13.01.2008, 21:46
@r.eg.02 Ja, Honor ist schon klasse
@Anni Freut mich das dieser Teil zum lachen war
@Lulu Also mein Traum ist es ja ein Buch zu schreiben, aber ich fürchte es gilt halt doch "Träume sind Schäume"
@Niis Freut mich das ich euch mit der FF eben so eine Freude machen kann, wie ihr mir mit eurem FB
Teil 6
Ohne das geringste Interesse sah Logan an die Tafel, wo sein Lehrer gerade etwas erklärte. Normalerweise fiel es ihm nicht allzu schwer im Unterricht mit zu halten, selbst wenn er am Tag vorher gefehlt hatte, aber heute war er unkonzentriert. Egal wie oft er sich zur Ordnung rief, seine Gedanken wanderten immer wieder zu Rory, die inzwischen Mr Medina erklärt haben musste warum sie gestern nicht da war. Er hoffte nur das sie keinen Ãrger bekam. Als er ihr den Vorschlag gemacht hatte, hatte er nicht weiter darüber nachgedacht, was er jetzt bereute. Ihm machte es nichts aus wenn er beim schwänzen erwischt würde, aber an ihrer nervösen Art kurz bevor sie in den Unterricht gegangen war, hatte er ihr angemerkt das es ihr etwas ausmachen würde. Gestern war ihm diese Möglichkeit gar nicht in den Sinn gekommen, denn normalerweise stellte sich dieses Problem nicht. Doch jetzt hatte es sich gestellt und er wünschte sich er hätte bereits gestern daran gedacht. Wenn Rory jetzt deswegen Ãrger bekam war es zu spät.
„Mr Huntzberger!“
Erschrocken blickte Logan seinen Lehrer an. „Was?“, fragte er verblüfft, was den Lehrer für einen Moment aus der Fassung zu bringen schien. Logan konnte es ihm nicht verübeln. Es war zwar nicht das erste Mal das er beim Unterricht nicht ganz anwesend gewesen war, aber es war mit Sicherheit das erste Mal gewesen das er sich dabei hatte erwischen lassen.
„Haben sie die Hausaufgaben mitbekommen?“, fragte der Lehrer nach einem kurzen Moment und der ratlose Ausdruck, der für Sekunden über dessen Gesicht gehuscht war, war wieder durch den üblichen strengen ersetzt worden.
„Sicher“, meinte Logan gelassen und der Lehrer wand sich wieder der Tafel zu. Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber wozu hatte er Freunde die ihm später sicher gerne mitteilen würden welche Hausaufgaben sie aufhatten?
Trotzdem versuchte Logan erneut sich für den Rest der Stunde auf den Unterricht zu konzentrieren. Obwohl es ihm diesmal besser gelang atmete er erleichtert auf, als die Klingel das Ende des Unterrichtes signalisierte. Nicht nur weil er sich jetzt nicht mehr dazu zwingen musste irgendjemanden zu zuhören, auch weil es bedeutete, dass er mit etwas Glück Rory treffen würde und sie ihn aufklären konnte wie es mit Mr Medina gelaufen war.
Als Logan mit seinen Freunden zum nächsten Klassenraum ging, hörte er das erste Mal nicht zu was sie da untereinander austauschten, denn sein Gedanken wurden vollständig von einer blauäugigen Brünette in Anspruch genommen. Er bereute es sie nicht gefragt zu haben welche Stunde sie nach Englisch hatte, denn dann hätte er ihr einen kurzen Besuch abstatten können, aber so wäre das wie eine Nadeln im Heuhaufen suchen. Die Chilton war viel zu groà und beherbergte zu viele Schüler als das man innerhalb von 5 Minuten eine bestimmte Schülerin auf gut Glück zu finden. Oder vielleicht doch nicht.
Ein zufriedenes Grinsen machte sich auf Logans Gesicht breit, als er Rory an einem Spind entdeckte.
