[~sophie~]

Hey Leute :hi:
Ich habe endlcih den neuen Teil=)
Und weil es so lange gedauert hat, ist er dieses mal auch ein bisschen länger. Trotzdem bin ich nicht sonderlich stolz auf das Kapitel...
LG Anni
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Teil 14:

Diese Nacht schlief Rory unruhig. Ständig musste sie an Logan denken. Sie verstand sich selbst nicht, warum sie nichts nach ihrem Kuss gesagt hatte. Sie hatte einfach nur dieses wunderbare Gefühl seine Lippen endlich wieder auf den ihren spüren zu können auf sich wirken lassen wollen. Sie musste unbedingt zu ihm und es ihm sagen. Das Problem bei der Sache war nur, dass sie nicht wusste, wo er sich aufhielt. War er wieder in Sydney oder in seiner Wohnung? Oder ganz wo anders? Ihre Hoffnung war, dass er nach den Semesterferien wieder in Yale sein würde. Aber sie wusste nicht, ob sie es noch so lange aushalten würde.

Am liebsten wäre sie sofort aufgestanden und ihn suchen gegangen. Doch sie tat es nicht. Was brachte es schon? Selbst wenn sie ihn finden würde, er war sicherlich ziemlich verletzt und wollte sie nicht sehen, geschweige denn mit ihr reden.

Als sie weitere Stunden schlaflos da lag und an die Decke starrte, nahm sie sich vor nicht mehr daran zu denken, zumindest für diesen Abend. Danach fiel sie in einen tiefen Schlaf.

Sie liebte dieses Gefühl. Wenn man träumte oder einfach nur tief schlief, schienen alle Sorgen, Schmerzen und Beschwerden nur durch einen nebeligen Vorhang oder gar nicht zu spüren zu sein. Man fühlte sich leicht und unbeschwert.

Doch wenn man ziemlich früh wieder aufwachte, schlugen all diese Dinge dafür ungebraucht wieder auf sie ein, was auch nicht viel angenehmer war.
Doch Rory wurde aus diesem wunderbaren Schlaf gerissen, als sie ein lautes Aufschlagen von irgendeinem Gegenstand im Wohnzimmer hörte, gefolgt von einem lauten ‚verdammt!‘ ihrer Mum. Erschrocken fuhr Rory hoch und sprang aus dem Bett. Sie rannte ins Wohnzimmer und sah dort, wie Lorelai halb auf dem Boden vor der Treppe lag und sie aber gleichzeitig mit dem Nachthemd am Treppengeländer fest hing. Rory konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

„Schau nicht so Rory, sondern hilf mir! Schnell! Sonst verpasse ich noch den ersten Schnee!“

„Oh natürlich, ‘tschuldigung“, gab Rory immer noch leicht grinsend zurück und eilte ihrer Mum zur Hilfe.

„Rory, worauf wartest du noch? Zieh dir was über wir schauen zusammen dem Schnee zu!“, tadelte Lore ihre Tochter, während sie sich dürftig einen Mantel überwarf, den sie offen ließ, in ihre nächstbesten Schuhe sprang und dann wie ein kleines Kind erfreut vor Rory auf und ab hüpfte.

„Ja, ja, ich komm ja schon.“

Einige Zeit später...

„Mum? Bist du dir ganz sicher, dass es jetzt schneien soll? Ich sehe nichts. Hättest du mich nicht später aus dem Schlaf reißen können?“

„Üb dich in Geduld, Schätzchen. Der Schnee kann nichts dafür. Ich lasse nichts auf in kommen, beschimpf lieber mich!“

„Mach ich doch!“
Sie standen weiterhin schweigend da und starrten in den Himmel.

„Mir ist kalt!“, bemerkte Lorelai.

„Ach ja? Komisch... ich weiß nicht woran das liegt, aber könnte sein, dass es daran liegt, dass du halb nackt kurz vor dem ersten Schnee hier rumstehst. Ganz zu schweigen von MEINEN minimal kleinen High Heels...“, gab Rory gespielt nachdenklich zurück.

„Ach, sei doch ruhig. Schau dich doch mal an. Voll eingepackt in warme Sachen. Und deswegen hätten wir beinahe den Schnee verpasst!“

„Haha. Stimmt gar nicht. Wir stehen ja jetzt trotzdem schon eine drei Viertel Stunde hier draußen und warten“

„Sei doch nicht so ungeduldig, der kommt schon noch.“
Stille.

