08.01.2008, 12:56
@ace-19 Es wäre ja langweilig wenn man immer vorhersehen könnte was gleich passiert
@Summertime Tja, für meinen Logan geh ich über Leichen
@Sindy85 Ja, ich hab auch ein ganz schlechtes Gewissen deswegen
@FunnyBunny *Taschentücher reich* Macht nichts, ich denke die Tatsache das es dich so berührt hat, sagt mehr als tausend Worte
@r.eg.02 Was heiÃt hier fast komplett? Ich werde heute die FF wie versprochen beenden und dann hab ich genau 2 Wochen gebraucht *schmoll*
Bevor ich poste muss ich noch einmal unbedigt sagen das ich Chris wirklich mag. Ich finde er und Lorelai (die mir im übrigen auch sehr am Herzen liegt, aber nun ja... für meinen Logan geh ich über Leichen) sind ein tolles Paar und ich kann mich nie zwischen BB und JJ entscheiden. Aber... Logan comes first und für seine Glück musste ich leider etwas fies sein. Ansonsten ist noch zu beachten das es komplett AU ist. Rory ist total anders aufgewachsen, Chris musste mit 22 Vater sein... Es kann also sein das ihr manchmal findet das Charaktere nicht so reagieren wie ihr findet das sie in der Serie würden und da kann ich euch nur zustimmen, doch das hier ist meine FF und sie ist anders als die Serie.
Teil 1
10 Jahre später...
Die Digitaluhr auf Rorys Nachtisch zeigte, dass es Zeit zum Aufstehen war, aber sie grummelte nur etwas unverständliches. Hilflos zog sie sich ein Kissen über den Kopf, bevor sie aufgab und langsam die Augen öffnete. Für den Bruchteil einer Sekunde spielte sie mit dem Gedanken einfach liegen zu bleiben, aber dann schüttelte sie den Kopf. Es würde alles nur noch schlimmer zu machen, also quälte sie sich hoch und begann sich anzuziehen. Mit einem raschen Blick in den Spiegel stellte sie sicher, dass auch alles an seinem Platz war, bevor sie die Tür öffnete und die Stufen runter rannte.
„Rory“, rief ihr Vater gerade, als sie die Küche betrat. „Hey“, begrüÃte Rory ihn etwas auÃer Atem und lies sich auf einen Stuhl sinken, ihrer Halbschwester Gigi gegenüber. Freundlich lächelte sie diese an, aber wie jeden Morgen zog Gigi nur einen Schmollmund und drehte sich zu ihrem Vater um.
„Was ist denn SüÃe?“, fragte Chris sofort, dem der auffordernde Blick seiner Tochter nicht entgegangen war. „Das Müsli ist fast alle“, beklagte sich diese und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich kauf heute neues“, versprach ihr Vater und fuhr ihr sanft durch die Haare.
Rory fühlte einen Stich in ihrem Herzen als sie daran dachte, dass sie ihren Vater bereits seit einer Woche daran erinnerte neues Müsli zu kaufen. Es gab keinen Zweifel, dass heute Abend, wo Gigi danach gefordert hatte, neues Müsli im Schrank zu finden sein würde. Ihr war bewusst wie dämlich es war auf ein Kind das 8 Jahre jünger war als man selbst und dann auch noch die eigene Halbschwester eifersüchtig zu sein, aber sie konnte sich nicht helfen. Es war als wäre nichts was sie jemals tat gut genug um auch nur halbwegs so viel Aufmerksamkeit zu bekommen wie Gigi. Sie verlangte ja nicht so verhätschelt zu werden wie Gigi, aber war es denn so abwegig vom eigenen Vater geliebt zu werden wollen? Nur einmal wollte sie für ihre Schulleistungen ernsthaft gelobt werden oder mit der selben Liebe angesehen werden die in Christophers Blick lag wenn er Gigi ansah. Aber wahrscheinlich war sie einfach nicht gut genug...