„Ich bin gleich wieder da“, sagte er noch kurz zu seinen Freunden, bevor er auf sie zu ging. Da sie ihm den Rücken zudrehte konnte er nicht sagen wie es ihr ging, aber dafür fiel ihm etwas anderes auf und zwar das ihre gleich jede Menge Bücher runter fallen würden. Stirnrunzelnd betrachtete er das Schauspiel einen Moment, bevor er von hinten auf sie zu ging und ihr die Bücher aus dem Arm nahm.
***
„Lass mich doch endlich in Ruhe Tristan“, sagte Rory bestimmt schon zum 10ten Mal an diesem Morgen, als sie aus ihrem Englischunterricht hervor kam.
„Da hat aber jemand ganz schön schwer zu tragen. Soll ich dir was abnehmen?“, fragte Tristan in seiner üblichen spöttischen Art, die auch an diesem Morgen seine Wirkung nicht verfehlte. Ruckartig drehte Rory sich um. „Nein! Ich brauche keine Hilfe und ich habe auch nicht das geringste Interesse daran sonst irgendwas mit dir zu machen, würdest du mich also bitte in Ruhe lassen!“, forderte Rory mit funkelnden Augen und zu ihrer Ãberraschung schien es zu wirken, denn Tristan hob verteidigend die Hände und ging einen Schritt rückwärts, bevor er sich umdrehte und ging. „Geht doch“, murmelte Rory genervt und ging mit raschen Schritten in die Richtung ihres Spinds. Es stimmte sie hatte viel zu tragen, aber Tristan DuGrey war mit Sicherheit der Letzte, der ihr dabei helfen würde.
Trotzdem wäre eine Hilfe nicht schlecht, stellte Rory fest, als sie vor ihrem Spind stand und versuchte ihn zu öffnen und gleichzeitig die Bücher in ihrem Arm zu balancieren. „Komm schon“, murmelte sie fast flehend und zehrte erneut an ihrem Schloss, als ihr plötzlich jemand von Hinten die Bücher aus dem Arm nahm. In diesem Moment sah Rory rot. Dieses verdammte... Sie hatte doch bereits Nein gesagt. „Tristan“, sagte sie geladen und drehte sich wutschnaubend um.
Als Rory sich wütend zu ihm umdrehte, wich Logan unwillkürlich einen Schritt zurück. Sie hatte zwar nicht seinen Namen genannt, aber wenn es um wütende Frauen ging, ging man am besten immer aus der Schusslinie, ganz egal um wen es ging. Sie neigten dazu auf Unschuldige zu schieÃen, nur weil der Schuldige nicht in Reichweite war.
In diesem Fall machte Logan allerdings die Erkenntnis das dieses Exemplar des weiblichen Geschlechts nur auf Schuldige schoss, denn ihr Blick wurde wieder sanfter als sie erkannte wer hinter ihr stand.
„Oh Logan. Tschuldige, ich dachte du wärst Tristan“, entschuldigte sie sich und die beiden sahen sich einen Moment schweigend an. Wieder einmal standen sie sich gegenüber und wussten nicht Recht was sie sagen sollten.
„Dein Spind“, meinte Logan schlieÃlich und Rory öffnete sofort ihren Mund, wahrscheinlich um eine Frage zu stellen, als ihr einfiel worum es wohl ging und sie ihn wieder schloss, allerdings nicht ohne zu erröten, was Logan zum lächeln brachte. Sie wusste es vielleicht nicht, aber Verlegenheit stand ihr, ganz besonders wenn sie von ihm hervorgerufen worden war.
Schweigend machte Rory sich erneut daran ihren Spind zu öffnen, was ihr ohne die Bücher im Arm auch sofort gelang.
„Wie lief es in Englisch?“, stellte Logan schlieÃlich die Frage, die ihm schon die ganze Zeit auf der Seele brannte. Durch ihre Wut auf diesen Tristan war es schwer zu sagen ob es noch einen anderen Grund für ihre Erregung gab oder nicht.
„Englisch war in Ordnung. Ich meinte letztendlich doch, dass ich einen Schwindelanfall hatte und obwohl er mich einen Moment lang ungläubig angesehen hat, hat er letztendlich einfach nur genickt und das war’s“, erklärte Rory mit einer gleichgültigen Stimme und Logan fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatte keinen Ãrger bekommen wegen ihm und seiner Gedankenlosigkeit.