„Ach, ich seh es.“

„Da!“ Wieder sprang Lorelai wie ein kleines Kind vor Rory herum und fuchtelte mit den Fingern vor ihren Augen herum. „Siehst du ihn nicht?“
Und tatsächlich begann es in diesem Moment zu schneien. Lorelai wollte sich auf den Boden werfen, um einen Schneeengel zu machen, als Rory sie noch am Arm festhielt. „So fiel Schnee ist es nun auch nicht!“

„Na los, wir machen uns Kaffee und holen Schokolade und setzen uns auf die Hollywoodschaukel und schauen zu! Vielleicht können wir danach einen machen!“

Ohne auf die Antwort von Rory zu warten rannte sie ins Haus um die Sachen zu holen. Rory sah noch einmal kurz zweifelnd in den dunklen Nachthimmel, ehe sie ebenfalls rein rannte und Decken und Kissen holte, mit denen sie die Schaukel kuschelig auslegte. Kurz darauf kam Lorelai auch mit zwei Tassen, einer großen Kanne Kaffee und einem Haufen Schokolade, Donuts und Luke im Schlepptau wieder aus der Tür.

Rory nutzte die Zeit um wieder nachzudenken. Natürlich über Logan und sie. Aber dabei erinnerte sie sich plötzlich an etwas ganz anderes. Sie musste an Jess denken. Sie waren vielleicht höchstens eine Stunde zusammen gewesen, aber sie wurde das Gefühl nicht los, ihn so sehr damit verletzt zu haben, auch wenn er es damals nicht zugeben wollte. So war er halt immer gewesen. Sie nahm sich vor, am Mittag noch mal zu Luke zu fahren, um sich wenigstens von ihm zu verabschieden. Damit war das Thema für Rory vorerst erledigt.

„Rory hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Lorelai nun zum dritten Mal.

„Tut mir leid Mum, ich war in Gedanken. Was hast du gesagt?“

„Wir müssen meine und Lukes Hochzeit planen. Und... Oh mein Gott! Ich
muss es noch Emily und Richard sagen!“

„Du hast es ihnen noch nicht gesagt?“, geschockt sah Rory ihre Mutter an, die nur kleinlaut den Kopf schüttelte. „Doch. Ich habe es ihrem Hausmädchen gesagt, da ich wusste, dass es eh gefeuert wird, ehe sie es ihr sagen kann. Ich dachte mir, dann hätte ich wenigstens einen guten Grund, wenn sie plötzlich die Hochzeitseinladung bekommen.“, glückselig sah Lorelai auf die Eisbahn, die Luke ihr mal gebaut hatte und schwelgte wieder in Erinnerungen an alle schönen Momente mit ihm. Acht Jahre war es nun schon her, dass sie sich kennengelernt hatten. Sie lächelte selig vor sich hin.

Rory beobachtete Lorelai, während diese glücklich in die Luft starrte und dann wieder Luke ansah, der mittlerweile neben ihr eingeschlafen war und seinen Kopf auf ihrer Schulter abgelegt hatte. Sie war so glücklich. Sie freute sich wirklich für ihre Mom, aber sie würde auch gerne wieder so unbeschwert sein. Aber dazu müsste erst Logan wieder da sein. Und zwar nur er. Nicht Jess, Tristan, Dean oder sonst wer. Aber bevor sie diesen Gedanken weiterführen konnte, wurde sie wieder von Lore unterbrochen, die den Faden wieder gefunden hatte.

„...also ich hatte ja immer erwartet, dass wir mal eine Doppelhochzeit machen könnten. Du, Logan, Luke und ich. Und dann hätten wir was machen können, was für uns alle mal große Bedeutung hatte. Oder du und Logan, ihr hättet das Event der LDB wiederholt und wärt wieder von dem Gerüst gesprungen und ich und Luke, wir hätten im Dragonfly, wo wir letztendlich zusammengekommen sind, gefeiert oder am Pavillon. Und an unserem gemeinsamen Jungfernabschied hätten wir...“, Lorelai unterbrach ihre Rede, als sie Rory ansah, die betrübt in eine andere Richtung sah. Diese dachte an den Abend, an dem sie herausgefunden hatte –oder es zumindest dachte, dass es so wäre, sie wusste ja jetzt, dass es nicht so war – dass Logan sie betrogen hatte. Sie hatte die kleine Schmuckschachtel, die gerade groß genug für zwei Ringe war, sehr wohl gesehen. Aber in diesem Moment, hatte sie es gar nicht wahrgenommen, da sie ja zu sehr mit Logan beschäftigt gewesen war. Das ganze wurde ihr leider jetzt erst bewusst.