Eine einsame Träne fiel an diesem Morgen in Rorys Müsli, während sie beobachtete wie Christopher mit Gigi herumalberte. Ihr Hand hielt sich gerade zu krampfhaft an ihrer Gabel fest und ihre Augen schienen an der Uhr fest gelötet zu sein. Endlich war es Zeit zu gehen und so stand Rory hastig auf. Etwas zu hastig, denn dabei riss sie ihre Müslischlüssel mit zu Boden. Erschrocken zuckte bei dem scheppernden Geräusch zusammen, dass natürlich auch ihrem Vater nicht entgangen war. „Also wirklich Rory, pass doch auf“, tadelte dieser nur, bevor er sich wieder Gigi zuwand, die den Moment der Gunst ausgenutzt hatte und Rory schnell die Zunge rausgestreckt hatte.
Endlich erwachte Rory aus ihrer Salzsäulenähnlichen zustand und drehte sich ohne ein weiteres Wort um. In ihrer Kehle begann sich ein Kloà zu bilden und sie wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde bis heiÃe Tränen über ihr Gesicht liefen.
***
Als Logan Huntzberger an diesem Morgen in den Schulbus stieg, fiel ihm etwas ungewöhnliches auf. Das Mädchen, das er in letzter Zeit so häufig beobachtet hatte, saà heute merkwürdig zusammen gesunken auf ihrem Platz. Ohne lange nachzudenken ging er an seinem üblichen Platz vorbei und lies sich auf den leeren Platz neben ihr sinken. „Hey“, begrüÃte er sie fröhlich und wartete auf eine Reaktion, die er auch sofort bekam. Verblüfft hob sie ihren Kopf und sah ihn aus groÃen Augen an. Etwas an diesem Blick lies Logan zusammen zucken. Vielleicht war es die Tatsache das sie eindeutig geweint hatte oder vielleicht war es die Verletzlichkeit in ihren Augen, er wusste es nicht, aber irgendetwas in ihrem Blick traf ihn tief.
„Hey, antwortete sie etwas zögerlich und lächelte etwas nervös. Ihr war anzusehen wie merkwürdig sie diese Situation fand und als sie begann auf ihrer Unterlippe zu beiÃen, wurde Logan klar das sie ihn etwas fragen wollte, aber offensichtlich keine Ahnung hatte wie sie diese Frage stellen sollte. „Raus damit“, forderte er und als er sah wie ihre Augen verblüfft aufleuchteten schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Sie schien es nicht gewöhnt zu sein das jemand sich mit ihr befasst und ihr seine volle Aufmerksamkeit schenkte. Allerdings fiel es ihm schwer das zu verstehen. Sie war ein wunderschönes Mädchen und von dem was er über sie in Erfahrung gebracht hatte, war sie eine Top-Schülerin und eine talentierte Autorin. Er konnte unmöglich der erste sein der Interesse an ihr zeigte. Doch ihre Frage bewies ihm nur einmal mehr, dass man das Wort unmöglich niemals benutzen sollte.
„Versteh mich nicht falsch, aber... hast du eine Wette verloren oder ist das hier Teil einer Wette?“, fragte sie etwas hilflos und wenn er gerade etwas gegessen oder getrunken hätte, hätte er sich sicher vor Verblüffung verschluckt. „Was?“, fragte er ungläubig. Sie konnte doch unmöglich... Nein, erinnerte er sich selbst, dass Wort unmöglich existierte nicht. Sie konnte doch nicht wirklich glauben, dass der einzige Grund mit ihr zu Reden eine Wette war.
„WeiÃt du, denn normalerweise redet kaum jemand mit mir und du bist...“, versuchte sie etwas ratlos zu erklären was sie meinte und bei Logan machte es klick. Dieses Mädchen litt ganz offensichtlich an einem Minderwertigkeitskomplex.
„Ich versprech dir, dass hier hat nichts mit einer Wette zu tun, aber wenn es dir unangenehm ist, kann ich auch wieder gehen“, schlug Logan vor und wollte schon aufstehen, als sich ihre Hand um sein Handgelenk legte. „Es ist nicht unangenehm“, versicherte sie schnell und als Logan das Lächeln auf ihrem Gesicht sah, hatte er keinen Zweifel, dass sie die Wahrheit sagte.
