20.12.2007, 07:56
Zitat:wir sind doch ohnehin schon auf dem Weg zum totalen Ãberwachungsstaat, nachdem gerade erst erlaubt worden ist, dass die Polizei ohne richterlichen Befehl Mobiltelefone orten und auf IP-Adressen zugreifen darf etc.dazu mal allgemein: das finde ich zwar einerseits auch heftig und gefährlich, weil es sehr leicht in falsche hände geraten kann, aber das hat auch einige vorteile, wie du zugeben musst. entführte menschen können schneller gefunden werden, genauso wie verbrecher, die z.b. mit kinderpornos online handeln, etc.
nicht dass ich es wirklich gutheiÃe, ich habe mich erst unlängst aufgeregt und mit freunden diskutiert, dass niemanden angeht, wo ich mich befinde und welche seiten ich online abrufe.
aber die vorteile darf man halt auch nicht vergessen. fast alles hat zwei seiten. fast.
und es gibt niemanden, der seine privatsphäre mehr schätzt, als ich.
vll. bin ich nur deshalb nicht ganz so aufgebracht wie du, weil ich sowieso schon seit einigen jahren das gefühl habe, dass wir uns bereits in überwachungsstaaten befinden. ich habe noch nie, auf keiner seite, ausschlaggebende daten angegeben. studivz ist die einzige, die zumindest meinen vollen namen hat, das wars schon.
es mag kalt klingen und ich will niemanden persönlich angreifen, aber wer zu viele daten (gerade telefonnummer und adresse) ins internet stellt, wo sich theoretisch die ganze welt zugriff erschaffen kann, ist wirklich selbst schuld. denn dass das internet nicht sicher ist, weià man.
von studivz wissen wirs, aber wer sagt dir denn, dass nicht auch andere seiten, denen du vll. noch vertraust, daselbe abziehen (werden)? ich misstraue prinzipiell jeder internetseite und wähle jede angabe mit bedacht. versuche es zumindest.
ich hasse überwachungsstaaten und es ist mir nicht gleichgültig, ich ärgere mich oft genug über ähnliche, meiner meinung nach aber schwerwiegendere dinge, wie eben das mit der ortung oder ip adresse. aber ich muss (zumindest noch) damit leben.
natürlich wünsche ich mir eine verbesserung und sicherung. doch die erreiche ich auch nicht, wenn ich mich überall abmelde oder kein handy hätte. im prinzip dürfte man nirgendst und niemandem daten nennen. man kann nie wissen, was damit passiert.
ich bin keineswegs so passiv, wie es sich anhören mag. ich versuche so gut, wie geht, mich zu schützen und meine privatsphäre zu wahren. ich habe auch schon die eine oder andre beschwerde geschrieben und diversen unvertrauenswürdigen anbietern, foren und anderen seiten abgeschworen.
vll. könnte man sagen, dass mich die studivz sache deshalb nicht mehr so aufregt, wie sie sicher vor jahren noch hätte, weil ich mit solchen dingen sowieso rechne und generell (vll. zu) misstrauisch und vorsichtig bin.
ich habe leider keine idee, wie man gegen den überwachungsstaat vorgehen könnte, vor allem, da ja auch ein paar, wenn auch sehr wenige, dinge gut daran sind. ich fühle mich seit den kameras z.B. nachts in u-bahnen wohler (wenn ich auch nicht glaube, dass es so viel sicherer ist). vll. bin ich zu optimistisch, aber ich glaube auch wirklich, dass man durch diese ip adresse sache viele verbrecher schneller findet wird. und dieser letzte punkt ist mir sehr wichtig, da mein hauptärgerthema die miese verbrechensbekämpfung sowie die niedrigen gefängnisstrafen für schwerverbrecher, die sich wohl leider nicht so schnell erhöhen werden, ist.
ich fürchte, zumindest momentan haben wir keine andere wahl als das beste aus der situation zu machen. aber wenn jemand eine effiziente lösung hat, wie man gegen überwachungsstaaten vorgeht, werde ich die erste sein, die mitkämpft.
Ich weiÃ, das ist ein heikles Thema, wo es sehr viele unterschiedliche Meinungen gibt, welche alle ihre Berechtigung haben.