„Was ist Rory? Gefallen dir diese Ideen etwa nicht?“

„Nein. Nein, das ist es nicht.“, Rory stand auf und ging zügig in ihr Zimmer. Nicht einmal eine halbe Minute später saß sie wieder draußen neben Lorelai und hielt ihr ein kleines samtiges Schmuckkästchen hin. „ An dem Tag, an dem ich Logan rausgeworfen habe, da wollte er mir einen Antrag machen. Und ich habe es vermasselt. Ich hätte jetzt mit ihm verlobt oder sogar schon verheiratet sein können und wir hätten alles verwirklichen können, aber ich musste ja so stur sein.“

„Rory. In deiner Situation hätte ich sicher das Gleiche getan. Auch wenn wir jetzt wissen, dass es nur ein Missverständnis war. Aber sei mal ehrlich, hättest du den Antrag in genau dieser Situation angenommen? Obwohl du wusstest, dass er dich betrogen hat?“

„Weiß ich nicht so genau. Aber er hat mir ja noch nicht direkt den Antrag gemacht. Ich habe nur das Schmuckkästchen gesehen. Und als er weg war, lag es immer noch vor meiner Tür. Ich habe noch nie rein gesehen.“ Rory betrachtete die kleine Schachtel in ihrer Hand traurig. Sie hatte sie nie geöffnet, weil sie sonst alle Gefühle wieder eingeholt hätten, die sie so mühsam versuchte zu verstecken. Sie hatte vor ihrem Zusammensturz eine unsichtbare Mauer um sich herum aufgebaut, damit alle dachten, sie wäre über ihn hinweg. Diese Mauer wäre zusammengestürzt, hätte sie das Kästchen geöffnet. Aber da dies ja nun trotzdem geschehen war, konnte sie es ja öffnen. Was machte das bisschen mehr Schmerz denn noch aus? Vielleicht würde sie der Schmerz ja sogar ablenken. Sie wusste selbst, dass das nicht möglich war. Der Schmerz brachte sie ja eh nur dazu, noch mehr an Logan zu denken.

„Öffne es nicht, Hon. Mach das erst, wenn du über ihn hinweg bist.“

„Ich... bin über ihn hinweg.“, versuchte Rory glaubhaft rüberzubringen.

„Das sah aber heute Mittag noch anders aus Rory. Ich hoffe, dass ich dich nicht daran erinnern muss, dass du heute Mittag noch heulend auf der Straße rumgekauert bist, weil du ihn so vermisst! Aber wenn du es unbedingt öffnen willst. Ich werde dich nicht davon abhalten. Nur erwarte nicht von mir, dass ich dich wieder auffangen werde, wenn du wieder in dieses schwarze Loch stürzt!“, schrie Lorelai. Rory sah ihre Mutter geschockt an. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihr Mund stand offen. Ohne ein weiteres Wort rannte Rory in die Küche. Weinend stützte sie sich am Spülbecken ab und sah dabei zu, wie jede einzelne Träne ins Becken tropfte. Sie ignorierte die Hand auf ihrer Schulter, bis Lorelai leise „Es tut mir Leid, Süße. Ich wollte dich nicht anschreien oder gar verletzen.“ flüsterte.

„Das hast du aber.“, Rory hatte ihr immer noch den Rücken zugedreht und sah sie nicht an.

„Es tut mir wirklich Leid Rory. Aber versteh das doch. Ich will, dass du wieder glücklich bist. Ich will die alte Rory zurück. Meine Tochter und beste Freundin.“

„Versteht denn niemand, dass das nicht geht? Ich will Logan, erst dann kann ich wieder die alte Rory sein!“, während Rory das sagte, hatte sie sich umgedreht und brüllte die letzten Worte Lorelai nahezu ins Gesicht. Danach ging sie schweigend in ihr Zimmer und schlug die Tür zu. Immer noch wütend schob sie ihren Schreibtisch vor die Tür, damit sie nicht mehr zu öffnen war, ehe sie das Fenster öffnete, um frische Luft zu bekommen. Es tat ihr schrecklich leid, dass sie ihr Mum so angeschrieen hatte. Sie dachte seit der Trennung nur an sich und nicht daran, was die Leute in ihrer Umgebung alles mitmachen mussten. Alle gaben sich Mühe, sie wieder glücklich zu machen und sie fuhr sie immer gleich gereizt an. Sie musste hier weg, ehe sie alle noch mehr verletzen würde. Sie sah hier überall zu viele Erinnerungen.

