27.01.2008, 18:58
Hier ist schon das 2. Kapitel. Weiterhin viel Spaà damit. Feedback ist gern gesehen.
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[SIZE=3]„Herein“, hörte Charlie durch die Tür eine Männerstimme sagen, woraufhin er die Tür öffnete und einen Schritt in den Raum hinein machte. Beim Quietschen der Tür schaute der Professor von der Hausarbeit eines Studenten auf, die er gerade bewertete und blickte ihn an. Woraufhin er stehen blieb und sich vorstellte: „Guten Morgen Professor Fleinhardt, mein Name ist Charles Eppes. Ich habe heute einen Termin bei Ihnen.“ Nachdem er geendet hatte, ging er nicht weiter in den Raum hinein. Stattdessen schaute er sich im Büro um. Sofort fiel ihm die Gleichung an der Tafel auf, die er interessiert las.
Währenddessen hantierte der Professor an seinem PC herum, bis er endlich in seinem Onlinekalender, der auch vom Sekretariat genutzt wurde, um Termine für ihn abzustimmen, den heutigen Tag gefunden hatte. Es war zwar bei 8:00 Uhr „Eppes“ als Termin eingetragen, aber mehr sagte es auch nicht aus. Er hasste diesen Kalender, denn er machte seine Termine am liebsten selbst aus. AuÃerdem bevorzugte er Papierkalender, doch all das interessierte die Uni nicht. Auch ein bekannter Wissenschaftler und Professor musste sich der Organisation seines Arbeitgebers unterordnen, wodurch es öfters zu Verständigungsschwierigkeiten zwischen dem Sekretariat und ihm kam wie an diesem Morgen.
„Nehmen Sie Platz, Mr Eppes. Wie Sie sicherlich bemerken, habe ich unseren Termin leider vergessen. Ich bitte Sie um einen Moment Geduld“ sagte er und deutete gleichzeitig auf einen Stuhl ihm gegenüber. Dann begann er, in einem Stapel von kreuz und quer übereinander gelegten Blättern, Mappen und Aktendeckeln nach den Unterlagen des Termins zu suchen. Irgendwo musste er sie haben, auch wenn er sie in seinem eigenen Chaos nicht fand. Jemand aus dem Sekretariat hatte sie ihm sicher auf den Tisch gelegt, woraufhin er sie vermutlich auf seinem Schreibtisch vergraben hatte. Doch ohne diese Unterlagen war er aufgeschmissen, das wusste er. Vielleicht war er ein neuer Student, der eine Frage hatte. Das würde zumindest erklären, warum ihm das Gesicht so gar nichts sagte.
Nur am Rand nahm Charlie die Suche des Professors war, denn er konzentrierte sich wieder auf die Tafel, nachdem er um Geduld gebeten worden war. Wie konnte er auch seine Zeit besser nutzen. Vor seinem inneren Auge liefen die Zahlen und Formeln wie einen Film ab, die er in die richtige Reihenfolge setzte, umstellte und ein Ergebnis suchte. Doch jäh wurde er aus diesen Gedanken herausgerissen, als der Professor wieder mit ihm sprach.
„Es tut mir Leid, Mr Eppes, aber ich finde Ihre Unterlagen nicht. Sind Sie in einem meiner Kurse? Haben Sie dazu Fragen?“
„Nein, heute ist mein erster Tag an der CalSci und sie sind mein Mentor. Darum bin ich bei Ihnen.“ Wieder hatte er ein Lächeln auf den Lippen, obwohl ihm diesmal nicht nach Freundlichkeit war. Dass ihn eine Studentin für einen Kommilitonen hielt, war verständlich, aber dass es seinem zukünftigen Mentor genauso ging, hatte er nicht erwartet. Zumindest ein wenig Vorbereitung auf den Termin hätte ihm gut getan. Doch Charlie lieà sich nichts anmerken.
„Hm ...“ Ungläubig schaute der Professor ihn an. „Sie sind doch kaum älter als 18?“
„19, um genau zu sein“, reagierte Charlie prompt und lächelte wieder. Er wollte sich nicht mehr um den Professor und seine Ansichten scheren, denn er war schon immer seines Alters unterschätzt worden und hatte gelernt, über solche Situationen zu lachen. Früh genug würde er beweisen, dass er gut war. „Bevor Sie sich lange fragen, wie das möglich ist: Ich bin mit 13 nach Princeton gegangen, habe dort studiert und graduiert, und zwar in meinem Fachgebiet, Angewandte Mathematik. Darf ich Ihnen meinen Lebenslauf geben, Ihr Exemplar haben Sie ja scheinbar verlegt.“ Mit den Worten holte Charlie aus seiner Tasche ein Exemplar, das er sicherheitshalber mitgenommen hatte und dem Professor gab.
