[KleineMichi]

Rory schien sich wirklich sehr für uns zu freuen. Das machte die Sache ein wenig leichter, aber das schwerste stand mir noch bevor. Ich musste meinen Eltern erzählen, dass ich bald zum zweiten mal Christopher heiraten würde und wieder von ihm schwanger war. Würden sie uns die gleiche Szene machen wie damals? Schließlich waren wir immer noch nicht richtig verheiratet.
,,Und wo ist Dad?“, fragte Rory mich die bemerkte, wie sehr ich in Gedanken war.
,,Er ist noch bei sich und packt ein paar Sachen zusammen. Wir haben für morgen die Möbelpacker bestellt, dass er so schnell wie möglich wieder hier einziehen kann.“, meinte ich und grinste.
Denn schließlich war er vor nicht als so langer Zeit erst ausgezogen und nun musste er wieder packen um hier einzuziehen. Doch diesmal war es für immer. Da war ich mir so sicher wie noch nie.
,,Treffen wir und mit ihm in Hartfort? Wir müssen nämlich los sonst flippt Grandma wieder aus weil wir zu spät sind und schließlich wird das ein Abend der Überraschungen. Und da sollte Grandma nicht unbedingt schlechte Laune haben.“, sagte Rory und Logan und ich konnten ihr nur zustimmen.
,,Also dann mal los.“, meinte ich und holte meine Jacke.
,,Mom. Ist dein Auto eigentlich wirklich in der Werkstatt?“, fragte Rory mich und sah mich grinsend an.
,,Ja.“, sagte ich mit sehr viel Ironie in der Stimme, sodass selbst ein Tauber Mensch gemerkt hätte, dass ich in diesem Moment nicht die Wahrheit sagte.
,,Ah ja.“, meinten Logan und Rory nur und stiegen in ihren Wagen.

Vor dem Haus von Mom und Dad mussten wir noch ein paar Minuten auf Christopher warten. Doch zum Glück war auch er heute ziemlich pünktlich und hatte doch noch einen Babysitter für Gigi gefunden, sodass wir um kurz vor sieben auf die Klingel drückten und uns kurze Zeit später die Tür von einem neuen Hausmädchen geöffnet wurde.
,,Guten Abend.“, meinte die Frau mit fester Stimme.
Mom schien sehr zufrieden mit ihr zu sein, denn sonst hätte sie sicher nicht so eine feste und ein wenig Freundliche Stimme gehabt, sondern gezittert, was sie keineswegs tat. Vielleicht hatte Mom heute ausnahmsweise mal gute Laune. Das musste ich ausnutzen.
,,Die Herrschaften sind im Wohnzimmer.“, meinte sie wieder und nahm uns die Jacken ab, sodass wir uns ins Wohnzimmer begeben konnten, wo Mom und Dad bereits auf dem Sofa saßen.
,,Hallo Mom.“, meinte ich und trat in den Raum. Die beiden, die mit dem Rücken zu uns gesessen hatten, drehten sich zu uns um und ihnen fielen fast die Kinnladen herunter, als sie Christopher und Logan sahen.
,,Das ist ja eine Überraschung.“, meinte Mom, stand auf um uns zu begrüßen.
,,Ich hoffe doch eine schöne.“, meinte Christopher und begrüßte meine Eltern.
,,Natürlich. Wir freuen uns doch immer dich zu sehen, auch wenn ich ehrlich gesagt ein wenig verwirrt bin. Aber kommt doch erst mal rein und setzt euch hin. Dann könnt ihr uns sicher alles erklären.“, meinte Richard und ging zum Servierwagen um Cocktails für den heutigen Abend zu mischen.
Natürlich hatten wir Dad schon von der Verlobung erzählt und er freute sich für uns. Auch er war inzwischen mit meinem Verlobten per du, was mir sehr gut gefiel. Mein Leben konnte im Moment nicht besser laufen. Alles war so, wie ich es mir immer erträumt hatte.
,,Und wie kommt es, dass ihr heute Abend hier seit?“, fragte Mom an Logan und Chris gewannt.
,,Wir haben die beiden auf der Straße getroffen und dachten, dass wir sie einfach mal zum Essen mitbringen.“, sagte ich.
Dafür kassierte ich einen strengen Blick von Chris, der mir zu verstehen gab, dass es nun der Richtige Zeitpunkt war, den beiden alles zu erzählen.
,,Nein so war es natürlich nicht. Ich muss euch was sagen: Logan und ich sind nun Verlobt und wollen bald heiraten.“, meinte Rory und wartete auf die Reaktion ihrer Großeltern.
,,Das ist ja Wunderbar!“, rief Mom und ging zu den beiden um ihnen zu gratulieren. Auch Dad, der immer noch die Getränke mixte, kam um den beiden seinen Glückwunsch auszusprechen.