Die Beiden sahen sich einen Moment lang an, bevor Rory klar wurde das sie sein Handgelenk noch immer umschlossen hielt. Erschrocken lies sie es los und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. „Oh mein Gott, es tut mir Leid, ich...“, begann sie sich zu entschuldigen, als Logan sanft nach ihren Händen griff und sie wieder nach unten zog. „Es ist wirklich eine Schande so ein schönes Gesicht zu verdecken“, meinte er mit einem frechen Grinsen und sah glücklich wie sich auf Rorys Gesicht ein wunderschönes Lächeln ausbreitete.
„Unsinn! Ich seh bestimmt ganz verweint aus“, meinte sie und versuchte abermals ihr Gesicht abzuwenden. Es versetzte Logan einen Stich ein Mädchen wie sie so zu sehen. Sie schien sich für ihre Tränen zu schämen, als würde sie etwas verbotenes tun wenn sie ihrem Schmerz freien Lauf lies.
„Ich würde meinen Trustfond darauf verwetten, dass es einen guten Grund gibt, dass es so aussieht“, meinte Logan sanft und legte ihr zögernd eine Hand auf die Schulter. Das hier war Neuland für ihn, er hatte nie zuvor versucht sich um ein weinendes Mädchen zu kümmern, erst Recht nicht um eines das er nicht kannte. Er wusste auch gar nicht warum er es tat, aber etwas an ihr hatte ihn fasziniert seit er sie das erste Mal im Bus wirklich wahrgenommen hatte.
Rory zuckte unwillkürlich zusammen, als sie Logans Hand auf ihrer Schulter spürte. Aber sie musste zugeben, dass seine Berührung gut tat. Das erste Mal seit Jahren zeigte wieder jemand Interesse an ihr, war willig sich anhören zu wie es ihr ging, machte sich Sorgen. Und das tat gut. Es war so schön endlich mal wieder man selbst sein zu können und nicht immer zu versuchen niemanden zu nerven. Er kannte sie vielleicht nicht, aber... zumindest versuchte er sie kennen zu lernen.
Erleichtert bemerkte Logan wie Rory sich gerade zu scheu wieder zu ihm umdrehte und ihn anlächelte. „Ich bin mir nicht ganz sicher ob dein Trustfond sicher ist“, scherzte sie und Logan entwich ein kurzes Lachen. „Warum lad ich dich nicht gleich auf einen Kaffee ein und du erzählst mir deine Geschichte. Dann werde ich ja herausfinden ob mein Trustfond sicher ist oder nicht“, schlug Logan ihr vor und wartete gespannt auf ihre Antwort.
Er konnte sehen wie es in ihrem Kopf arbeitete und er wollte ihr gerade erklären, dass er sie natürlich auch so auf einen Kaffee einladen würde, als sie antwortete. „Ich würde wirklich gerne, aber... wird das nicht Ãrger mit der Schule geben?“
Logan fiel es schwer ein Lachen zurück zu halten. Er bat sie einem komplett Fremden ihr Herz auszuschütten und sie machte sich Sorgen um Schule? Rory jedoch musste es falsch verstanden haben, denn ihr Gesichtsausdruck wurde sofort wieder defensiv. Gerade öffnete sie ihren Mund, vermutlich um sich wieder einmal zu rechtfertigen.
„Vertrau mir, du kannst es dir leisten einmal die Schule zu schwänzen“, erklärte Logan und nahm eine ihrer Hände in seine. Er wusste nicht warum er es tat, vermutlich tat er aus einem Instinkt heraus um ihr irgendwie zu zeigen, dass sie ihm vertrauen konnte. Auf jeden Fall schien es zu wirken, denn nachdem sie für den Bruchteil einer Sekunde zu ihren ineinanderliegenden Händen gesehen hatte, nickte sie und sah danach wieder aus dem Fenster. Ihre Hände lagen noch immer ineinander.