***
„Hey!“, begrüÃte Stephanie etwas atemlos ihre besten Freunde, als sie sich zu ihnen gesellte. Ihr letzter Lehrer hatte nicht pünktlich Schluss gemacht und so hatte sie durch die Gänge hetzten müssen, um nicht zu spät zu kommen. Enttäuscht merkte sie jedoch, dass von ihrer Anwesenheit nicht die geringste Notiz genommen wurde. Sie wollte sich gerade beklagen, als ihr noch etwas anderes auffiel. Logan fehlte. In diesem Moment fiel ihr auch auf, dass Colin und Finn aus einem ganz bestimmten Grund abgelenkt waren. Auf der anderen Seite des Ganges stand Logan hinter einem Mädchen und hielt einige Bücher fest, während sie in ihrem Spind rumräumte. Die Beiden schienen sich über irgendetwas zu unterhalten, aber durch den Lärm der anderen Schüler konnte sie nichts verstehen.
„Was ist denn da los?“, fragte sie ihre Freunde neugierig und als diese erneut nicht reagierten, gab sie Colin einen leichten Klaps auf die Schulter. Sie verstand ja, dass die Ereignisse fasziniert waren, aber kein Mädchen wurde gerne ignoriert. „Oh Hey Steph!“, nahm Colin sie jetzt endlich zur Kenntnis und Steph deutete auf Logan und das unbekannte Mädchen. „Was ist denn da los?“, wiederholte sie ihre Frage und sah Colin gespannt an, doch der zuckte nur mit den Achseln.
„Keine Ahnung. Logan hat gestern mit ihr Schule geschwänzt, was ja eigentlich nichts ungewöhnliches ist, also haben wir heute nicht nachgefragt. Heute saà er dann im Bus neben ihr, aber wir haben vermutet das er noch irgendetwas klar stellen wollte. Merkwürdig kam uns das ganze erst vor, als er zu ihr rüber gegangen ist und ihr die Bücher aus dem Arm genommen hat“, erklärte Colin die Situation und Steph nickte wissend. Sie hatte heute morgen schon mitbekommen, dass es ein neues Gerücht über Logan gab und jetzt konnte sie sich auch vorstellen um was es dabei ging. Soeben war ihr nämlich wieder eingefallen woher sie das Mädchen kannte und jetzt wusste sie im Gegensatz zu den Jungs einiges über das Mädchen. Sie war das Ergebnis eines Skandals, besaà aber trotzdem eine gehobene Position, schlieÃlich war sie eine Gilmore-Hayden. Aber ihre Situation war keine gute. Die meisten Mädchen hielten sie einfach für eine Streberin und das sie Tristan DuGreys Aufmerksamkeit besaà seit sie in Chilton war, hatte sicher auch nicht dazu beigetragen ihren Beliebtheitsstatus steigen zu lassen. Etwas anderes wäre es gewesen wenn sie ihn einfach ran gelassen hätte und er dann zur nächsten Ãbergegangen wäre, aber sie weigerte sich hartnäckig. Und jetzt schien sie sich mit Logan anzufreunden. Oder zumindest vermutete sie das, denn in diesem Moment drehte sich Rory zu Logan um und nahm ihm ihre Bücher wieder ab um sie im Spind zu verstauen. Das interessante daran war die Art wie sie dabei Logan anlächelte. Es war kein flirtendes Lächeln oder ein scheues... Es lag etwas vertrautes in diesem Lächeln. Leider würde sie jetzt nicht mehr rausfinden was zwischen den Beiden lief, denn es hatte geklingelt und Logan kam wieder ins Klassenraum hinein.
***
Nachdenklich betrachtete Logan Rory, wie sie ihre Bücher im Spind verstaute. Wieder einmal dachte er an den Beginn des Gespräches. Sie hatte ihn für jemand anders gehalten, für einen Tristan und bei der Genervtheit in ihrer Stimme konnte sie nur einen meinen. „Tristan DuGrey“, murmelte er leise, ohne das er es wirklich mitbekam.