Traurig öffnete sie ihren Schrank, holte eine große Reisetasche heraus und warf achtlos irgendwelche Klamotten hinein. Dazu kam noch die Birkin Bag, die Logan ihr geschenkt hatte und alle anderen Logan-Erinnerungen, die sie sorgsam in einer Logan-Kiste unter ihrem Bett verstaut hatte. Sie sah sich die drei Kisten unter ihrem Bett genauer an. Eine für Dean, Jess und die letzte für Logan. Danach nahm sie das Kästchen mit den Verlobungsringen und steckte es ganz vorsichtig in ihre Jackentasche. Als letztes nahm sie ein Blatt ihres Briefpapiers, das auf ihrem Schreibtisch lag und schrieb eine Nachricht an Lorelai. Sie hörte, wie Lorelai zaghaft an ihre Tür klopfte. Daraufhin sah sie noch einmal kurz mit einem traurigen Blick zurück, legte den Brief auf ihr sorgfältig gemachtes Bett, ehe sie das Fenster öffnete und in der Dunkelheit verschwand. Sie wollte sich wenigstens noch von Jess verabschieden.

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Lorelai stand erstarrt in der Küche, als Rory die Tür zugeschmissen hatte. Was war nur mit ihrem Baby los? Sie wollte doch nur ihr Bestes. Lorelai lachte kurz bitter auf, als sie sich in Gedanken selbst die Antwort auf ihre unausgesprochene Frage gab. ‚Logan ist passiert‘ Und heute Mittag hatte sie ihn noch für gut genug empfunden. Obwohl er dieses Mal nun wirklich nichts dazu konnte. Genauso wenig wie Rory. Die beiden lebten in einer Welt voller Missverständnisse. Und in diesem Moment schwor sich Lorelai, alles dafür zu tun, dass eben diese Missverständnisse aus der Welt geschaffen werden würden. Und bis dahin würde sie versuchen, um Rory eine Dicke Seifenblase aufzubauen. Sie wollte einfach nicht, dass sie noch mehr leidete.

Vorsichtig ging sie zur Tür, die Rory noch vor wenigen Minuten zugeschmissen hatte und klopfte zaghaft.

„Rory? Es... tut mir wirklich leid. Komm bitte raus und lass uns darüber reden. Das haben wir doch früher auch immer so gemacht...“ In diesem Moment hörte Lorelai, wie ein Motor eines Autos in ihrer Einfahrt aufheulte. Sie rannte zur Haustür und sah gerade noch, wie Rory’s Auto um die Ecke fuhr.

„Luke! Luke wach auf! Wir müssen Rory suchen. Sie ist abgehauen. Luke!“ Lorelai sprang wie verrückt auf ihrem Fast-Ehemann herum.

„Lorelai, du hast bestimmt nur geträumt. Schlaf weiter.“ Und wenige Sekunden später, in denen Lorelai enttäuscht zu Luke sah, war er wieder eingeschlafen.

„Alles muss man alleine machen...“, murmelte Lorelai und ging schnell in Rory’s Zimmer. Dort sah sie die kurze Notiz ihrer Tochter. Anstelle der Wut trat nun Mitleid und Enttäuschung.

Liebe Mum,
Tut mir leid, dass ich jetzt einfach so gehe.
Ich habe einfach das Gefühl, dass ich alle, die mir etwas Gutes tun wollen, gereizt anfahre und sie damit verletze. Dich eingeschlossen. Ich will euch einfach nicht noch mehr verletzen.
Bis zur Hochzeit bin ich wieder da. Ich will nur ein bisschen nachdenken und mir über einiges klar werden.
Mach dir keine Sorgen um mich
Deine Rory


Hoffe es hat euch gefallen...
Würde mich wie immer über FB freuen