Bis der Bus hielt wechselten Logan und Rory kein Wort mehr. Rory wusste nicht was sie sagen sollte, denn das was sie ihm erzählen wollte würde sie ihm woanders erzählen nicht in einem Schulbus. Logan wiederum wollte sie nicht drängen, die Situation war sowieso schon merkwürdig genug. Nachdenklich beobachtete er Rory, wie sie aus dem Fenster sah. Zu gern würde er sie jetzt fragen was sie dachte, aber das würde er nicht tun. Wenn sie es ihm erzählen wollte, dann würde sie es gleich tun. Und wenn nicht hatte er eben mit einem netten Mädchen Kaffee getrunken.
Logan wurde aus seinen Ãberlegungen gerissen als Rorys Körper sich anspannte. Verwirrt sah er aus dem Fenster, aber er konnte nicht sagen was ihr Unbehagen hervor gerufen hatte. Nicht das dass ihm das irgendwie bei der Ãberlegung helfen würde, wie er sie wieder dazu bringen würde sich zu entspannen, aber es würde ihn interessieren. Während er überlegte wie er sie wieder entspannen könnte, begann er ohne es zu bemerken mit seinem Daumen Kreise auf ihrer Handoberfläche zu ziehen.
Rorys ganzer Körper spannte sich unwillkürlich an, als sie drauÃen meinte ihren Vater zu sehen. Obwohl sie gleich darauf erkannte, dass er es gar nicht war, hielt die Anspannung an. Erst als sie spürte wie Logans Daumen beruhigend über ihre Hand strich entwich die Anspannung langsam wieder. Etwas verwunderte sah sie zu ihren ineinanderliegenden Händen, bevor sie Logan kurz dankbar anlächelte und sich wieder zum Fenster drehte. Trotzdem lächelte sie noch immer weiter.
Logan spürte ein warmes Gefühl in seiner Magengegend als Rory sich umdrehte um ihn anzulächeln. Jetzt fiel ihm auch auf, das seine Hände sich gewissermaÃen Selbstständig gemacht hatten und obwohl es ihm leid tat, dass er gehandelt hatte ohne zu denken, war er froh das er Rory mit seinen Berührungen entspannen konnte, obwohl er sie kaum kannte.
In diesem Moment hielt der Bus an und alle standen auf. Kurz überlegte Logan ob er ihre Hand loslassen sollte, aber dann dachte er an den unsicheren Blick in ihren Augen, als er sich zu ihr gesetzt hatte. Wenn er ihre Hand jetzt loslassen würde, würde sie denken, dass er sich schämte so mit ihr gesehen zu werden und sofort wieder dicht machen. Er wusste nicht was es war, aber etwas war in ihrem Leben passiert was dafür sorgte, dass sie sich vor allem und jedem verschloss.
Rory kam es im ersten Moment etwas merkwürdig vor, als Logan ihre Hand etwas fester umfasste und aufstand um sich einen Weg durch den Bus zu bannen, aber dann wichen alle anderen Gefühle Glückseligkeit. Wenn sie ehrlich war kam es ihr noch immer etwas merkwürdig vor, dass sich ausgerechnet Logan Huntzberger entschlossen hatte mit ihr zu reden, aber die Tatsache das er nicht einmal jetzt ihre Hand los lies zeigte ihr, dass er es wirklich ernst meinte.
Belustigt sah Logan zu wie Rory sich ratlos umsah, sobald sie den Bus verlassen hatte. „Und jetzt?“, fragte sie ihn und als sie sich zu ihm drehte spürte Logan wie etwas in ihm aufflammte, das ihm bis dahin ziemlich unbekannt war. Das Verlangen sie zu beschützen und für sie Verantwortung zu übernehmen. In ihren Augen konnte man sehen, dass sie ihm bereits vertraute und er würde mit Sicherheit nichts tun um dieses Vertrauen zu enttäuschen.
„In die Richtung“, meinte Logan und deutete mit seiner freien Hand in entgegen gesetzte Richtung von Chilton. Erneut bemerkte er in ihren Augen das Zögern, das aber diesmal sofort von etwas anderem, was er nicht deuten konnte überdeckt wurde. Noch einmal atmete sie tief durch, dann ging sie los und zog ihn mit sich in die Richtung in die er eben gezeigt hatte. Nicht das er sich weigerte ihr zu folgen. Eher das Gegenteil.