„Dann möchte ich mich entschuldigen, Sie unterschätzt zu haben“, erwiderte der Professor. „Sie werden dann sicher Mathematik unterrichten, nicht wahr?“
„Ja. Sie bekommen hier und jetzt auch eine Kostprobe meines Könnens. Die Formel dort an der Tafel hat einen Fehler und funktioniert so nicht“, sagte er direkt, auch wenn ihm dabei etwas mulmig war. SchlieÃlich wusste er nicht, wie Professor Fleinhardt auf Kritik reagierte.
„Oh.“ Verdutzt drehte sich dieser zur Tafel um. „Was bringt Sie zu dieser Erkenntnis?“
„Der mittlere Teil ihrer Gleichung lässt sich so nicht lösen, da die Variable X in diesem Fall keine gleichmäÃige Steigungsrate aufweist, die sie aufweisen müsste. Eine Lösung müsste aber möglich sein, wenn man die Variable ändert und die Formel geringfügig umstellt.“
„Vielen Dank, damit haben Sie mir eine Menge Arbeit erspart, Mr Eppes“, entgegnete er, kratzte sich dabei am Kopf und drehte sich wieder zurück.
„Ich helfe gerne, wenn ich kann.“ Nach wie vor hatte er das Lächeln auf den Lippen.
„Gut, gut.“ Wieder raschelte er in Bergen von Papier herum, um irgendeinen Hinweis auf seine Arbeit als Mentor zu bekommen. „Vielleicht sollte ich Ihnen den Campus zeigen. Wissen Sie schon, wann und wo Sie ihre erste Vorlesung halten?“
Nun musste Charlie noch einmal auf seinen Notizzettel schauen, auf dem auch die Raumnummer und der Name des Professors notiert waren. Diesen hatte er zuvor zum Glück nur in die Jackentasche gesteckt, so dass er nicht lange suchen musste. „Raum 1.32 ist der Hörsaal, in dem ich um 11:15 Uhr meine erste Vorlesung halte und mein Büro ist Raum 2.07.“
„Also da haben wir es nicht weit zu Ihrem Büro, das ist gleich um die Ecke. Zum Hörsaal ist es etwas weiter.“
Mit diesen Worten standen beide auf und verlieÃen das Büro. Den Korridor, in den zuvor Amita eingebogen war, mussten sie auch entlang gehen. Wenige Schritte weiter war rechter Hand eine Tür, an der schon ein Schild auf 'Dr. Charles Edward Eppes - Professor für Angewandte Mathematik' hinwies. Er trat vor, steckte seinen Schlüssel ins Schloss und öffnete zum ersten Mal die Tür zu seinem Büro, woraufhin sich in ihm ein freudig erregtes Gefühl ausbreitete. Dies war seine erste offizielle Handlung als Dozent an der CalSci, auf die noch einige andere folgen würden. Dann betrat er den Raum, gefolgt von Prof. Fleinhardt.
Charlies Blick glitt über die Wände zur Tafel hinter seinem Schreibtisch und dann über das restliche Inventar. Erst dann ging er weiter in den Raum hinein und setzte sich an seinen Schreibtisch, legte die Hände auf die Tischplatte und fühlte das Holz mit seinen Fingern. Tief einatmend wendete er sich wieder an seinen Mentor. „Nehmen Sie doch Platz“, sagte er stolz.
„Wissen Sie was, wir sollten uns duzen“, schlug Professor Fleinhardt vor. „Das ist viel einfacher, da wir in Zukunft doch viel miteinander zu tun haben werden. Ich bin Larry.“
„Gerne. Ich bin Charlie.“
„Ich lass Sie ... Dich erst mal alleine, aber Du bist immer willkommen, wenn der Schuh irgendwo drückt. Nachher zeige ich Dir dann den Weg zum Hörsaal. Ist 10:45 Uhr in Ordnung, ich würde dann herkommen.“
„Das ist vollkommen in Ordnung. Vielen Dank und bis später.“
„Ja, bis später.“ Mit diesen Worten verlieà Larry das Büro und schloss die Tür hinter sich.
Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, stand Charlie wieder auf und begann, den Raum abzuschreiten, untersuchte jede Ecke und das vorhandene Mobiliar. Sein Büro war zweckmäÃig eingerichtet mit einem Schreibtisch und einer Tafel, auch ein Computer war vorhanden, ebenso ein Telefon. Ansonsten hatte der Raum noch einen kleinen Tisch mit vier Stühlen zu bieten, an dem er sich etwas ausbreiten konnte. Auf seinen Hörsaal war er auch gespannt, doch das musste warten. Erst einmal setzte er sich wieder hinter den Schreibtisch und schaltete seinen Computer an. Seine Vorlesung hatte er gestern schon vorbereitet, es war die ‚Einführung in die Angewandte Mathematik’, ein Kurs für Erstsemestler. Sonst hatte er bisher keine Kurse übertragen bekommen.
Irgendwann hatte Amita das Studentenbüro doch noch gefunden, denn sie war, nachdem sie bemerkt hatte, dass sie im Kreis gelaufen war, umgedreht und zurückgelaufen. Beim zweiten Versuch hatte sie sich allerdings konzentriert und wirklich nicht an Charlie gedacht, zumindest nicht besonders viel.
Im Studentenbüro erhielt sie einen Vorlesungsplan, ebenso eine Liste mit Einführungsveranstaltungen und Einführungskursen, die sie optional belegen konnte. Zuerst prüfte sie ihren Pflichtstundenplan und entdeckte, dass sie noch am heutigen Tag eine Vorlesung von Dr. Charles Edward Eppes über Angewandte Mathematik hatte, eine Pflichtvorlesung. Ihr Herz machte einen Sprung, als sie den Namen las, denn sie würde ihn wieder sehen. Gleichzeitig dachte sie aber auch an die merkwürdige Situation, in der sie sich befand. Sicherlich hatte er sie und ihren Fauxpas schon wieder vergessen, zumindest hoffte sie das, doch gleichzeitig wollte sie, dass er sich an sie erinnerte. Sie würde einfach in die Vorlesung gehen, als wenn sie nie zuvor ein Wort mit dem Dozenten gewechselt hatte, beschloss sie.
Glücklicherweise hatte sie nicht viel Zeit, um über die bevorstehende Vorlesung nachzudenken, denn vorher war noch ein Einführungskurs in Physik bei Prof. Fleinhardt, der um 10:00 Uhr beginnen würde und an dem sie teilnehmen wollte. AuÃerdem musste sie vor den Vorlesungen noch einige Sachen besorgen. Also machte sie sich mit dem Stundenplan in der Hand auf eine Erkundungstour in campusnähe, um ein paar Nahrungsmittel und ein Regal zu kaufen.[/SIZE]
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[SIZE=3]„Herein“, hörte Charlie durch die Tür eine Männerstimme sagen, woraufhin er die Tür öffnete und einen Schritt in den Raum hinein machte. Beim Quietschen der Tür schaute der Professor von der Hausarbeit eines Studenten auf, die er gerade bewertete und blickte ihn an. Woraufhin er stehen blieb und sich vorstellte: „Guten Morgen Professor Fleinhardt, mein Name ist Charles Eppes. Ich habe heute einen Termin bei Ihnen.“ Nachdem er geendet hatte, ging er nicht weiter in den Raum hinein. Stattdessen schaute er sich im Büro um. Sofort fiel ihm die Gleichung an der Tafel auf, die er interessiert las.
Währenddessen hantierte der Professor an seinem PC herum, bis er endlich in seinem Onlinekalender, der auch vom Sekretariat genutzt wurde, um Termine für ihn abzustimmen, den heutigen Tag gefunden hatte. Es war zwar bei 8:00 Uhr „Eppes“ als Termin eingetragen, aber mehr sagte es auch nicht aus. Er hasste diesen Kalender, denn er machte seine Termine am liebsten selbst aus. AuÃerdem bevorzugte er Papierkalender, doch all das interessierte die Uni nicht. Auch ein bekannter Wissenschaftler und Professor musste sich der Organisation seines Arbeitgebers unterordnen, wodurch es öfters zu Verständigungsschwierigkeiten zwischen dem Sekretariat und ihm kam wie an diesem Morgen.
„Nehmen Sie Platz, Mr Eppes. Wie Sie sicherlich bemerken, habe ich unseren Termin leider vergessen. Ich bitte Sie um einen Moment Geduld“ sagte er und deutete gleichzeitig auf einen Stuhl ihm gegenüber. Dann begann er, in einem Stapel von kreuz und quer übereinander gelegten Blättern, Mappen und Aktendeckeln nach den Unterlagen des Termins zu suchen. Irgendwo musste er sie haben, auch wenn er sie in seinem eigenen Chaos nicht fand. Jemand aus dem Sekretariat hatte sie ihm sicher auf den Tisch gelegt, woraufhin er sie vermutlich auf seinem Schreibtisch vergraben hatte. Doch ohne diese Unterlagen war er aufgeschmissen, das wusste er. Vielleicht war er ein neuer Student, der eine Frage hatte. Das würde zumindest erklären, warum ihm das Gesicht so gar nichts sagte.
