die Frontmänner und Frauen wie Jay Leno, David Letterman und Ellen sehen, wer ihnen ihre witzigen Kommentare und Pointen schreibt.
Mir fehlen Hintergrund Informationen, um klar Stellung zu beziehen. Man neigt dazu, den Autoren recht für ihren Streik zu geben, wenn man sieht, welche Beteiligungen sie an DVDs und Internet-Downloads haben.
Schon sitzt man im Boot und wettert gegen die üblen Studiobosse, die immer reicher werden. Doch Halt: die FAZ beleuchtete diese Woche das Thema etwas genauer und kamen dem eigentlichen âAbzockerâ auf die Spur. Die Schauspieler, die zu Super-, Mega-, Giga- und Hyperstars durch Serien geworden sind. Na, da schau her, mit denen hätten wir jetzt gar nicht gerechnet, oder?
Da fallen uns auch gleich Namen ein: George Clooney, Jennifer Aniston, Ellen, um nur ein paar Leute hier zu nennen.
Immer mehr Geld würden für einzelne Stars gezahlt werden, damit Serien und Filme produziert werden.
Gut oder schlecht, man kann nur witzig, cool, geistreich rüber kommen, wenn das âMaterialâ gut ist, das man âaufsagenâ soll. Von daher, sollte man vielleicht nie aus den Augen verlieren, wer alles HINTER einem Star steht, um ihn dazu zu machen. Und was das für einen materiellen Wert haben könnte.
Was mich zu âPrinceâ bringt (heiÃt er eben mal wieder Prince oder hat er einen neuen Namen, den eh keiner kennt?).
Letztes Jahr bekam er noch einen Preis für den Fan-freundlichsten Superstar, der kostenlos Musik zum download für seine Fans bereitstellt und nun verbietet er mit perfider Energie alle Fan-Webseiten und Clips, die mit seiner Person zu tun haben.
Manchmal frage ich mich wirklich, ob die Herrschaften a.) noch richtig ticken und b.) blicken, wer für ihren Ruhm und Erfolg letztendlich verantwortlich ist.
Das hat nun wirklich 0 % mit Lauren zu tun, ich weiÃ, aber nun schlage ich den gekonnten Haken und sage: apropos Musik! Lauren war bei der Premiere von dem Musical âYoung Frankensteinâ in New York (na, das habe ich doch elegant hinbekommen).
Elegant ist auch das nächste Stichwort, denn Lauren hatte sich groà in Schale geschmissen, edel in schwarz gehüllt, schritt sie über den roten Teppich.
Jetzt könnte ich es natürlich dabei belassen oder mal wieder meinen Unmut über ihre Garderobe auslassen. Mein ewiges Genörgel über Mantel, Kleid und Strumpfhose ist nun auch nicht mehr neu. Meine stete Verwunderung, warum Frau Graham irgendwie meinen höchstpersönlichen eigenen Modegeschmack nicht trifft, habe ich schon mehrfach zur Sprache gebracht.
Also auch diesmal wieder nicht. Der Mantel hatte keine Form, das Kleid sah mit dem applizierten Muster irgendwie unvorteilhaft aus und die Strumpfhose war zu schwarz.
Obwohl sie sehr entspannt an diesem Abend wirkte, konnte mich das nur halbwegs versöhnen (mir wären ja bei den Kartenpreisen bis $ 425,- die Gesichtzüge ziemlich verhärtet. Mehr noch: das Musical hielt wohl in keinem Punkt, was man davon erwartet hatte, hätte mir ja doppelt die Zornesröte ins Gesicht getrieben, bei dem Preis).
Fazit: zumindest haben wir gesehen, dass sie noch unter uns weilt und ihr Modegeschmack nicht besser geworden ist.
Zum Schluss nochmals ein bisschen Werbung in eigener Sache: ab und an brauchen auch Lauren Kolumnistinnen etwas Abwechslung vom wöchentlichen Kolumnen-Stress und ich gönnte mir einen Trip in die Welt der Klassiker!