Starli
@Summertime Tja, für meinen Logan geh ich über Leichen
@Sindy85 Ja, ich hab auch ein ganz schlechtes Gewissen deswegen
@FunnyBunny *Taschentücher reich* Macht nichts, ich denke die Tatsache das es dich so berührt hat, sagt mehr als tausend Worte
@r.eg.02 Was heiÃt hier fast komplett? Ich werde heute die FF wie versprochen beenden und dann hab ich genau 2 Wochen gebraucht *schmoll*
Bevor ich poste muss ich noch einmal unbedigt sagen das ich Chris wirklich mag. Ich finde er und Lorelai (die mir im übrigen auch sehr am Herzen liegt, aber nun ja... für meinen Logan geh ich über Leichen) sind ein tolles Paar und ich kann mich nie zwischen BB und JJ entscheiden. Aber... Logan comes first und für seine Glück musste ich leider etwas fies sein. Ansonsten ist noch zu beachten das es komplett AU ist. Rory ist total anders aufgewachsen, Chris musste mit 22 Vater sein... Es kann also sein das ihr manchmal findet das Charaktere nicht so reagieren wie ihr findet das sie in der Serie würden und da kann ich euch nur zustimmen, doch das hier ist meine FF und sie ist anders als die Serie.
Teil 1
10 Jahre später...
Die Digitaluhr auf Rorys Nachtisch zeigte, dass es Zeit zum Aufstehen war, aber sie grummelte nur etwas unverständliches. Hilflos zog sie sich ein Kissen über den Kopf, bevor sie aufgab und langsam die Augen öffnete. Für den Bruchteil einer Sekunde spielte sie mit dem Gedanken einfach liegen zu bleiben, aber dann schüttelte sie den Kopf. Es würde alles nur noch schlimmer zu machen, also quälte sie sich hoch und begann sich anzuziehen. Mit einem raschen Blick in den Spiegel stellte sie sicher, dass auch alles an seinem Platz war, bevor sie die Tür öffnete und die Stufen runter rannte.
„Rory“, rief ihr Vater gerade, als sie die Küche betrat. „Hey“, begrüÃte Rory ihn etwas auÃer Atem und lies sich auf einen Stuhl sinken, ihrer Halbschwester Gigi gegenüber. Freundlich lächelte sie diese an, aber wie jeden Morgen zog Gigi nur einen Schmollmund und drehte sich zu ihrem Vater um.
„Was ist denn SüÃe?“, fragte Chris sofort, dem der auffordernde Blick seiner Tochter nicht entgegangen war. „Das Müsli ist fast alle“, beklagte sich diese und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich kauf heute neues“, versprach ihr Vater und fuhr ihr sanft durch die Haare.
Rory fühlte einen Stich in ihrem Herzen als sie daran dachte, dass sie ihren Vater bereits seit einer Woche daran erinnerte neues Müsli zu kaufen. Es gab keinen Zweifel, dass heute Abend, wo Gigi danach gefordert hatte, neues Müsli im Schrank zu finden sein würde. Ihr war bewusst wie dämlich es war auf ein Kind das 8 Jahre jünger war als man selbst und dann auch noch die eigene Halbschwester eifersüchtig zu sein, aber sie konnte sich nicht helfen. Es war als wäre nichts was sie jemals tat gut genug um auch nur halbwegs so viel Aufmerksamkeit zu bekommen wie Gigi. Sie verlangte ja nicht so verhätschelt zu werden wie Gigi, aber war es denn so abwegig vom eigenen Vater geliebt zu werden wollen? Nur einmal wollte sie für ihre Schulleistungen ernsthaft gelobt werden oder mit der selben Liebe angesehen werden die in Christophers Blick lag wenn er Gigi ansah. Aber wahrscheinlich war sie einfach nicht gut genug...