Nur am Rand nahm Charlie die Suche des Professors war, denn er konzentrierte sich wieder auf die Tafel, nachdem er um Geduld gebeten worden war. Wie konnte er auch seine Zeit besser nutzen. Vor seinem inneren Auge liefen die Zahlen und Formeln wie einen Film ab, die er in die richtige Reihenfolge setzte, umstellte und ein Ergebnis suchte. Doch jäh wurde er aus diesen Gedanken herausgerissen, als der Professor wieder mit ihm sprach.
„Es tut mir Leid, Mr Eppes, aber ich finde Ihre Unterlagen nicht. Sind Sie in einem meiner Kurse? Haben Sie dazu Fragen?“
„Nein, heute ist mein erster Tag an der CalSci und sie sind mein Mentor. Darum bin ich bei Ihnen.“ Wieder hatte er ein Lächeln auf den Lippen, obwohl ihm diesmal nicht nach Freundlichkeit war. Dass ihn eine Studentin für einen Kommilitonen hielt, war verständlich, aber dass es seinem zukünftigen Mentor genauso ging, hatte er nicht erwartet. Zumindest ein wenig Vorbereitung auf den Termin hätte ihm gut getan. Doch Charlie lieà sich nichts anmerken.
„Hm ...“ Ungläubig schaute der Professor ihn an. „Sie sind doch kaum älter als 18?“
„19, um genau zu sein“, reagierte Charlie prompt und lächelte wieder. Er wollte sich nicht mehr um den Professor und seine Ansichten scheren, denn er war schon immer seines Alters unterschätzt worden und hatte gelernt, über solche Situationen zu lachen. Früh genug würde er beweisen, dass er gut war. „Bevor Sie sich lange fragen, wie das möglich ist: Ich bin mit 13 nach Princeton gegangen, habe dort studiert und graduiert, und zwar in meinem Fachgebiet, Angewandte Mathematik. Darf ich Ihnen meinen Lebenslauf geben, Ihr Exemplar haben Sie ja scheinbar verlegt.“ Mit den Worten holte Charlie aus seiner Tasche ein Exemplar, das er sicherheitshalber mitgenommen hatte und dem Professor gab.
„Dann möchte ich mich entschuldigen, Sie unterschätzt zu haben“, erwiderte der Professor. „Sie werden dann sicher Mathematik unterrichten, nicht wahr?“
„Ja. Sie bekommen hier und jetzt auch eine Kostprobe meines Könnens. Die Formel dort an der Tafel hat einen Fehler und funktioniert so nicht“, sagte er direkt, auch wenn ihm dabei etwas mulmig war. SchlieÃlich wusste er nicht, wie Professor Fleinhardt auf Kritik reagierte.
„Oh.“ Verdutzt drehte sich dieser zur Tafel um. „Was bringt Sie zu dieser Erkenntnis?“
„Der mittlere Teil ihrer Gleichung lässt sich so nicht lösen, da die Variable X in diesem Fall keine gleichmäÃige Steigungsrate aufweist, die sie aufweisen müsste. Eine Lösung müsste aber möglich sein, wenn man die Variable ändert und die Formel geringfügig umstellt.“
„Vielen Dank, damit haben Sie mir eine Menge Arbeit erspart, Mr Eppes“, entgegnete er, kratzte sich dabei am Kopf und drehte sich wieder zurück.
„Ich helfe gerne, wenn ich kann.“ Nach wie vor hatte er das Lächeln auf den Lippen.
„Gut, gut.“ Wieder raschelte er in Bergen von Papier herum, um irgendeinen Hinweis auf seine Arbeit als Mentor zu bekommen. „Vielleicht sollte ich Ihnen den Campus zeigen. Wissen Sie schon, wann und wo Sie ihre erste Vorlesung halten?“
Nun musste Charlie noch einmal auf seinen Notizzettel schauen, auf dem auch die Raumnummer und der Name des Professors notiert waren. Diesen hatte er zuvor zum Glück nur in die Jackentasche gesteckt, so dass er nicht lange suchen musste. „Raum 1.32 ist der Hörsaal, in dem ich um 11:15 Uhr meine erste Vorlesung halte und mein Büro ist Raum 2.07.“
„Also da haben wir es nicht weit zu Ihrem Büro, das ist gleich um die Ecke. Zum Hörsaal ist es etwas weiter.“
Mit diesen Worten standen beide auf und verlieÃen das Büro. Den Korridor, in den zuvor Amita eingebogen war, mussten sie auch entlang gehen. Wenige Schritte weiter war rechter Hand eine Tür, an der schon ein Schild auf 'Dr. Charles Edward Eppes - Professor für Angewandte Mathematik' hinwies. Er trat vor, steckte seinen Schlüssel ins Schloss und öffnete zum ersten Mal die Tür zu seinem Büro, woraufhin sich in ihm ein freudig erregtes Gefühl ausbreitete. Dies war seine erste offizielle Handlung als Dozent an der CalSci, auf die noch einige andere folgen würden. Dann betrat er den Raum, gefolgt von Prof. Fleinhardt.