Mit Hermann Hesse liebäugele ich ja schon immer und diesmal musste eine seiner Erzählungen für meine Lauren-Obsession hinhalten. âGertrudâ wurde kurzer Hand in âFräulein Lorenaâ umgearbeitet.
Wer Lust und Muse hat, sich Lauren in einer neuen Rolle vorzustellen, dem kann ich meine Hesse-Adaption nur empfehlen. Ein Blick lohnt sich!
In diesem Sinne, viele GrüÃe vom Schreibtisch!
© Koile 2007
âNorman Mailer I am pregnantâ tönte es in einer Gilmore Folge und tatsächlich, der amerikanische Pulitzer-Preisträger Norman Mailer saà im Dragonfly Inn und trank Eistee.
Diese Woche verstarb der amerikanische Schriftsteller im Alter von 84 Jahren. Was das besondere an Mailers Auftritt in der Fernseh-Serie war? Nun, ich kann mir kaum vorstellen, dass sich z.B. Günter Grass in der âLindenstraÃeâ setzen würde. Im Allgemeinen pflegen intellektuelle politisch engagierte Schriftsteller die Distanz zwischen Unterhaltung und Weltkritik.
Norman Mailer war ein nicht angepasster âlinker Intellektuellerâ, wie man gerne diese âEnfant terriblesâ bezeichnet. In seiner Art und im Schreiben war er spröde, kritisierte bis zum Schluss den Irak-Krieg und war überzeugt, dass George W. Bush vom Teufel besessen ist. Mailer war mehr als umstritten in der amerikanischen Gesellschaft, der er mit Scharfsinn kritisierte.
Seine Lebensart war die von Ernest Hemingways sehr ähnlich: Frauen (Mailer war 6-mal verheiratet), Alkohol und die Freude am Boxen.
Dieser Norman Mailer also befand, dass âGilmore girlsâ eine âakzeptable Serieâ sei und das eine seiner Töchter ihn an Lorelai Gilmore erinnern würde. Ein Grund mehr, in dieser Serie als Gaststar aufzutreten. Mehr noch: Norman Mailer, selbst Regisseur, erkannte in Lauren ein auÃergewöhnliches Schauspiel-Talent.
Was Emmy und Globe Jury wohl bisher nicht würdigen konnten, würdigte dieser charmant und unverhohlen. Man kann jetzt sicher darüber streiten, ob eine Auszeichnung, die man auf ein Bücherregal stellen kann, mehr Wert hat, als die Meinung eines zuweilen derben, alten Mannes am Ende seines ereignisreichen Lebens.
In diesem Gast verdeutlichten die Produzenten von âGilmorer girlsâ damals einmal mehr, dass ihre Art der Unterhaltung Niveau besaà und etwas wagte. Gerade in einer Zeit, wo jegliche Kritik an der amerikanischen AuÃenpolitik als âunpatriotischâ gilt und man sich damit sofort und ohne über Start zu gehen, keine $ 4.000,- einzuziehen, ins Abseits manövriert.
Was gab es sonst noch im Lauren Universum? Ja, die Film- und Fernseh-Autoren streiken in den USA. Nun müssen die Frontmänner und Frauen wie Jay Leno, David Letterman und Ellen sehen, wer ihnen ihre witzigen Kommentare und Pointen schreibt.
Mir fehlen Hintergrund Informationen, um klar Stellung zu beziehen. Man neigt dazu, den Autoren recht für ihren Streik zu geben, wenn man sieht, welche Beteiligungen sie an DVDs und Internet-Downloads haben.
Schon sitzt man im Boot und wettert gegen die üblen Studiobosse, die immer reicher werden. Doch Halt: die FAZ beleuchtete diese Woche das Thema etwas genauer und kamen dem eigentlichen âAbzockerâ auf die Spur. Die Schauspieler, die zu Super-, Mega-, Giga- und Hyperstars durch Serien geworden sind. Na, da schau her, mit denen hätten wir jetzt gar nicht gerechnet, oder?