Eine einsame Träne fiel an diesem Morgen in Rorys Müsli, während sie beobachtete wie Christopher mit Gigi herumalberte. Ihr Hand hielt sich gerade zu krampfhaft an ihrer Gabel fest und ihre Augen schienen an der Uhr fest gelötet zu sein. Endlich war es Zeit zu gehen und so stand Rory hastig auf. Etwas zu hastig, denn dabei riss sie ihre Müslischlüssel mit zu Boden. Erschrocken zuckte bei dem scheppernden Geräusch zusammen, dass natürlich auch ihrem Vater nicht entgangen war. „Also wirklich Rory, pass doch auf“, tadelte dieser nur, bevor er sich wieder Gigi zuwand, die den Moment der Gunst ausgenutzt hatte und Rory schnell die Zunge rausgestreckt hatte.
Endlich erwachte Rory aus ihrer Salzsäulenähnlichen zustand und drehte sich ohne ein weiteres Wort um. In ihrer Kehle begann sich ein Kloà zu bilden und sie wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde bis heiÃe Tränen über ihr Gesicht liefen.
***
Als Logan Huntzberger an diesem Morgen in den Schulbus stieg, fiel ihm etwas ungewöhnliches auf. Das Mädchen, das er in letzter Zeit so häufig beobachtet hatte, saà heute merkwürdig zusammen gesunken auf ihrem Platz. Ohne lange nachzudenken ging er an seinem üblichen Platz vorbei und lies sich auf den leeren Platz neben ihr sinken. „Hey“, begrüÃte er sie fröhlich und wartete auf eine Reaktion, die er auch sofort bekam. Verblüfft hob sie ihren Kopf und sah ihn aus groÃen Augen an. Etwas an diesem Blick lies Logan zusammen zucken. Vielleicht war es die Tatsache das sie eindeutig geweint hatte oder vielleicht war es die Verletzlichkeit in ihren Augen, er wusste es nicht, aber irgendetwas in ihrem Blick traf ihn tief.
„Hey, antwortete sie etwas zögerlich und lächelte etwas nervös. Ihr war anzusehen wie merkwürdig sie diese Situation fand und als sie begann auf ihrer Unterlippe zu beiÃen, wurde Logan klar das sie ihn etwas fragen wollte, aber offensichtlich keine Ahnung hatte wie sie diese Frage stellen sollte. „Raus damit“, forderte er und als er sah wie ihre Augen verblüfft aufleuchteten schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Sie schien es nicht gewöhnt zu sein das jemand sich mit ihr befasst und ihr seine volle Aufmerksamkeit schenkte. Allerdings fiel es ihm schwer das zu verstehen. Sie war ein wunderschönes Mädchen und von dem was er über sie in Erfahrung gebracht hatte, war sie eine Top-Schülerin und eine talentierte Autorin. Er konnte unmöglich der erste sein der Interesse an ihr zeigte. Doch ihre Frage bewies ihm nur einmal mehr, dass man das Wort unmöglich niemals benutzen sollte.
„Versteh mich nicht falsch, aber... hast du eine Wette verloren oder ist das hier Teil einer Wette?“, fragte sie etwas hilflos und wenn er gerade etwas gegessen oder getrunken hätte, hätte er sich sicher vor Verblüffung verschluckt. „Was?“, fragte er ungläubig. Sie konnte doch unmöglich... Nein, erinnerte er sich selbst, dass Wort unmöglich existierte nicht. Sie konnte doch nicht wirklich glauben, dass der einzige Grund mit ihr zu Reden eine Wette war.
„WeiÃt du, denn normalerweise redet kaum jemand mit mir und du bist...“, versuchte sie etwas ratlos zu erklären was sie meinte und bei Logan machte es klick. Dieses Mädchen litt ganz offensichtlich an einem Minderwertigkeitskomplex.
„Ich versprech dir, dass hier hat nichts mit einer Wette zu tun, aber wenn es dir unangenehm ist, kann ich auch wieder gehen“, schlug Logan vor und wollte schon aufstehen, als sich ihre Hand um sein Handgelenk legte. „Es ist nicht unangenehm“, versicherte sie schnell und als Logan das Lächeln auf ihrem Gesicht sah, hatte er keinen Zweifel, dass sie die Wahrheit sagte.