„Was ist mit ihm?“, fragte Rory und obwohl er ihr Gesicht nicht sehen konnte, konnte er an der Gereiztheit ihrer Stimme erkennen, dass ihre Stirn sich in Falten legte. Oh ja, sie hatte definitiv gedacht, dass er Tristan DuGrey war.
„Das wollte ich eigentlich von dir wissen. Du scheinst ja nicht gerade gut auf ihn zu sprechen zu sein“, meinte Logan lässig und hoffte das sie den besorgten Unterton nicht mitbekam, denn er nicht aus seiner Stimme verbannen konnte. Die Tatsache das sie wütend auf ihn war, bedeutete das sie ihn kannte und Tristans Ruf als Playboy war nun wirklich kein Geheimnis. Der Gedanke das sie sich mit ihm eingelassen haben könnte, sorgte dafür das sich ihm der Magen umdrehte.
„Ach, er läuft mir immer hinter her wie ein Dackel und lässt seine Sprüche ab. AuÃerdem hat er eine Vorliebe dafür mich Maria zu nennen, was nun wirklich kein Pluspunkt ist“, nahm Rory ihm jedoch diese Sorge ab. Erleichtert lächelte Logan und wollte gerade zu einem erfreulicheren Thema wechseln, als ihm das Klingeln signalisierte, dass er zurück in den Unterricht musste. Etwas enttäuscht sah er wie, Rory hastig ihre Spindtür wieder schloss. „Bis dann“, meinte er noch schnell, als er auch schon aus den Augenwinkel seinen Lehrer kommen sah und er in sein Klassenzimmer hastete.
***
Zum ersten Mal in ihrem Leben konnte Rory sich nicht auf das konzentrieren was ihr Lehrer sagte. Immer wieder liefen die letzten Sekunden ihres Gespräches mit Logan vor ihren Augen ab. Sein hastiges ‚Bis Dann’ und wie er dann schnell verschwunden war. Sie fragte sich ob es an ihr gelegen hatte, oder ob es irgendetwas anderes gewesen war, das ihn so schnell vertrieben hatte. Teilnahmelos begann sie Figuren in ihr Heft zu malen, statt die vorgeschriebenen Aufgaben zu lösen.
Ihr fiel erst auf das eine Träne über ihr Gesicht gelaufen war, als sie auf ihr Heft vor ihr fiel und die Tinte verwischte. Beschämt lies sie einen Vorhang aus ihren Haaren vor ihr Gesicht fallen. Was war denn los mit ihr? Dann hatte er sich eben schnell verabschiedet, was war schon dabei? Es konnte tausende von Gründen dafür geben, auch wenn ihr gerade keiner einfiel und selbst wenn es an ihr lag, dann konnte es ihr doch auch egal sein. Es war ja nicht so als ob er... Aber da wusste Rory das sie sich nicht rausreden konnte. Sie kannte Logan kaum, aber in der kurzen Zeit hatte er es geschafft sich einen festen Platz in ihrem Herz zu sichern.
***
Logan hatte kaum sein Buch zugeklappt, als er auch schon eine Hand auf seiner Schulter spürte. „Wer ist sie?“, flüsterte da jemand neugierig und Logan hatte nicht den geringsten Zweifel wem diese Stimme gehörte. Ihm war klar gewesen, das seine Freunde irgendwann fragen würden, aber nicht jetzt. Er wusste nicht was es war, aber er wusste, wenn er ihnen erklären würde wer genau Rory war, würde sie automatisch von der ganzen Gruppe adoptiert werden und erst mal wollte er sie ein wenig für sich alleine haben, so selbstsüchtig das auch klingen mochte, also schüttelte er einfach den Kopf, schulterte seine Tasche und griff sich sein Buch auf dem Weg nach drauÃen. Kaum war er drauÃen, schoss ihm die unvermeidliche Frage durch den Sinn, warum er so besitzergreifend war. Es sah ihm nicht ähnlich, eigentlich war Rory das erste wo er sich dagegen wehrte es mit seinen Freunden zu teilen.
Ãber sein Gesicht huschte ein kurzes Lächeln, als ihm klar wurde das er wie ein 5-jähriger klang. Meins, also Finger weg! Vielleicht sollte er ihr ein Schild umhängen: Eigentum von Logan Huntzberger.