Da fallen uns auch gleich Namen ein: George Clooney, Jennifer Aniston, Ellen, um nur ein paar Leute hier zu nennen.
Immer mehr Geld würden für einzelne Stars gezahlt werden, damit Serien und Filme produziert werden.
Gut oder schlecht, man kann nur witzig, cool, geistreich rüber kommen, wenn das âMaterialâ gut ist, das man âaufsagenâ soll. Von daher, sollte man vielleicht nie aus den Augen verlieren, wer alles HINTER einem Star steht, um ihn dazu zu machen. Und was das für einen materiellen Wert haben könnte.
Was mich zu âPrinceâ bringt (heiÃt er eben mal wieder Prince oder hat er einen neuen Namen, den eh keiner kennt?).
Letztes Jahr bekam er noch einen Preis für den Fan-freundlichsten Superstar, der kostenlos Musik zum download für seine Fans bereitstellt und nun verbietet er mit perfider Energie alle Fan-Webseiten und Clips, die mit seiner Person zu tun haben.
Manchmal frage ich mich wirklich, ob die Herrschaften a.) noch richtig ticken und b.) blicken, wer für ihren Ruhm und Erfolg letztendlich verantwortlich ist.
Das hat nun wirklich 0 % mit Lauren zu tun, ich weiÃ, aber nun schlage ich den gekonnten Haken und sage: apropos Musik! Lauren war bei der Premiere von dem Musical âYoung Frankensteinâ in New York (na, das habe ich doch elegant hinbekommen).
Elegant ist auch das nächste Stichwort, denn Lauren hatte sich groà in Schale geschmissen, edel in schwarz gehüllt, schritt sie über den roten Teppich.
Jetzt könnte ich es natürlich dabei belassen oder mal wieder meinen Unmut über ihre Garderobe auslassen. Mein ewiges Genörgel über Mantel, Kleid und Strumpfhose ist nun auch nicht mehr neu. Meine stete Verwunderung, warum Frau Graham irgendwie meinen höchstpersönlichen eigenen Modegeschmack nicht trifft, habe ich schon mehrfach zur Sprache gebracht.
Also auch diesmal wieder nicht. Der Mantel hatte keine Form, das Kleid sah mit dem applizierten Muster irgendwie unvorteilhaft aus und die Strumpfhose war zu schwarz.
Obwohl sie sehr entspannt an diesem Abend wirkte, konnte mich das nur halbwegs versöhnen (mir wären ja bei den Kartenpreisen bis $ 425,- die Gesichtzüge ziemlich verhärtet. Mehr noch: das Musical hielt wohl in keinem Punkt, was man davon erwartet hatte, hätte mir ja doppelt die Zornesröte ins Gesicht getrieben, bei dem Preis).
Fazit: zumindest haben wir gesehen, dass sie noch unter uns weilt und ihr Modegeschmack nicht besser geworden ist.
Zum Schluss nochmals ein bisschen Werbung in eigener Sache: ab und an brauchen auch Lauren Kolumnistinnen etwas Abwechslung vom wöchentlichen Kolumnen-Stress und ich gönnte mir einen Trip in die Welt der Klassiker!
Mit Hermann Hesse liebäugele ich ja schon immer und diesmal musste eine seiner Erzählungen für meine Lauren-Obsession hinhalten. âGertrudâ wurde kurzer Hand in âFräulein Lorenaâ umgearbeitet.
Wer Lust und Muse hat, sich Lauren in einer neuen Rolle vorzustellen, dem kann ich meine Hesse-Adaption nur empfehlen. Ein Blick lohnt sich!
In diesem Sinne, viele GrüÃe vom Schreibtisch!
© Koile 2007