Die Beiden sahen sich einen Moment lang an, bevor Rory klar wurde das sie sein Handgelenk noch immer umschlossen hielt. Erschrocken lies sie es los und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. „Oh mein Gott, es tut mir Leid, ich...“, begann sie sich zu entschuldigen, als Logan sanft nach ihren Händen griff und sie wieder nach unten zog. „Es ist wirklich eine Schande so ein schönes Gesicht zu verdecken“, meinte er mit einem frechen Grinsen und sah glücklich wie sich auf Rorys Gesicht ein wunderschönes Lächeln ausbreitete.
„Unsinn! Ich seh bestimmt ganz verweint aus“, meinte sie und versuchte abermals ihr Gesicht abzuwenden. Es versetzte Logan einen Stich ein Mädchen wie sie so zu sehen. Sie schien sich für ihre Tränen zu schämen, als würde sie etwas verbotenes tun wenn sie ihrem Schmerz freien Lauf lies.
„Ich würde meinen Trustfond darauf verwetten, dass es einen guten Grund gibt, dass es so aussieht“, meinte Logan sanft und legte ihr zögernd eine Hand auf die Schulter. Das hier war Neuland für ihn, er hatte nie zuvor versucht sich um ein weinendes Mädchen zu kümmern, erst Recht nicht um eines das er nicht kannte. Er wusste auch gar nicht warum er es tat, aber etwas an ihr hatte ihn fasziniert seit er sie das erste Mal im Bus wirklich wahrgenommen hatte.
Rory zuckte unwillkürlich zusammen, als sie Logans Hand auf ihrer Schulter spürte. Aber sie musste zugeben, dass seine Berührung gut tat. Das erste Mal seit Jahren zeigte wieder jemand Interesse an ihr, war willig sich anhören zu wie es ihr ging, machte sich Sorgen. Und das tat gut. Es war so schön endlich mal wieder man selbst sein zu können und nicht immer zu versuchen niemanden zu nerven. Er kannte sie vielleicht nicht, aber... zumindest versuchte er sie kennen zu lernen.
Erleichtert bemerkte Logan wie Rory sich gerade zu scheu wieder zu ihm umdrehte und ihn anlächelte. „Ich bin mir nicht ganz sicher ob dein Trustfond sicher ist“, scherzte sie und Logan entwich ein kurzes Lachen. „Warum lad ich dich nicht gleich auf einen Kaffee ein und du erzählst mir deine Geschichte. Dann werde ich ja herausfinden ob mein Trustfond sicher ist oder nicht“, schlug Logan ihr vor und wartete gespannt auf ihre Antwort.
Er konnte sehen wie es in ihrem Kopf arbeitete und er wollte ihr gerade erklären, dass er sie natürlich auch so auf einen Kaffee einladen würde, als sie antwortete. „Ich würde wirklich gerne, aber... wird das nicht Ãrger mit der Schule geben?“
Logan fiel es schwer ein Lachen zurück zu halten. Er bat sie einem komplett Fremden ihr Herz auszuschütten und sie machte sich Sorgen um Schule? Rory jedoch musste es falsch verstanden haben, denn ihr Gesichtsausdruck wurde sofort wieder defensiv. Gerade öffnete sie ihren Mund, vermutlich um sich wieder einmal zu rechtfertigen.
„Vertrau mir, du kannst es dir leisten einmal die Schule zu schwänzen“, erklärte Logan und nahm eine ihrer Hände in seine. Er wusste nicht warum er es tat, vermutlich tat er aus einem Instinkt heraus um ihr irgendwie zu zeigen, dass sie ihm vertrauen konnte. Auf jeden Fall schien es zu wirken, denn nachdem sie für den Bruchteil einer Sekunde zu ihren ineinanderliegenden Händen gesehen hatte, nickte sie und sah danach wieder aus dem Fenster. Ihre Hände lagen noch immer ineinander.