Starli
@Anni Freut mich das dieser Teil zum lachen war
@Lulu Also mein Traum ist es ja ein Buch zu schreiben, aber ich fürchte es gilt halt doch "Träume sind Schäume"
@Niis Freut mich das ich euch mit der FF eben so eine Freude machen kann, wie ihr mir mit eurem FB
Teil 6
Ohne das geringste Interesse sah Logan an die Tafel, wo sein Lehrer gerade etwas erklärte. Normalerweise fiel es ihm nicht allzu schwer im Unterricht mit zu halten, selbst wenn er am Tag vorher gefehlt hatte, aber heute war er unkonzentriert. Egal wie oft er sich zur Ordnung rief, seine Gedanken wanderten immer wieder zu Rory, die inzwischen Mr Medina erklärt haben musste warum sie gestern nicht da war. Er hoffte nur das sie keinen Ãrger bekam. Als er ihr den Vorschlag gemacht hatte, hatte er nicht weiter darüber nachgedacht, was er jetzt bereute. Ihm machte es nichts aus wenn er beim schwänzen erwischt würde, aber an ihrer nervösen Art kurz bevor sie in den Unterricht gegangen war, hatte er ihr angemerkt das es ihr etwas ausmachen würde. Gestern war ihm diese Möglichkeit gar nicht in den Sinn gekommen, denn normalerweise stellte sich dieses Problem nicht. Doch jetzt hatte es sich gestellt und er wünschte sich er hätte bereits gestern daran gedacht. Wenn Rory jetzt deswegen Ãrger bekam war es zu spät.
„Mr Huntzberger!“
Erschrocken blickte Logan seinen Lehrer an. „Was?“, fragte er verblüfft, was den Lehrer für einen Moment aus der Fassung zu bringen schien. Logan konnte es ihm nicht verübeln. Es war zwar nicht das erste Mal das er beim Unterricht nicht ganz anwesend gewesen war, aber es war mit Sicherheit das erste Mal gewesen das er sich dabei hatte erwischen lassen.
„Haben sie die Hausaufgaben mitbekommen?“, fragte der Lehrer nach einem kurzen Moment und der ratlose Ausdruck, der für Sekunden über dessen Gesicht gehuscht war, war wieder durch den üblichen strengen ersetzt worden.
„Sicher“, meinte Logan gelassen und der Lehrer wand sich wieder der Tafel zu. Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber wozu hatte er Freunde die ihm später sicher gerne mitteilen würden welche Hausaufgaben sie aufhatten?
Trotzdem versuchte Logan erneut sich für den Rest der Stunde auf den Unterricht zu konzentrieren. Obwohl es ihm diesmal besser gelang atmete er erleichtert auf, als die Klingel das Ende des Unterrichtes signalisierte. Nicht nur weil er sich jetzt nicht mehr dazu zwingen musste irgendjemanden zu zuhören, auch weil es bedeutete, dass er mit etwas Glück Rory treffen würde und sie ihn aufklären konnte wie es mit Mr Medina gelaufen war.
Als Logan mit seinen Freunden zum nächsten Klassenraum ging, hörte er das erste Mal nicht zu was sie da untereinander austauschten, denn sein Gedanken wurden vollständig von einer blauäugigen Brünette in Anspruch genommen. Er bereute es sie nicht gefragt zu haben welche Stunde sie nach Englisch hatte, denn dann hätte er ihr einen kurzen Besuch abstatten können, aber so wäre das wie eine Nadeln im Heuhaufen suchen. Die Chilton war viel zu groà und beherbergte zu viele Schüler als das man innerhalb von 5 Minuten eine bestimmte Schülerin auf gut Glück zu finden. Oder vielleicht doch nicht.
Ein zufriedenes Grinsen machte sich auf Logans Gesicht breit, als er Rory an einem Spind entdeckte.
„Ich bin gleich wieder da“, sagte er noch kurz zu seinen Freunden, bevor er auf sie zu ging. Da sie ihm den Rücken zudrehte konnte er nicht sagen wie es ihr ging, aber dafür fiel ihm etwas anderes auf und zwar das ihre gleich jede Menge Bücher runter fallen würden. Stirnrunzelnd betrachtete er das Schauspiel einen Moment, bevor er von hinten auf sie zu ging und ihr die Bücher aus dem Arm nahm.