Als alle sich wieder ein wenig beruhigt und sich wieder gesetzt hatten, knuffte Chris mich in die Seite. Ich wusste, was er mir damit sagen wollte und begann zu sprechen.
,,Das ist noch nicht alles.“, meinte ich und stellte mein Glas auf den Tisch, aus dem ich noch nichts getrunken hatte. Natürlich hatte Dad mir etwas alkoholisches zu trinken gegeben, da er noch nicht wissen konnte, dass ich erneut schwanger war.
,,Was gibt es denn noch?“, fragte Mom in dem typischen Emily Gilmore Ton ohne darauf zu achten, ob sie die Gefühle ihrer Tochter verletzt.
,,Ach eigentlich nichts wichtiges. Ich bin nur wieder schwanger und wir wollen jetzt Richtig heiraten mit der ganzen Familie und unseren Freunden. Aber das ist ja wie gesagt nicht so wichtig.“, sagte ich und nahm Chris Hand.
Mom verschluckte sich fast an ihrem Drink und Dad starrte mich nur an. Ich wusste nicht, was mich jetzt erwartete. Würden die beiden sich für mich freuen, oder würden sie mich anschreien? Chris strich beruhigend mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Ich war so froh, dass er da war. So unglaublich froh. Alleine hätte ich das nicht durchgestanden.
,,Na endlich.“, meinte Mom und ein lächeln breitete sich über ihrem ganzen Gesicht aus.
,,Ich dachte schon ihr beide würdet gar nicht mehr vernünftig werden, aber ihr habt es anscheinend endlich kapiert, dass ihr zusammen gehört.“, meinte sie und stand auf um uns zu Gratulieren.
Ich konnte es kaum glauben. Meine Mutter, Emily Gilmore, die eiserne Lady freute sich für mich. Sie hatte wirklich ein Freundliches Gesicht und zum ersten mal seit ich denken konnte nahm sie mich richtig herzlich in den Arm. Ich hätte sogar schwören können, dass sie Tränen in den Augen hatte.
,,Herzlichen Glückwunsch euch beiden. Ich freue mich wirklich sehr für euch.“, meinte sie und umarmte auch Chris, der anscheinend ebenso verwirrt war wie ich.
So herzlich hatte ich meine Mutter noch nie erlebt. Vielleicht hätte ich einfach schon viel früher erkennen müssen zu wem ich gehöre. Dann wäre mein Verhältnis zu meiner Mutter sicher ein anderes gewesen. Nur Dad saß immer noch auf seinem Stuhl und sagte nichts.
,,Richard willst du nicht auch mal etwas sagen?“, fragte Emily ihren Mann und strahlte immer noch bis über beide Ohren.
Alles Augen waren nun auf Dad gerichtet und ich dachte schon, dass ich mich auf ein Donnerwetter gefasst machen müsste, als er ebenfalls aufsprang und mich in den Arm nahm. Das war das wenigste mit dem ich jetzt gerechnet hätte. Er freute sich genau so sehr für mich wie Mom. Die beiden hatte ich so noch nie erlebt, nicht mal mit Rory, die sie über alles liebten.
,,Wenn du die Kinder nicht so vereinnahmt hättest Emily, dann hätte ich vielleicht auch mal gratulieren können.“, meinte er und grinste seine Frau an.
,,Ich danke euch beiden. Sehr sogar.“, meinte ich noch und Tränen liefen mir über die Wangen. Das die beiden so herzlich sein könnten, dass hätte ich niemals erwartet. Nicht von meinen Eltern.