Charlies Blick glitt über die Wände zur Tafel hinter seinem Schreibtisch und dann über das restliche Inventar. Erst dann ging er weiter in den Raum hinein und setzte sich an seinen Schreibtisch, legte die Hände auf die Tischplatte und fühlte das Holz mit seinen Fingern. Tief einatmend wendete er sich wieder an seinen Mentor. „Nehmen Sie doch Platz“, sagte er stolz.
„Wissen Sie was, wir sollten uns duzen“, schlug Professor Fleinhardt vor. „Das ist viel einfacher, da wir in Zukunft doch viel miteinander zu tun haben werden. Ich bin Larry.“
„Gerne. Ich bin Charlie.“
„Ich lass Sie ... Dich erst mal alleine, aber Du bist immer willkommen, wenn der Schuh irgendwo drückt. Nachher zeige ich Dir dann den Weg zum Hörsaal. Ist 10:45 Uhr in Ordnung, ich würde dann herkommen.“
„Das ist vollkommen in Ordnung. Vielen Dank und bis später.“
„Ja, bis später.“ Mit diesen Worten verlieà Larry das Büro und schloss die Tür hinter sich.
Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, stand Charlie wieder auf und begann, den Raum abzuschreiten, untersuchte jede Ecke und das vorhandene Mobiliar. Sein Büro war zweckmäÃig eingerichtet mit einem Schreibtisch und einer Tafel, auch ein Computer war vorhanden, ebenso ein Telefon. Ansonsten hatte der Raum noch einen kleinen Tisch mit vier Stühlen zu bieten, an dem er sich etwas ausbreiten konnte. Auf seinen Hörsaal war er auch gespannt, doch das musste warten. Erst einmal setzte er sich wieder hinter den Schreibtisch und schaltete seinen Computer an. Seine Vorlesung hatte er gestern schon vorbereitet, es war die ‚Einführung in die Angewandte Mathematik’, ein Kurs für Erstsemestler. Sonst hatte er bisher keine Kurse übertragen bekommen.
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Irgendwann hatte Amita das Studentenbüro doch noch gefunden, denn sie war, nachdem sie bemerkt hatte, dass sie im Kreis gelaufen war, umgedreht und zurückgelaufen. Beim zweiten Versuch hatte sie sich allerdings konzentriert und wirklich nicht an Charlie gedacht, zumindest nicht besonders viel.
Im Studentenbüro erhielt sie einen Vorlesungsplan, ebenso eine Liste mit Einführungsveranstaltungen und Einführungskursen, die sie optional belegen konnte. Zuerst prüfte sie ihren Pflichtstundenplan und entdeckte, dass sie noch am heutigen Tag eine Vorlesung von Dr. Charles Edward Eppes über Angewandte Mathematik hatte, eine Pflichtvorlesung. Ihr Herz machte einen Sprung, als sie den Namen las, denn sie würde ihn wieder sehen. Gleichzeitig dachte sie aber auch an die merkwürdige Situation, in der sie sich befand. Sicherlich hatte er sie und ihren Fauxpas schon wieder vergessen, zumindest hoffte sie das, doch gleichzeitig wollte sie, dass er sich an sie erinnerte. Sie würde einfach in die Vorlesung gehen, als wenn sie nie zuvor ein Wort mit dem Dozenten gewechselt hatte, beschloss sie.
Glücklicherweise hatte sie nicht viel Zeit, um über die bevorstehende Vorlesung nachzudenken, denn vorher war noch ein Einführungskurs in Physik bei Prof. Fleinhardt, der um 10:00 Uhr beginnen würde und an dem sie teilnehmen wollte. AuÃerdem musste sie vor den Vorlesungen noch einige Sachen besorgen. Also machte sie sich mit dem Stundenplan in der Hand auf eine Erkundungstour in campusnähe, um ein paar Nahrungsmittel und ein Regal zu kaufen.[/SIZE]
Danke an Jo & XY ungelöst - die weltbesten Künstlerinnen
Ideenlos und stolz darauf!