***
„Lass mich doch endlich in Ruhe Tristan“, sagte Rory bestimmt schon zum 10ten Mal an diesem Morgen, als sie aus ihrem Englischunterricht hervor kam.
„Da hat aber jemand ganz schön schwer zu tragen. Soll ich dir was abnehmen?“, fragte Tristan in seiner üblichen spöttischen Art, die auch an diesem Morgen seine Wirkung nicht verfehlte. Ruckartig drehte Rory sich um. „Nein! Ich brauche keine Hilfe und ich habe auch nicht das geringste Interesse daran sonst irgendwas mit dir zu machen, würdest du mich also bitte in Ruhe lassen!“, forderte Rory mit funkelnden Augen und zu ihrer Ãberraschung schien es zu wirken, denn Tristan hob verteidigend die Hände und ging einen Schritt rückwärts, bevor er sich umdrehte und ging. „Geht doch“, murmelte Rory genervt und ging mit raschen Schritten in die Richtung ihres Spinds. Es stimmte sie hatte viel zu tragen, aber Tristan DuGrey war mit Sicherheit der Letzte, der ihr dabei helfen würde.
Trotzdem wäre eine Hilfe nicht schlecht, stellte Rory fest, als sie vor ihrem Spind stand und versuchte ihn zu öffnen und gleichzeitig die Bücher in ihrem Arm zu balancieren. „Komm schon“, murmelte sie fast flehend und zehrte erneut an ihrem Schloss, als ihr plötzlich jemand von Hinten die Bücher aus dem Arm nahm. In diesem Moment sah Rory rot. Dieses verdammte... Sie hatte doch bereits Nein gesagt. „Tristan“, sagte sie geladen und drehte sich wutschnaubend um.
Als Rory sich wütend zu ihm umdrehte, wich Logan unwillkürlich einen Schritt zurück. Sie hatte zwar nicht seinen Namen genannt, aber wenn es um wütende Frauen ging, ging man am besten immer aus der Schusslinie, ganz egal um wen es ging. Sie neigten dazu auf Unschuldige zu schieÃen, nur weil der Schuldige nicht in Reichweite war.
In diesem Fall machte Logan allerdings die Erkenntnis das dieses Exemplar des weiblichen Geschlechts nur auf Schuldige schoss, denn ihr Blick wurde wieder sanfter als sie erkannte wer hinter ihr stand.
„Oh Logan. Tschuldige, ich dachte du wärst Tristan“, entschuldigte sie sich und die beiden sahen sich einen Moment schweigend an. Wieder einmal standen sie sich gegenüber und wussten nicht Recht was sie sagen sollten.
„Dein Spind“, meinte Logan schlieÃlich und Rory öffnete sofort ihren Mund, wahrscheinlich um eine Frage zu stellen, als ihr einfiel worum es wohl ging und sie ihn wieder schloss, allerdings nicht ohne zu erröten, was Logan zum lächeln brachte. Sie wusste es vielleicht nicht, aber Verlegenheit stand ihr, ganz besonders wenn sie von ihm hervorgerufen worden war.
Schweigend machte Rory sich erneut daran ihren Spind zu öffnen, was ihr ohne die Bücher im Arm auch sofort gelang.
„Wie lief es in Englisch?“, stellte Logan schlieÃlich die Frage, die ihm schon die ganze Zeit auf der Seele brannte. Durch ihre Wut auf diesen Tristan war es schwer zu sagen ob es noch einen anderen Grund für ihre Erregung gab oder nicht.
„Englisch war in Ordnung. Ich meinte letztendlich doch, dass ich einen Schwindelanfall hatte und obwohl er mich einen Moment lang ungläubig angesehen hat, hat er letztendlich einfach nur genickt und das war’s“, erklärte Rory mit einer gleichgültigen Stimme und Logan fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatte keinen Ãrger bekommen wegen ihm und seiner Gedankenlosigkeit.