***
Bis der Bus hielt wechselten Logan und Rory kein Wort mehr. Rory wusste nicht was sie sagen sollte, denn das was sie ihm erzählen wollte würde sie ihm woanders erzählen nicht in einem Schulbus. Logan wiederum wollte sie nicht drängen, die Situation war sowieso schon merkwürdig genug. Nachdenklich beobachtete er Rory, wie sie aus dem Fenster sah. Zu gern würde er sie jetzt fragen was sie dachte, aber das würde er nicht tun. Wenn sie es ihm erzählen wollte, dann würde sie es gleich tun. Und wenn nicht hatte er eben mit einem netten Mädchen Kaffee getrunken.
Logan wurde aus seinen Ãberlegungen gerissen als Rorys Körper sich anspannte. Verwirrt sah er aus dem Fenster, aber er konnte nicht sagen was ihr Unbehagen hervor gerufen hatte. Nicht das dass ihm das irgendwie bei der Ãberlegung helfen würde, wie er sie wieder dazu bringen würde sich zu entspannen, aber es würde ihn interessieren. Während er überlegte wie er sie wieder entspannen könnte, begann er ohne es zu bemerken mit seinem Daumen Kreise auf ihrer Handoberfläche zu ziehen.
Rorys ganzer Körper spannte sich unwillkürlich an, als sie drauÃen meinte ihren Vater zu sehen. Obwohl sie gleich darauf erkannte, dass er es gar nicht war, hielt die Anspannung an. Erst als sie spürte wie Logans Daumen beruhigend über ihre Hand strich entwich die Anspannung langsam wieder. Etwas verwunderte sah sie zu ihren ineinanderliegenden Händen, bevor sie Logan kurz dankbar anlächelte und sich wieder zum Fenster drehte. Trotzdem lächelte sie noch immer weiter.
Logan spürte ein warmes Gefühl in seiner Magengegend als Rory sich umdrehte um ihn anzulächeln. Jetzt fiel ihm auch auf, das seine Hände sich gewissermaÃen Selbstständig gemacht hatten und obwohl es ihm leid tat, dass er gehandelt hatte ohne zu denken, war er froh das er Rory mit seinen Berührungen entspannen konnte, obwohl er sie kaum kannte.
In diesem Moment hielt der Bus an und alle standen auf. Kurz überlegte Logan ob er ihre Hand loslassen sollte, aber dann dachte er an den unsicheren Blick in ihren Augen, als er sich zu ihr gesetzt hatte. Wenn er ihre Hand jetzt loslassen würde, würde sie denken, dass er sich schämte so mit ihr gesehen zu werden und sofort wieder dicht machen. Er wusste nicht was es war, aber etwas war in ihrem Leben passiert was dafür sorgte, dass sie sich vor allem und jedem verschloss.
Rory kam es im ersten Moment etwas merkwürdig vor, als Logan ihre Hand etwas fester umfasste und aufstand um sich einen Weg durch den Bus zu bannen, aber dann wichen alle anderen Gefühle Glückseligkeit. Wenn sie ehrlich war kam es ihr noch immer etwas merkwürdig vor, dass sich ausgerechnet Logan Huntzberger entschlossen hatte mit ihr zu reden, aber die Tatsache das er nicht einmal jetzt ihre Hand los lies zeigte ihr, dass er es wirklich ernst meinte.
Belustigt sah Logan zu wie Rory sich ratlos umsah, sobald sie den Bus verlassen hatte. „Und jetzt?“, fragte sie ihn und als sie sich zu ihm drehte spürte Logan wie etwas in ihm aufflammte, das ihm bis dahin ziemlich unbekannt war. Das Verlangen sie zu beschützen und für sie Verantwortung zu übernehmen. In ihren Augen konnte man sehen, dass sie ihm bereits vertraute und er würde mit Sicherheit nichts tun um dieses Vertrauen zu enttäuschen.
„In die Richtung“, meinte Logan und deutete mit seiner freien Hand in entgegen gesetzte Richtung von Chilton. Erneut bemerkte er in ihren Augen das Zögern, das aber diesmal sofort von etwas anderem, was er nicht deuten konnte überdeckt wurde. Noch einmal atmete sie tief durch, dann ging sie los und zog ihn mit sich in die Richtung in die er eben gezeigt hatte. Nicht das er sich weigerte ihr zu folgen. Eher das Gegenteil.
Starli