***
„Hey!“, begrüÃte Stephanie etwas atemlos ihre besten Freunde, als sie sich zu ihnen gesellte. Ihr letzter Lehrer hatte nicht pünktlich Schluss gemacht und so hatte sie durch die Gänge hetzten müssen, um nicht zu spät zu kommen. Enttäuscht merkte sie jedoch, dass von ihrer Anwesenheit nicht die geringste Notiz genommen wurde. Sie wollte sich gerade beklagen, als ihr noch etwas anderes auffiel. Logan fehlte. In diesem Moment fiel ihr auch auf, dass Colin und Finn aus einem ganz bestimmten Grund abgelenkt waren. Auf der anderen Seite des Ganges stand Logan hinter einem Mädchen und hielt einige Bücher fest, während sie in ihrem Spind rumräumte. Die Beiden schienen sich über irgendetwas zu unterhalten, aber durch den Lärm der anderen Schüler konnte sie nichts verstehen.
„Was ist denn da los?“, fragte sie ihre Freunde neugierig und als diese erneut nicht reagierten, gab sie Colin einen leichten Klaps auf die Schulter. Sie verstand ja, dass die Ereignisse fasziniert waren, aber kein Mädchen wurde gerne ignoriert. „Oh Hey Steph!“, nahm Colin sie jetzt endlich zur Kenntnis und Steph deutete auf Logan und das unbekannte Mädchen. „Was ist denn da los?“, wiederholte sie ihre Frage und sah Colin gespannt an, doch der zuckte nur mit den Achseln.
„Keine Ahnung. Logan hat gestern mit ihr Schule geschwänzt, was ja eigentlich nichts ungewöhnliches ist, also haben wir heute nicht nachgefragt. Heute saà er dann im Bus neben ihr, aber wir haben vermutet das er noch irgendetwas klar stellen wollte. Merkwürdig kam uns das ganze erst vor, als er zu ihr rüber gegangen ist und ihr die Bücher aus dem Arm genommen hat“, erklärte Colin die Situation und Steph nickte wissend. Sie hatte heute morgen schon mitbekommen, dass es ein neues Gerücht über Logan gab und jetzt konnte sie sich auch vorstellen um was es dabei ging. Soeben war ihr nämlich wieder eingefallen woher sie das Mädchen kannte und jetzt wusste sie im Gegensatz zu den Jungs einiges über das Mädchen. Sie war das Ergebnis eines Skandals, besaà aber trotzdem eine gehobene Position, schlieÃlich war sie eine Gilmore-Hayden. Aber ihre Situation war keine gute. Die meisten Mädchen hielten sie einfach für eine Streberin und das sie Tristan DuGreys Aufmerksamkeit besaà seit sie in Chilton war, hatte sicher auch nicht dazu beigetragen ihren Beliebtheitsstatus steigen zu lassen. Etwas anderes wäre es gewesen wenn sie ihn einfach ran gelassen hätte und er dann zur nächsten Ãbergegangen wäre, aber sie weigerte sich hartnäckig. Und jetzt schien sie sich mit Logan anzufreunden. Oder zumindest vermutete sie das, denn in diesem Moment drehte sich Rory zu Logan um und nahm ihm ihre Bücher wieder ab um sie im Spind zu verstauen. Das interessante daran war die Art wie sie dabei Logan anlächelte. Es war kein flirtendes Lächeln oder ein scheues... Es lag etwas vertrautes in diesem Lächeln. Leider würde sie jetzt nicht mehr rausfinden was zwischen den Beiden lief, denn es hatte geklingelt und Logan kam wieder ins Klassenraum hinein.
***
Nachdenklich betrachtete Logan Rory, wie sie ihre Bücher im Spind verstaute. Wieder einmal dachte er an den Beginn des Gespräches. Sie hatte ihn für jemand anders gehalten, für einen Tristan und bei der Genervtheit in ihrer Stimme konnte sie nur einen meinen. „Tristan DuGrey“, murmelte er leise, ohne das er es wirklich mitbekam.
„Was ist mit ihm?“, fragte Rory und obwohl er ihr Gesicht nicht sehen konnte, konnte er an der Gereiztheit ihrer Stimme erkennen, dass ihre Stirn sich in Falten legte. Oh ja, sie hatte definitiv gedacht, dass er Tristan DuGrey war.
„Das wollte ich eigentlich von dir wissen. Du scheinst ja nicht gerade gut auf ihn zu sprechen zu sein“, meinte Logan lässig und hoffte das sie den besorgten Unterton nicht mitbekam, denn er nicht aus seiner Stimme verbannen konnte. Die Tatsache das sie wütend auf ihn war, bedeutete das sie ihn kannte und Tristans Ruf als Playboy war nun wirklich kein Geheimnis. Der Gedanke das sie sich mit ihm eingelassen haben könnte, sorgte dafür das sich ihm der Magen umdrehte.
„Ach, er läuft mir immer hinter her wie ein Dackel und lässt seine Sprüche ab. AuÃerdem hat er eine Vorliebe dafür mich Maria zu nennen, was nun wirklich kein Pluspunkt ist“, nahm Rory ihm jedoch diese Sorge ab. Erleichtert lächelte Logan und wollte gerade zu einem erfreulicheren Thema wechseln, als ihm das Klingeln signalisierte, dass er zurück in den Unterricht musste. Etwas enttäuscht sah er wie, Rory hastig ihre Spindtür wieder schloss. „Bis dann“, meinte er noch schnell, als er auch schon aus den Augenwinkel seinen Lehrer kommen sah und er in sein Klassenzimmer hastete.
***
Zum ersten Mal in ihrem Leben konnte Rory sich nicht auf das konzentrieren was ihr Lehrer sagte. Immer wieder liefen die letzten Sekunden ihres Gespräches mit Logan vor ihren Augen ab. Sein hastiges ‚Bis Dann’ und wie er dann schnell verschwunden war. Sie fragte sich ob es an ihr gelegen hatte, oder ob es irgendetwas anderes gewesen war, das ihn so schnell vertrieben hatte. Teilnahmelos begann sie Figuren in ihr Heft zu malen, statt die vorgeschriebenen Aufgaben zu lösen.
Ihr fiel erst auf das eine Träne über ihr Gesicht gelaufen war, als sie auf ihr Heft vor ihr fiel und die Tinte verwischte. Beschämt lies sie einen Vorhang aus ihren Haaren vor ihr Gesicht fallen. Was war denn los mit ihr? Dann hatte er sich eben schnell verabschiedet, was war schon dabei? Es konnte tausende von Gründen dafür geben, auch wenn ihr gerade keiner einfiel und selbst wenn es an ihr lag, dann konnte es ihr doch auch egal sein. Es war ja nicht so als ob er... Aber da wusste Rory das sie sich nicht rausreden konnte. Sie kannte Logan kaum, aber in der kurzen Zeit hatte er es geschafft sich einen festen Platz in ihrem Herz zu sichern.
***
Logan hatte kaum sein Buch zugeklappt, als er auch schon eine Hand auf seiner Schulter spürte. „Wer ist sie?“, flüsterte da jemand neugierig und Logan hatte nicht den geringsten Zweifel wem diese Stimme gehörte. Ihm war klar gewesen, das seine Freunde irgendwann fragen würden, aber nicht jetzt. Er wusste nicht was es war, aber er wusste, wenn er ihnen erklären würde wer genau Rory war, würde sie automatisch von der ganzen Gruppe adoptiert werden und erst mal wollte er sie ein wenig für sich alleine haben, so selbstsüchtig das auch klingen mochte, also schüttelte er einfach den Kopf, schulterte seine Tasche und griff sich sein Buch auf dem Weg nach drauÃen. Kaum war er drauÃen, schoss ihm die unvermeidliche Frage durch den Sinn, warum er so besitzergreifend war. Es sah ihm nicht ähnlich, eigentlich war Rory das erste wo er sich dagegen wehrte es mit seinen Freunden zu teilen.
Ãber sein Gesicht huschte ein kurzes Lächeln, als ihm klar wurde das er wie ein 5-jähriger klang. Meins, also Finger weg! Vielleicht sollte er ihr ein Schild umhängen: Eigentum von Logan Huntzberger.
Starli